Kolumne: Von Elefanten, Blüten und der Verteilung der Zeit.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

es war warm gestern. Sehr warm. 32 Grad zeigte die Temperaturanzeige meines mobilen Telefons an und ließ dabei sicher außer Acht, dass das Thermometer in der Sonne noch um einige Grade nach oben gewandert wäre. Die Auswirkungen auf meinen Verstand waren, trotz des schattigen Plätzchens unter freiem Himmel, Wasser und einem Glas voller Eiswürfel, die in kürzester Zeit lutschender Weise in meinem Mund verschwanden, zahlreiche träumerische, fast meditative Momente. Gedankenverloren blickte ich auf die Geschehnisse der Café-Terrasse um mich herum und wurde gleich zweimal mit Abstand zueinander von mir bekannten Menschen aus diesen Traumsequenzen wachgerüttelt. Lachenderweise begrüßte ich so den Fotografen, der weiterzog um sich kulinarisch zu verköstigen und später die Dame mit den marrokanischen Wurzeln, die ich tatsächlich erst vor meiner Nase wahrnahm, sie herzlich umarmte und wieder verabschiedete, da sie ihren filmischen Aufgaben folgen musste. Beide holten mich ein Stück weit ins Hier und Jetzt und begleiteten mich so noch gedanklich zu den ersten Zeilen an Dich. Eine Dame mit malerischem Elefantenkopf auf ihrem Shirt brachte mich dann noch im Vorbeigehen zum Schmunzeln, erinnerte mich das Bildnis doch auch an Geschehnisse der letzten Tage, die Verbindungen zur Vergangenheit knüpften oder umgekehrt!? Eine komplexe Angelegenheit Dir von den Details zu erzählen, die Dir aus alten Briefen manchmal bekannt vorkommen werden. Mit einigen zeitlichen Unterbrechungen bis in den nächsten Tag hinein fanden die folgenden Zeilen zu den Zusammenhängen und neuen Verwicklungen ihren Weg auf das Blatt Papier.

Sicher erinnerst Du Dich noch an Jerry, den Fotografen und Autor, den ich bei den Vereinten Nationen in New York kennenlernte. Unsere dortige, wenn auch kurze Begegnung hatte einen sehr bewegenden Charakter, der unter anderem auch dazu führte, das Jerry mir sein zweites Buch „Why you were born“ mit Widmung schenkte. Du erinnerst Dich? Dort fanden sich einige von ihm verfasste Geschichten seiner Lebensreise wieder, die er erlebt hatte und die bis in seine Kindheit zurückführten. Als 5tes Kind von insgesamt 11 Geschwistern gab es sicher viel zu erzählen und immer wenn sich die Gelegenheit bot tauchte ich in die fremde Sprache ein und nahm mir ausreichend Zeit, um seine Erzählungen zu lesen. Manches Mal vergingen Wochen bis ich wieder einen Blick hineinwarf und seinen Spuren der Kindheit folgte, die mich oftmals zum Schmunzeln und mir den Menschen Jerry nahe brachten. Seine Erinnerungen an den kleinen Jerry mit 4, 5, 6 und, und, und Jahren führten ihm wieder vor Augen worauf es im Leben ankommt und dass die Sicht auf die Dinge ein wesentlicher Bestandteil dafür ist, ob man ein glückliches und zufriedenes Leben führt. So erzählten wir es uns auch in New York, als ich ihm von meiner Sicht auf die Liebe berichtete.

Nach einem bewegten Samstag Vormittag im Piraten-Café mit der Schmetterlingsdame und dem jungen Mann, dessen Wurzeln unter anderem bei mir zu finden sind, trat in den frühen Nachmittagsstunden an anderer Stelle und nur noch zu zweit eine Dame mit Hund an unseren Tisch, die ich zuletzt auf dem Straßenfest vor wenigen Wochen traf. Herzlichst umarmten wir uns und tauschten aktuelle Reisepläne miteinander aus, als mein Blick auf eine Tätowierung an ihrem linken Oberarm wanderte. So entdeckte ich für mich zum ersten Mal den Elefantenkopf, der dort künstlerisch mit Aussenlinien dargestellt wurde und erinnerte mich an eine Geschichte über die australische „Camel Lady“, die ich Dir in „Von Elefanten und Kamelen“ vor etwas mehr als einem Jahr erzählte. Bald verabschiedete sich die Dame mit Hund wieder, wünschte uns Glück für unsere Unternehmungen so wie wir ihr viel Freude beim Surfen wünschten und ich begab mich zurück in die heimischen, vier Wände. Dort fiel mein Blick auf das Buch von Jerry und irgendetwas zog mich an nach über drei Monaten wieder einmal hineinzulesen. Ich schlug die Seite auf, an der ich stehen geblieben war und schmunzelte, als ich zum wiederholten Mal zum Einstieg seine Erzählung über die Begegnung mit einem Elefanten las. Damals war Jerry 6 Jahre alt, stand kurz vor der Einschulung und übte einmal mit seiner Mutter die Fahrt mit dem Bus, die er zukünftig alleine bewältigen musste. Auf dem Rückweg erblickte er dann zu seinem großen Vergnügen und zum ersten Mal in seinem Leben einen echten Elefanten, der gerade ausgeladen wurde. So bemerkte er mit großer Erleichterung, dass die neuen Herausforderungen des Lebens zwar machmal unheimlich wirken konnten, es dort allerdings auch Elefanten gab. Fortan betrachtete er die Welt mit anderen Augen und voller Freude und Neugier auf das Unbekannte.

Letzten Freitag traf ich mich in den frühen Mittagsstunden mit meiner betagten Brieffreundin in einem hübschen Hinterhof-Café, das sie entdeckt hatte und verbrachte dort mit ihr anregende Zeit rund um Erzählungen von Reisen nach Los Angeles, San Francisco und die „Route Number One“ sowie Segelschiffe und Hawaii. Als wir wieder aufbrachen blieb ich fasziniert vor der grün berankten Fassade eines Gebäudes stehen, an der ich eine Blüte entdeckte, die ich zuvor noch nie gesehen hatte. Ausgiebig nahm ich sie nun in Augenschein und bewunderte ihre Zusammensetzung. 10 weiße Blütenblätter zählte ich, auf denen ein filigraner Fadenkreis rankte und dessen Fädenspitzen wie „in lilafarbene Tinte eingetaucht“ wirkten. Aus der Mitte entsprang ein kleiner Stiel, der sich weiter oben in drei Richtungen teilte und an dessen Enden orangfarbene Stempelkissen thronten. Einen Tag später fand ich heraus, dass es sich um die sogenannte Passionsblume handelte, die zum Hauptteil in Süd- und Mittelamerika beheimatet ist und eine symbolisch, christliche Bedeutung innehat.

Derweil las ich in Jerry´s Buch weiter, der nach dem Elefanten von seinem Onkel erzählte, der ein progressiver Priester war und ihn beeindruckt hatte. Auch da er die Haltung vertrat, dass so manche Regel nur deshalb ins Leben gerufen wurde, damit man sie brechen konnte. Dem folgten im nächsten Kapitel Jerry´s Neuentdeckungen in der Natur inklusive seiner Erzählungen zum Frühling und den Blumen, die er fasziniert betrachtete und später auch fotografisch in Szene setzte. Besonders der Duft und das Aussehen des Flieders hatte es ihm angetan, weshalb er ihn zu seiner Lieblingsblume erkor.

Die Schnelllebigkeit der Welt um mich herum, so manche Flut an Informationen aus der virtuellen Welt und der Gefühlstakt manch anderer Menschen in meiner Nähe brachte mich dann in der letzten Woche auch das ein oder andere Mal zum Nachdenken beziehungsweise kurzfristig ins Wanken. Mit Mut, Offenheit und Ehrlichkeit erklärte ich mich dann nicht nur mir selbst, sondern traf auf offene Ohren, Verständnis und sich öffnende Herzen mit viel Raum und Zeit zum gegenseitigen Zuhören.

Das nächste Kapitel in Jerry´s Buch befasste sich mit der Sicht auf die Dinge, die vor ihm lagen und auf die Erinnerungen. Den Mut, den es braucht die Bilder der Welt, die man sieht, unverzerrt zu betrachten. Ohne die Flut an vorgefertigten Vorstellungen zu beachten, die von den diversen Medien ständig präsentiert werden und mit Freude festzustellen, wie man den eigenen Lebensfilm mit Spaß und Spannung erleben und erzählen kann, weil man sich an das Gefühl von Glück erinnert, mit dem die eigenen Kinderaugen die Welt betrachteten. Das Gefühl von purem Glück durchflutete auch mich als ich Jerry Downs in New York traf. Was er nicht weiß ist die Tatsache, dass ich mir nur einen Abend vorher jemanden sehnlichst wünschte, der mich in den Arm nimmt und als wir uns schließlich auf dem Vorplatz der UN begegneten, berührten ihn meine Worte derart, dass er spontan ankündigte mich umarmen zu wollen und es dann auch tat. Ein wundervoller Moment tiefer Verbundenheit.

Die Verteilung der Zeit oder auch der berühmte Kuchen, den es vermeintlich neu zu verteilen gilt, wenn neue Menschen in unser Leben treten, beschäftigte wortreich die Schmetterlingsdame und mich in den sonntäglichen Mittagsstunden. Ich befand schließlich, wenn man sich dem Fluss des Lebens hingibt, beachtet, dass die eigenen Entscheidungen zum Zeitrahmen mit anderen Menschen dem Wohlfühlfaktor unterliegen und Zeit-Kollisionen einfach durch die Verbindung mit mehreren zur gleichen Zeit überbrückt werden können, man schnell feststellt, dass der Kuchen eine lebendige Form ist, die sich ständig neu in ihrer Zusammensetzung erfindet und gar nichts weggenommen werden muss, wenn sich neues hinzufügt. Auch hier finden sich die Dinge, die zusammengehören und man wird ebenso ein Teil eines anderen Lebenszeit-Kuchen, der manches Mal nur einen Moment lang, manches Mal öfters und manches Mal ein Leben lang währt. Die Lust auf Kuchen im kulinarischen Sinne führte uns dann zum Fräulein um die Ecke, das mit einer köstlichen Auslage, auch in herzhaften Angelegenheiten zu überzeugen wusste. Dort trafen dann in bester Manier neue und mir allesamt bekannte Menschen aufeinander und verbrachten mit Freude und Interesse ein Stück Lebenszeit miteinander. Mein Weg führte mich etwas später noch zur brasilianischen Sonne und zur Übergabe ihres bestellten Buch-Exemplars, das völlig unverhofft eine Klo-Widmung erhielt, freudig entgegengenommen wurde und ich mich mit Honorar wieder von den Damen verabschiedete.

Folgende Begegnungen und Ereignisse hinterließen dann in der letzten Woche noch ihre Spuren, verbanden Vergangenheit mit Gegenwart und riefen so manche erfreuliche Erinnerung hervor.

Im Café in Hafennähe und unter dem Glücksdach der „13“ an diesem Tag, traf ich unversehens auf einen alten Schulkameraden und begang mit ihm so ein inoffizielles, 30-jähriges Abitur-Treffen zu zweit. So erfuhr ich Neues aus seiner längst vergangenen Lebenszeit mit Interesse für Umweltthemen, von aktuellen Gedanken zur Schnelllebigkeit der Agentur-Welt sowie neuen Verbindungen in Sachen Liebe zwischen ehemaliger Schulkameradin und einem Firmenkollegen. Zuvor legte ich ganz offiziell für mein „Bridge to Hawaii“ Umwelt-Reise-Projekt eine eigene Kategorie auf meiner homepage an und befüllte sie mit dem zweisprachigen Interview und persönlichen Hintergrundinformationen rund um Hawaii. Ein weiterer Schritt zur Umsetzung des Projekts. Ein Herr von der Piraten-Café-Mannschaft brachte mich zum Lachen, als er hinter einer Säule verschwand, einen Augenblick dahinter stehen blieb und mich dann mit seinem Erscheinen auf der Eintrittsseite überraschte – herrlich albern wie in Kindertagen. Für den spooky-Effekt des Tages sorgte dann die Dame mit den hessischen Wurzeln, die unverhofft auftauchte, als wenn sie geahnt hätte, dass sie für diesen Tag in meinem Kalender stand. Der Goldrauschengel begegnete mir gleich zwei Mal in dieser Woche – einmal in Verbindung mit einem Glückskäfer und ein weiteres Mal in Verbindung mit ihrem Sohn, der mittlerweile über ihren Kopf wächst. Eine Gänsefamilie brachte mich zum Strahlen und innehalten, die eine Fußgänger-Ampel vorschriftsmäßig beachtete und sich dann Zeit dabei ließ die Straße zu überqueren. Freitag Abend fesselte mich der Film „Possession“, der sich mit dem Verlust von Liebesbriefen befasste und mich daran erinnerte, dass doch hoffentlich meine Liebesbriefe-Post wieder auftaucht und ihre Empfänger erfreut. Ein Tisch-Gespräch zur Mittagspause am Dienstag mit zwei unbekannten Herrn und einer Dame brachte interessante Ausführungen zur Liebe zutage und offenbarte auch manche berührende Lebensgeschichte. Eine Dame mit Hund und gefrorenem Joghurt erinnerte mich kurzfristig gestern an ihren Ehemann und alte Freundschaften längst vergangener Tage und ganz im Stil von „aller guten Dinge sind drei“ überraschte mich noch folgendes. So begegnete mir wieder der Elefant, dieses Mal auf dem Arm einer Dame neben mir. Neugierig erforschte ich nun seine Wurzeln und fand heraus, dass es sich um das Abbild einer hinduistischen Gottheit handelt, die für Glück und gutes Gelingen auf dem Wege steht. „Ganesha“ ist auch der Herr der Hindernisse, die er beiseite räumt oder dort welche setzt, wo man sich ihm gegenüber respektlos zeigt. In diesem Sinne verabschiede ich mich für heute. Bis bald.

In Liebe,

Alice

PS. Zwei Zitate möchte ich Dir an dieser Stelle noch mit auf den Weg geben. Das eine las ich auf einer mir zugewandten Dose, dessen Urheber mir unbekannt ist und das andere entdeckte ich in der virutellen Welt. Es stammt von der Journalistin Gloria Steinem.

„Lieben und geliebt zu werden ist das größte Glück auf Erden“

und

„Dreaming, after all, is a form of planning.“

 

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Interview „Bridge to Hawaii“ – english version.

Vorschau der Änderungen „Bridge to Hawaii.“

Interview Bridge to Hawaii. Environmental Travel Project.

What is the project about?

