Kolumne: Selbstbeherrschung oder die Geschichte mit den Mücken und Elefanten.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

letzten Dienstag musste ich mich in Selbstbeherrschung üben, denn ich entschied mich bei etwas kühleren Temperaturen für festes Schuhwerk ohne dabei zu bedenken, dass zwei Tage zuvor eine Mücke an meinem linken Fuß Blut abgezapft hatte. Nun bemerkte ich recht schnell, dass das Innenfutter stetig an der Einstichstelle entlangrieb und damit einen unbändigen Juckreiz auslöste. Da ich mich allerdings bereits auf dem Weg befand, lernte ich auch bei einem Zwischenstopp mit Hilfe des jungen Mannes mit Aloha-Spirit, dass geistige Ablenkung dem Drang zum Kratzen entgegenwirkte. Mücken waren seit letztem Sonntag nicht die einzigen Lebewesen, die in meinen Fokus gerieten. Neben immer wieder vorbeiflatternden Schmetterlingen, die in der Luft zu tanzen schienen, nahmen mich auch Elefanten seither von Zeit zu Zeit geistig ein, ohne dass ich wirklich ahnen konnte, welche Bedeutung sich dahinter versteckt.

Bankgeschäfte führten mich an diesem Sonntag zunächst in die Innenstadt und da ich mir noch unschlüssig darüber war wohin es mich zog, nahm ich erst einmal auf einer Bank an einem Platz vor einer Kirche meinen Sitz ein. Dort gab ich mich dann den Beobachtungen um mich herum hin und ließ Gedanken wie Wolken am Himmel vorbeiziehen. Mein Augenmerk fiel dann auf ein riesiges Banner, das an der Kirche befestigt war und unter anderem auf eine Foto-Aktion mit dem Titel „Repicturing Homeless – Obdachlose anders sehen“ hinwies. Das Vorher-/Nachher-Portrait des Herrn wies bei der Nachher-Aufnahme große Ähnlichkeiten mit einem italienischen, modebewussten Herrn auf, den ich kenne und ähnelte im Vorher-Bild dem Konterfei von Robert de Niro in einer seiner Filmrollen. Doch in allererster Linie sah ich einen Menschen, dem andere das Label „obdachlos“ wie ein Brandzeichen appliziert hatten. „Kleider machen Leute“ heißt es im Volksmund und auch wenn ich mir dessen bewusst bin, dass wir visuelle Wesen sind, erinnerte es mich vor allem an das dänische Märchen „Des Kaisers neue Kleider“, in dem statt der Wahrheit lieber Ansehen und Wohlstand gewählt wurde, bis ein Kind die Welt wieder gerade rückte. Mich lehrte das Leben immer hinter die Kulissen zu schauen und sich nicht von dem äußeren, oftmals schönen Schein blenden zu lassen und so hatte ich bisher auch das Glück mit Menschen jeglicher Couleur in Kontakt zu kommen. Doch zurück zu den Elefanten oder wie es weiterging.

An den angehenden Schriftstellerkollegen entsandt ich von der Bank aus eine Nachricht und wenig später klärte sich meine nächste Wegstation, die mich mit ihm und neuen Orten in Verbindung brachte. Mit Schvarz-Kaffee und Käsekuchen von der australischen Tortenkönigin tauchte ich erst einmal alleine in dieses Hinterhof-Garagen-Café an der stillgelegten Bahntrasse ein. Stylisches Interieur mit großem Holztisch und Hipster-gleiche Gäste fielen in der Privatrösterei ins Auge, genauso wie der junge Mann mit japanischem Namen, den ich bereits von einem anderen Ort her kannte. Die Sommelier-gleichen Gesprächsinhalte eines bärtigen Herrn mit seiner Herzensdame zu Kaffeesorten, Duft und Nuancen weckten nicht mein Interesse und so freute ich mich über den Anblick des Freundes, der herbeigeradelt kam. Nach eingehenden Worten zu den Eindrücken des bisherigen Tages überraschte uns dann noch der Besuch des Herrn ohne „D“, den ich seit dem Silvestertag nicht mehr gesehen hatte. Entsprechend groß war die Wiedersehensfreude, die sogar fotografisch mit Spaß und „Schnick-Schnack-Schnuck“-Handspiel festgehalten wurde. Nach einer Weile entschwand der Mann ohne „D“ auch schon wieder und nach einer weiteren Getränkerunde beschlossen Schriftsteller und Schriftstellerin kurzerhand die restlichen Sonnenstunden für einen Ausflug zum nahe gelegenen Grafenberger Wald zu nutzen. Nun, was soll ich weiter sagen?

Es war erhellend, es war herzerfrischend, es war traumhaft schön. Der Wald im Nordosten der Stadt mit seinen riesigen Bäumen soweit das Auge reicht, bot herrliche Sinneseindrücke und wenn wir für einen Moment innehielten, hörten wir die zahlreichen Vögel hochoben in den Baumwipfeln singen. Was sie sich wohl zu erzählen hatten? Das satte Grün der Blätter, der Duft des Waldes und das glitzernde Sonnenlicht, das immer wieder durch die Baumkronen blitzte, beruhigte die Sinne für den Augenblick. Wir erforschten die Wege, erklommen steile Hügel mit schiebenden Drahteseln, um erschöpft auf einer Holzbank wieder zu Atem zu kommen und erfreuten uns an nachfolgenden Bergabfahrten, die uns den Wind um die Ohren bliesen. Der Weg zum Wildpark führte nur zu verschlossenen Toren und so parkten wir unsere Drahtesel, um abermals in den Wald einzutauchen, wo uns bald auch die Mücken begrüßten. Somit verabschiedeten wir uns von ihnen auch wieder recht schnell, traten den Rückweg an und ohne den genauen Anlass noch nachvollziehen zu können, begann der Freund über Elefanten zu sprechen. Dies führte meinerseits zu Erzählungen über den grauen Riesen aus meiner Vergangenheit, die mich mit ihm immer mal wieder in Berührung gebracht hatte. Wir entfesselten unsere Drahtesel, gingen ein Stück des Weges und plötzlich bemerkte der Freund, dass wohl ein ziemlich junger Erdenbürger seinen Schnuller verloren hatte. Neugierig fragte ich nach der genauen Stelle und ohne zu wissen was mich genau dazu bewog, hob ich den Sauger vom Boden auf. Als ich ihn nun in meinen Händen von allen Seiten betrachtete, entdeckte ich auf dem Schild die Darstellung eines kleinen, grünen Elefanten: spooky.

Ein weiterer Zwischenstopp führte uns dann zur Rennbahn im Wald, die ich bisher noch nie von Nahen betrachtet hatte. Das gesamte Areal zeigte sich recht imposant und so flanierten wir entlang der Bahn zu den Tribünen, die mich in ein Jahrhundert träumen ließen, in dem die Damen wie in dem Film „My Fairlady“ mit langen Kleidern und riesigen Hüten und die Herren mit Frack und Zylinder dem Pferderennen beiwohnten. Das nächste Rennen ist für August angekündigt und die Startzeit, die auf den Punkt genau meine Geburtszeit und meine Glückszahl trifft, veranlasst eventuell zu einem weiteren Besuch und der ersten Wette meines Lebens. Nachdem ich den Freund verabschiedet hatte, entdeckte ich auf dem Nachhauseweg noch britische Hotelerie, die mich an royale Ereignisse erinnerte und freute mich über Eindrücke vom Segelschiff in luftiger Höhe mit Ausrichtung nach Hawaii und reflektierenden Parkansichten vor untergehendem Sonnenlicht.

Einer Einladung folgend traf ich am nächsten Tag in den Abendstunden bei der doppelnamigen Dame ein, die für ein paar Wochen nur im hohen Norden anzutreffen ist und staunte nicht schlecht, als ich ihren Elefanten-Türstopper am Boden entdeckte. Sogleich zeigte sie mir noch ihre Marmor-Elefanten aus Carrara in Italien, das ich ebenfalls einst bereist hatte. Langsam entwickelte sich eine ganze Elefanten-Herde auf meinem Lebensweg, die scheinbar nicht enden wollte. Nachdem ich im Rahmen von Bridge to Hawaii und dem internationalen Umwelttag am Dienstag einen offenen Brief im Netz veröffentlicht hatte, in dem die Ohana, hawaiianisch für Familie, eine wesentliche Rolle spielte, begab ich mich am Mittwochabend zu einer Lesung der besonderen Art. Der Schriftsteller-Freund hatte mich dorthin gelockt und trotz, dass die junge Dame mit ihrem Debütroman nicht mein Interesse weckte, schmunzelte ich doch sehr über die zwei Elefanten auf einem Plakat, die mir bei umherschweifenden Blick ins Auge fielen. Ein anschließender, ausgiebiger Spaziergang mit dem Herrn durch den Hofgarten bis in die Nacht hinein, diente der Reflektion mit interessantem Gedankenaustausch und so gingen wir zufrieden wieder auseinander.

Erstaunliches trug sich dann am gestrigen Morgen zu. In einer Stadt am Rhein im südlich gelegeneren Teil des Landes beschloss ein Elefant den gastierenden Zirkus zu verlassen und alleine einen Spaziergang durch die Gegend zu unternehmen. Dabei wurde er von Passanten auf Zelluloid gebannt und gelangte so zu einer gewissen Berühmtheit im Netz, wo ich ihn entdeckte und herzlich lachte, als ich die Aufnahmen sah. Was das alles zu bedeuten hat? Ich weiß es nicht… es ist ein Wunder. Und die Glaskugel der Zukunft wird zeigen wohin es führt. Alles ist möglich und ich freue mich darauf, denn es könnte großes bedeuten. In diesem Sinne wünsche ich Dir eine wundervolle Zeit. Bis bald, mein Freund.

In Liebe und Aloha,

Alice

PS. Die letzten Worte gehören Albert Camus, der in seinen Tagebüchern von März 1935 bis Februar 1942 unter anderem schrieb:

„Wenn ich hier ein Buch der Moral schreiben würde,
hätte es hundert Seiten und 99 wären weiß. Auf der letzten Seite würde ich schreiben:
´Ich kenne nur eine Pflicht und es ist die Liebe.´“

 

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Kolumne: Abenteuer verraten vorher nichts.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

in den Vormittagsstunden des letzten Samstag ging mir das Herz noch weiter auf, als ich dem Bekenntnis zweier Menschen zu ihrer Liebe füreinander beiwohnte, das im öffentlichen Rahmen mit royalem, britischen Flair stattfand. Es ist immer schön an Momenten teilhaben zu können, in denen bei anderen Menschen das Feuer der Liebe brennt und so freute ich mich über die positive Ausstrahlung sowohl der Beteiligten als auch der vielen Gesichter rund um das Geschehen, die dieses Ereignis ebenfalls bezeugten. So war es mir auch möglich die Rede von Michael Curry zu hören, der voller Inbrunst ein Loblied auf die Liebe sprach, das nun millionenfach Gehör fand. „Wenn Liebe der Weg ist…“ waren seine mehrfach einleitenden Worte, die mir aus der Seele sprachen und mein Herz berührten, da ich mich doch schon längst für diesen Weg entschieden habe. Und so war es wohl wenig verwunderlich, dass auch in meiner direkten Umgebung etwas in der Luft lag, das zunächst meine Kinderaugen zum Strahlen brachte. Sofort erkannte ich das Brummen vom Himmel, das mich auf den Balkon hinaustreten ließ, wo ich dann zum ersten Mal in diesem Jahr meinen geliebten Wegweiser, das Luftschiff, dort oben entdeckte. Kurz darauf erreichte mich dann eine Nachricht der Kamikaze-Lady, die zu einem Treffen im Kiez anfragte, da sie gerade dort im Café „Wie im Himmel“ saß und wir uns bald nach längerer Zeit wieder voller Liebe in den Armen lagen. Auf ihrem Shirt konnte ich dann im leuchtenden Rot die Worte „Magic in the air“ lesen und so setzte sich das Puzzle des Tages aus Liebe und Magie zusammen und das Abenteuer des Lebens machte rückblickend einen Tag wieder einmal zu einem Traum voller Glück.

So steht es mit den Abenteuern, die vorher nicht verraten wohin der Weg führt und außerhalb jeglicher Kontrolle liegen, so dass man sich ihnen einfach nur hingeben kann. Ist der Weg allerdings mit Liebe gepflastert, dann begegnet man dort dem Vertrauen, der Achtsamkeit und der Hoffnung und sieht die Wunder, die das Leben in sich birgt. Für mich bedeutet dies dann oftmals einen spooky-Moment, der keinen wissenschaftlichen Beweis benötigt und einfach das Annehmen nahelegt. Der Dalai Lama äußerte zur Hoffnung einmal folgendes.