The project is supported by 3 pillars:

1. The first pillar is: LOVE

Since 2013 I have been intensively concerning myself with all aspects of love in theoretical and practical use. What does it mean in daily life to decide for love and how to act accordingly? I´m telling the stories on my way. I’m writing them. Many short stories have brought me in contact with Hawaii. For over two decades the islands have had an impact on me without ever being there. The word Aloha in German is translated into Liebe (Love) so it stimulates my curiosity. A force is pulling towards Hawaii which I cannot explain.

2. The second pillar is: BRIDGE

My interest in Hawaii has put me in touch with the Hokule´a the Polynesian canoe and its
worldwide voyage. A lot of people support this adventure. The PVS (Polynesian Voyaging Society), initiator of the canoe also uses the voyage to show climate change issues and to find sustainable solutions for climate change. The message is “Malama Honua” and it means “to care for our Island Earth”. It also includes establishing environmental projects in early education so that children become more aware about protecting the environment.
The Hokule´a has travelled to all continents except Europe. I´m not sure why, however, I want to support the people involved in the canoe and the “Malama Honua” which has an Influence on all of us. So my idea is to build a bridge to connect people and close the gap.

3. The third pillar is: TRAVEL

To tell a real life story you have to experience it. Just writing about the Hokule´a wasn’t enough. I wanted to do more. This was the moment that the idea of the environmental travel project was born. In October 2017 started the B2H Crew with the first members and I created an „us“ with this step.

Environmentally friendly travelling? Is it possible? What kinds of opportunities are offered by the different forms of transport? What is about everyday products such as toothpaste, socks or Mobile phone? Or even cars, ships or planes? What is possible and what isn’t?

The elements water, earth and air are all components of the trip and include all aspects of
environmental issues. The plan is to travel with a ship (preferable with a sailing vessel) across the Atlantic, maybe with SkySails technology. Then to travel with an environmentally friendly vehicle to the US west coast and then fly to Hawaii. On the islands the 3 pillars will join together to connect the people in real time and to intensify the connection creating a space for new stories and getting to know each other.

How can you support the project?

We are feeling happy about our product sponsors RAW Elements USA, HYDROPHIL (Hamburg, Germany) and i+m Berlin (Germany) and looking forward to new companies who support our journey, our idea, our vision. The goal is to reach as many people as possible to create new connections and to support the “Malama Honua”.

Transportation
We need 13 plus 3 places (Film crew) on a ship crossing the Atlantic, transport opportunities crossing the US (train tickets for example)
and flight seats to the Hawaiian Islands (our favorite company: Hawaiian Airlines, sponsor of the Hokule´a)

Accommodation
We need 13 plus 3 places on the journey (approximately 14 days) and on the Hawaiian Islands (approximately 14 days). Private by the locals, AirBnB or hotels (preferable in an evironmental friendly context) are possibilities.

Catering
The B2H Crew and Film team also need the daily dose food & beverage beside love, Aloha. Cooking with the locals, farmers markets, vegetarian food, seasonal & regional is our focus with an open eye to others.

Equipment
We are looking for companies which produce technical equipment like Mobile phones (for example FAIRPHONE), Laptops & gadgets for filming and things for the journey like suitcases & bags, clothes (a special B2H collection) & cleaning supplies.

Retelling helps immensely, if you do not discover other synergies!
Thank you, mahalo nui loa, for your support.

PS. We are looking forward to answering your question as well.
Please feel free to write us:
office@bridge2hawaii.com

Who is the target group?

Are you interested in environmentally friendly solutions in everyday life?
Do you want to ensure that your children will enjoy life on this earth in the future?
Do you like travelling but environmental issues make you feel helpless?
Do you like adventures?
Are you looking for inspiration?
Are you interested in Love?

Then you are exactly in the right place! Welcome!

PS. Hokule´a and Malama Honua.

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Interview zu „Bridge to Hawaii“.

Bridge to Hawaii.

Interview zum Umwelt-Reise-Projekt “Bridge to Hawaii”

Worum geht es in dem Projekt?

Das Projekt steht auf drei Säulen:

1. Die erste Säule heißt “Liebe”.

Seit 2013 befasse ich mich intensiv mit dem Thema “Liebe” in all seinen Facetten sowohl in der Theorie, als auch in praktischer Anwendung. Was bedeutet es eigentlich sich tagtäglich für Liebe zu entscheiden und danach zu handeln? Die Geschichten, die ich auf meinem Lebensweg erlebe erzähle ich, schreibe sie nieder. Viele kleine Geschichten brachten mich schließlich mit Hawaii in Berührung, das seit über zwei Jahrzehnten immer wieder eine Rolle in meinem Leben spielt ohne dass ich bisher dort gewesen wäre. “Aloha” bedeutet “Liebe” und schürt so meine Neugierde auf die Inseln. Etwas zieht mich dorthin, das ich heute noch nicht in Gänze erklären kann.

2. Die zweite Säule heißt “Bridge”.

Mein Interesse für die Inseln im Pazifik brachte mich in Kontakt mit der Hokule´a, einem polynesischen Kanu (Segelschiff), das seit 2014 eine Weltumsegelung unternimmt, die im Juni 2017 endet. Dahinter verbergen sich viele Menschen, die das Projekt unterstützen beziehungsweise daran teilnehmen. Initiator ist die PVS (Polynesian Voyaging Society), die diese Reise auch dazu nutzt, um auf die Folgen des Klimawandels hinzuweisen und Lösungen zu finden, die sich einfach ausgedrückt in der Botschaft “Malama Honua” wiederfinden. Übersetzt bedeutet dies “Kümmere Dich um die Erde” und beinhaltet unter anderem die Etablierung von Umweltprojekten in Bildungseinrichtungen, so dass schon die Jüngsten ein Bewusstsein für den Erhalt der Erde erlangen können.

Die Hokule´a bereiste alle Kontinente außer Europa. Weshalb diese Etappe ausgespart wurde ist mir nicht bekannt, führte jedoch zu dem Umstand, dass es keine Berichterstattung dazu hierzulande gibt. Diese Lücke möchte ich schließen und so die Menschen rund um die Hokule´a und ihre Botschaft unterstützen, die uns alle etwas angeht. Seit Juni letzten Jahres stehe ich im Kontakt mit der Crew und dem Supportteam auf Hawaii, um eine Brücke zu bauen, die Menschen verbindet.

3. Die dritte Säule heißt “Reise”.

Um wahre Geschichten erzählen zu können, müssen diese erlebt werden. “Nur” von den Abenteuern der Hokule´a zu erzählen reichte mir nicht. Ich wollte mehr tun und so entstand die Idee zu dem Umwelt-Reise-Projekt. Umweltfreundlich reisen – geht das überhaupt? Welche Möglichkeiten bieten die unterschiedlichen Transportmittel? Wie verhält es sich mit den Produkten für den täglichen Bedarf? Von der Zahnpasta bis zur Socke, vom Handy bis zum Fahrzeug, Schiff, Flugzeug, Auto – was ist möglich, was noch nicht?

Die Elemente Wasser, Erde und Luft sind Bestandteil der Reise und greifen das Umwelt-Thema in Gänze auf. Geplant ist eine Schiffsreise über den Atlantik nach New York (vorzugsweise mit einem Segelschiff oder mit SkySails Technologie). Von dort mit einem umweltfreundlichen Fahrzeug an die Westküste der USA und per Flugzeug nach Hawaii. Dort fügen sich dann alle drei Säulen ineinander, um die Verbindung zu den Inseln und den Menschen vor Ort real zu knüpfen und zu intensivieren. Mit Raum für neue Geschichten und das Kennenlernen.

Wie kann das Projekt unterstützt werden?

Wir sind sehr glücklich über unsere Produktsponsoren RAW Elements USA, HYDROPHIL (Hamburg) und i+m Berlin und freuen uns auf neue Firmen, die unsere Reise ausstatten und so unsere Vision, unsere Idee unterstützen. Somit ist auch hier unser Ziel möglichst viele Menschen mit Bridge to Hawaii in Berührung zu bringen und neue Verbindungen zu knüpfen, die die Malama Honua-Botschaft unterstützen.

Transport
Wir benötigen 13 plus 3 (Filmteam) Plätze auf einem Schiff (inklusive Verpflegung), um den Atlantik zu überqueren, Transportmöglichkeiten über Land von New York nach San Francisco mit Zwischenstationen (zum Beispiel per Zug) und Flugsitzplätze zu den Inseln von Hawaii (vorzugsweise mit Hawaiian Airlines, Sponsor der Hokule’a).

Unterbringung
Wir benötigen 13 plus 3 Plätze mit Dach über dem Kopf auf der Reise (voraussichtliche Dauer: 14 Tage) und auf Hawaii (voraussichtliche Dauer: 14 Tage). Private Unterkünfte, AirBnB oder Hotel – vorzugsweise mit umweltfreundlichem Aspekt, sind Möglichkeiten, denen wir offen gegenüber stehen.

Verpflegung
Die B2H Crew und das Filmteam benötigen auch ihre tägliche Dosis Essen & Trinken neben dem Aloha, der Liebe. Kochen mit den Menschen vor Ort, Bauernmärkte, vegetarisches Essen, saisonal & regional ist unser Fokus mit einem offenen Auge für anderes.

Ausrüstung
Wir schauen nach Firmen, die technisches Equipment produzieren, wie Handys (Beispiel: FAIRPHONE), Laptops & Geräte für Film und Foto sowie Reise-Ausrüstung wie Koffer & Taschen, Kleidung (B2H brand) & Pflegemittel (Beispiel: Sonett).

Weitererzählen hilft natürlich auch ungemein,
wenn Du nicht gerade andere Synergien für Dich entdeckst!
Herzlichen Dank, MAHALO NUI LOA,
für Deine Unterstützung.

PS. Fragen beantworten wir ebenfalls sehr gerne unter office@bridge2hawaii.com

Wer ist die Zielgruppe?

Du interessierst Dich für umweltfreundliche Lösungen des alltäglichen Lebens? Du möchtest, dass Deine Kinder auch morgen noch gut auf dieser Welt leben können? Du reist gerne, aber standst bisher diesbezüglich umweltfreundlichen Themen hilflos gegenüber? Abenteuergeschichten sind dein Ding? Du suchst Inspiration? Liebe interessiert Dich?

DU bist genau richtig hier. Herzlich Willkommen!

PS. Hokule´a und Malama Honua.

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Kolumne: Welcome Home, Hokule´a.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

auf dem Weg zu einem etwas verstecktem Café, das ich dank meiner betagten Brieffreundin vorgestern zum ersten Mal entdeckte und gestern erneut aufsuchte, bemerkte ich wieder einmal in luftiger Höhe ein Segelschiff. Der Blick nach oben ist in diesem Zusammenhang ja eher ungewöhnlich, doch möchte ich das Rätsel an dieser Stelle schnell auflösen, denn es handelte sich um die dreidimensionale Wetterfahne auf einem imposanten Gebäude der Stadt. Auf jeden Fall zauberte mir der Anblick die pure Freude auf das Gesicht, da er mich an ein Ereignis der vergangenen Woche erinnerte, das im besonderen Maße herausstach und meinen Adrenalin-Dopamin-Haushalt über viele Stunden aufrecht erhielt. Der Anlass für diese aufregende Zeit ist mir bereits seit Anfang März bekannt, doch die Vorboten in meinem realen Umfeld stellten sich erst vor einigen Tagen regelrecht fassbar ein. So entdeckte ich unter anderem letzte Woche Donnerstag beim Flanieren durch den Kiez zum zweiten Mal, allerdings an anderer Stelle, original Hawaii-Hemden in einem Schaufenster. Eines dieser Hemden weckte dabei insbesondere meine Neugierde, da auf ihm in Anlehnung an eine Seekarte alle acht größeren Inseln abgebildet waren: Ni´ihau, Kaua´i, O´ahu, Moloka´i, Lana´i, Mau´i und Hawai´i, das vielen auch als „Big Island“ bekannt ist.

Dann brachte mir auch die Schmetterlingsdame am Freitag den Aloha-State nahe und überraschte mich in einem Blumenladen mit der Bestellung eines Hawaii-Kranzes für mein Haupt, der später auf andere Weise zum Einsatz kam, als es zu diesem Zeitpunkt gedacht war.

Der Samstag stand dann ganz im Zeichen der Homecoming Ceremony der Hokule´a in Honolulu. Die unterschiedlichen Zeitzonen verschoben den Beginn der Feierlichkeiten hierzulande in den Abend, da dann erst der Tag auf Hawaii beginnen würde und so startete ich in die Morgenstunden noch etwas holprig bis sich das Gleichgewicht einpendelte. Zunächst traf ich die Schmetterlingsdame, die aus anderer Richtung kam, wieder im Blumenladen, um dort den bestellten Kranz in Empfang zu nehmen. Die Vorstellung der bindenden Dame von dem hawaiischen Kopfschmuck gingen augenscheinlich jedoch etwas mit Gesehenem von den Inseln auseinander und so übergab sie einen durchaus hübschen Kranz, der mich jedoch eher an Blumenkinder auf einer Wiese erinnerte. Seine wahre Bestimmung erfuhr das Flechtwerk dann zurück in den heimischen, vier Wänden. Dort stellte ich fest, dass es auch zu groß geraten war und nachdem sich die Schmetterlingsdame in Schale geworfen hatte, vollendete das Blumengebinde die anmutige Erscheinung der Dame auf ihrem Haupt. Der Kranz stand ihr ganz ausgezeichnet und meine Wenigkeit schmückte nun weißer Blüten-Zierrat aus vergangenen Tagen, den ich auf der rechten Seite üppig ins Haar steckte. So, wie es auch Hawaiianerinnen tragen. Einem Besuch im Piraten-Café stand nun nichts mehr im Wege und in Begleitung eines jungen Mannes mit Cleopatra, brachten wir unserer Umgebung nun etwas den Aloha-Spirit nahe.

Zu zweit folgten die blühenden Damen dann auf dem Rückweg einer alten Gewohnheit und benutzten für diesen die Straße, um zu einem angekündigten Sommerfest auf dem sogenannten „Friedensplätzchen“ zu gelangen. So kreuzten sich ihre Wege auch mit dem eines Fahrzeugs, das langsam um uns herumfuhr, während sein Fahrer uns mit einer Frage überraschte. So vergewisserte er sich bei der Schmetterlingsdame, ob sie die Dame sei, deren Abbild mit Blütenkranz er eine Stunde zuvor in der virtuellen Welt entdeckt hatte. Lachend bestätigten wir seine Annahme und ich verbuchte diesen Augenblick mit nur einem Wort: spooky.