„Ein wichtiger Umstand für die Aufrechterhaltung der Hoffnung ist eine optimistische Einstellung. Optimismus bedeutet nicht, dass man die Augen vor der Realität verschließt. Es bedeutet, dass man motiviert bleibt eine Lösung für jedes Problem zu finden und jede Situation so betrachtet, dass man den Nutzen erkennt und auf sein mögliches, positives Ergebnis blickt.“

Doch nun erinnere ich mich für Dich noch einmal an die Erlebnisse der letzten Tage zurück, in denen in jedem Fall auch manche Erkenntnis und Hoffnung lag.

Besinnlichkeit und Ruhe waren die Begleiter vieler Tage in der letzten Woche und ließen Raum für Verarbeitung vorangegangener Ereignisse. Sie entfachten auch neue Energie, die unter anderem in Aktivitäten zu Bridge to Hawaii floss und so breitete ich meine Flügel aus und sendete Nachrichten an Menschen bei Radio und Zeitung. An dieser Stelle freue ich mich Dir erzählen zu können, dass zukünftig die Dame mit dem psychologischem Gespür in die Rolle der Bridge to Hawaii Presseagentin schlüpft. Voller Dankbarkeit und Vertrauen kann ich mich nun diesbezüglich zurücklehnen und mich überraschen lassen, was sie mir reicht, um neues daraus entstehen zu lassen.

Sonnenschein, azurblauer Himmel und warme Temperaturen verführten mich am Montag und Dienstag letzter Woche dazu Teile der Stadt zu erkunden und so meinen Blick über die Weiten der Flussebene in Hafennähe sowie über die duftenden Rosenbüsche im Garten des ehemaligen Palais Spee schweifen zu lassen. Brücken luden nicht nur im Hafen zum Träumen ein und Erzählungen einer betagten Dame, die auf der Parkbank neben mir ihrem Enkel aus einem Buch vorlas, ließen Worte voller Magie verlauten. Ein Fenster brachte mich in den Straßen rund um den Kiez zum Schmunzeln, hinter dem Stan & Olli auf mich zeigten – nun ja… zumindest waren es ihre Abbildungen in figürlicher Form. Und meine gebastelte Collage aller Bridge to Hawaii Crew Mitglieder zauberte mir ein Lächeln auf das Gesicht, da das Bild doch so wunderbar die Verbundenheit spiegelte. In der virtuellen Welt entdeckte ich noch einige Fotografien, die mich inspirierten, da auf manchen in großen Lettern ALOHA zu lesen war oder „Please leave nothing but your footsteps“ auf Brettern an einer Palme vor dem Blick auf den Ozean, wobei zahlreiche Fußabdrücke das Wort „footsteps“ ersetzten. „Malama Honua“ hatte jemand mit weißen Steinen an einer Felsenküste auf Hawaii gelegt und umringt von farbenprächtigen Blüten konnte ich noch die Worte „Spread love everywhere you go“ lesen, die jemand ins Netz stellte.

Begegnungen mit dem jungen Mann mit Aloha-Spirit beschworen dann Wunder „Nummer 1“ herauf, von dem ich hier allerdings noch nichts verraten möchte, und ein überraschendes Wiedersehen mit dem Herrn, der im alten Bauernhaus lebt. Dieser schenkte mir dann ein offenes Ohr für Bridge to Hawaii und ich ihm ein Kompliment eines anderen Herrn, der es mir kurz zuvor für ihn mitgab. Dies war einer der Momente, in dem mir klar wurde, dass kein Zweifel in mir liegt und ich mich freute, dass der Herr genau verstand, was mich einst bewegte die Menschen rund um die Hokule´a zu unterstützen. Ein wunderbarer Tag.

Letzten Freitag folgte ich dann am Abend einer virtuellen Einladung, auf die ich durch eine Dame aufmerksam wurde, die mit ihrem Gefährten hinter dem Theaterprojekt steht, das sich nun auf seiner neuen Bühne präsentieren wollte. Viele Menschen waren gekommen und bevor sich die Türen zum Einlass öffneten, beobachtete ich noch das bunte Treiben am Kanal, durch den die Düssel fließt. Schließlich wurden wir alle hereingebeten und fortan erfreute ich mich an den schauspielerischen Darbietungen junger Menschen auf den Brettern, die für manchen die Welt bedeuten oder auch mal an anderer Stelle in luftiger Höhe auf dem Vorbau des Eingangs. Überzeugend spielten die jungen Damen und Herren Szenerien des alltäglichen Lebens und wurden schließlich mit tosenden Applaus belohnt. Berührt und mit Dank verabschiedete ich mich von der einladenden Gastgeberin, die ich mit ihren Liebsten nun auch live und in Farbe erleben durfte und verließ diesen Ort voller Impulse.

In den vergangenen drei Tagen verweilte ich dann auch zwei Mal am Schwanenspiegel, der mir unter anderem noch eine unverhoffte Begegnung mit einer Dame bescherte, die ich vor wenigen Wochen auch vor dem Aloha Poke Laden traf. Mit ihr tauschte ich nun reflektierende Gedanken zu Bridge to Hawaii aus und lauschte ihren interessanten Ansichten zu Agenturleben und persönlichem. Bald verabschiedeten wir uns wieder herzlich voneinander und ich verblieb noch eine Weile auf der Bank mit Blick auf den kleinen See, einem Schwan und in Gedanken an das erste Bridge to Hawaii Crew Treffen, das nach sechs Wochen an diesem Tag stattgefunden hatte. Das Segelschiff in luftiger Höhe zeigte die Richtung West/Südwest an, also geradewegs nach Hawaii, zum Aloha, und vorbei an dem rot leuchtenden Schriftzug auf einer der Gebäude, der monitäre Aussichten bereithielt. Mit neuen Perspektiven beende ich für heute meine Zeilen an Dich und wünsche Dir eine Zeit voller Magie und Liebe und denke daran: Abenteuer verraten vorher nichts.

In Liebe mit Aloha,

Alice

PS. Einen Wort-Gedanken von Rose Ausländer möchte ich Dir an dieser Stelle noch mit auf den Weg geben, den mir eine zauberhafte Dame und Brieffreundin als Lesezeichen zukommen ließ.

„Vergesst nicht
Freunde
wir reisen gemeinsam.“

 

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Kolumne: Zeitreise & Bekenntnisse.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

vor drei Tagen traf ich nacheinander auf eine Dame mit Herrn und einen weiteren Herrn, der mir aus vergangenen Tagen wohl bekannt ist. Mit ersteren verband mich an diesem für mich sehr bedeutsamen Aloha Monday ein zauberhaftes Parkbank-Gespräch an der königlichen Allee, das nach und nach ihre gemeinsam erlebten Geschichten der Vergangenheit offenbarte, die mit einem Bekenntnis füreinander begannen. Vor weit über 60 Jahren versprachen sich die beiden eine gemeinsame Zukunft, die in Berlin begann und schmiedeten sogleich Pläne dafür. Sie untermauerten ihre Liebe zueinander mit Eckpfeilern, die sie gemeinsam bauen wollten. Rückblickend haben sie es geschafft ihr Lebenswerk weitestgehends zu vollenden: sie sind ihrem Bekenntnis treu geblieben, haben zwei Mal neues Leben geschenkt und die Herausforderungen des Lebens gemeinsam gemeistert. Zufriedenheit und Liebe entdeckte ich in beider Anlitz und den Genuss des Lebens, das Hier und Jetzt, das ihnen auch die Früchte ihres Lebens reichte. So freute ich mich über unseren erfüllenden Gedankenaustausch und mit vom Herzen gefassten Händeschütteln verabschiedeten wir uns schließlich voneinander. Mit dem ausgesprochenen Glück für jeden auf seinem Weg brachte mich mein Drahtesel dem ersten Kaffee des Tages ein Stück näher. Nichts ahnend lief dort dann der Brite und alte Seebär am Café vorbei, den ich seit drei Jahren nicht mehr getroffen hatte. Voller Freude verbrachten wir nun wieder gemeinsam etwas Zeit miteinander, erzählten von den Erlebnissen der jüngsten Vergangenheit und so erfuhr ich auch von seinem Bekenntnis vor 40 Jahren, das sich bald jährte. Im Kreise seiner beiden Töchter wird er den Jahrestag mit seiner Herzensdame gebührend zelebrieren und mit der Aussicht auf ein erneutes Zusammentreffen zum Kaffee verabschiedete ich mich schließlich auch von dem weißbärtigen Herrn, der einst die Weltmeere bereiste.

Ein Bekenntnis anderer Art und doch voller Vertrauen und Liebe gefasst, untermauerte ich dann an diesem denkwürdigen Montag, indem ich auf den „Freischalten“-Button für unsere Bridge to Hawaii Crowdfunding Kampagne in der virtuellen Welt drückte. Mein Bekenntnis gegenüber der gesamten Crew lautete, dass ich einen Weg finden werde unser Projekt zu realisieren und dies nun eine Möglichkeit dazu offenbart. Somit darf ich Dir an dieser Stelle tief bewegt und voller Freude mitteilen, dass wir online gegangen sind. Möglichst viele Menschen möchten wir über diesen Weg erreichen, mit ihnen unsere Visionen, unseren Traum teilen und schließlich gemeinsam die Mittel aufbringen, die notwendig sind, um dies alles zu erfüllen. Begleitet wurde dieser Tag dann für mich im wahrsten Sinne vom Aloha, das auch für Liebe steht, denn es spiegelte sich in den Begegnungen und begann mit dem Wind. So zeigte mein geliebter Wegweiser, das Segelschiff in luftiger Höhe, die Richtung Ost/Nordost an und wehte so den Aloha-Ruf direkt von Hawaii herüber. Prombt kreuzte dann noch unerwartet ein Bridge to Hawaii Crew Mitglied meinen Weg und der junge Mann mit den Rasta-Zöpfen leistete mir auf einer Bank an einem Brunnen eine Zeit lang Gesellschaft.

Bewegte Zeiten der letzten zwei Wochen liegen nun hinter mir, die manchmal fast unglaubliches zu Tage brachten und so meine Seele ab und an regelrecht übersprudeln ließen oder es immer noch tun. So flossen auch Tränen, doch nicht der Trauer, sondern der Freude und des zutiefst Berührtseins und als ob der Himmel in diesen Gesang mit einstimmen wollte, öffnete auch er am letzten Sonntag seine Tore und ließ das Wasser des Lebens auf die Erde prasseln, die gerade so wunderschön erblüht. Im Volksgarten, einer Oase der Stadt, wohnte ich dann diesem Naturschauspiel bei und lauschte eine Weile dem Regen, beschützt unter Blätterwerk. Ganze drei Tage zuvor nahm ich mir in dieser grünen Lunge eine Auszeit von den Beschäftigungen rund um Bridge to Hawaii und genoss in vollen Zügen den Frühling um mich herum. Manchmal ließen mich die visuellen Eindrücke fast sprachlos zurück, so wunderschön präsentierte sich die Natur in der Erkenntnis ein Teil ihrer und dankbar für den Moment zu sein. In der Mitte meiner Selbst setzte sich dann noch ein Herr zu mir auf die Parkbank im Schatten mit Blick auf den See und das gegenüberliegende Bootshaus. Es folgte ein schöner Gedankenaustausch und ein Moment der telefonischen Unterbrechung, der mir ein Lächeln auf das Gesicht zauberte, da ich Zeuge der liebevollen Worte an die Herzensdame wurde. Der Herr schenkte mir wiederum sein Ohr auf Zeit und entschwand schließlich in seinen wohlverdienten Feierabend.

Knapp eine Woche zuvor hatte mein Herz eine Dame berührt, zu der mich Amtsangelegenheiten geführt hatten. Mit regem Interesse folgte auch sie meinen Ausführungen über die neuesten Entwicklungen zu Bridge to Hawaii und voller Freude konnte ich ihr damals schon den fertig geschnittenen Pitch-Film zeigen, den die Crew gemeinsam auf die Beine gestellte hatte. Ihre Anerkennung drückte sich neben dem Strahlen in ihren Augen, dann auch in einer monetären Spende aus, die sie vorbehaltlos und mit Freude mir entgegenreichte. Diese landete dann zunächst in unser noch unbemaltes Hawaii-Schweinerl und letzten Montag dann als erster Finanzierungsbetrag auf der Crowdfunding Plattform, wo danach die wunderbaren Worte „Dank deines Beitrags ist Bridge to Hawaii seiner Verwirklichung einen Schritt näher.“ zu lesen waren. Bewegende Momente, die sich auch am nächsten Tag fortsetzten. Mit dem Ansinnen an diesem Samstag vor 11 Tagen die Seele baumeln zu lassen bestieg ich meinen Drahtesel und entschied mich auf dem Weg spontan einen Abstecher zum jungen Mann mit dem Aloha-Spirit zu unternehmen. Mit Freude erkannte ich dann schon vom Weiten den Weihnachtsmann, der auf der Terrasse des Cafés saß und alsbald lagen wir uns zur Begrüßung über dieses unverhoffte Glück in den Armen. Sonnenbeschienen genossen wir die Anwesenheit des anderen und als er kurz im Inneren verschwand, entdeckte ich noch in einem der gegenüberliegenden Fenster ein Schild, auf dem in großen Lettern „Peace & Love“ geschrieben stand: spooky.