Nach einer Weile trennten sich auch die Wege vom Schmetterling und mir und nachdem ich noch eine Weile mit zwei betagten Damen auf dem Plätzchen so manchen Gedanken austauschte und den Vorbereitungen zum Fest folgte, entschwand auch ich von dort in die heimischen Gefilde. Im Hinblick auf die Zeremonie zu Ehren der Hokule´a in Honolulu, der ich am Abend per live-streaming beiwohnen wollte, entschied ich mich noch spontan dazu ein Plakat zu malen, auf dem folgendes zu lesen ist:

„WELCOME HOME
HOKULE´A
ALOHA
#bridgetohawaii #malamahonua“

Währendessen meldete sich die Kamikaze-Lady mit Flieger-Leidenschaft, die ich für den Abend herzlich willkommen hieß und die Schmetterlingsdame widmete sich der Zubereitung des leiblichen Wohls. Eine kräuterreiche, grüne Sauce, die ich vor einigen Jahren einmal in Frankfurt probieren durfte, sollte später unseren Gaumen kitzeln und begleitet von hawaiischen Liedern zur Einstimmung auf den Honolulu-Abend, rührte die Dame alles zusammen und vollzog ihre Kochkünste. Nun musste nur noch das technische Equipment vorbereitet werden und um kurz nach 18 Uhr, oder 6 Uhr morgens nach hawaiischer Zeitrechnung, saßen drei Damen mit Blumen im Haar vor zwei Laptops und drei Mobilfunktelefonen und warteten ganz aufgeregt auf den Beginn der Feierlichkeiten. Schnell sollte Angelo, der italienische Espressokocher, auf dem Herd noch heißen Kaffee zaubern, während wir uns für ein Begrüßungsfoto mit Plakat in Szene setzten und gebannt und wortreich immer wieder auf die Bildschirme blickten.

Der Adrenalin-Pegel stieg von Minute zu Minute und als wir einen zweiten Live-Stream im sozialen Netzwerk entdeckten, der auch entsprechend kommentiert werden konnte, gab es für uns Drei kein Halten mehr. Von nun an sprengten Herzen regelmäßig die live-Übertragung während jede von uns parallel oder abwechselnd Aloha-Grüße aus Germany nach Honolulu sendete oder was uns sonst noch so einfiel. Neugierig verfolgten wir auch die anderen Kommentare aus aller Welt und freuten uns, wenn wir noch andere Zuschauer aus Deutschland entdeckten. Besonders verzückt reagierten wir auf die zwei Fernseh-Moderatoren vor Ort auf Magic Island, als wir feststellten, dass sie von Zeit zu Zeit die Kommentare für den hawaiischen Fernsehsender laut vorlasen und wir plötzlich unseren Gruß hörten, den wir gerade geschrieben hatten. Das Honolulu-Hokule´a-Fieber hatte uns fortan vollends im Griff und so verbanden wir uns für die nächsten Stunden mit den Menschen vor Ort und den Zuschauern weltweit, um dieses einzigartige Ereignis gebührend zu feiern. Die Ankunft der Hokule´a nach ihrer dreijährigen Weltumsegelung mit Hilfe traditioneller, polynesischer Navigationskunst und ihrer damit verbundenen Botschaft „Malama Honua“ – kümmere Dich um diese Erde, die auf die Herausforderungen zum Klimaschutz aufmerksam macht und uns alle dazu auffordert einen Beitrag dazu zu leisten.

Fasziniert tauchten wir immer wieder in die live-Übertragung ein, blendeten das Hier und Jetzt aus und wurden mit wunderbaren Bildaufnahmen beschenkt. Das Ufer der vorgelagerten Halbinsel Magic Island vor Honolulu zeigte sich übersät mit Menschen, die das Schiff und seine Crew-Mitglieder willkommen heißen wollten. Begleitet von Bei-Booten, Jetski-Fahrern und Paddlern in polynesischen Einbaum-Kanus zogen zunächst nach und nach die sieben Schwesternschiffe der Hokule´a vor der Stadtkulisse Honolulus in den Yachthafen ein. Hawaiianer in traditioneller Kleidung bliesen in riesige Meeresmuscheln, die einem Horn gleich einen dunklen und tiefen Ton von sich gaben und begrüßten so die Schiffe und ihre Mannschaft. Mit Lei geschmückt berichteten die Kommentatoren, eine behütete Dame und ein Herr,  von den aktuellen Geschehnissen, den Hintergründen zur Geschichte der Hokule´a und luden manchen zum Interview, der in direkter Verbindung zum Schiff steht. Dann war es endlich soweit. Am Horizont des pazifischen Ozeans tauchte unter vollen Segeln das Schiff auf, das nur mit Hilfe des Windes in drei Jahren die Weltmeere bereiste und dabei 40.300 Seemeilen hinter sich ließ und mehr als 150 Häfen in 23 Ländern auf 4 Kontinenten ansteuerte. 245 Crew-Mitglieder machten dies auf insgesamt 31 Etappen möglich und sorgten so auch unter anderem für aufsehenerregende Bilder, wie zum Beispiel vor der Skyline von New York, mit der ich ebenfalls eine tiefgehende Lebensgeschichte verbinde.

Zu Ehren der besonderen Einfahrt in den Hafen Honolulus hatten sich neben Nainoa Thompson, dem Präsidenten der Polynesian Voyaging Society, auf der Hokule´a auch die Crew-Mitglieder der ersten Fahrt des Schiffes nach Tahiti im Jahre 1976 eingefunden und verliehen so dem Aloha-Spirit ungeahnte, überwältigende Höhen, die auch in uns spürbar wurden. So wohnten wir mit weit geöffneten Herzen der Szenerie bei, fühlten uns berührt und verbanden uns mit allen, die diesen Augenblick teilten. Nach Mitternacht verabschiedeten wir uns schließlich aus der virtuellen Welt und lachten noch herzlich über ein Ereignis in der realen Welt um uns herum, das die Frage nach dem Verbleib von Angelo beantwortete, deren Geschichte ich auch einige Stunden zuvor mit Honolulu teilte. Dort hinterließ ich den folgenden Kommentar: „We´ve forgotten the coffee machine on the hotplate and… what should I say!? On Monday we will buy a new one. PS. It happened because we´re looking the live-stream. Aloha.“ Angelo war teilweise dahingeschmolzen, offenbarte dabei seine verbrannte, schwarze Seele und wurde zu Beginn der Woche von der Schmetterlingsdame würdig zu Grabe getragen.

Menschen sind bemerkenswert und so begleiteten die letzte Woche noch einige berührende Begegnungen, die sich neben heißen Sommertagen mit Fluss-Ansichten, überraschenden Hinterhof-Einblicken mit idyllischer Komponente und einem Platzregen-Gewitter am Anfang der Woche, wie folgt zusammenfassend darstellten.

Ein Ausdruck von Liebe und Respekt, laut dem glücklichsten Volk der Welt auf der Südseeinsel Tanna, zeigte sich an drei aufeinanderfolgenden Abenden mit Schmetterlingsdame und jungen Mann mit Reise-Träumen. So zauberten drei Seelen nacheinander eine Menüfolge, die keine Wünsche offen ließ und alle glücklich machte. Meine bezaubernde, betagte Brieffreundin sendete mir Postkarten-Grüße aus einem Kurbad und erhielt in Abwesenheit meinen wöchentlichen Liebesbrief zurück. Per elektronischer Post erhielt ich wiederum Antwort auf einen meiner „Bridge to Hawaii“-Briefe und freue mich nun auf weiteren Austausch mit dem ehemaligen Kameramann, der eine nepalesische Verbundenheit pflegt. Derweil erfuhr ich, dass mein Brief an den Stab der Polynesian Voyaging Society zeitgleich zur Ankunftszeremonie der Hokule´a in den Vereinigten Staaten von Amerika zum Briefzentrum nach Hawaii weitergeleitet wurde, good karma – good news. Nach ihrem Bodensee-Urlaub tauschte ich am Freitag wieder einmal im französisch angehauchten Café mit der Dame mit Ernährungs-Knowhow aktuelle Gedanken aus und ihre Namensvetterin am Gemüsestand wies ich unter anderem auf das live-streaming am Samstag hin. Der Sonntag stand dann ab dem Nachmittag ganz im Zeichen einer Einladung einer Dame aus dem Zeichenkurs, die die Schmetterlingsdame und mich am Flussufer begrüßte. Einige bisher unbekannte Gesichter gesellten sich ebenfalls hinzu und so verbrachten wir die gemeinsamen Stunden mit geschmolzenem Kuchen und Kaffee, einer Talk-Runde, die uns alle näher brachte, einer Lesung meinerseits mit anregendem Gedankenaustausch allerseits und köstlichem Abendmahl der gastgebenden Dame vor Rheinkulisse im Abendlicht. „Folge einfach dem Weg“ hieß dann am Montag und Dienstag meine Maxime und so machte ich unverhofft die Bekanntschaft einer Dame und ihres jüngsten Sprößlings in sengender Hitze, traf ein zweites Mal auf den Herrn mit portugiesischen Wurzeln, der mir die Richtung wies und unterhielt mich eine Weile an einem schattigen Platz in der Nähe der königlichen Allee mit einem betagten Herrn, der mir seine griechischen Wurzeln nahe brachte.

Mit einem Lächeln bei dem Gedanken an Robin, meinen gefiederten Freund, der auch kurz auftauchte und meine Glückszahl „13„, die mir zu Füßen lag, verabschiede ich mich von Dir für heute und freue mich auf eine Abkühlung, die der Wetterfrosch versprach. Bis bald.

In Liebe,

Alice

PS. Zu Ehren der Menschen rund um die Hokule´a möchte ich Dir noch folgendes mit auf den Weg geben:

„Sei ein Träumer, ein Macher, ein Denker.
Sehe die Möglichkeiten. Lenke Deinen Blick auf das Besondere.
Lasse Deine Gedanken bis über die Grenzen des Vorstellbaren wandern.
Sei ein Sonnenschein, gemischt mit einem kleinen Wirbelsturm.
Sei verrückt und doch bezaubernd.
Und sorge dafür, dass nichts Dein inneres Feuer löschen kann.
Dein Herz ist ein Garten voller Liebe.
Aloha.“

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Kolumne: Interview and wish cards.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

jetzt kenne ich die genaue Bezeichnung meiner Liebebotschaften in englischer Sprache beziehungsweise die eines Herrn in Kalifornien. Gestern Nacht erhellte eine Nachricht von dort nochmals meinen Tag, als ich in der virtuellen Welt las, dass Jerry Downs endlich die „personal origami folded wish cards“ inklusive Buch-Geschenk und Brief erhalten hat. Liebe ist halt grenzenlos und der Schlüssel zum Glück. Wieder einmal hat sich bestätigt, dass sie wie der berühmte Boomerang zurückkommt, wenn man sie aussendet. Du erinnerst Dich sicher noch an Jerry!? Der Fotograf und Autor, den ich letzten September bei den Vereinten Nationen in New York traf. Seither halten wir unsere damals geknüpfte Verbindung über die virtuelle Welt aufrecht und können nun eine reale Verbindungsgeschichte zu unser beider Leben hinzufügen. Es gibt Dinge im Leben, die man niemals vergisst und die Begegnung mit Jerry gehört für mich eindeutig dazu.

Unvergessen sind bis jetzt auch einige andere Ereignisse der letzten Woche, von denen ich Dir nun erzählen möchte und die so manches Mal den Gedanken in mir wachriefen: „Liebe löst alles.“

Letzten Donnerstag stieß der Himmel seine Schleusentore weit auf und ließ einen wunderbaren, sommerlichen Prasselregen auf die Erde herunterfallen. Diesem galt meine besondere Aufmerksamkeit in den heimischen, vier Wänden, während ich mir einen mittäglichen Gaumenschmaus mit Tomaten und frischem Basilikum gönnte. Mit einem „Paraplui“ bestückt und „Singing in the rain“ im Kopf machte ich mich dann beschwingt auf den Weg, um für eine Verabredung am nächsten Tag und einen Herrn in der Domstadt Deinen letzten Brief zu vervielfältigen. Eine Woche zuvor hatte ich zu dem Herrn mit Filmproduktions-Hintergrund bereits virtuell Kontakt aufgenommen, um das Interesse für „Bridge to Hawaii“ zu wecken. Der Herr ist mir schon seit längerem bekannt, als ich seinerzeit von der Bezeichnung „good karma“ in namentlicher Hinsicht angelockt wurde und so auf ihn stieß. Nun werden wir sehen wohin meine Liebesbriefe-Post führen wird. Derweil verteilte ich im Kiez noch ein paar Liebebotschaften in Hauseingängen und gönnte mir eine kulinarische Köstlichkeit mit eisigem Salted Caramel.

Am Abend zogen dann für einen kurzen Moment Gewitterwolken vor meinen geistigen Horizont, denen die Schmetterlingsdame geduldig entgegentrat. Die reinigende Wirkung offenbarte sich dann am nächsten Tag, als durch den Schmetterling deutlich wurde, dass ein Interview zu „Bridge to Hawaii“ mit klärenden Fragen und Antworten durchaus eine deutlichere Sicht auf das Projekt geben sowie als dienliche Vorbereitung zum crowdfunding fungieren würde. Das Ergebnis lasse ich Dir dann im Anhang dieses Briefes zukommen, so dass Du es weitertragen kannst.

Am Freitag Morgen übergab ich dann der äußerst pünktlichen, betagten Briefreundin zu unserem dritten Treffen in der realen Welt Deinen letzten Brief, während sie zum ersten Mal den Bauernmarkt und das französisch angehauchte Café kennenlernte. Und nicht nur damit konnte ich sie überraschen. So lernte sie nun auch mein zeichnerisches Talent näher kennen und erfreute mich wiederum unter anderem mit Reisegeschichten nach Katmandu in Nepal, die sie seinerzeit erlebt hatte. Wie in dem Film „Das Beste kommt zum Schluss.“ blieb auch ihr der Blick auf den Himalaya verwährt, denn der Berg hatte sich in Nebel gehüllt. Nach der ein oder anderen weiteren Lebensgeschichte trennten sich schließlich unsere Wege mit der Aussicht auf ein herzliches Wiedersehen. Ich begab mich dann zu den Damen vom Gemüsestand, um die üblichen Besorgungen zu tätigen und zunächst Interessantes von der Dame des Hauses über ihre Pilger-Absichten in naher Zukunft zu erfahren. Dem schloss sich ein Gespräch mit der Dame mit dem psycholgischem Gespür an, die nun mit offenen Augen und Ohren ihre Fühler auf Menschen ausrichtet, die im Umfeld von filmischen Dokumentationen tätig sind.

Am Samstag lockte mich zunächst der Nachbarschafts-Trödel kurz an, auf dem ich einen bekannten Herrn und seine 10-jährige Tochter traf, die fleißig Hab und Gut an den Mann, die Frau oder das Kind bringen wollten. Nach einem kleinen Plausch mit dem Herrn Papa belohnte mich sein Töchterchen mit einem zauberhaften Lächeln, nachdem sie ihre Liebebotschaft gelesen hatte. Anschließend genoss ich im Covent Garden einen Latte Macchiato im Sonne-Wolken-Mix der Terrasse und übte mich im Smalltalk mit dem britischen Kellner über „wobbly bench“, der uns beide zum Lachen brachte. Für die nächsten Stunden schenkte ich meine Aufmerksamkeit dann dem Land der aufgehenden Sonne und verweilte solange in Flussnähe, wo Ableger dieser Insel im Pazifik und Japan-Verliebte jährlich spannende Einblicke in die Kultur des Landes gewährten. Mit zahlreichen, fast übersprudelnden Eindrücken verließ ich irgendwann wieder die Innenstadt und fand mich im Kiez ein, um erst einmal Ruhe zu tanken. In den frühen Abendstunden folgte ich dann dem „la dolce vita“ und flanierte um den Block. So traf ich auf ein sonniges Gemüt und den Herrn in Begleitung, das ich schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen hatte. Der Rauschgoldengel und ich freuten sich über das unverhoffte Aufeinandertreffen und verbrachten fortan etwas Erzähl-Zeit miteinander. Wieder einmal bot sich so auch die Gelegenheit mein „Bridge to Hawaii“-Projekt vorzustellen, wobei das Aloha natürlich auch nicht zu kurz kam. Mit neuem Gedankengut und dem Tipp das Projekt unter Menschen mit Filmproduktionshintergrund möglichst breit zu streuen trennten sich schließlich auch unsere Wege wieder, mit einer herzlichen Umarmung zum krönenden Abschluss.

Am nächsten Vormittag verzückte mich die Dame dann nochmals mit einer Nachricht, in der sie ihre Begeisterung zu meinem Hawaii-Projekt zum Ausdruck brachte. Fröhlich gestimmt beschloss ich einen Ausflug in den Norden der Stadt zu unternehmen, der mir schon einige Tage lang im Kopf herumschwirrte. Kaiserlicher Name und Burgansichten locktem mich bei bestem Wetter in diese Richtung. Doch zunächst hielt ich für eine Fürstin kurz inne, die in Herrenbegleitung meinen Weg kreuzte. Glücklicherweise befindet sich ihr Rückgrat auf dem Wege der Besserung und der Herr an ihrer Seite stützt sie dabei wohl tatkräftig. Fragen zu „Bridge to Hawaii“-Fortschritten beantwortete ich gerne und nahm auch die Glück-Wünsche entgegen, bis es hieß Abschied zu nehmen. Dies und die wunderschönen Impressionen entlang des Flusses beflügelten meine Fantasie und so sah ich die fertige Film-Dokumentation „Bridge to Hawaii“ vor meinem geistigen Auge, die gerade auf der imaginären Leinwand und dem Bildschirm lief. Ach, wunderbar, wozu der menschliche Geist im Stande ist, wenn man die Seele träumen lässt. Blumenkränze im Haar verschmolzen mit dem saftigen Grün der Rheinauen und Landschaften um mich herum. Vergnügungen auf dem Fluss, Boote, Schiffe, Jetskifahrer brachten mir das Element Wasser nahe, das es für die Reise auch zu überqueren gilt. Paradiesische Ansichten umgaben mich, nicht zuletzt Dank des Regens in den letzten Tagen, der die Natur noch üppiger erscheinen ließ. Ein kleiner Glückskäfer nahm für eine Weile auf meinem rechten Oberarm Platz und ließ sich den Fahrtwind um die Nase wehen. Auch er brachte mich zum Lächeln und untermauerte den vergnüglichen Charakter dieser kleinen Lebensreise.

Am Zielort erholte ich mich erst einmal auf der Terrasse eines Burghofs und gab mich den Beobachtungen um mich herum hin. Zahlreiche Herrschaften hatten sich dort eingefunden oder gaben sich symbolisch die Klinke in die Hand. Easy Rider, Menschen im sonntäglichen Ausgeh-Schick oder andere im coolen Upperclass-Look gab es zu sehen und riefen manchmal den Gedanken in mir wach: „Schön, dass Du Du bist.“ Irgendwann zog es mich weiter zu den angrenzenden Burg-Ruinen, einer Basilika und dem Pfarramt im Hinterhof sowie dem belebten Marktplatz bis ich schließlich meinem Bedürfnis folgte den Rückweg anzutreten. Mit der Vorfreude auf die bereits bekannten Aussichten der vergangenen Stunden.

Eine grüne Lunge der Stadt rief auch am Montag nach mir und mit sonnigen Perspektiven folgte ich den Spuren, die der Weg hergab. So schob sich ein kurzer Blick auf den Weihnachtsmann vor mein Auge, der in seinem Fahrzeug an mir vorbeifuhr, mit der Aussicht ihn am kommenden Samstag zu treffen. Zum Schmunzeln brachte mich dann auch das glitzernde, rote Herz am Boden, das ich zu meinen Füßen entdeckte, als der Weg mich dazu brachte vom Rad zu steigen. La Donna, die Dame an der Ampel auf der anderen Straßenseite zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht, als sie mir im Vorübergehen ein Kompliment machte, das ich gerne erwiderte und eine junge Dame im Kiez, die Vierte im Bund der Namensvetterinnen, erfreute mich am Abend mit ihrem Anblick und den netten Worten. In Begleitung eines kleinen, grauschimmernden Vierbeiners und seiner Herzensdame begegnete mir dann noch ein Stück Vergangenheit in Form eines Herrn, dessen Familienangehörige mir auch wohlbekannt sind. Einige Tage zuvor hatte ich den Bruder bereits in der virtuellen Welt wahrgenommen und festgestellt, dass alle drei Neuankömmlinge ihre Zelte im Kiez aufgeschlagen haben. Jahre trennten uns von dem letzten realen Zusammentreffen, über das ich mich nun freute und gleich die Gelegenheit nutzte Glückwünsche zur Vermählung und dem vierbeinigen Familienzuwachs zum Ausdruck zu bringen. Nach einem netten Smalltalk mit der Dame, während der kurzzeitigen, telefonischen Abwesenheit des Herrn, verabschiedete ich mich schließlich wieder von den beiden mit beherzter Hinterlassenschaft und ging meines Weges.

Der Dienstag präsentierte sich dann ganz im Zeichen der Familie und führte mich auf die andere Seite des Flusses direkt in die Arme der Dame, die mir das Leben schenkte und in ihren hübschen Garten. Liebevolle Stunden inklusive mütterliche Rundumversorgung sowie einem stofflichen Überraschungsgeschenk vergingen wie im Flug. Den Rückweg versüßte ich mir dann noch mit mancher Spur in die Vergangenheit, die mich an Orte brachte, die ich sehr lange nicht mehr gesehen hatte. So verschmolzen die Erinnerungen mit der Gegenwart, gaben mir ein gutes Gefühl und ließen mich voller Freude nach vorne blicken. Damit verabschiede ich mich für heute von Dir, mein Freund.

In Liebe,

Alice

PS.

„Love has no boundaries.“

Anhang

Interview zum Umwelt-Reise-Projekt „Bridge to Hawaii“
Worum geht es in dem Projekt?

Das Projekt steht auf drei Säulen:

1. Die erste Säule heißt „Liebe“.
Seit 2013 befasse ich mich intensiv mit dem Thema „Liebe“ in all seinen Facetten sowohl in der Theorie, als auch in praktischer Anwendung. Was bedeutet es eigentlich sich tagtäglich für Liebe zu entscheiden und danach zu handeln? Die Geschichten, die ich auf meinem Lebensweg erlebe erzähle ich, schreibe sie nieder. Viele kleine Geschichten brachten mich schließlich mit Hawaii in Berührung, das seit über zwei Jahrzehnten immer wieder eine Rolle in meinem Leben spielt ohne dass ich bisher dort gewesen wäre. „Aloha“ bedeutet „Liebe“ und schürt so meine Neugierde auf die Inseln. Etwas zieht mich dorthin, das ich heute noch nicht in Gänze erklären kann. Mehr zu den Hintergründen findet sich auch hinter dem folgenden Link: Hawaii

2. Die zweite Säule heißt „Bridge“.
Mein Interesse für die Inseln im Pazifik brachte mich in Kontakt mit der Hokule´a, einem polynesischen Kanu (Segelschiff), das seit 2014 eine Weltumsegelung unternimmt, die im Juni 2017 endet. Dahinter verbergen sich viele Menschen, die das Projekt unterstützen beziehungsweise daran teilnehmen. Initiator ist die PVS (Polynesian Voyaging Society), die diese Reise auch dazu nutzt, um auf die Folgen des Klimawandels hinzuweisen und Lösungen zu finden, die sich einfach ausgedrückt in der Botschaft „Malama Honua“ wiederfinden. Übersetzt bedeutet dies „Kümmere Dich um die Erde“ und beinhaltet unter anderem die Etablierung von Umweltprojekten in Bildungseinrichtungen, so dass schon die Jüngsten ein Bewusstsein für den Erhalt der Erde erlangen können.

Die Hokule´a bereiste alle Kontinente außer Europa. Weshalb diese Etappe ausgespart wurde ist mir nicht bekannt, führte jedoch zu dem Umstand, dass es keine Berichterstattung dazu hierzulande gibt. Diese Lücke möchte ich schließen und so die Menschen rund um die Hokule´a und ihre Botschaft unterstützen, die uns alle etwas angeht. Seit Juni letzten Jahres stehe ich im Kontakt mit der Crew und dem Supportteam auf Hawaii, um eine Brücke zu bauen, die Menschen verbindet.

3. Die dritte Säule heißt „Reise“.
Um wahre Geschichten erzählen zu können, müssen diese erlebt werden. „Nur“ von den Abenteuern der Hokule´a zu erzählen reichte mir nicht. Ich wollte mehr tun und so entstand die Idee zu dem Umwelt-Reise-Projekt. Umweltfreundlich reisen – geht das überhaupt? Welche Möglichkeiten bieten die unterschiedlichen Transportmittel? Wie verhält es sich mit den Produkten für den täglichen Bedarf? Von der Zahnpasta bis zur Socke, vom Handy bis zum Fahrzeug, Schiff, Flugzeug, Auto – was ist möglich, was noch nicht?

Die Elemente Wasser, Erde und Luft sind Bestandteil der Reise und greifen das Umwelt-Thema in Gänze auf. Geplant ist eine Containerschiffsreise über den Atlantik nach New York, vorzugsweise mit der SkySails Technologie. Von dort mit einem umweltfreundlichen Fahrzeug an die Westküste der USA und mit Hawaiian Airlines, Sponsor der Hokule´a, nach Hawaii. Dort fügen sich dann alle drei Säulen ineinander, um die Verbindung zu den Inseln und den Menschen vor Ort real zu knüpfen und zu intensivieren. Mit Raum für neue Geschichten und das Kennenlernen.

Wie kann das Projekt unterstützt werden?

Im Moment bin ich auf der Suche nach Menschen, die sich mit Filmproduktion beschäftigen, da das Projekt filmisch dokumentiert werden soll. Ziel ist es möglichst viele Menschen damit in Berührung zu bringen und neue Verbindungen zu knüpfen, die die „Malama Honua“-Botschaft unterstützen. Weitererzählen hilft dabei auch ungemein, wenn Du nicht gerade selbst Filmproduzent bist.

Die Finanzierung des Non-Profit Projekts „Bridge to Hawaii“ soll später über ein crowdfunding-Projekt erfolgen.

Wer ist die Zielgruppe?
Du interessierst Dich für umweltfreundliche Lösungen des alltäglichen Lebens? Du möchtest, dass Deine Kinder auch morgen noch gut auf dieser Welt leben können? Du reist gerne, aber standst bisher diesbezüglich umweltfreundlichen Themen hilflos gegenüber? Abenteuergeschichten sind dein Ding? Du suchst Inspiration? Liebe interessiert Dich?

DU bist genau richtig hier. Herzlich Willkommen!

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Kolumne: Lass´ fließen.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

gestern war der obligatorische Glückstag des Monats, denn die „13“ hatte sich wieder einmal auf den Kalender geschummelt. Ich schmunzle während ich dies schreibe und rückblickend auf die vergangene Woche entnehme ich meinen Notizen, dass das Glück in vielerlei Hinsicht ins Haus einzog. Die Wegweiser zum Glück zeigten sich nicht immer so offensichtlich und letzten Montag und Dienstag forderten die Ereignisse im wahrsten Sinne des Wortes sogar dazu auf jeglichen Zweifel am Glück hinwegzuspülen und einfach alles fließen zu lassen. Dem Wasser kam diesbezüglich eine besondere Bedeutung zu – dem Element, dem die Liebe so nah ist, da auch sie im besten Fall fließt. Ganz leicht und völlig unbelastet, frei von Erwartungen, bedingungslos und mit dem Vertrauen, dass die Dinge sich finden, die zusammengehören. Voller Zuversicht und doch ohne Sicherheit, da das Leben nach seinen eigenen Regeln spielt und sich von Zeit zu Zeit jeglicher Kontrolle entzieht. Dann die Zeichen zu erkennen ist nicht immer leicht, da sie zumeist unverhofft in Erscheinung treten und doch, oder gerade deshalb, freut es mich zutiefst Dir schreiben zu können, dass ich gestern daran erinnert wurde, dass goldene Zeiten dieses Jahr begleiten und die Liebe ebenfalls ein ständiger Begleiter ist.

Am Mittwoch erinnerte mich ein Herr mit musikalischem Gespür daran, dass auch das Staunen nicht aus dem Blickwinkel verschwinden darf, das Kinderaugen zum Leuchten bringt. Im Hinblick auf meine Lesung gestern Abend war es in diesem Moment genau dieser Ausdruck, in den ich eintauchen wollte. Doch dies lag zu diesem Zeitpunkt noch vor mir und so lautete die Devise: alles zu seiner Zeit und „Lass´fließen“. Und nun entführe ich Dich zu den Anfängen der Woche, als das Glück einzog.