Der betagte Herr mit dem weißen Haar verabschiedete sich und dem jungen Mann mit Aloha-Spirit legte ich den Pitch-Film in die Hände, den er noch nicht kannte. Nach meinem Besuch des stillen Örtchens trat mir dann das jüngste Crew Mitglied entgegen und bekundete bewegt mit einem Glitzern in den Augen: „Der ist super schön geworden.“. Ein paar Tage später ließ mich dann auch seine zauberhafte Schwester mit den polynesischen Wurzeln wissen, wie berührt sie vom filmischen Werk ist und es sogleich mit ihren Verwandten auf Hawaii in der virtuellen Welt teilte. Ihr Bruderherz berührte dann noch meines, als er mir erzählte, dass er die Frage nach dem „Warum?“ mit „Alice glaubt einfach daran.“ beantwortete und mir so aus der Seele sprach. Der Weg zurück in den Kiez führte dann auf die Terrasse des Covent Garden, auf der mich wenig später im Sonnenschein ein weiterer spooky-Moment erreichte. Eine Dame veröffentlichte in der virtuellen Welt ein Foto vom Waikiki Beach in Honolulu, auf dem ein „Lifeguard“-Turm zu sehen war. In großen, roten Lettern war er mit „2H“ beschriftet und erinnerte mich sofort mit einem imaginären „B“ davor an unser Bridge to Hawaii-Kürzel. Für mich ein Wegweiser, der mich zum Strahlen brachte und ich das Foto weiter teilte.

Auch der folgende Sonntag versprach schon zu Beginn bewegende Zeiten, denn die Schmetterlingsdame war aus ihrer neuen Heimat eingeflogen und brachte für den Nachmittag ausreichend Zeit für gemeinsame Stunden mit. Nach der Wiedersehensfreude schloss sich ihr noch der Arzt aus Nordafrika überraschend an, der seinen Ehrentag mit uns verbrachte und der junge Mann aus der WG, der ebenfalls den Weg zu uns fand. So vergingen angenehme Stunden mit hawaiianischem Geburtagsständchen und einem Spaziergang zum Fluss, bis die Dame wieder den Flieger in Richtung Süden erreichen musste.

Die nächsten Tage standen dann ganz im Zeichen von Bridge to Hawaii mit den notwendigen Vorbereitungen zur Crowdfunding Kampagne von Früh bis um Mitternacht und nur kurz unterbrochen vom Sommer-feeling und Wasserspielen in der Innenstadt, ein wenig Park-Liebe beim hindurchfahren und viel Geduld bei technischen Herausforderungen. Letzte Woche Freitag konnte ich dann überglücklich und umrahmt von wunderbaren Menschen an diesem Tag, der gesamten Crew die Neuigkeiten zur Fertigstellung mitteilen. Mit Blume im Haar und in Begleitung der doppelnamigen Dame, folgten wir dann am Samstag dem Flusslauf und dem Aloha-Ruf eines Herrn, der zur Eröffnung seines Poke-Imbiss auf einem Schiff am Fluss geladen hatte. Vor Ort waren die Vorbereitungen noch nicht gänzlich abgeschlossen und so blieb es für uns erst einmal bei der Bewunderung der Location, einem Aloha-Gruß für den Gastgeber mit Überreichung eines Lei und dem Blick auf kulinarisches, das an das hawaiianische Nationalgericht angelegt ist. Am Nachmittag erreichte mich dann die Nachricht eines ehemaligen Schulkameraden, der mich vor wenigen Jahren in der virtuellen Welt fand und Kontakt aufgenommen hatte. Nun ließ er mich wissen, dass er zum angekündigten Jahrgangstreffen am Zielort angekommen war und ich gerne vorbeikommen könnte. So folgte ich auch diesem Ruf auf die andere Flussseite, ohne zu ahnen was mich dort außer Charly erwartete, denn das Jahrgangstreffen verband ich zunächst nicht mit meiner Person.

Mit der Freude über den Weg entlang eines Kanals bei herrlichem Frühlingswetter, den ich das letzte Mal in meiner Schulzeit befahren hatte, erreichte ich schließlich das Lokal mit angrenzendem Biergarten, der sich vom weiten schon gut gefüllt zeigte. Ab diesem Moment ereignete sich fast unglaubliches und in den kommenden vier Stunden sprudelte nicht nur einmal das Wort „surreal“ aus meinem Mund heraus. Völlig unerwartet war ich beim Betreten des Biergartens in eine Zeitmaschine eingestiegen und über drei Jahrzehnte in die Vergangenheit zurückgereist. Genauso fühlte es sich in jedem Fall an, als ich nach und nach die Gesichter der Menschen um mich herum betrachtete und meine Synapsen unentwegt alte Verbindungen zu gemeinsamen Geschichten blitzartig wieder aufleben ließen. Gefühlt unzählige Sinneseindrücke hielten fortan meinen Dopamin-Spiegel im Blut über die Maßen aufrecht und so erfreute ich mich an dem Sichtbaren genauso wie an den Gesprächen, die sich im Laufe des Abends entwickelten. Denn kaum einer der zahlreichen Anwesenden blieb mir gänzlich unbekannt, verbanden uns doch gemeinsame Schuljahre und ebenso zahlreiche gemeinsame Erlebnisse. Zunächst entdeckte ich Charly, dem ich schließlich dieses wunderbare Geschenk der Begegnungen verdanke. Als wäre die Zeit dazwischen stehengeblieben, sah ich den jungen Kerl in ihm, der einst Zeit im Kunst-Leistungskurs mit mir teilte und sein Talent heutzutage wieder aufleben lässt. Unverkennbar auch an den Bemalungen seiner Haut zu sehen. Anregend gestaltete sich unsere Unterhaltung, der sich bald eine Dame anschloss, die ich zu den wenigen Unbekannten zählte. Ganz im Gegensatz zu Sandra, die ich am Nebentisch bereits zu Beginn wahrnahm, auch weil sie mich entdeckte und meinen Namen rief. Wunderbare Zeiten verbrachten wir damals zusammen und ich erinnere mich gerne an ihr Zuhause mit Irish Setter und Familie. Meinen 16ten Geburtstag feierten wir gemeinsam in einem damals angesagten Lokal und läuteten damit meine Ausgeh-Zeit ein. Nun fielen wir uns erstmals wieder herzlich in die Arme und wechselten über den Abend hinweg das ein oder andere Wort. Sie half mir dann namentlich bei einem Herrn aus, den ich wiedererkannte, allerdings noch nicht wirklich zuordnen konnte. Marcel zeichnete sich an diesem Abend vor allem durch seine schönen Komplimente aus, die er zum Ausdruck brachte. So vernahm ich, dass ich ihn wohl damals mit meiner Persönlichkeit nachhaltig beeindruckt hatte und Alessandro ließ er wissen, wie beeindruckt er von der Sprachgewandheit des Italieners gewesen war und dieser für ihn eine Bereicherung darstellte, was mich wiederum beeindruckte. Letztlich standen wir wohl gemeinsam auf den Bühnenbrettern, die für manchen die Welt bedeuten, als wir beide uns in der Theater AG erprobten. An Brigitte erinnerte ich mich sofort, hatte ich sie doch vor Jahren auf dem Bildschirm entdeckt und damals noch erfolglos versucht Kontakt über ihre Agentur aufzunehmen. Dass die Dinge sich dann doch finden, bewies sich an diesem Abend, der uns für den Augenblick zueinanderführte. Silkes Gesicht kam mir sofort wieder in den Sinn und ihre fröhliche Art entlockte mir auch im Waschraum noch ein Lächeln um die Mundwinkel. Genaueres konnte ich dann nicht ergründen. Der Hinweis auf einen Herrn an dem langen Holztisch, der in meine Richtung schaute und damals aus Ghana zu uns in die Schule gekommen war, entlockte mir sofort einen begeisterten Ausruf. Bald wechselten auch Oliver und ich Worte der Freude über das Wiedersehen miteinander und so ließ ich ihn auch wissen, dass ich nie vergessen würde wie er mir die englische Sprache ein bisschen näher brachte. „Which kind of wall…“ heißt es seitdem für mich richtig, dank seines Hinweis. Das Lachen war an diesem Abend nicht nur mein ständiger Begleiter und so danke ich auch von Herzen den Begegnungen mit Barbara in dem farbenfrohen Kleid, Roland, der wohl das organisatorische übernommen hatte, Melita, die wohl damals dunkle Haare trug, Sandra, die zweite im Bunde der Namensgleichen, Ingo, der Herr mit ergrautem Haar, dessen Wege meine vor einigen Jahren schon mal kreuzten, Altan, den ich sofort erkannte, Volker, der etwas offenes in seinen Augen durchscheinen ließ, Kirsten, die unter anderem vom „sich selbst finden“ sprach, und, und, und… alle, die ich sah strahlten von innen heraus und versprühten Herzlichkeit und Energie unter freiem Himmel. Fast berauscht von den Erlebnissen des Abends verließ ich schließlich nach einer Verabschiedungsrunde diese Gesellschaft und trat mit meinem Drahtesel den Heimweg an. Erschöpft und glücklich endete dann dieser Tag für mich voller Dankbarkeit.

Am Dienstagnachmittag traf ich dann wieder einmal auf meine betagte Brieffreundin, die ich seit Ostern nicht mehr gesehen hatte und im Anschluss daran besuchte ich nochmals den jungen Mann mit Aloha-Spirit, um unerwartet ein bisschen Glücksstaub für verlorengegangenes zu verteilen und von Bridge to Hawaii-Neuigkeiten zu berichten, bis auch dieser Ausflug irgendwann wieder zu Hause endete. Bewegende Zeiten liegen hinter mir. Was morgen wird, liegt noch in der Glaskugel der Zukunft verborgen und doch ist gewiss, dass sich vieles um Bridge to Hawaii drehen wird. Ein spannendes Abenteuer, wie ich es mir gewünscht habe und ein Traum, an dem nun schon mehr Menschen glauben. So darf es weitergehen, denn es sind doch die Träume, die jeden von uns motivieren voran zu gehen und an sich selbst zu glauben. Aufgeben ist schließlich keine Option. In diesem Sinne danke ich auch Dir für Deine Unterstützung und sage „bis bald“.

In Liebe mit Aloha,

Alice

PS. Vor ein paar Tagen wohnte ich einer Live-Schaltung des Dalai Lama in Dharamsala vor hunderten Menschen bei, dessen folgende Worte ich Dir an dieser Stelle noch nahe bringen möchte.

„The more you are motivated by LOVE
the more fearless and FREE your action will be.“

 

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Kolumne: Kurz und vergnüglich.“

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

hast Du Dir draußen schon einmal ausgiebig die Bäume betrachtet? Kurz bevor die ersten Blätterknospen den Frühling einläuten und das Geäst noch unbekleidet dem Himmel entgegen ragt? Mich erinnert es an das selbe filigrane Adergeäst, das unter unserer Haut verborgen liegt und das für mich die Naturverbundenheit auf optische Art und Weise ein Stück weit offenbart. In einem kleinen Stadtpark in der Nähe des Zentrums, auch Rosengarten genannt, erdete ich gestern so wieder meinen Verstand, tauchte ab in mein Innerstes und erreichte für eine Weile einen meditativen Zustand, der den Geist ruhen lässt. Die Sonnenstrahlen streichelten dabei meine Haut und das Gezwitscher von Papageien hoch oben in den Baumwipfeln unterhielt meine Gehörgänge ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, was es wohl zu bedeuten hat. Später bemerkte ich bei näherer Betrachtung des Jasmins über mir, den Rosenbüschen vor mir und nach einer fußläufigen Annäherung an die weiter entfernten Bäume, dass alle ihr Blätterwerk bereits zum sprießen bringen. Frühlingsvorboten, die meinen Geist vollends erhellten und die Seele mit lauter Wohlgefühlen überschwemmte.

Nun blicke ich mit einem Tintenkleks vor mir auf dem Papier auf vier Tage zurück seitdem ich Dir das letzte Mal schrieb. Und im Hinblick auf die davorliegende Woche mit Einladungen, die sich wie eine Perlenschnur aneinanderreihten, freue ich mich auch auf geruhsamere Tage mit Raum für den richtigen Rhythmus. Im Potpourrie der Ereignisse war mir dieser nämlich etwas aus dem Takt geraten, doch mit Hilfe eines mitfühlenden und offenen Ohr der Schmetterlingsdame konnte ich unverarbeitetes Revue passieren lassen, Klarheit schaffen und zu meiner Struktur zurückfinden. Im Wesentlichen beschäftigte mich dann in den vergangenen Tagen Bridge to Hawaii. Neben einer kurzen Verabredung mit mir selbst und einer Latte Macchiato, in der ich feststellte, dass eine halbe Stunde manchmal wie im Flug vergehen kann, fand ich mich am Sonntagnachmittag im Kreise der Bridge to Hawaii-Crew wieder. Bereits zum vierten Mal trafen wir uns im Headquarter in diesem Jahr, um Neuigkeiten und nächste Schritte miteinander auszutauschen. Dieses Mal begrüßten allerdings auch drei Damen ein neues Gesicht in ihren Reihen, beziehungsweise erlebten zwei Damen das vierte Crew-Mitglied zum ersten Mal live und in Farbe. Harmonisch fand sich der junge Mann mit den Rasta-Zöpfen dann in die Runde ein. Für mich bedeutete der erhöhte Adrenalin-Spiegel aller Beteiligten erst einmal, dass das Bridge to Hawaii-Boot durch den Beitritt erwartungsgemäß erst einmal etwas schwankte, bevor es mit der notwendigen Zeit wieder ruhig im Wasser liegt. Doch mit dem Vertrauen, dass sich die Dinge immer finden werden, wenn die Zeit dafür reif ist, schaue ich auf vergnügliche Nachmittagsstunden zurück, die gefüllt waren mit Inspiration, Annäherung, Mitgefühl und Aloha. Darüberhinaus kam auch der Humor nicht zu kurz und zum Ende unseres Treffens fühlte ich mich zurückversetzt in losgelöste Teenager-Tage, in denen vier Protagonisten wie gackernde Hühner plus ein Hahn ganz aufgeregt neue Errungenschaften beklatschten. Als wir dann alle gemeinsam die Treppe hinunter stiegen, um das Haus zu verlassen, überkam mich einen Moment lang eine stille, innere Zufriedenheit über die neue Zusammenstellung der Bridge to Hawaii-Crew. Ein wunderbares Gefühl.

Am Montag vermischten sich dann Bestrebungen nach dem „il dolce far niente“ mit Gedanken rund um die zahlreichen Einfälle vom Vortag und ich erkannte, dass es von Nöten war einen roten Faden zu knüpfen. Desweiteren entsendete ich wieder einmal einen Aloha Monday-Gruß in die virtuelle Welt hinaus, dem ich dieses Mal mit großer Freude eine fotografische Momentaufnahme der Crew anfügen konnte. Voller Spaß und mit dem Know-how der Schmetterlingsdame hatten wir nämlich am Sonntag auch ein Shooting, mit Blumen im Haar für die Damen und einem Lei um den Hals für den Herrn sowie dem Aloha-Hand-Gruß, absolviert.

Am Dienstag spiegelte sich meine Glückszahl im Kalender wieder und ging mit bedeutenden Bridge to Hawaii-Angelegenheiten einher. Mit einer nicht zu verleugnenden, gewissen Adrenalin-Dopamin-Erhöhung in meinem Blutkreislauf darf ich nun auch Dir an dieser Stelle mitteilen, dass wir mit Dienstag in exakt einem Monat unser Bridge to Hawaii-crowdfunding Projekt starten werden. Mit einem Abbild des Bridge to Hawaii-Logos in Kombination mit dem Kickstarter-Logo, unserer erwählten crowdfunding-Plattform, veröffentlichte ich dann diesen entscheidenen Schritt in der virtuellen Welt. Später freute ich mich noch über ein unverhofftes Aloha um die nächste Ecke, genauer betrachtet entdeckte ich ein Schild mit diesem hawaiianischen Gruß, der soviel mehr bedeutet, im Fenster des Ladens, der bald das hawaiianische Nationalgericht auf die Teller bringen wird. Erinnerst Du dich an meine Erzählungen diesbezüglich in der ersten Februarwoche? Auf jeden Fall verabschiede ich mich heute mit dem Wissen unter dem Stern des Aloha zu stehen und wünsche Dir bis zum nächsten Mal eine wundervolle Zeit.

In Liebe mit Aloha,

Alice

PS. Aus aktuellem Anlass möchte ich noch Stephen Hawking zitieren, der gestern diese Welt wieder verließ.

„Remember to look up at the stars and not down at your feet. Try to make sense of what you see and wonder about what makes the universe exist. Be curious. And however difficult life may seem, there is always something you can do and succeed at. It matters that you don´t just give up.“

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Kolumne: Wendepunkte voller Glück.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Aloha.“

„Lieber Freund,

zur Zeit überschlagen sich die Ereignisse und als ob die Glaskugel-Weisheit meines letzten Postskriptums mit einem Beweis ihre Prophezeiung untermauern möchte, zeigten sich in den letzten Tagen lauter Wendepunkte voller Glück. Erfreulicherweise beschränkten sich diese nicht nur auf meine Wenigkeit, sondern zogen auch ihre Kreise in meinem direkten Umfeld, so dass ich daran voller Dankbarkeit teilhaben durfte. In einem Moment dieser Tage erschien sogar vor meinem geistigen Auge ein Film ohne Bilder, allerdings voller Gefühle, die untrüglich das Vertrauen heraufbeschworen, das großartiges für die kommende Zeit erahnen lässt. Die Zukunft liegt nun vor uns und möchte erst einmal erlebt werden, damit ich Dir davon erzählen kann. Somit konzentriere ich mich an dieser Stellen nun auf die bereits erlebte Vergangenheit der letzten Woche, die mich bewegte, beinahe unfassbare Glücksgefühle heraufbeschwor und sich bedingungslos mit der Liebe, dem Aloha, verband. Daran werde ich Dich nun teilhaben lassen und wünsche Dir von Herzen viel Freude dabei.

In den letzten Tagen durchschritt ich viele Kilometer auf den Wegen der Stadt und so landete ich, nach einem hawaiianischen Geburtstagsgruß an eine Dame in Sarajevo, wieder einmal im Bankhaus an der königlichen Allee. Geldgeschäfte wurden erledigt und eine mögliche Unterstützung für Bridge to Hawaii angefragt, bevor ich dann geradwegs mit der Aussicht auf eine Latte Macchiato zum Bazzar flanierte. An einer Seite reihten sich kleine, runde Bistro-Tische Stoß an Stoß und so nahm ich an einem Platz, direkt neben einer Dame mit ihrem Sprößling, die sich gerade angeregt unterhielten. Ich hörte hochpreisige Autonamen im Schlagabtausch, wie bei einem Karten-Quartett aus alten Kindertagen, bis die Mama sich entschied aufbrechen zu wollen. „Zahlen, bitte.“ lauteten ihre Worte zur Bedienung, während sie ihr Portemonnaie in der Handtasche suchte. Bald stellte sie fest, dass es nicht aufzufinden war, äußerte ihre Feststellung und versuchte die Ruhe zu bewahren. Doch der Schreck machte sich breit. Die Bedienung schaute hilfesuchend die Dame an, der Sohn stand etwas bleich dabei und die Mama erinnerte sich laut an ihren letzten Aufenthaltsort, an dem sie das Portemonnaie vermutete. Sogleich eilte die Bedienung hinweg, um hilfreiches zu recherchieren, während die Dame bereits mobil eine Nummer fand, die sie sogleich in ihr Telefon tippte. Ein kurzer Anruf offenbarte dann das Vermutete und so machte sich allseits Erleichterung breit. Nun bot sich ein kurzer Austausch mit der Dame an, da ich mit einem Lächeln ein „Alles ist gut gegangen.“ bemerkte und sie so erwähnte, wie glücklich sie sich gerade fühlte, da das gute Stück ihr auch schon einmal in diesem Café entwendet wurde. Das erklärte mir wiederum, weshalb sie schnell ihre Tasche zu sich auf den Boden stellte, als ich neben ihr Platz nahm. Wundersame Welt.

Das Angebot ihres Sohnes, das Portemonnaie am nahegelegenen Ort abzuholen, schlug sie aus, da sie befand ihn noch nicht alleine diesen Weg gehen lassen zu wollen und somit überlegte sie einen kurzen Moment, bevor sie sich entschied alleine zu gehen und ihn vor Ort zu lassen. Nun ergab sich die wunderbare Gelegenheit mit dem jungen Mann ins Gespräch zu kommen, denn er hatte mich mit seinem wachen Geist neugierig gemacht. Es folgte eine interessante Unterhaltung mit dem 10 Lenze zählenden jungen Herrn über hochkarätige, elektrobetriebene Fahrzeuge aus den USA, Umwelt-Aktionen in der Schule, erfreuliche Aussichten auf die bevorstehende Zeugnisausgabe, Lieblingssportarten von ihm und mir mit Gemeinsamkeits-Faktor und Erzählungen meinerseits zur Greenschool Bali, die auf wache Ohren trafen. Die Zeit verging wie im Flug und kaum nahmen wir die Wiederkehr der Mama wahr, so angeregt verlief unser Gedankenaustausch. Derweil zahlte die Dame die offene Rechnung und forderte den jungen Mann zum Gehen auf. Noch blieb etwas Zeit für eine Frage von ihm an mich und so beantwortete ich mein Interesse an Kontakten nach Bali und Umweltthemen weltweit mit einer kurzen Ausführung zu Bridge to Hawaii. Als Erinnerung schenkte ich ihm dann einen unserer Logo-Aufkleber und als seine Mama sich für mein „Kümmern“ bedankte, antwortete ich, dass ein Kümmern nicht notwendig gewesen sei und wir uns einfach sehr gut unterhalten haben. Mit leuchtenden Augen schaute er mich an und wir verstanden uns auf Augenhöhe. Auf Wiedersehen.

Am Abend begab ich mich nach diesem wunderbaren Nachmittag dann noch zu einer Filmvorführung der besonderen Art. Der Dokumentarfilm „Free Lunch Society“ feierte deutschlandweit seine Kino-Premiere und interessierte Menschen trafen an teilweise ungewöhnlichen Orten zusammen, um ihn anzuschauen und sich danach auszutauschen. Umfassendes zum „bedingungslosen Grundeinkommen“ mit viel Geschichte fand so in die Köpfe aller, die danach erst einmal rauchten vor lauter Eingabe. Die anschließende Gesprächsrunde raubte dann doch eher die restlich vorhandene Energie, so dass sie sich recht schnell nach und nach auflöste und auch ich geneigt war, den Ort wieder zu verlassen. Mit einem letzten Funken Neugierde nutzte ich jedoch im Gehen noch die Gelegenheit mich an einen jungen Mann mit Rasta-Zöpfen zu wenden, der sich zu Beginn als Filmemacher vorgestellt hatte. Es entwickelte sich nun ein Gedankenaustausch, der die inneren Batterien wieder auflud, da wir uns gegenseitig zuhörten und inspirierten. So trat ich beschwingt und bereichert meinen Heimweg im Dunkel der Nacht an. Im Gepäck: Liebe, neue Perspektiven zu Bridge to Hawaii und eine Verabredung mit mehr Raum für Austausch und Vertiefung des Gesagten. Ein überraschender Verlauf eines Abends, der mich sehr viel lehrte.

Am Freitag traf ich, nach einem opulenten Einkauf auf dem Bauernmarkt, im Piratencafé auf die Schmetterlingsdame und den Arzt aus Nordafrika. Nach einer Weile kam wieder einmal die Seele zur Sprache und da ich nach einigen weiteren Minuten erkannte, dass der wissenschaftliche Beweis dem Glauben nachwievor entgegenstand, zog ich den Abstand auf Zeit erst einmal vor. So schloss ich mich der Schmetterlingsdame an und verließ wieder diesen Ort, um ein zweites Mal den Markt aufzusuchen. Am Stand erweiterte sich der Kreis mit der Dame mit psychologischem Gespür um einen Herrn aus dem Kiez, der virutell von dort berichtet und nun aufmerksam meinen Ausführungen zu Bridge to Hawaii folgte. Mit einem Aloha verabschiedeten sich schließlich alle wieder voneinander und ich trat den Heimweg an.