Am Donnerstag vor einer Woche bewegte ein Gespräch mit meinem Sohn einen Moment lang den Vormittag und schaukelte Wogen nach oben, auf denen ich besonnen und mit Ruhe hin- und hergleitete. Nur wenig später offenbarte sich, dass es den nötigen Antrieb auslöste, um Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Die Wechselhaftigkeit der Gefühlswelten und die sich fast überschlagenden Ereignisse in kürzester Zeit brachten selbst mich wieder einmal zum Staunen und sogleich konnte ich das Erlebte bei einem Kaffee mit der Schmetterlingsdame teilen. Die glücklichen Fügungen erhellten meine Seele und nach einem kleinem Zwischenstopp in Hafennähe, begab ich mich beschwingt auf meinem Drahtesel auf die andere Seite des Flusses, um einen Freund namens „Café“ oder umgekehrt einen Besuch abzustatten. Dort traf ich die Dame des Hauses an und nach einer beherzten Begrüßung und etwas Geduld nahmen wir uns ausreichend Zeit um die Details der geplanten Lesung rund um das Umweltprojekt Bridge to Hawaii zu besprechen. Fließend fand sich dann mein Wunschdatum ein, wurde ohne „wenn und aber“ von der Dame angenommen und zeigte somit einen vom Glück beschienenen Ausblick auf die Veranstaltung am 13. April. Es bot sich auch die Gelegenheit der Dame von einer weiteren Dame zu berichten, die ich auf Hawaii vermutete. Nun stellte sich jedoch heraus, dass sie mit dem Mann an ihrer Seite hier im Süden des Landes gerade verweilte und ihr Interesse an einem Besuch der Lesung kundtat. Was für ein Überraschung, die mir ein Lächeln auf das Gesicht zauberte.

Der Vormittag des letzten Freitags gestaltete sich dann auf kreative Art rund um das Umweltprojekt und die Lesung, an dessen Ende ein hübscher Flyer in meinen Händen lag. In mehrfacher Ausführung wechselte dieser über den Tag verteilt schließlich den Besitzer und fand sich auch am schwarzen Brett einer größeren Gemeinschaft wieder. Auf dem Bauernmarkt überreichte ich am Gemüsestand der Dame des Hauses einen Handzettel, den sie weiterreichen wollte und mir nach meinen Einkäufen noch einen persönlichen Einblick in ihr Leben gewährte, für den ich ihr viel Energie und alles Gute wünsche. In Begleitung der Namensvetterin der Dame mit psychologischem Gespür führte mich der weitere Weg ins französisch angehauchte Café in der Nähe des Marktes. Die nachfolgenden Stunden vergingen dank eines anregenden Gedankenaustauschs wie im Fluge, so dass ich doch sehr überrascht die frühe Abendstunde wahrnahm, als die Dame und ich uns voneinander verabschieden wollten. Entgegen sonstiger Gewohnheiten endete mein Tag noch nicht in den heimischen Gefilden, die dieses Mal lediglich als Zwischenstation dienten, in der ich einige Liebesbriefe verfasste und ihre Adressaten von Herzen gern zur bevorstehenden Lesung einlud. In Begleitung der Nacht und einem literarischen Werk samt Widmung fand ich mich schließlich in den späten Abendstunden in einer Bar ein. Ein Herr, der dort für das musikalische Ambiente sorgte, erwartete mich bereits und da wir uns schon eine Zeit lang nicht mehr gesehen hatten, war die Freude umso größer. Zeitgleich traf ich dort unverhofft auch auf eine Dame mit rotem Haar und wallenden Gewand, die mit mir in der virtuellen Welt in Verbindung steht und sich ebenfalls über unsere Begegnung freute. Nach der Übergabe des Buches an den Herrn verbrachte ich noch eine volle Stunde an diesem Ort und vergnügte mich an der goldenen Decke und den Beobachtungen um mich herum, bis es mich wieder zurück in die heimischen Gefilde zog.

Nach einem eher unauffälligen Samstag, der sonnige Vorboten schickte, mit wild wachsendem Rosmarin am Wegesrand aufwartete und kurzfristig die Tango-Leidenschaft entfachte, zeigte sich der Sonntag von seiner angekündigten, besten Frühlingsseite. Bei strahlendem Sonnenschein und herrlich warmer Luft radelte ich in der späten Mittagsstunde entlang des Flusses in Richtung Süden und erfreute mich am Anblick des Hafens und der Skyline, an grün umrahmten Strandabschnitten und Rheinauen sowie dem bunten Treiben sportlicher Herrschaften auf dem sogenannten „Green“, die einen kleinen, weißen Ball vor sich her schlugen. Zahlreiche Menschen kreuzten meinen Weg, von denen so mancher seine Rastlosigkeit des Alltags noch nicht abgelegt hatte. Nach der Umrundung der Landzunge sowie später auf der Terrasse eines Ruderclubs überraschten mich nacheinander zwei Herren mit ihren Herzensdamen, die eine Gemeinsamkeit inne hatten. „Berlin, Berlin“ lautet ihr Berührungspunkt, wobei der eine seinen Lebensmittelpunkt dorthin verschoben und der andere gerade seine Zelte dort abgebrochen hatte, um hier nun wieder Fuß zu fassen. Ich freute mich über das Wiedersehen der Herren und Kennenlernen der Damen und nach einem gebührenden Gedankenaustausch ließ ich mit mir wieder allein auf Loungemöbeln unter blauem Himmelsdach die Seele baumeln.

Mit stetig wechselndem Publikum und neuen Tischnachbarn mit Hund kam keine Langeweile auf bis die Schmetterlingsdame ihren Besuch ankündigte. Wenig später genossen wir dann zu zweit die pralle Sonne auf unserer Haut und ließen die Gedanken treiben. Irgendwann nahm eine umtriebige Gesellschaft rund um uns herum Platz, von der ein Herr im besonderen Maße herausstach. Unüberhörbar machte er auf sich aufmerksam und knüpfte sogleich mit seinem ganz eigenen Humor Kontakt zum Schmetterling und mir. Bald überließen wir diese illustere Runde sich selbst und begaben uns wenig später wieder getrennt voneinander auf den Heimweg. Dieser belohnte mich noch mit bezaubernden Flussansichten, die mich zum kurzen Verweilen animierten bis ich auf dem heimischen Balkon schließlich wieder auf die Schmetterlingsdame traf, um die letzten Sonnenstrahlen und kulinarisches dort in Ruhe zu genießen.

Der Montag und der Dienstag standen dann ganz im Zeichen von „Waterworld“ mit nur wenigen Unterbrechungen im Covent Garden, einem Besuch im hiesigen Baumarkt, einer Kaffee-Pause im Enuma, die mich fast zu Fall brachte und der überraschenden Begegnung mit dem Herrn von der Post, den ich in diesem Teil der Stadt nicht vermutet hätte. Zwei äußerst lehrreiche Tage, in denen sich zeigte, das zwei Damen mit viel Humor und gegenseitiger Unterstützung jede Gefühls- und Wasserlage mit Bravour meisterten und zum Dreamteam avoncierten. So hielt uns das Wasser, das sich in der Küche seinen Weg bahnte wie es ihm gefiel, zwei Tage in Atem und zeigte uns auch, dass manche helfende Herrenhand nur bedingt hilfreich war. Letztlich löste die Gemeinschaft die feuchte Angelegenheit, die ihren Tribut am Mittwoch in Form von Erholung forderte und die Erkenntnis reifen ließ die Dinge einfach fließen zu lassen, sich dem Leben hinzugeben und den Wunsch nach Kontrolle für den Moment aufzugeben. So ergaben sich dann auch völlig frei und ungezwungen unvorhergesehene Treffen mit der Schmetterlingsdame, gefolgt von einer lebensfrohen Dame aus dem monatlichen Kunstkurs und etwas später mit der sanftmütigen Dame, die ich einst im französischem Bistro kennenlernte und die sich an diesem Nachmittag recht selbstbewusst und mutig präsentierte. Alle drei verabschiedete ich mit dem Bewusstsein diese am Donnerstag Abend zur Lesung wiederzusehen und dieser Umstand erfreute mich zutiefst.

Wie erging es mir nun auf meiner ersten Lesung zu „Liebesbriefe von Alice.“ und „Bridge to Hawaii“? Nun, zunächst begab ich mich in Begleitung der Schmetterlingsdame und mit einem Boomerang und Liebebotschaften im Gepäck, zum ersten Mal ohne Drahtesel zum Café „Freund“ auf die andere Seite des Flusses. Der Boomerang sorgte bei so manchem auf dem Weg für Aufsehen und einer jungen Dame in Begleitung ihrer Mama, erklärte ich auf unserem kurzen Stück gemeinsamen Weges die Herkunft und reichte ihr das Stück Holz für einen Augenblick, der ihre staunenden Kinderaugen zum Leuchten brachte. Im Café angekommen begrüßte uns zunächst die Tochter des Hauses, die unsere Wünsche bestens bediente und wir uns nun mit ausreichendem Abstand zum Beginn der Veranstaltung auf den Abend einstimmen konnten. Noch am Nachmittag zuvor durchflutete mich eine innere Ruhe und Gelassenheit, die den Gedanken wachrief die kommenden Stunden einfach fließen und mich von der Welle des Glücks tragen zu lassen. Schließlich ging dieser Tag auch mit meiner persönlichen Glückszahl einher und präsentierte eine sonnige Wetterlage, mit der niemand gerechnet hatte. Ein Himmelsgeschenk. Was sollte da noch schief gehen!?

Beschenkt wurde ich dann in jeglicher Hinsicht. So traf ich über den Abend verteilt auf zauberhafte Menschen, die den Weg ins Café auf sich genommen hatten, um meinen Worten zu lauschen. Später stieß sogar noch ein junges Paar unverhofft zu der Gesellschaft, das in den Kreis der Zuhörer und mit offenem Herzen aufgenommen wurde und ebenso aufmerksam meiner Lesung folgte. Bekannte und bis dato unbekannte Menschen schenkten mir ihr Gehör, erfreuten mich mit ihrer Anwesenheit und interessierten sich für die Hintergründe meines Umweltprojektes. Die Gastgeberin des Abends und Dame des Hauses beglückte uns derweil mit ihrer Anwesenheit und sorgte für einen passenden Rahmen in jeglicher Hinsicht. So entstand in den folgenden Stunden eine Atmosphäre des Wohlfühlens mit Applaus für das Gehörte, einer ausgedehnten Zugabe, Komplimenten für die schönen Worte und dem Knüpfen neuer Verbindungen untereinander. Mit Liebebotschaften bestückt verabschiedeten sich später nach und nach die Gäste mit Dank und inspirierten mich und die Dame des Hauses zu einer baldigen Wiederholung. Schließlich hieß es auch an dieser Stelle Abschied auf Zeit zu nehmen und mit einer herzlichen Umarmung verließen die Schmetterlingsdame und ich diesen Ort und die Menschen darin. Einen schöneren Verlauf hätte ich mir nicht wünschen können und somit freue ich mich nun auf die Aussichten, die damit einhergehen. Bis bald, mein Freund!

In Liebe,

Alice

PS. Abschließend gilt mein besonderer Dank allen Anwesenden des gestrigen Abends. Es war mir eine Ehre und eine große Freude Eure Vorleserin zu sein. Ein besseres Publikum hätte ich mir nicht wünschen können und denkt bitte daran:

„Wasser bahnt sich seinen Weg, wie es die Liebe auch tut.
In diesem Sinne: Lass´fließen.“

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Kolumne: Schnee auf Hawaii.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

erinnerst Du Dich noch an meine Erzählungen zu „Schnee auf Hawaii“ in meinem Brief The Beauty of Hawaii. vor ein paar Wochen? Wie sehr sollte ich mich in meiner Annahme irren, dass diese weiße Pracht nicht auf Hawaii zu finden ist. Vor ein paar Tagen veröffentlichte nämlich die Fluggesellschaft „Hawaiian Airlines“ zwei Fotografien von einem Berggipfel auf Big Island, der sich schneebedeckt präsentierte. Dies brachte mich zum Staunen und weckte die Erinnerung in mir Dir nun endlich die Details von meinen Absichten bezüglich der Reise nach Hawaii zu erzählen.

Wie Du weißt, existiert in meinem Leben schon lange eine Verbindung zu dieser Inselkette im Pazifik, deren Bedeutung mir vor zwei Jahren in aller Deutlichkeit vor Augen trat. Damals beschrieb ich die Zusammenhänge diesbezüglich in meiner ErzählungHawaii, die Du ja schon kennst. Der Umstand, dass „Aloha“ dann auch noch in seiner Übersetzung „Liebe“ bedeutet, erklärt wohl letztlich weshalb ich mich dort hingezogen fühle, ohne eine Vorstellung davon zu haben in welchem Gewand mir die Liebe dann begegnet.

Sicher erinnerst Du Dich auch noch daran, wie ich im Juni des letzten Jahres auf die Weltumsegelung des hawaiischen Kanus „Hokule´a“ aufmerksam wurde, von der ich Dir in Die Welt ist in Bewegung. erzählte. Ihre Botschaft „Malama Honua – kümmere Dich um die Erde.“ und ihre Geschichte berührt mich heute wie damals. Wenn man sich mit der Liebe und ihrer Bedeutung für die Menschen beschäftigt, gelangt man automatisch in Berührung mit Themen, bei denen es um das Wohlergehen aller Lebewesen auf diesem Planeten geht und so gelangte ich zu der Überlegung, wie ich diese Botschaft unterstützen könnte.

Brücken bauen, Verbindungen schaffen, das vermeintlich Unmögliche möglich machen und Träume zum Leben erwecken – all das gipfelt für mich in der Liebe zu den Menschen und zum Leben, die keine Grenzen kennt und ihre Geschichten erzählt werden wollen. Die Faszination für die Geschichte der „Hokule´a“ führte mich auch zu der Tatsache, dass das Schiff Europa, trotz früher vorgesehener Route, auf seiner Weltumsegelung aussparte. Ein Umstand, der nach sich zog, dass hierzulande offizielle Medien wohl gar nicht davon berichteten. Die für mich logische Schlussfolgerung war somit die Idee diese Lücke zu schließen, eine Brücke zu bauen und von der Botschaft der „Hokule´a“ zu erzählen, die uns alle etwas angeht.