Spooky-Momente bescherte mir dann schon der Samstagmorgen. Kaum lag der Austausch über die Ansichten zur Seele einige Stunden hinter mir, veröffentlichte die Mana Maoli Organisation auf Hawaii das folgende Zitat in der virtuellen Welt. „The soul that is within me no man can degrade.“ von Frederick Douglas, ein Mann, der den Weg aus der Sklaverei im 19. Jahrhundert hinter sich brachte, sich fortan federführend für deren Abschaffung einsetzte und zum Schriftsteller avancierte. Ich folgte an diesem Morgen dann weiter den Spuren einer Dokumentation mit dem Titel „Ayurveda – mein indischer Doktor.“ in sechs Teilen im Netz, die ich vor wenigen Jahren schon einmal in Gänze auf dem Fernsehbildschirm gesehen hatte. Eine französische Dame, ihr Pariser Arzt, eine gemeinsame Reise nach Indien, Begegnungen vor Ort mit interessanten Menschen und die Ganzheitlichkeit des Ayurveda faszinierten mich abermals und somit empfehle ich Dir die Dokumentation auf´s wärmste. Die Balance im Zusammenspiel von Körper, Seele und Geist spielte dort ebenfalls eine gewichtige Rolle, genauso wie in den langen Gesprächen mit der Schmetterlingsdame dieser Tage. Mir blieb besonders der Satz des ayurvedischen Arztes in Erinnerung, der da sagte: „Wir alle müssen zum Wohle der Menschheit zusammenarbeiten.“, während mich die Ausführung des Professors aus Paris „Sie müssen beweisen, dass ihre Behandlung hilfreich ist.“ zum Lachen brachte. Schaue es Dir einfach an.

Mein Weg führte mich schließlich noch in die Stadt, um eine Besorgung für meine betagte Brieffreundin zu erledigen. Dem jungen Mann mit dem Aloha-Spirit lief ich dabei überraschend nicht über den Weg und so kehrte ich zu guter Letzt noch auf einen Espresso mit einem „Hola, que tal?“ kurz ins Covent Garden ein. Im Übersprung des Sonntags, der „nur“ eine surreale Situation und köstlich schmeckendes Ofengemüse hinterließ, startete der Montag mit fantastischen Wetteraussichten und rückblickend mit einer wahren Welle des Glücks in alle Richtungen.

Zunächst traf ich auf die Schmetterlingsdame im Café in Hafennähe, vor dem ich einen alten, pinkfarbenen Wagen vor blauem Himmelsdach noch schnell im Bild festhielt. Die Dame putzte bereits ihre Flügel für eine Reise in bayrische Gefilde für eigene Belange und in Mission von Bridge to Hawaii. In der dortigen Landeshauptstadt wird sie einen Aloha Poke-Laden aufsuchen, der das hawaiianische Nationalgericht anbietet, und um mit Menschen dort in Kontakt zu treten, um auf uns aufmerksam zu machen. Dies wiederum veranlasste mich ihr von den folgenden Verwicklungen zu erzählen. So wurde ich vor wenigen Monaten durch diesen Laden auf einen ehemaligen Kollegen virtuell aufmerksam, der dort ein „gefällt mir“ hinterlassen hatte. Ich fragte meine Freundschaft an und just bestätigte der Herr diese in der letzten Woche. Dieser Umstand offenbarte dann auch, dass er in einer Partnerschaft mit Aloha Poke in München einen eigenen Laden hier im Kiez eröffnen wird. Die Verbindung mit mir und folglich auch mit Bridge to Hawaii war geboren beziehungsweise wieder hergestellt und so verabredeten wir ein Treffen in nächster Zeit mit noch offenem Datum.

Die Schmetterlingsdame verabschiedete sich schließlich nach diesen Ausführungen mit ihrem Auftrag im Gepäck und ich ließ einen Moment lang die Seele baumeln, bevor es mich zurück in den Kiez zog. Mit wunderschönen, sonnigen Stadtansichten, von denen ich manche im Bild festhielt, begab ich mich nach einem kurzen Abstecher zu mir nach Hause in Richtung eines Händlers, als ich auf der Straße einen Herrn bemerkte. Noch etwas unsicher ob er es dann ist, rief ich seinen Namen und als er sich herumdrehte, zeigte sich glasklar, dass ich gerade dem zukünftigen Aloha Poke-Inhaber begegnete, von dem ich am Morgen erzählte. Wir freuten uns sehr über diese überraschende Zusammenkunft nach vielen Jahren und nahmen uns etwas Zeit für einen kurzen Austausch. Glücklich, mit der Aussicht zum nächsten Treffen und dem Wissen um einen Aloha Poke-Laden in der Nähe des Bridge to Hawaii-Headquarters, trennte ich mich wieder von dem viel beschäftigen Herrn. Mit viel Aloha, Sonnenschein und blauem Himmel folgte ich weiter den Wegen der Stadt, die mich auch vorbei an Wegweisern in luftiger Höhe führten. Dort oben freute ich mich wiederholt über das Segelschiff, das dieses Mal die Richtung West-Süd-West anzeigte und somit genau nach Hawaii wies. Schließlich traf ich im Café der Buchhandlung an der königlichen Allee ein, um der Einladung des Besitzers zu folgen. Der ausgesprochen freundliche, junge Mann fand wenig später etwas Zeit, um eine geplante Lesung zu besprechen und so darf ich Dir voller Stolz erzählen, dass ich in den frühen Abendstunden am Valentinstag dort drei Deiner Liebesbriefe vorlesen werde. Vor exakt drei Jahren sprach ich diesen Wunsch gegenüber einer Dame aus, die damals dem Hause vorstand, und der nun in Erfüllung geht. Ich freue mich sehr darüber.

Und als ob das Glück beschlossen hätte weiter und weiter seine Existenz unter Beweis stellen zu wollen, klopfte noch der Arzt an meine Schulter, der etwas erschöpft von einer wichtigen Prüfung den Weg ebenfalls dorthin gefunden hatte. Während ich ihn auf den wundervollen blauen Himmel hinwies und die Dankbarkeit für das Schöne im Leben zum Ausdruck brachte, ahnten wir beide noch nicht, dass keine 24 Stunden später das Glück auch an seine Türe klopfte. Er hat die Prüfung bestanden und somit endet ein langer Weg und öffnet Türen für glänzende Aussichten. Die gemeinsame Freude darüber macht das Postskriptum des letzten Briefes so unvergleichbar bedeutsam und das Teilen schafft Verbundenheit. Neben der neuen Bekanntschaft mit einem Herrn aus Ecuador, den ich für Bridge to Hawaii begeistern konnte, zog das Glück dann auch am Dienstag bei meiner betagten Brieffreundin ein. Pure Freude überkam sie, als ich Glücksbotin spielte und ihr ein verspätestes Geburtstagsgeschenk überreichte. Ihr Strahlen: unbezahlbar. Und in der unendlichen Kette des Glücks reihte sich später dann auch noch der junge Mann mit Aloha-Spirit ein, den ich neben einer Dame mit langem, grauen Haar und ihrem belesenen Begleiter, im Café an der Friedrichstraße traf. Ihn sprach am sonnenbeschienen Montag eine Dame im künstlerischen Akademie-Ambiente an und stellte so die Weichen für seine Model-Traumerfüllung, für die ich ihm weiterhin alles Glück der Welt wünsche. Was für ein fulminanter Wochenbeginn, der uns alle zum Strahlen brachte und sogar noch spooky-Momente für die Schmetterlingsdame in München bereit hielt. Nun werden wir die Ereignisse erst einmal in den Tiefen der Seele verankern und manches davon feiern, denn der Spaß und die Freude im Ausdruck dürfen nicht zu kurz kommen. Bis bald mein Freund.

In Liebe mit Aloha,

Alice

PS. Auf der Kinokarte zu „Free Luch Society“ war noch folgendes geschrieben, das ich Dir nicht vorenthalten möchte und auf Bridge to Hawaii und die Liebe adaptiere.

Die Idee zum Projekt und diesem Wohlgefühl ist wie der archimedische Punkt.

„Hat man diesen erst einmal gefunden, gibt man ihn nicht mehr auf. Denn er inspiriert, er hilft Bekanntes neu zu sehen, macht Utopisches real und macht den Menschen im Menschen wieder sichtbar.“

 

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Kolumne: Einfach sein.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

was genau ist eigentlich das faszinierende Element zu Beginn eines neuen Jahres? Während ich über die vergangene Woche nachdachte, kam mir auch des Öfteren diese Frage in den Sinn. Wie Du ja weißt gestaltete sich mein persönlicher Jahreswechsel recht ruhig und so verbinde ich kein spektakuläres Ereignis mit diesen Tagen. Ganz im Gegenteil fühlten sie sich für mich dieses Mal wie ein ganz normaler Sonntag und Montag an. Seither vernahm ich dann allerdings wie in jedem Jahr immer wieder ein „frohes Neues“ von den Menschen um mich herum, die auf andere trafen, während ich selbst eher ein „Hau´oli makahiki hou“ von mir gab. Darüberhinaus hegte ich in den letzten Tagen auch immer wieder den Wunsch die Welt zu Fuß zu begehen und mich so mit viel Muße und Gelassenheit draußen zu bewegen. „Einfach sein“ hieß mein Bedürfnis in vielen Momenten des Tages und so bemerkte ich, dass mein faszinierendes Element zu Beginn dieser neuen Zeitrechnung die Ruhe ist. Sie ruft in mir das Bewusstsein wach, was ich mit wahrhaft glücklichen Augenblicken verbinde und weckt die innere Zufriedenheit. Und so freute ich mich auf das Wiedersehen mit den Menschen, die ich zuletzt im vergangenen Jahr sah und stellte mich auch einem Gespräch, um Ungleichgewicht in Gleichgewicht zu verwandeln.

Die Balance zu wahren ist mitunter kein leichtes Unterfangen. Ist das menschliche Zusammenspiel von Körper, Seele und Geist doch ein in sich filigranes und vielschichtiges Konstrukt. Verändern sich dann noch die äußeren Umstände ohne direkt mit dem Verstehen einher zu gehen, offenbaren sich schon einmal die Schattengefühle der Seele als Spiegel der Vergangenheit, der sauber gemacht werden möchte, um wieder klar zu sehen. Nun herrscht in meinem Leben wieder die Klarsicht und der Genuss des Moments und somit nehme ich Dich nun mit in die Erinnerungen an die Ereignisse und Begegnungen der letzten Woche, die allesamt vom Aloha begleitet waren. Bewusst oder unbewusst, ganz gleich wie es sich verhielt.

In Entbehrung des wöchentlichen Bauernmarktes, der in eine knapp dreiwöchige Winterpause gegangen war, traf ich in diesem Jahr zum allerersten Mal Freitag vor einer Woche auf die doppelnamige Dame, die ich eine Weile nicht gesehen hatte. Mit dem englischen Flair des Covent Garden um uns herum, erzählten wir uns fortan von den Erlebnissen der letzten drei Wochen, während neben mir ein Herr sich mit wissenschaftlichen Gedanken schwer beschäftigte. Liebe lag in der Luft und mit dem Rat nur die nächsten 24 Stunden im Blick zu halten, trennten sich die Dame und ich wieder voneinander. Mein Weg führte in der Dunkelheit der späten Nachmittagsstunden zu einem türkischen Gemüsehändler, der mir als Markt-Alternative diente und ich dort unversehens auf die Anästhesistin aus dem fernen Afrika traf, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Ihr hinterließ ich nach einem kurzen Plausch freudestrahlend noch einen hawaiianischen Neujahrsgruß und begab mich schließlich nach Hause, um für mein leibliches Wohl zu sorgen. Der Abend überraschte mich schließlich mit einem filmischen Werk, das mir bereits im November in den Sinn gekommen war. Dir schrieb ich in „Trotzdem lieben“ von dem zauberhaften Film, der mir nun aus den Tiefen meines Herzens Lachsalven entlockte und die Freude regelrecht übersprudelte. Vielleicht drang mein Lachen sogar durch die Mauern zu den Nachbarn, so überschwänglich gab ich es in vielen Momenten von mir, um dem Glück Ausdruck zu verleihen. Ganz besonders, als die Szene mit dem Energieaustausch tatsächlich vor meine Augen trat, die ich Dir in dem Brief beschrieben hatte. Herrlich, wunderbar und spooky zugleich.

An dieser Stelle unterbrach ich letzten Donnerstag meine weiteren Zeilen an Dich, die ich erst am Freitag wieder aufnahm und um ein Ereignis ergänzte, von dem ich erst in den Vormittagsstunden erfuhr. Das folgende schreibe ich nun, um einem Mann die letzte Ehre zu erweisen, an den ich am Donnerstag dachte, als ich nach sehr langer Zeit im diesem Café auf der anderen Flussseite genau auf dem Platz saß, von dem aus ich den Herrn zum ersten Mal kennenlernte. Heute exakt vor 13 Jahren und fünf Tagen hielt ich an diesem Platz auch zum allerersten Mal meine Beobachtungen um mich herum in einem Buch als Geschichte fest. Am Freitag erfuhr ich dann über die virtuelle Welt, dass der Herr mit dem weißen Haar genau eine Woche zuvor im gesegneten Alter von 90 Lebensjahren diese Welt wieder verlassen hatte. Zoltán von Raggamby-Fluck war mir über viele Jahre ein alter, weiser Freund, der mich lehrte, dass die Seele immer jung bleibt; der mit seiner ungarischen Seele so wunderbar humorvolle Gedichte vortrug; der mir gerne als Meister der alten Schule eine Rose zu unseren Verabredungen mitbrachte; der mir Einblick in sein facettenreiches Leben gewährte, das er sogar eine Zeit lang als Opernsänger durchschritt; der voller Stolz von seinen Söhnen und zahlreichen Enkeltöchtern erzählte, von denen eine sogar an meinem Ehrentag geboren wurde; der mir sein offenes Ohr schenkte; der mich zu sich nach Hause einlud, wo ich mich am Klavier erfreute, das Portrait seiner großen Liebe bewunderte und herzlich über das „il culo del mondo“ im Gäste-WC schmunzelte. Ich werde den großen, mächtigen Herrn mit den buschigen Augenbrauen, Gehstock und imposanten Namen in wunderbarer Erinnerung behalten. In meiner Fantasie betrachtet er nun von dort oben die Welt, trägt dort seine Gedichte vor und schmunzelt sicher über meine Zeilen hier. Unsere Kennenlerngeschichte fand ich am Freitag wieder, die ich Dir nicht vorenthalten möchte.

„Das Café“, Sonntag, der 09. Januar 2005, Nachmittags.

„Interessante Menschen tummeln sich an diesem Ort. Alte, junge, Frauen, Männer, Kinder. Gemeinsam, allein. Manche vielleicht einsam. Alle an einem Ort. „Heute hat die DEG gewonnen. 3:0 gegen Köln.“ Anhänger versammeln sich. Trinken, feiern, reden, freuen sich. Der Lehrer findet keine Ruhe. Die Hefte müssen korrigiert werden, bis morgen. Pläne ändern sich, Gespräche werden wichtiger. Der alte Herr mit dem weißen Haar zwinkert mir zu. Nett. Neugierde wächst am Tisch der Herren. „Was tun Sie da? Kreative Phase?“ In Kontakt treten, kennenlernen, reden, Neugierde befriedigen. Und immer mehr Menschen an diesem Ort. Zu wenig Platz. Manche ganz entspannt. Zurückgelehnt. Beobachtend. In sich ruhend. Gemeinsam, einsam. Geschirr zerspringt. Damen verlassen den Ort. Andere kommen neu hinzu. Neugierde liegt wieder in der Luft. „Was tun Sie da?“ Fragen, aber keine Antworten – noch nicht. Tut der Lehrer doch noch, was er vorhatte? Schichtwechsel. Zahlen bitte.

Der Lehrer sieht sie an. Ungläubig. Er versteht sie nicht. Sie erklärt es ihm. Er versteht sie nicht. „Verfolgst Du mich? Ist das normal? Ein Jahr ist es nun her, seit es zu Ende ist. Lass´das sein. Verfolge mich nicht. Reise mir nicht hinterher. Lass´mich in Ruhe. Es ist vorbei.“ Ja, es ist vorbei. Sie sieht ihn an und verspricht es ihm. Friede. Sie geht. Am Tisch der alten Herren wird geredet und gelacht. Die zwei Damen amüsieren sich. Sie trinken. Wein. Ein Flirt liegt in der Luft. Alter schützt vor Torheit nicht. Und immer weniger Menschen an diesem Ort. Es wird Zeit zu gehen. Zahlen bitte.“

Die Schmetterlingsdame erinnerte mich in diesem Zusammenhang noch an ein Filmzitat aus der Verfilmung „Liebe braucht keine Ferien.“, in der ein betagter Herr und Hollywood-Autor zu der Begegnung mit einer jungen Dame folgenes verlauten lässt: „Das war ein süßer Spontantreff… Auf diese Weise lernen sich zwei Figuren in einem Film kennen: Sagen wir, ein Mann und eine Frau brauchen etwas, das sie zum Schlafen anziehen. Und sie gehen beide in die Herrenabteilung für Pyjamas. Und der Mann sagt zum Verkäufer: „Ich brauche bloß die Hose.“ Und die Frau sagt: „Ich brauche bloß das Oberteil.“ Sie sehen sich an und das ist dann das süße Spontantreffen.“ Das hätte Zoltán gefallen.

Am Samstag vor einer Woche traf ich dann zum ersten Mal in diesem Jahr auf den jungen Mann aus Nordafrika, seines Zeichens Michael Jackson und Doppelagent an meinem Ehrentag. Am Vormittag fand ich endlich die Zeit um seine fotografischen und filmischen Aufnahmen von der Überraschungsparty anzuschauen, die mich zum Schmunzeln brachten und wunderbare Erinnerungen wachriefen. Nun unterhielten wir uns nochmals darüber, lachten herzhaft über die Qualität seiner fotografischen Fähigkeiten und über das „Wer bin ich?“-Spiel in der Partynacht, das auch offenbarte, dass ich mit Caesar geschlafen habe und dieser ganz verwirrt schaute, da er/sie sich nicht daran erinnerte. Verantwortungsgefühle in der Silvesternacht, der Film „Cocoon“ und der Erwerb eines Klaviers kamen ebenfalls zur Sprache bis unsere Wege sich wieder trennten.

Der Hafen lockte mich dann am Sonntag mit der Aussicht auf einen äußerst gestiegenen Wasserpegel  sowie mit dem Vorhaben den letzten Herz-Ballon mit einer Aloha-Botschaft in die Luft steigen zu lassen. Vor Ort bestaunte ich zunächst die hoch oben liegenden Yachten in der Marina, die ich nun auf Augenhöhe vor der Gebäudekulisse betrachten konnte und manches im Bild festhielt. Dann begab ich mich auf die naheglegene Fußgängerbrücke, um dort den Ballon fliegen zu lassen. Eisiger Wind trat mir stürmisch entgegen und forderte mich dabei heraus den Flug filmisch zu dokumentieren. Das Ergebnis präsentierte sich dann in einer extrem knappen 1-Sekunden-Sequenz mit knallroter Großaufnahme des flatternden Ballons vor Abflug und einem 13-Sekunden-Film mit klitzekleinem Ballon Richtung Horizont vor der Hafenkulisse, dem ich noch den letzten Schliff verlieh und einen Bridge to Hawaii-Schriftzug hinzufügte, der sich nun herrlich aus- und einblendet. Voller Vergnügen schickte ich das Werk später in die virtuelle Welt hinaus, in der ich auch mit neuen Menschen in Kontakt trat, um Bridge to Hawaii mehr Leben einzuhauchen.

Am Montag schloss sich dann eine regelrechte Bridge to Hawaii-Tour an. So schwang ich mich am späten Vormittag auf meinen Drahtesel, um Pablo Picasso zu treffen, nun ja… den Herrn, der dieses Alter Ego in der Partynacht inne hatte und nun bei dem virtuellen Auftritt des Projekts behilflich sein wollte. Mit neuen Möglichkeiten und einem knallroten Filz-Herz mit einer nachträglichen Geburtstagsaufmerksamkeit verabschiedete sich der Herr und ich wechselte den Platz. Dies führte zu einem netten Gedankenaustausch mit der eleganten, 20er-Jahre behüteten und betagten Dame neben mir. So unterhielten wir uns über die Goldschmiedekunst im beiderseitigen Familienkreis, über architektonische Jugenderinnerungen meinerseits in ihrer Heimatstadt und über Bridge to Hawaii. Zum Abschied überreichte ich ihr als Erinnerungsstütze noch einen Logo-Aufkleber und verweilte noch einen Moment. Am Abend ergab sich dann noch ein aufschlussreiches Gespräch mit einem jungen Mann per Fernsprechapparat und so darf ich an dieser Stelle mit Stolz verkünden, dass wir nun Besitzer einer eigenen bridge2hawaii.com-Internetadresse sind, die bald mit Inhalten gefüllt wird.

In den folgenden drei Tagen bekam das „il dolce far niente“ dann genügend Raum, balancierte meinen Bewegungsdrang bis an andere Ufer aus, belohnte mich mit herrrlichen Aussichten auf den Brücken der Stadt und unterstützte die reinigende Wirkung eines Gedankenaustauschs mit der beflügelten Dame. So schenkte mir auch eine marrokanisch verwurzelte Dame neugierig und begeistert ihr Ohr für die Belange rund um Bridge to Hawaii und Gewohnheiten mit Schmetterlingsdame fanden wieder Einzug in alltägliches. Verbundenheit braucht Erinnerung und Erinnerung braucht Erlebnis. Mit diesen Worten beschließe ich für heute meine Zeilen an Dich, ohne zu versäumen Dir noch von den Prophezeiungen für dieses Jahr zu erzählen, die das Dienen in den Vordergrund stellen, vom Reisen in andere Länder berichten und vorhersagen, dass die Dinge sich einfach von selbst fügen und zu einem Lächeln bis über beide Ohren führen. Wundervoll.

Aloha,

Alice

PS. Last but not least hinterlasse ich Dir noch das folgende Zitat von Nelson Mandela.

„We must always remain modest about our achievements.“

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Kolumne: Alles im Fluss.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

manchmal ist einfach alles im Fluss. Das Aussenden, das Loslassen und das Weitergehen laufen wie am Schnürchen und dann, wenn man schon wieder an etwas Neues denkt, geschieht das wunderbare, das unverhoffte. So passierte es mir am vergangenen Montag, kurz vor der 13ten Stunde des Tages, als ich die Nachricht vom Filmemacher in meinem digitalen Postfach entdeckte, in der er sein Interesse an der Filmdokumentation zu Bridge to Hawaii bekundete. Ist das nicht eine großartige Neuigkeit? Ich freue mich sehr darüber, genauso wie die restliche Crew und ist es doch ein entscheidener Schritt die imaginäre Leinwand Wirklichkeit werden zu lassen. Erinnerst Du Dich noch an meine Erzählungen diesbezüglich im Brief „Interview and wishcards.“? Eine Richtung deuteten dann auch schon die vorangegangenen Tag an und ließen erahnen wohin manches führen konnte.

So beschäftigte mich letzte Woche Donnerstag Bridge to Hawaii viele Stunden und in mehrfacher Hinsicht. Ich sendete informatives an den Herrn für filmische Angelegenheiten und einen weiteren Herrn, der sich mit der Windkraft für Motor-Yachten beschäftigt. Am Nachmittag verbrachte ich noch einmal Zeit mit einem zukünftigen Repräsentanten des Projekts, der sich erst mit der Zeit entwickelt hatte und schließlich vollendet vor mir lag. Nun darf ich Dir voller Stolz verkünden, dass Bridge to Hawaii ab sofort auch von einem Logo vertreten wird, das die drei Säulen LOVE, BRIDGE und TRAVEL sowie die hawaiianischen Inseln symbolisiert.

Im Hinblick auf den ersten Tag des Dezembers fiel mein Augenmerk am Abend noch auf eine traditionelle Angelegenheit, die für die Schmetterlingsdame und den jungen Mann, dem ich das Leben schenkte, angedacht war. So überlegte ich mir die passenden Inhalte für den „Ich tue etwas für Dich“-Adventskalender, bastelte kleine Liebebotschaften mit verräterischen Andeutungen in zeichnerischer Form und versteckte sie um Mitternacht in den dazugehörigen, mit Nummern versehenen Schachteln, auf dass sie uns allen bis zum 24. Dezember Momente voller Freude bereiten werden.