Im Juni 2017 wird die Rückkehr der „Hokule´a“ auf Hawaii erwartet, die dann ihre sagenhafte Weltumsegelung nach annähernd vier Jahren vollendet hat. Eine Abenteuerreise, die dort endet und der ich nun eine weitere Abenteuerreise und ihre Geschichte hinzufügen möchte: meine Reise nach Hawaii mit dem Ziel die Ankunft der „Hokule´a“ vor Ort zu erleben und eine tatsächliche Verbindung zu schaffen. Im Hinblick auf die Botschaft „Malama Hanua“ ist allerdings eine Reiseroute geplant, die möglichst dieses Umweltthema unterstützt. So soll der Atlantik vorzugsweise mit dem Schiff überquert werden und ein mir bekannter Herr erzählte mir jüngst von SkySails, die eine Möglichkeit geschaffen haben, dass zum Beispiel Frachtschiffe mit Hilfe der Windkraft umweltfreundlicher betrieben werden können. In New York ergibt sich vielleicht nochmals die Möglichkeit für einen Besuch der Vereinten Nationen, die bereits die „Hokule´a“ und ihre Crew-Mitglieder in Empfang nahmen. Von dort aus soll es dann über Land zur Westküste gehen. Mein geliebter Drahtesel scheint mir hierfür allerdings ungeeignet und somit würde ich ein umweltfreundlich betriebenes Fahrzeug der Automobil-Branche bevorzugen. Da die Fluggesellschaft „Hawaiian Airlines“ die „Hokule´a“ bereits als Sponsor unterstützt, ist der Flug zu den Inseln eine überbrückbare Hürde für mich. Erste Kontakte zu möglichen Unterstützern habe ich bereits geknüpft, bin allerdings für jegliche weitere Unterstützung dankbar. Sollte Dir diesbezüglich etwas einfallen, so freue ich mich auf Deine inspirierenden Ideen.

Doch nun möchte ich Dich wie gewohnt zurück in die jüngste Vergangenheit mitnehmen und Dir von meinen Erlebnissen der letzten Woche erzählen.

Da bekanntermaßen das „Teilen“ das größte Glück bedeutet, ließ ich am Freitag dem Ministerium für Glück und der Dame dahinter den letzten Brief an Dich zukommen, in dem sich beide wiederfanden. Dies traf wohl auf große Freude im Ministerium, die mir sogleich virtuell mitgeteilt wurde und der Schneeball des Glücks wieder auf mich traf. Dann meldete sich die Schmetterlingsdame mit einer Einladung zum Kaffee im Café für Seefahrerabenteuer, der ich sehr gerne nachkam und mit einem Kompliment in Empfang genommen wurde, das ich von Herzen gern erwiderte. Nach dem gemeinsamen Plausch brachte mich mein Drahtesel mit beherzter Ding-Dong-Klingel, die einen Windschaden davon getragen hatte, in die Innenstadt. Zum einem mussten geldliche Angelegenheiten erledigt werden und zum anderen erwarb ich ein neues Manuskript-Buch, da die leeren Seiten meines in der New York Public Library erworbenen Buches sich dem Ende neigten. Dieses Mal entschied ich mich für einen blau-gründigen, wunderschönen Einband mit üppiger Verzierung im Florentiner Stil, der den Namen „Delphine“ trägt. Nur wenige Tage zuvor sah ich in der virtuellen Welt Filmaufnahmen von einem Delfin auf Hawaii, der um einen jungen Mann herumschwamm und mir ein Lächeln auf das Gesicht zauberte. Nun staunte ich nicht schlecht über meine Buch-Wahl, die mir diesen Namen offenbarte. Zufrieden stattete ich auf dem Rückweg dann dem jungen Mann mit Aloha-Spirit einen Besuch ab, den ich seit einiger Zeit nicht gesehen hatte. Als er mich bemerkte ließ ich einem Herrn im Anzug den Vortritt zur Kaffee-Bestellung, um mit einer herzlichen Umarmung begrüßt zu werden. Dies sorgte für Aufsehen bei dem Herrn, der mir versicherte, dass er für eine Umarmung mich ebenfalls vorlassen würde. Dankend lehnte ich das Vorlassen ab, bemerkte allerdings, dass einem „Free Hug“ nichts im Wege stehe. So umarmten auch wir uns und schenkten uns einen Moment der Freude.

Zurück im Kiez suchte ich dann am späten Nachmittag den obligatorischen Bauernmarkt auf und traf dort in gewohnter Manier auf die Dame mit dem psychologischem Gespür, die mir schon strahlend entgegen blickte. Sogleich teilte sie mir mit, dass meine Liebebotschaften der letzten Woche ihre Adressaten erfreut hatten. Der nächste Schneeball des Glücks traf mich und ich erklärte ihr, dass ich keine Exklusivrechte für die Botschaften beanspruche und sie diese gerne auf ihre Weise weitertragen kann.

Am Samstag zog es mich dann weg von Seefahrerabenteuern hin zum Café in Museumsnähe, in dem mich die Umstände veranlassten zwei Mal den Platz zu wechseln, so den Namen des jungen Mannes hinter der Theke zu erfahren und die Beachtung einer Dame zu erhalten, die sich für ihre Unachtsamkeit entschuldigte. Mit besten Wünschen verabschiedete ich diese und erhielt eine Einladung einer mir bekannten, sanftmütigen Dame zu einem abendlichen Zusammentreffen. Dieses gestaltete sich dann neben den neuen Eindrücken in ihren vier Wänden zu einem intensiven Austausch über Liebesangelegenheiten. Kulinarisch bestens bedient, bedankte ich mich dann zu später Stunde bei ihr für ihre Gastfreundschaft und trat den Heimweg an unter den offenen Himmelsschleusen, die die Wassertropfen hinunterfallen ließen.

Am Sonntag widmete ich dann zunächst meine Zeit dem Schreiben von Briefen in verschiedene Richtungen. Über die #schreibdichglücklich-Aktion des „Ministeriums für Glück“ antwortete ich einer Dame aus der Metropolregion Rhein-Ruhr, die mir auf meinen ersten Brief an sie bereits geantwortet hatte. Die Neugierde auf den jeweils anderen und die Freude am Schreiben deuten einen Briefwechsel an, der wohl noch fortgeführt wird. Einen weiteren Brief begann ich an die Dame zu schreiben, die mir vor ein paar Tagen ein Buch-Geschenk zukommen ließ. Dann wurde ich unterbrochen, da mein Blick auf einen hochgewachsenen Herrn fiel, der mir wohlbekannt ist und wir uns seinerzeit über meine Aktivitäten zum „Büro der Liebe“ kennenlernten. Herzlich umarmten wir uns zur Begrüßung und freuten uns über das Wiedersehen, das uns nach längerer Zeit wieder zusammenführte. So gehörten die folgenden Stunden einem wunderbaren Gedankenaustausch über Vergangenes, über Reisen in ferne Länder und über Zukünftiges. Gemeinsam gingen wir später noch ein Stück des Weges, bis auch wir uns wieder voneinander verabschiedeten.

Eine ganz andere Gesprächsgestaltung erwartete mich dann am Montag bei den Piraten, die unter anderem ein neues Mitglied in ihren Reihen präsentierten, welches „hipster“-gleich meine Kaffeebestellung entgegen nahm und schließlich auch seinen Namen verriet. Dann bemerkte ich neue Bekanntschaften der letzten Tage, die ich herzlich begrüßte und an meinen Tisch einlud. Zwischen dem Herrn, seiner Herzensdame und mir entwickelte sich eine kontroverse Unterhaltung über Verhaltensweisen in verschiedensten Situationen und die Verbindung zur Liebe, die zuweilen mit unendlich scheinenden Fragen und Fallbeispielen der einen Seite einhergingen und in mir später einen gewissen Erschöpfungsgrad hinterließen. Neue Energie war von Nöten und so verabschiedeten wir uns alle friedvoll voneinander und gingen wieder unsere eigenen Wege.

Am Dienstag freute ich mich dann nochmals über die Begegnung mit dem jungen Mann mit Aloha-Spirit und ein herzliches Gespräch mit einer jungen Dame auf der Terrasse des Cafés. So tauschten wir uns über „Schmuck mit Geschichte“ aus, den wir beide ausschließlich trugen. Sie verband ein Herz mit ihrer Großmutter und ein Band mit ihrem Herzensfreund und ich erzählte ihr von meinem Ring aus Kindertagen, den mir meine Tante schenkte und von dem Perlenband, das mir der Mönch in New York mit den Worten „Lifetime Peace“ über das Handgelenk streifte. Und so enden an dieser Stelle auch für heute meine Zeilen an Dich mit einem fröhlichem „Aloha“.

In Liebe,

Alice

PS.

„Ich liebe Dich. So, wie Du bist.
Ganz gleich was war oder sein wird.
Bedingungslos.“

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Kolumne: Sarajevo – one week.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wocherückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

als ich gestern die Menschen um mich herum betrachtete, wurde mir wieder einmal deutlich bewusst, dass es gar nicht genug Liebe auf der Welt geben kann. Ich kann nicht gänzlich die Augen vor den Spuren verschließen, die aus den Ereignissen in diesem Land vor mehr als 20 Jahren hervorgegangen sind. Unübersehbar spiegeln sie sich nach wie vor in vielen Häuserfassaden und so manchem Gesicht, das mir begegnet, wieder und machen mir deutlich, dass dann die vielen kleinen Momente, in denen mir ein Lächeln geschenkt wird oder ich die kleinen Dinge entdecke, die die Schönheit des Augenblicks wiedergeben, umsomehr an Beachtung gewinnen. Jetzt gerade wünsche ich mir, dass die Menschheit erkennt wie lange es manchmal braucht bis entstandene Wunden friedvoll verheilt sind und welche Wunder dann die Liebe vollbringen kann, die doch jedem einzelnen in die Wiege gelegt wurde. Sie ist das Band, das uns alle eint und Fremde zu Liebenden werden lässt. Dies sollte niemals vergessen werden.

Doch nun entführe ich Dich ins Licht und zu den Anfängen dieser Woche, die für mich mit meiner Ankunft in dieser Stadt beginnt, die auch auf glanzvolle Zeiten zurückblicken darf und deren Bewohnern ich für die Zukunft nur das Beste wünsche.

Mit einer herzlichen Umarmung in Empfang genommen und nach meinen Wünschen befragt, präsentierte mir die sportliche Dame an meiner Seite die ersten Eindrücke Sarajevos, die sie als ihre Geburtsstadt bezeichnen kann. So erhielt ich Einblicke in den ältesten Teil der Stadt, aus dem diese erwachsen ist, begleitet von mancher historischer Hintergrunderzählung der Dame, die auch offenbarte weshalb Orient und Okzident hier aufeinandertrafen. Kunstvolles Silber- und Messing-Handwerk wurde in den Gassen feilgeboten, ein Platz mit Pavillion und riesigem Baum sowie zahlreichen gefiederten Freunden, die dem Vergleich auf dem Markusplatz in Venedig sicher standhielten, zeigte sich in meinem Blickfeld, genauso wie erste kulinarische Ausflüge sowie Café-Einsichten. Mit einem Augenzwinkern muss ich an dieser Stelle bemerken, dass eine nichtrauchende Vegetarierin, die keinen Alkohol trinkt, vielleicht für den ein oder anderen hier eine echte Herausforderung darstellt. Oder etwa umgekehrt? Nun ja, Akzeptanz hat sicherlich an dieser Stelle die oberste Priorität. Nach dieser ersten Vielfalt öffnete die Dame schließlich zum ersten Mal für mich die Türen zu ihren heimischen vier Wänden, in denen ich zunächst von ihr und einem weißen, vierbeinigen Mitbewohner willkommen geheißen wurde, der seither so manches Mal schnurrend Zeit an meiner Seite verbringt. Dann wurde erst einmal Ruhezeit eingeläutet, die sich neben alltäglichen Erledigungen am nächsten Tag, einer kurzen Geburtstagsauszeit mit Buchgeschenk sowie einem kleinen Lernausflug in die heimische Sprache, zum zweiten Mal mit viel Schlaf verband.

Nachdem ich den Donnerstag Vormittag damit verbrachte meine Zeilen des vorangegangenen Briefes an Dich zu verfassen, begab ich mich am Nachmittag alleine auf Entdeckungsreise in die Stadt. So folgte ich dem Fluss und meiner Neugierde, die mich auch in Gassen und Hinterhöfe blicken ließ, in denen ich unter anderem Hinweise zu deutschen Architekten fand, die ihre Spuren hinterlassen hatten. Vorbei an der imposanten, neu errichteten National-Bibliothek, Kirchen und Moscheen und der bekannten Lateinerbrücke, die für einen Erzherzog allerdings einst keine glücklichen Umstände bot, zog es mich schließlich auf einen der umliegenden Hügel der Stadt. Diese bilden die Vorhut auf dahinterliegende Berge, auf denen der Schnee in Fülle zu finden ist, auf den ich mich so sehr freute. Doch dies sollte noch auf sich warten und so erfreute ich mich an dem Ausblick von einer ehemaligen Festungsanlage, nachdem ich aufgrund des ungewohnten Anstiegs wieder Luft holen konnte. Die Stadt lag zu meinen Füßen und in einem angrenzenden Café bekam ich zum fulminaten Panoramablick noch einen Latte Macchiato gereicht und beendete so mit besten Aussichten die Zeilen Deines Briefes von letzter Woche. Mit hereinbrechender Dunkelheit trat ich dann den Rückweg an, auf dem ich noch kurz in die älteste Kirche der Stadt einkehrte, die goldglänzendes, einen blauen Sternenhimmel und hübsche, schneebedeckte Ansichten im Innenhof offenbarte. Beschenkt wurde ich schließlich noch mit einer neonleuchtenden Schrift, als ich durch das Fenster einer Bar schaute und die die folgenden Worte preisgab: „all you need is love“.

Nach ein paar Sonnenansichten am Morgen darauf, brachte mir meine Gastgeberin mit töchterlichem Nachwuchs ihre Café-Welt nahe. So lernte ich den Besitzer eines Cafés kennen, das ganz im Zeichen eines kubanischen Revolutionshelden steht. „Che“ ist hier nicht nur der Name, sondern auch das Programm und so erblickte ich den Herrn in jeder Richtung, die sich mir bot. Auf dem Weg zum nächsten Ort, der eher an einen alten Schiffskahn im Hafen an einem Meer erinnerte und dessen Name so gar nicht schiffsgleich mit der Übersetzung „Esel“ daherkam, riss der Umhängegurt meiner Tasche. Sofort führte mich die Dame zu einem ihr bekannten Herrn, der sattlerische Fähigkeiten und eine Nähmaschine inklusive Familienbetrieb besitzt. Sein einige Jahre währender Aufenthalt in jüngeren Jahren in Düsseldorf hatte ihm eine ausgezeichnete Sprachkenntnis beschert und so war es nun ein leichtes ein wenig Gedankenaustausch zu betreiben und so auch von seiner Leseleidenschaft zu erfahren. Er bat uns dann eine Stunde später wiederzukommen, um in Ruhe und gewissenhaft die notwendige Reparatur durchführen zu können und so nutzten wir die Zeit im besagten „Esel“ mit Rettungsring und „Welcome Aboard“, um einen zweiten Kaffee zu uns zu nehmen. Nach unserer Rückkehr und meiner Frage nach seinem Lohn, winkte der Herr freundlich ab und ließ die Worte verlauten: „Ich möchte nur, dass dein Aufenthalt in guter Erinnerung bleibt.“ Damit zauberte er ein Lächeln auf mein Gesicht und nach meinem Dank für dieses Geschenk, kann ich ihm nun Hier und Jetzt versprechen, dass seine Worte mich auf dieser Reise oft begleiten und auch meinen Blick für das Schöne erhellen.