Am Freitagvormittag begleitete mich die vierbeinige Cleopatra, kurz Cleo genannt, auf dem Weg zum Piratencafé, der zwei erhellende Überraschungen offenbarte. Zum einen trafen wir auf die Dame mit dem psycholgischen Gespür und Crew-Mitglied, die gerade angekommen war, um den Bauernmarkt zu bereichern und auch mich später mit Gemüse & Co. zu versorgen und zum anderen brachte mich die Liebe zum Lächeln, die ich im Wort an einem Zaun entdeckte, da ich dort kurz inne hielt, um meine Sachen zu ordnen. Beschwingt traf ich mit Cleo dann im Café ein, verbrachte mit ihr etwas gemeinsame Zeit bis der junge Mann, dem sie verfallen ist, eintraf und sie übernahm. Ein Geistesblitz versetzte auch mich wenig später in Bewegung und so stattete ich dem Herrn einen Besuch ab, der mich bei Druckangelegenheiten unterstützt. Ein kurzer Austausch führte mich nach Hause, um die Vorbereitungen für eine Überraschung für die restliche Bridge to Hawaii Crew abzuschließen. Dann gelangte ich zurück zum hilfreichen Herrn und nahm kurze Zeit später das Ergebnis in Empfang. Recht beschwingt lief ich schließlich unverhofft noch dem Weihnachtsmann in die Arme, der sich auf dem Weg zur nahegelegenen Post befand, um ein Paket abzuholen. Seine Aufgabe, Pakete an die Kinder der Welt zu liefern, stand wohl noch an und so erfreuten wir uns einfach an dem Wiedersehen. Außerdem teilte ich mit ihm meine Freude über die Überraschung: die Bridge to Hawaii Aufkleber, die er interessiert in Augenschein nahm.

An diesem Tag floss auch das Wasser im heimischen Badezimmer ganz wunderbar. Allerdings in Richtungen, die nicht dem Rohrverlauf entsprachen und einen Eimer unter dem Waschbecken befüllten. Entsinnst Du Dich noch an mein „Waterworld“ im April diesen Jahres, das sich in der Küche ereignete? Dieses Mal löste sich das Ablaufventil des Beckens mit der Zeit wohl regelrecht in Luft auf und so folgte ich am Samstag wieder einmal dem Ruf des Baumarktes, den ich bereits damals aufgesucht hatte. Der Weg auf dem Drahtesel dorthin mit hügeligen Auffahrten brachte mich für den Moment an meine konditionellen Grenzen und nachdem das Ersatzteil besorgt war, ich auf der Rückfahrt noch ein Bankgeschäft erledigte, kehrte ich geradewegs ins Bazzar ein, einer Espressobar in der Innenstadt, die sich sehr befüllt zeigte. Kurz zuvor war mir noch mein alter Freund Robin – the bird begegnet und so genoss ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht meinen Latte Macchiato und erholte mich von der anstrengenden Fahrt. Nach den Eindrücken von geschäftigen Herren aus dem ehemaligen Konstantinopel, zarten, jungen Damen mit einem Augenmerk auf Äußerlichkeiten und einem Herrn, dem ich vor zwei Jahren einmal mein Gehör schenkte, verließ ich wieder diesen Ort und begab mich auf den Heimweg. Nun war mein Bestes im handwerklichen Sinne gefragt, das mich auch an meine Grenzen stossen ließ, die ich dann mit kreativem Geist überwand, anderes für den Moment verfluchte und wieder zur Ruhe fand, um mich dann der Herausforderung der Schmetterlingsdame zu stellen. Und auch wenn es streckenweise anders aussah, so darf ich an dieser Stelle doch mitteilen, dass ich meinen Titel der Rommé-Queen erfolgreich verteidigen konnte.

Der Sonntag stand dann wiederholt weitestgehend im Zeichen von Bridge to Hawaii, da ich zum vierten Treffen der Crew geladen hatte. In Abwesenheit zweier Damen, die örtlich nicht anwesend sein konnten, füllte die verbleibende Crew die Stunden bis zum späteren Nachmittag mit Aufklebergeschenken, goldenen Ballon-Mitbringseln und viel Spaß beim ersten Fotoshooting, da wir uns der Öffentlichkeit mit Aloha und Blume im Haar vorstellen wollten. Darüberhinaus kamen noch spannende Kontakte zur Obama-Foundation und The World Allianz for Effecient Solutions, Aloha-Tee und Cupcake-Träume mit Bridge to Hawaii Logo zur Sprache. Mit Freude im Herzen und vielversprechenden Aussichten strömten die anwesenden Crew-Mitglieder dann wieder auseinander und am Abend sorgte noch ein filmisches Werk mit dem Titel „Abgang mit Stil“ bei der Schmetterlingsdame und mir für erheiternde Momente.

Schlafwandlerische Gefühlslagen am Tage, ein leuchtender Weihnachtsbaum auf einem Platz vor der Haustüre, der Weihnachtsbaum-Overload auf der Straße zwei Ecken weiter, der Mini-Weihnachtsbaum für Zuhause, ein Adventstreffen im Hausflur mit Weihnachtsbaum und belegten Brötchen, eine verliebte Cleo mit jaulendem Herzschmerz, ein virtueller Sternschnuppen-Flug, der zum Wünschen einlud und einige gut versorgte Stunden im Covent Garden rundeten meine Woche schließlich ab. Mit helfenden Aussichten verabschiede ich mich nun von Dir. Bis bald und mit Aloha.

In Liebe,

Alice

PS. Die Queen of Soul, Aretha Franklin, erfreute heute mit dem folgenden Lied mein Gehör, das ich noch mit Dir teilen möchte.

You make me feel like a natural woman.

 

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Kolumne: Umkehrbar.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

wie begegnet man eigentlich der geballten Kraft der Schattengefühle anderer? Im Moment, der kein Ausweichen zuließ, gelang es mir rein äußerlich betrachtet die Ruhe zu bewahren. In mir tobte jedoch ein Orkan, der das Blut in Wallung brachte und den Puls nach oben trieb. Warm wurde mir, doch ich blieb mir treu in dem Bewusstsein, dass kein Orkan der Welt in der Situation hilfreich gewesen wäre und so fragte ich, was ich nicht verstand, bezog das Gesagte nicht auf mein persönliches Leben und vertrat die Ansichten und Möglichkeiten, die das Leben bietet, um die Welt ein Stück besser zu machen. Mit etwas Abstand lautete dann später mein Rezept „2 mal Pasta um Mitternacht plus einmal über alles schlafen“ und während ich die wohlschmeckenden Spaghetti verspeiste, machte ich noch die Bekanntschaft mit Sebastiao Salgado, der mich sehr berührte. Genauer betrachtet verfolgte ich das letzte Drittel einer Dokumentation, die sein Sohn und ein bekannter Regisseur gedreht hatten und die seinen Lebensweg nachzeichnete, der ihm die Fotografie gewiesen hatte. So konnte ich auch den Erzählungen Sebastiaos zu seinen Reisen nach Ruanda in den 1990er Jahren folgen, dem Land, in dem viele, viele Jahre ein Bürgerkrieg ausgetragen wurde. 1997 reiste er ein letztes Mal in dieses Land und begleitete einige Tage lang 250.000 flüchtende Menschen, die manches Mal für ein halbes Jahr einfach im kongolesischen Wald verschwunden waren und von denen schließlich noch 40.000 Menschen überlebten. Was er sah, traf ihn tief und mit kranker Seele verließ er wieder dieses Land. Er hatte den Glauben an die Menschheit verloren und die Frage, die sich daraus für ihn ergab, war die nach dem weiteren Sinn des Lebens. Was sollte nach Ruanda noch folgen? Wie sollte er noch weitermachen?

Und was ist es, das hilft, wenn ein Mensch derart Verzweiflung und Hilflosigkeit in sich verspürt? Im besten Fall ist es ein Wunder. Für Sebastiao trägt das Wunder den Namen Instituto Terra. Nach seiner Rückreise an den brasilianischen Ort seiner Kindheit, auf dem seine Familie eine Farm besaß, hatte seine Frau Lélia die fantastische Idee den „Mata Atlantica“, den atlantischen Regenwald, der schon lange nicht mehr existierte, wieder aufzuforsten. Ein Ansinnen, dass noch nie ein Mensch zuvor gewagt hatte. 600 Hektar gerodetes Land, eine Portion Mut und Hoffnung und zwei Millionen neu gepflanzte Bäume führten schließlich zu einem völlig regenerierten Ökosystem, das Sebastiao auch dazu ermutigte seine Berufung als Fotograf neu zu verstehen und auszuüben. Seine Äußerung zu den gerade gesprießten Setzlingen „…sie sind gerade aufgewacht wie Alice im Wunderland.“ brachte mich dann noch zum Schmunzeln und Staunen und riefen vor allem ein wohlbekanntes Wort hervor: spooky.

„Umkehrbar“ ist das Wort, das Sebastiao unter anderem im Film verwendete und das für mich die Essenz des Gesehenen darstellt. Es ist das „Zauberwort“, das überall Einsatz findet, wenn es gilt etwas besser zu machen, Verhalten zu verändern oder die Sicht auf die Dinge umzulenken. Jeden Tag erhalten wir erneut die Gelegenheit dazu, die uns befähigt aus Hass Liebe entstehen zu lassen, aus Missgunst Mitgefühl zu entwickeln, aus Wut Energie für hilfreiches zu gewinnen oder aus der Ödnis einen Regenwald ins Leben zurückzurufen. Es ist eine Maxime, die mich nun bewusst begleitet, der ich treu sein möchte und ich mir wünsche, dass ich mich zur rechten Zeit an sie erinnere. Doch nun schaue ich mit Dir noch auf die anderen Erlebnisse der letzten Tage zurück, die eher leise Töne anschlugen.

Gleich zwei Mal begegnete ich am Donnerstag vor einer Woche in einem flüchtigen Moment dem Botschafter des Glücks, dem Schornsteinfeger, der mich gedanklich meine Glücksreserven randvoll auffüllen ließ, bevor er seinen eigentlichen Pflichten weiter folgte. Am Nachmittag wurde ich dann einen Moment lang sehr aufmerksam, als ich durch die offene Balkontür aus der Ferne den Gesang eines wohlbekannten Herrn vernahm, den ich schon lange nicht mehr gehört hatte und der mir nun Hawaii wieder näher brachte. So lauschte ich einen Moment lang dem wunderschönen Medley „What a wonderful world/Over the rainbow“, das IZ von sich gab und mit dem er sich und seine Ukulele über den Tod hinaus unsterblich gemacht hatte. Dann wurde es für mich Zeit einer Einladung des Don zu folgen, in dem ein sogenanntes Wohnzimmer-Konzert stattfinden würde. Dort angekommen traf ich wenig später dann zunächst auf eine mir bekannte Dame, die mich einst in Verbindung mit dem „Büro der Liebe“ brachte und die nun ganz Fledermaus-verliebt erschien. So erzählte sie mir einiges zu diesen Wesen, die sie und ihr geliebter Begleiter bei Bedarf in Obhut nehmen und für die in jedem Fall ihr Herz entflammt war. Dann gesellte sie sich wieder zu ihrer Gruppe während ich noch einen kleinen Plausch mit meiner Sitznachbarin über menschliche Entwicklungen führte. Schließlich begann das Konzert und in den nächsten Stunden konnten wir alle nacheinander zwei jungen Damen aus Großbritannien lauschen, von denen die eine ganz zarte Töne von sich gab und die andere ein gewaltiges Temperament in der Stimme hervorrief, das ungeahnte Energie freisetzte. Genauso unverhofft präsentierte sie dann nach einer kurzen Pause noch ihre Ukulele, die mich just zum Schmunzeln brachte und mir einen weiteren Hawaii-Moment verschaffte. Er rief in mir auch die Erinnerung an das Ukulele Orchestra of Great Britain wieder wach, das mich dazu inspirierte eine seiner Aufführungen einige Tage später in der virtuellen Welt auf der „Bridge to Hawaii“-Seite zu veröffentlichen, da es den Spaß in bester Manier symbolisierte, den man nicht aus den Augen verlieren sollte. Außerdem weiß ich nun, wer im Zweifel für alles auf dieser Welt verantwortlich ist: Shaft.

In den zwei darauffolgenden Tagen, die sich unter anderem am Freitag mit strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel präsentierten, beschäftigte ich mich überwiegend mit Angelegenheiten rund um „Bridge to Hawaii“, um das Projekt Stück für Stück weiter nach vorne zu bringen und die Aufmerksamkeit darauf zu lenken. „Beständigkeit“ ist wohl der passende Ausdruck für meine Aktivitäten diesbezüglich und so beschriftete ich neue Aloha-Postkarten, bemalte einige davon, hinterließ die ein oder andere an einem öffentlichen Ort und überreichte einige Exemplare einem Crew-Mitglied, der Dame mit dem psychologischen Gesprür, die ich auf dem wöchentlichen Bauernmarkt antraf. Mit meinen fotografisch, festgehaltenen Momenten befüllte ich schließlich noch die virtuelle Welt und unterstützte die kanadische Umwelt-Aktivistin Severn Cullis bei ihren Bemühungen ihr neuestes Video-Projekt zu verbreiten, das Kindern eine Stimme verleiht. Dies traf ihrerseits dann auf Beachtung und so freue ich mich über einen direkten, neuen Kontakt zu der inspirierenden Dame. Logo-Entwürfe beschäftigten mich am Samstagnachmittag, nachdem mich ein Überraschungsbesuch zweier Schwestern mit ihnen im französisch angehauchten Café zusammenführte. Ein schöner Austausch über dies und das, der auch inspirierende Gedanken zu neuen, hilfreichen Verbindungen im Hinblick auf „Bridge to Hawaii“ zu Tage rief.