Der Samstag begann ruhig, da noch alle um mich herum im Schlaf versunken waren. Bis auf den Kater, den ich dabei beobachtete wie er erfolgreich Beute machte und mit dem gelben Spüllappen aus der Küche verschwand. Dies brachte mich zum Schmunzeln und ein Blick auf ein paar Zeilen meines Buches, ließ mich das Wesentliche in mein Bewusstsein rücken: der Augenblick und der Neubeginn eines Tages, der Vergangenes in Frieden ruhen und sich von dem Zukünftigen wohlwollend überraschen lässt. In jedem Fall versprach die Sonne schon einmal strahlende Aussichten und die gastgebende Dame einen Ausflug in die Berge, der mein Herz zum Tanzen brachte. Es sollte zwar nicht der höchste werden, allerdings schmälerte dies in keinster Weise meine Freude darauf und so begaben wir uns zu dritt vor die Haustür, an der wir zunächst ausgebremst wurden. Nachbarschaftliche Bekanntschaften wollten gepflegt werden und unversehens kam auch ich in den Genuss eines Gesprächs, da der eine betagte Herr aus dem Erdgeschoss über drei Jahrzehnte seines Lebens in Frankfurt verbracht hatte und somit keine sprachlichen Barrieren vor uns lagen. Mit Dank für den Gedankenaustausch verabschiedeten wir uns dann doch recht bald und nahmen Fahrt zum Berg mit winterlichen Aussichten auf. Diesbezüglich wurde ich dann auch bestens beschenkt, als sich meterhohe Tannen und schneebedeckter Boden zeigten. Nachdem wir zunächst in einem architektonisch interessanten Bauwerk unseren Kaffee-Durst gestillt hatten, hielt mich nichts mehr davon ab vom Weg abzukommen und durch den Schnee, Wald und eine beeiste Lichtung zu stapfen. Dies tat ich dem Großvater und seinem Enkel gleich, die vor mir die Gegend erkundeten und bald schon hinter mir aus meinem Gesichtsfeld verschwanden. Gelernt habe ich dann, dass man nicht wissen kann was sich unter der Schneedecke befindet oder gar wie tief sie ist und diese Erkenntnis mir einen schneebedeckten Hosenboden bescherte.

In einer uhrigen Waldhütte nahmen wir dann ein Mahl zu uns, das bodenständig daherkam und vor meinem geistigen Augen eine Bauernfamilie in alten Zeiten erscheinen ließ, die um einen Top Grießbrei herumsaß und einer nach dem anderen daraus löffelte. Der Rückweg beschied uns dann noch eine fantastische Sicht auf die Stadt von oben und mir eine fotografische Momentaufnahme im Gegenlicht mit Tannenwipfeln, viel Himmel und Bergpanorama im Hintergrund.

Schnee, Schnee, Schnee – soweit das Auge blicken kann und ich mittendrin. Kannst Du Dir das vorstellen? Am Sonntag erfüllte sich gänzlich mein Traum vom „Winter Wonderland“ und ließ mich zum ersten Mal Berggipfel erstürmen, Panorama-Blicke von ganz oben genießen und windschnittige Eiskristalle bestaunen. Der Morgen ließ bereits erahnen, dass sich ein großartiger Tag anbahnen würde, da ein Herz sichtbar wurde, wo ich es nicht erwartet hätte. Begleitet von Tochter und sportlicher Mutter machten wir uns schließlich auf den Weg in die Berge, die Skifahrer-Herzen höher schlagen lassen und einst sogar zu olympischen Gold einluden. Bevor es zum Gipfel hoch ging gönnten wir uns noch einen Kaffee im mondänen Hotel-Restaurant direkt an der Piste, von dem aus ich schon erste Eindrücke sammelte und meine Vorfreude anstieg. Schließlich reihten wir uns in die Schlange der Wartenden vor dem Lift ein, die allesamt lange Bretter unter ihren Schuhen trugen. Eine Beugung der Knie, ein Plumps auf den Sitz und schon baumelten meine Beine in luftiger Höhe, unter mir der weiße Puder, der mit einem oder zwei Brettern zahlreich befahren wurde. Mit staunendem Blick über die Aussichten wurde einige Minuten später ein kleiner Sprung nach vorne erforderlich und schon befand ich mich im schneebedecktem Gipfelreich, dem Himmel ganz nah. Himmlich fühlte es sich in der Tat an sich einmal um die eigene Achse zu drehen und dabei in allen vier Himmelsrichtungen die Erde bis zum Horizont zu bestaunen. Eisiger Wind aus einer Richtung veranlasste mich Mütze, Schal und Kapuze tief ins Gesicht zu ziehen und vor azurblauem Firmament eine futuristisch anmutende, verwaiste und vereiste Seilbahnanlage zu bewundern. Auf dem Weg zurück ließen sich Tochter und Mutter der Länge nach in den Schnee fallen und nachdem sie sich wieder erhoben, hinterließ die eine einen Schnee-Engel am Boden. Nach der Fahrt hinunter, die auch den Blick auf eine Berghütte mit befüllter Terrasse freigab, kehrten wir ebenfalls in eine solcher Art ein. Sonnenbetankt wollten schließlich die Bäuche befüllt werden, die hungrig von den Unternehmungen und der frischen Bergluft knurrten. Über 9.000 Schritte legte ich an diesem Tag zurück, der mir die wunderschönen Seiten der Berge und des Winters nahe brachte. Dankbar schaue ich darauf zurück.

Gleich zwei Mal begegnete ich dann meiner Glückszahl in den vergangenen zwei Tagen – zum einem ruhe ich des Nachts mit einer unter mir und zum anderen wies die Zweite mich auf einen Namen hin, mit dem ich familiär verbunden bin und dessen Träger dem Himmel so nah ist. Eine schöne Erinnerung. Meine weiße, gefiederte Freundin, die für den Frieden und die Liebe steht, brachte mich malerisch und gleich in doppelter Ausführung zum Lächeln und auf den Wegen durch die Stadt erfreute mich das Gezwitscher zahlreicher, fliegender Winzlinge, die gerade einen Baum bevölkerten. Mit diesen Eindrücken enden langsam für heute meine Zeilen an Dich. Ich freue mich auf kommende Aussichten inklusive dem berühmten Valentinstag nächste Woche. Er erwartet mich schon auf Wolke 7 und empfängt mich in jedem Fall mit einem gedruckten Werk meines zuerst verfassten Buches „Kannst Du lieben?„, das heute in Düsseldorf eintraf. Ich wünsche Dir eine glückliche Zeit und himmliches nächsten Dienstag.

In Liebe,

Alice

PS:

„Almost everywhere is a heart, you only have to open yours.“

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Kolumne: „The Beauty of Hawaii.“

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

vor zwei Tagen begann ich Deinen Brief mit dem Blick über die Wolken. Genauer betrachtet befand ich mich an Bord des Flugzeugs, das mich in die Olympia-Stadt bringen würde, in der ich bereits freudig erwartet wurde. Unter mir erstreckte sich eine weiße Wolkendecke bis zum Horizont, die nur wenige Lücken preisgab, die den Blick auf die Erde erahnen ließen. Über mir zeigte sich der azurblaue Himmel und die lachende Sonne während ab und zu ein paar Turbulenzen uns hin und her schaukeln ließen. In meinem Reich der Fantasie muteten die weißen Wolken wie der Schnee auf den Bergen an, den ich wohl bald besuchen werde und ich mich schon auf das haptische Erlebnis freue.

Auf einem anderen Teil der Erde, der im Pazifik zu finden ist, wird sich diese weiße und kalte Pracht wohl kaum blicken lassen. Dort gilt es eher das Aloha im warmen Klima zu entdecken und sich von Sandstränden, dem blauen Ozean und den Bewohnern der Inseln verzaubern zu lassen. Am Montag erinnerte mich das Geschenk einer Dame, die ich aus längst vergangenen Zeiten in meiner Geburtsstadt kannte und nun unversehens wiedertraf, an „The Beauty of Hawaii“ und rief damit nicht nur ein Lächeln auf mein Gesicht, sondern wendete nochmals das Blatt der letzten Woche, das mich manches Mal vergessen ließ ohne Zweifel zu träumen und dem Leben mit einem Lachen zu begegnen. Doch allzuviel Raum möchte ich den auslösenden Ereignissen nicht geben und somit sei nur soviel dazu geschrieben: von ausgesprochenen Sorgen und Nöten anderer ließ ich mich einen Moment lang in den Sog meiner eigenen Ängste ziehen, die sich nur noch äußerst selten blicken lassen. Kaum dass sie erschienen, wurde mir auch schon bewusst welchen Platz ich ihnen in meinem Leben einräumen wollte: nämlich keinen und somit bin ich nun vollends wieder mit Liebe im Gepäck unterwegs. Auf die Anfänge der Woche rückblickend stellte ich sogar fest, dass das Glück nicht lange auf sich warten ließ und sich in verschiedenen Gewändern präsentierte.

Den Donnerstag widmete ich zunächst ersten Reisevorbereitungen, da wintertaugliches Schuhwerk angeschafft und Bestellungen für bezaubernde, rote Lippen erledigt werden wollten. Nach meinem kleinen Ausflug in die geschäftigen Örtlichkeiten fand ich mich bald im Café für Seefahrerabenteuer ein und tummelte mich dort etwas in der virtuellen Welt herum. So wurde ich auf einen zauberhaften Aufruf aufmerksam, hinter dem sich eine junge Dame verbirgt, die sich auch als „Ministerin für Glück“ bezeichnet und ein eben solches Ministerium im Rahmen eines studentischen Projektes gründete, das weit darüberhinaus Bestand behielt. Entsinnst Du Dich noch an meine Erzählungen zum Brutto-Nationalglück, das das Drachenreich ausgerufen hat? Die Dame hörte wohl ebenfalls von dieser Idee mit Umsetzungspotential und machte sich seither zur Aufgabe das Glück auch hierzulande zu verbreiten. Gesagt, getan, forderte sie nun im Rahmen des internationalen Glückstages am 20. März dazu auf dem geschriebenen Wort in Briefform, nach dem Motto #schreibdichglücklich, die volle Aufmerksamkeit zu schenken. So entsendete ich meine Postadresse an Glueck@ministeriumfuerglueck.de, so dass sie mit vielen anderen in einem Lostopf gesammelt werden kann. Am 01. März erhalten dann alle Teilnehmer jeweils eine zugeloste Adresse und es wird mir eine Freude sein einem bisher unbekannten Menschen einen Liebesbrief zukommen zu lassen. Darüberhinaus wird sich auch ein Brief in meinem Postkasten einfinden und ich freue mich darauf, was der Mensch dahinter mir zu berichten hat.

Der Freitag führte dann in gewohnter Manier zum Bauernmarkt, auf dem ich auch im Auftrag der Schmetterlingsdame noch einiges erwarb, ohne zunächst die Dame vom Stand anzutreffen. Unerwartet lief ich ihr dann fast in die Arme, als ich beschloss dem Markt den Rücken zuzukehren. Erfreut über unser Zusammentreffen blieb uns ein kurzer Moment zum Gedankenaustausch, in dem ich auch von ihren Reiseplänen in die britische Hauptstadt erfuhr. Mich verbinden wundervolle Erinnerungen an Hyde Park Corner, an Notting Hill und an den Buckingham Palace, in dem eine meiner Zeichnungen ein neues Zuhause gefunden hat, mit dieser Stadt und so wünschte ich der Dame dort einen schönen Aufenthalt. Einen Moment lang hielt ich auf dem sogenannten Friedensplätzchen noch inne, denn so blieb mir ausreichend Zeit mich an dem Anblick des Herrn zu erfreuen, der unter anderem im Auftrag des Glücks unterwegs war. So kreuzte der Schornsteinfeger meinen Weg und in Gedanken drehte ich an einem seiner goldenen Knöpfe, was bekanntermaßen das Glück brachte. Am Nachmittag leistete ich dann einer weiteren Dame Gesellschaft, die bereits am Morgen ein Café-Treffen angefragt hatte und schenkte nun ihren Belangen mein Ohr. Irgendwann trennten sich auch unsere Wege wieder und ich folgte der Ruhezeit in den heimischen, vier Wänden.

Nach einer unruhigen Nacht mit wenig Schlaf, den ich am Morgen etwas aufholen konnte, verließ ich das Haus in Richtung des städtischen Museums, das auch Napoleon beherbergte. Der Weihnachtsmann hatte zum monatlichen Treffen in zeichnerischen Angelegenheiten gerufen, doch zuvor beschied mir der Weg dorthin noch winterlich angehauchte Impressionen, da ein kleiner See teilweise mit Eis bedeckt sich vor meinem Blickfeld erstreckte, auf dem eine Entenschar noch im Schlaf versunken ruhte. Alsbald traf ich schließlich zum ersten Mal in diesem Jahr auf die anderen zeichnerischen Talente, von denen ich jeden einzelnen mit einer herzlichen Umarmung und einem Neujahrsgruß mit glücklichen Wünschen würdigte. Eine Dame stieß noch etwas später zum Kreise der Anwesenden und da wir uns einige Zeit nicht sahen, zog es uns bald in das naheliegende Künstler-Café, in dem sich auch der Weihnachtsmann hinzugesellte. Es folgten zahlreiche Momente voller Geschichten der jüngsten Vergangenheit, die sich später ein zweites Mal an diesem Ort fortführten, längst nachdem sich die Dame und die anderen Kursteilnehmer wieder in alle vier Winde zerstreut hatten. Eine überraschende Begegnung ereignete sich dann noch an dem vermeintlich stillen Örtchen, das ich aufsuchte und mir just in diesem Augenblick eine Dame entgegenkam, die mir einige Jahre zuvor ein Dach über dem Kopf angeboten hatte. Nach einer kurzen Verwirrung ihrerseits tauschten wir uns lachend über dies und das aus und nachdem ich ihr noch genesende Wünsche auf den Weg mitgab, verriet sie mir noch, dass sie kurz vor unserem Zusammentreffen an mich gedacht hatte. So finden sich die Dinge, auf das zusammenkommt, was zusammengehört.