Am Sonntag stellte ich dann fest, dass ich das monatliche Treffen mit dem Weihnachtsmann im Museum völlig aus den Augen verloren hatte. Da sich die Zeit jedoch nicht zurückdrehen lässt, blickte ich bald wieder nach vorne und widmete mich im Covent Garden ausgiebig einigen Liebesbriefen für meine zahlreichen Brieffreundinnen und einer Dame im fernen Sarajevo, die ich das letzte Mal im Februar sah. Bis in die frühen Abendstunden verweilte ich an diesem gastlichen Ort, freute mich noch über einen kurzen Plausch mit dem jungen Mann von der britischen Insel und machte mich schließlich auf den Heimweg. Am nächsten Tag übergab ich das Geschriebene an den Herrn von der Postannahme, den ich noch zum Lächeln brachte und so sein Wehmut über den nicht freien Tag für den Moment verschwand, bis ich mich um Vorbereitungen anderer Art kümmerte. Neben kurzen, netten Begegnungen mit der neuen Erdenbürgerin Ella und ihrer Elternschaft, dem jungen Mann im Piratencafé, der mich freudig bediente und der doppelnamigen Dame, die wieder ohne Schwester unterwegs war, gehörte dann der Dienstagnachmittag vollständig meiner Geburtstagsüberraschung für die Dame, die mir das Leben schenkte und in die viel Liebe zum Detail floss.

Begleitet von traumhaften Wetter und durchaus milden Temperaturen schwang ich mich dann am Mittwoch auf meinen Drahtesel, um auf die andere Flussseite zu gelangen. Mit besten Aussichten auf Flussauen, die linksrheinische Hafengegend mit verliebten Paar und auf die über 800 Jahre alte Basilica minor vor himmelsblauer Kulisse, erreichte ich schließlich mein vorläufiges Ziel, an dem die Hauptperson des Tages schon auf mich wartete. Mit freudigen Geburtstagswünschen umarmten sich Mutter und Tochter und schenkten sich gegenseitige Aufmerksamkeit in der angrenzenden Lokalität. Einige Zeit später und nach einer ausgedehnten Fahrt durch einen Park aus Jugenderinnerungen und früherer Großmutter-Zuhause-Gegend, fanden dann bei der Mama daheim noch Bruder, Enkel, Sohn und Freundin zum Stelldichein zusammen, um den Ehrentag zu begehen. Und so schließt sich mein Kreis dieser Woche wieder einmal mit der Erkenntnis, dass nur der Moment der Gegenwart wirklich zählt und fast alles umkehrbar ist. Mit einem Aloha, auch in Erinnerung an meine Begegnung mit dem jungen Mann mit polynesischen Wurzeln gestern Nachmittag, verabschiede ich mich für heute von Dir.

In Liebe,

Alice

PS. Über einen Kontakt in der virtuellen Welt wurde ich in dieser Woche noch auf folgendes aufmerksam, dass ich Dir zu guter Letzt zukommen lasse.

„Don´t think about what can happen in a month. Don´t think about what can happen in a year. Just focus on the 24 hours in front of you and do what you can to get closer to where you want to be.“

 

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Kolumne: Aufmerksamkeit. Beachtung. Fürsorge.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

seit meinem letzten Brief an Dich beschäftigten mich in vielerlei Hinsicht die Begriffe „Aufmerksamkeit“ und „Beachtung“. In einem Gespräch mit der Schmetterlingsdame erörterte ich sogar wieder einmal die Anfänge ihrer Bedeutung und befand, dass einer der folgenreichsten Sinne, die uns in diesem Zusammenhang in die Wiege gelegt wurde, wohl das „Sehen“ ist. Der visuellen Wahrnehmung unserer Umwelt in all ihren Facetten gilt recht schnell unsere Aufmerksamkeit. Zunächst für das naheliegende, und im Einklang mit der Erkenntnis, dass auch wir wahrgenommen und beachtet werden. So erleben wir von Anfang an auch die Fürsorge, die es braucht, damit wir gesund wachsen und gedeihen können und erfahren das Wohlgefühl, für das wir später unter anderem den Begriff „Liebe“ verwenden werden. So befähigt uns dieser Sinn auch zum Austausch mit anderen, verschafft den Eintritt zur Verbundenheit noch bevor das erste Wort über unsere Lippen gleitet, erhellt den Tag, wenn wir ein Lächeln im anderen erkennen und beflügelt unsere Neugier auf das Unbekannte. Wenn wir dann diese Ursprünglichkeit in uns immer wieder entdecken, uns daran erinnern während wir jeden Tag auf´s neue durch diese Welt gehen, schaffen wir die Möglichkeit mit Wohlwollen und Vertrauen allem und jedem zu begegnen, weil wir gelernt haben, wie wichtig es ist Beachtung und Aufmerksamkeit zu schenken und wie glücklich es macht diese selbst zu erhalten.

Die  tiefgreifende Bedeutung dieser Erkenntnis spiegelte sich letzten Samstag unter anderem wieder einmal in einer meiner Lieblingsbeschäftigungen, dem Briefe schreiben. Dieses Mal bedachte ich meine betagte Brieffreundin, die ich das letzte Mal vor zehn Tagen bei herrlichstem Spätsommer-Wetter in einem der südlichen Parks traf und mit ihr dort wunderbare Stunden flanierend verbrachte sowie die Irland-verliebte Dame in der Stadt, die um 1050 herum in der Abtei Werden erstmals erwähnt wurde und die mir zuletzt eine zauberhafte Karte zukommen ließ, deren Spruch so gut zu mir passte. Allesamt waren wir damals sehr erfreut darüber, dass die Sendungen im Postkasten der jeweiligen Adressatin ankamen. Keine Selbstverständlichkeit, wie wir in den letzten Monaten feststellen mussten und uns deshalb auch dazu entschieden die Aufmerksamkeit auf diesen Umstand an die höchste Stelle des zuständigen Postunternehmens zu lenken. Die Folgen der verloren gegangenen Briefe offenbarten schließlich auch die verloren gegangenen Gedanken und damit einhergehende Beachtung des anderen, die manchmal Fragen und Verunsicherung hinterließen. Glücklicherweise konnten wir zur Überbrückung auch über andere Wege Kontakt halten, wollten jedoch Näheres über den Verbleib der Briefe erfahren. Dass Aufmerksamkeit und Beachtung nicht zwingend miteinander einhergehen und der Begriff „Anstand“ manchmal zum Fremdwort avanciert, lernten wir dann von denen, die vergessen hatten, dass sie einst Kinder waren. Doch unbeiirt werden wir nun nach weiteren Möglichkeiten Ausschau halten, um den Dingen auf den Grund zu gehen, denn es scheint auch so, als wenn unser Anliegen nur die Spitze des Eisbergs symbolisiert.

Postkarten-Grüße ganz anderer Art hinterließ ich am Sonntag in einem Café, dass ich zum ersten Mal besuchte und dort einige Stunden mit meinem angehenden Schriftsteller-Kollegen verbrachte. Im Austausch über schriftstellerisches Tun, einer persönlichen Widmung und der Erörterung von Möglichkeiten des Vorlesens, kam auch das Umweltprojekt „Bridge to Hawaii“ zur Sprache. In dieser Herzensangelegenheit erzählte ich ihm vom ersten Treffen mit den Damen und Herr, die das Projekt begleiten und denen ich auch eine Aloha-Postkarte mit auf den Weg gab. Einige davon, die auf das Projekt aufmerksam machen, führte ich nun mit mir und so war der richtige Zeitpunkt gekommen Spuren zu hinterlassen, diese anhand eines Fotos zu dokumentieren und entspannt abzuwarten wer wohl eine Antwort zurückschicken wird.

Um noch mehr Aufmerksamkeit auf „Bridge to Hawaii“ zu lenken, befasste ich mich dann am Montag ausgiebig mit der virtuellen Welt, gründete ein Projekt-Profil für die Foto-Gemeinschaft namens instagram und befüllte es mit den ersten fotografischen Hinterlassenschaften. Einige Stunden später stellte ich dann mal wieder fest, dass bei allen Vorzügen des Eintauchens in die virtuelle Welt, das entscheidende das rechtzeitige Auftauchen ist. So schenkte ich also der realen Welt wieder meine Beachtung, die ihr zu Recht gebührt und widmete einen Teil meiner Lebenszeit den Menschen um mich herum, die gesehen werden wollten. So fanden am Dienstag zum wiederholten Mal die Schmetterlingsdame, der junge Mann mit der vierbeinigen Dame namens Cleo, die ihm sprichwörtlich zu Füßen liegt und meine Wenigkeit im Piratencafé zum Stelldichein zusammen. Nachdem junger Mann mit Hund den Ort des Geschehens verlassen hatte, befassten sich die zwei Damen noch rege mit dem Entwurf eines Wiedererkennungszeichens für „Bridge to Hawaii“ bis auch sie sich voneinander trennten. Ich fand mich wenig später vor einer hübschen, roten Tür mit meiner Glückszahl an der Mauer wieder, die unversehens aufsprang und mir eine wohlbeannte Dame entgegentrat, die mich bereits erwartete. Gemeinsam statteten wir nun dem französisch angehauchten Café einen Besuch ab, freuten uns über die Anwesenheit des anderen und vertieften unsere Verbundenheit mit Geschichten aus der Berliner Heimat und gemeinsamen Aktivitäten zu „Bridge to Hawaii“. Schließlich nahmen auch  wir wieder Abschied auf Zeit voneinander und tauchten in ein neues Stück Lebenszeit ein.

Wie Du sicher unschwer meinen Erzählungen entnehmen kannst ist die Bedeutung von „Aufmerksamkeit“ und „Beachtung“ ein nicht zu verachtender, roter Faden in der Lebenslinie, der sich durch das tägliche Leben zieht. Schenken wir diese anderen und werden mit ihr beschenkt, steht den glücklichen Momenten und diesem Wohlgefühl, das wir „Liebe“ nennen, eigentlich nichts mehr im Wege. Somit verspreche ich Dir an dieser Stelle Beachtung und Aufmerksamkeit indem ich Dir fürsorglich einen neuen Brief in der nächsten Woche schreiben werde und verabschiede mich an dieser Stelle für heute.

In Liebe und mit Aloha,

Alice

PS. Die Dame vom Mittagstreffen inspirierte mich noch mit folgendem, das ich Dir nicht vorenthalten möchte:

„Go for whatever makes you happy.“

 

 

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Buchhandel-Bestellung: „Liebesbriefe von Alice & Aloha.“ – Band 2.

Liebesbriefe von Alice & Aloha.
„Der zweite Band der gleichnamigen Kolumne – Erlebnisse von Oktober 2016 bis Juli 2017 – über Liebe und Glück im alltäglichen Leben über Düsseldorf, Sarajevo, Hawaii und andere Teile der Welt, über rote Teppiche und „Singing in the rain“, über Amnesty International und die Polynesian Voyaging Society, über das unsichbare Band und die Bizeps-Olympiade, über Salted-Butter-Caramel-Eis und andere Köstlichkeiten, über märchenhaftes und magische Momente, über goldene Aussichten und Visionen, über Schneehasen und Wetterfrösche, über die Wolke 7 und die Freude am Leben, über Millionenhügel und Friedhöfe, über Verbindungen knüpfen und es fließen lassen, über 0013-Agenten und das Umwelt-Reisprojekt „Bridge to Hawaii“, über Elefanten, Blüten und Menschen jeder Couleur und vieles mehr – die besten Geschichten schreibt das wahre Leben.“

Mein drittes Buch „Liebesbriefe von Alice & Aloha.“ ist ab sofort bundesweit per Bestellung der gedruckten Hardcover-Ausgabe (ISBN: 978-3-7450-2268-1) oder wahlweise Softcover-Ausgabe (ISBN: 978-3-7450-2986-4) in den folgendem Online-Shops und per Bestellung im Buchhandel erhältlich. Ich wünsche allen viel Freude am Buch!

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