Wieder mit mir alleine, entschied ich mich auf dem Rückweg noch einen Abstecher an den Hafen zu unternehmen, da die Sonne so freundlich vom Himmel lachte und die Aussichten dort immer für Weitsicht sorgten. Belohnt wurde ich schließlich mit himmelsblauen Turmansichten, einer Säulenheiligen vor Fernsehkulisse und architektonisch interessanten Bauwerken, die ich allesamt im Bild festhielt. Ein Anruf beschenkte mich noch kurz darauf mit Kaffee-Glück und Sohn und so klang langsam ein gesprächsreicher Tag aus.

Am Sonntag-Vormittag befasste ich mich zunächst ausgiebig unter Zuhilfenahme musikalischer Begleitung damit den Schatten meiner selbst zuzurufen: „Love will find a way.“. Frohen Mutes begab ich mich schließlich ins Café in Hafennähe, um die Gestaltung meines ersten Buches voranzubringen. Bestens und mit Dank versorgt schenkte mir dort der Herr mit dem Aloha ab und zu seine Aufmerksamkeit und eine innige Umarmung, die wie immer von Herzen kam. Versunken in mein Tun, nahm ich in den nächsten Stunden kaum meine Umgebung wahr und so tauchten nur vereinzelt Gesichter von Töchtern, Müttern, Vätern oder anderen Damen und Herren auf. Wahrgenommene Gesprächsfetzen der Tischnachbarn veranlassten mich schließlich mein Schaffen andernorts fortzuführen und so begab ich mich auf den Heimweg. Da ich nun zu Ende bringen wollte, was ich begonnen hatte, verstrichen auch die folgenden Stunden nur mit wenigen Unterbrechungen, um schließlich eine Stunde nach Mitternacht etwas erschöpft mein zuerst geschriebenes Buch in gedruckter Form zu veröffentlichen.

Mit Solz und glücklich verkündete die Repräsentantin vom „Büro der Liebe“ am nächsten Tag die Neuigkeiten in der virtuellen Welt und ich machte mich auf den Weg um zu lernen, dass Silber nicht gleich Gold ist, um neue Bekanntschaften zu machen und alte wieder aufleben zu lassen und um zu erkennen, dass ich wohl in Wirklichkeit auf Buch-Mission unterwegs war. Den krönenden Abschluss des Tages bildete dann, nebst letzten Reisevorbereitungen, die Herausforderung der Schmetterlingsdame zum Kartenspiel. So konnte ich unter Beweis stellen, dass die Krone der Rommé-Königin zu recht auf meinem Haupt saß. Fulminant und bildlich gesprochen.

Am nächsten Morgen war es dann soweit. Mit gepacktem Koffer und Liebe im Gepäck begab ich mich in Begleitung der Schmetterlingsdame zu einem letzten Kaffee im Café für Seefahrerabenteuer, bevor es bedeutete Abschied auf Zeit voneinander zu nehmen. Eine Zugfahrt später fand ich mich auf dem Flughafen der Dom-Stadt ein, um schließlich dort das Flugzeug zu besteigen, das sich dann in die Wolken erhob und mich zur Olympia-Stadt brachte. Nach der Landung verabschiedete sich der Kapitän mit den Worten: „Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit und alles Gute.“ und in diesem Sinne enden nun meine Zeilen an Dich. Bis bald.

In Liebe,

Alice

PS: Ach, ja… noch ein paar Worte und Impressionen zu meinen ersten Eindrücken in Sarajevo, nachdem ich herzlich von einer mir am Herzen liegenden Dame in Empfang genommen wurde: es gibt viel zu entdecken in dieser Stadt und ich bin ganz fasziniert. Schnee, Berge und Orient trifft Okzident, ein neuer, tierischer Freund sowie freundliche Begegnungen mit Menschen der Stadt lagen schon auf dem Weg. Ausführliches folgt.

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Kolumne: Ausflug an die Riviera.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

gestern morgen hätte ich es mir nicht träumen lassen, dass ich Dir in meinem letzten Brief diesen Jahres davon erzählen kann, dass ich den Nachmittag mit einem Ausflug an die Riviera begangen habe. Nun ja, genauer betrachtet war es dann wohl eher die Aussicht auf die „Riviera“, die flussabwärts an dem Schiff vorbeifuhr, das dauerhaft am Flussufer der Stadt vor Anker liegt und sich dort um das leibliche Wohl seiner täglichen Gäste kümmert. So genoss ich bei einer Latte Macchiato und wundervollem, sonnigen Winterwetter die Aussicht auf den Fluss mit Blick auf die vorbeiziehenden Container- und Passagierschiffe sowie die Brücken der Stadt und ihr Fernsehturm im Hintergrund. Mit einem bereiften „Welcome on board“ nahm der Chef des Hauses, oder in diesem Fall des Schiffes, die stetig wechselnden Gäste, manchmal mit einem flotten Spruch auf den Lippen, in Empfang. Auf der überdachten, kuschelig warmen Terrasse ließen einige von ihnen sich dann die wohl köstlich schmeckenden, frischen Waffeln munden und kleine und große Gäste schoben sich das ein oder andere Stück, mal mit Zucker gepudert oder in flüssiger Schokolade getunkt, genussvoll in ihre Münder. Derweil erzählte ein Großvater seinen Enkeln Geschichten aus der Welt, Paare schenkten sich ihre Aufmerksamkeit und Freunde, von denen zwei Erinnerungen an Geschichten zu New Yorker Mafiosi der 30er Jahre in mir wachriefen, vertieften sich in ihre Gespräche. Der ein oder andere trank sich dabei die Geschichten wohl schön oder vielleicht sogar sein Gegenüber. Nun ja, wer weiß!? Nach Sonnenuntergang zog es mich in jedem Fall wieder in den Kiez zurück und so endete mein Ausflug ans Meer. Ach nein, es war ja der Fluss.

Doch nun nehme ich Dich zurück an die Anfänge dieser Woche, die mit Schmetterling-Zeit und einem erneuten Besuch eines kulinarischen Ablegers des Landes der aufgehenden Sonne begann. Am Abend verließ mich dann die Dame mit den imaginären Flügeln mit einem cineastischen Tipp von der Leinwand und so wurde ich abermals Zeuge wie Mr. Darcy der Damenwelt die Augen verdrehte, nur dass in in diesem Fall nicht Jane Austen ihre Finger im Spiel hatte, sondern ihm eine Dame verfiel, die wohl Schokolade schon zum Frühstück bevorzugte. In den noch dunklen Morgenstunden des Freitags zog es mich dann für einen kurzen Moment raus auf meinen erhöhten Austritt, jenes Bauwerkelement, das die Städte im 19. Jahrhundert eroberte und nun einen letzten Blick auf den Schmetterling preisgab, der weihnachtlich bepackt, schließlich im Dunkel der Nacht verschwand. Ich schlüpfte nochmals unter die warme Bettdecke und versank wieder für eine Zeit lang ins Reich der Träume.

Der Tag gestaltete sich ganz im Zeichen einer „Christmas-Verabschiedungsrunde“, da die kommenden Tage für viele Menschen den Anlass boten sich ins heimische Umfeld zurückzuziehen und Zeit mit den nahestehenden zu verbringen. Die Dame vom Bauernmarkt verschwand sogar für die kommenden Wochen, so dass wir uns erst im nächsten Jahr wiedersehen werden und somit umso inniger die Umarmung ausfiel, die auch die Nähe und Verbundenheit ausdrückte, die in den vergangenen Monaten immer sichtbarer wurde. In gleicher Weise fanden so auch die australische Lady und ich an diesem Tag zusammen, wechselten noch das ein oder andere wohlwollende Wort und entließen den anderen mit diesem Ausdruck von Liebe in die Feiertage. Auf meinen Wegen in die Stadt begegnete ich auch nach längerer Zeit für einen kurzen Moment wieder meiner schneeweißen, gefiederten Freundin, die symbolisch die Liebe und den Frieden mit sich trägt und mir ein Lächeln auf das Gesicht zauberte, als ich sie erblickte. Dies trug sich dann auch im Zusammentreffen mit einem bekannten Herrn weiter, den ich einst vor langer Zeit in einem Unternehmen kennenlernte und wir bis heute virtuell verbunden sind. Nun lernte ich in der realen Welt seine aufgeweckte Tochter und seine Herzensdame kennen und er erinnerte mich daran, wie sehr sich doch mein Lebensweg verändert hatte, welche Spuren er hinterließ und wie ich die Vergangenheit längst von dem Hier und Jetzt entbunden hatte. So tauschten wir für einen kurzen Moment unsere aktuellen Gedanken aus, bis sich unsere Wege wieder trennten und ich mich weiterhin den Aufmerksamkeiten für junge Damen aus dem Familienkreis widmete. Darüberhinaus befasste ich mich noch mit meinem vorletzten Brief an meine betagte Brieffreundin, die die Festtage und den Übergang ins neue Jahr im östlichen Teil des Landes verbringt. Am Abend erfüllte sich dann eine Prophezeiung der Schmetterlingsdame, die mir „sturmfreie“ Zeiten vorhersagte und so freute ich mich auf so manche Verabredungen mit mir selbst in den kommenden Tagen.

In den Mittagsstunden des Samstags führte mich mein Weg zu einer Dame, die sich der Schokolade verschworen hatte und die ich bereits einige Male aufsuchte, um andere mit ihren süßen Leckerein zu erfreuen. Dieses Mal würde wohl mein Schwager in den Genuss kommen und so erwab ich eine Kleinigkeit mal vier und erfreute mich selbst an der Aussicht in diesem Laden, der mich immer an einen zauberhaften Film namens „Chocolat“ erinnert, der für mich den Mythos der Kakaobohne in Perfektion inszeniert hat. Etwas später gönnte ich mir zum zweiten Mal, jedoch an einem anderen Ort und Stelle, einen Latte Macchiato mit wechselnden Tischnachbarn und Verkupplungsversuchen der bedienenden Dame, die für mich und den betagten Herrn neben mir jedoch aussichtlos blieben. Stattdessen weckte ich die Neugierde eines Herrn in Begleitung seiner Herzensdame, der belesen schien, da er ein Buch bei sich führte, das er ihr mit den Worten: „Das ist eines der schönsten Bücher, die ich je gelesen habe.“ reichte. In diesem Moment dachte ich so bei mir: „Da kennen Sie allerdings auch noch nicht meines.“ und kaum, dass der Gedanke durch meinen Kopf zog, hörte ich von dem Herrn schon ein Kompliment für meine hübsche Handschrift, die auch sein und ihr Interesse an meinem literarischen Werk weckte. Viele neugierige Fragen und tiefgründige Antworten später verabschiedeten wir uns schließlich mit beherztem Gruß wieder voneinander, wie so viele an diesem Tag, die am Abend den Weihnachtsmann erwarteten.

Der Sonntag folgte dann mit einer Einladung meines Bruderherz´und seiner Herzensdame, bei denen ich zu meiner großen Freude auf alle Mitglieder des engsten Familienkreises traf. So bot sich die Gelegenheit meine Aufmerksamkeiten, Einweihungspräsente, Liebesbriefe und literarischen Werke weiterzureichen und Kinderaugen mit Seifenblasen-Flüssigkeiten zum Strahlen zu bringen. Die Dame des Hauses reichte fruchtige Tortenstücke begleitet von schwarzem Kaffee und mich überraschte man mit einer Wundertüte für Meisterköche sowie einem Mini-Konzert am verstimmten Klavier von der jungen Dame, die auch die älteste Tochter meiner Schwester ist, die derweil voller Stolz andächtig neben ihr dem Spiel beiwohnte. Ein kurzweiliger Nachmittag fand dann am frühen Abend sein Ende und mit Dankesgrüßen, Herzensversprechen und Umarmungen trennte sich mein Weg von dem der anderen für den Moment und mein Drahtesel mit Ding-Dong brachte mich wohlbehalten zurück in meine vier Wände.

Ein zweites Mal innerhalb dieser Woche traf ich am Montag in dem Künstler-Café in Flussnähe ein, das mich sofort mit einer Welle guter Energie in der Luft begrüßte. Dazu trugen natürlich die Menschen vor Ort bei und so freute ich mich im besonderen Maße über den Herrn mit Pariser Flair, den ich zuletzt im Frühjahr antraf und der dieses Mal in besserer Verfassung zu sein schien sowie über die Dame mit marokkanischen Wurzeln, die immer eine herzliche Ausstrahlung versprüht. Diese wurde auch von einem ihr bekannten Herren-Duo wiedergespiegelt, das am Nebentisch beherzt ein verspätetes Frühstück zu sich nahm und seiner Umgebung ebenfalls viel Aufmerksamkeit schenkte. So traf auch der ein oder andere neugierig, lächelnde Blick des einen auf meine Augen und schenkte später meiner grün funkelnden Brosche seine Beachtung, um darüber mit einem Kompliment in Kontakt zu treten. Mich brachte derweil die Lektüre eines Herrn zu meiner Linken zum Schmunzeln, da mir die Worte „Warten auf Godot.“ entgegen blitzten. So kam ich nicht umhin dem Herrn von meinem Erlebnis vor zwei Wochen zu erzählen, von dem ich Dir in meinem Brief Besinnlichkeit und magische Momente. schrieb. Doch ein rechter Zugang blieb uns verwehrt und schien das Erbe Samuel Barclay Becketts in andere Richtungen weitertragen zu wollen. Dann folgte ich dem Ruf eines nun schon 61 Jahre währenden Prinzessinnen-Abenteuers, das einst eine junge Dame in den Film-Olymp katapultierte und den Mythos rund um eine österreischische Kaiserin und ihre Liebesgeschichte zur Berühmtheit avancieren ließ. Im wahren Leben zeichnete sich die Dame vor allem durch ihre Reiselust aus, die sie auch an einem ihrer liebsten Aufenthaltsorte an der französischen Riviera verweilen ließ, an dem sie häufig angenehmen Besuch vom Kaiser erhielt. So schließt sich mein Kreis der Geschichten der vergangenen Woche und mit dem Blick nach vorne verabschiede ich mich für heute.

Ich wünsche Dir einen wunderbaren Übergang ins neue Jahr und freue mich Dir dann dort von neuen Erlebnissen erzählen zu können. Bis bald.

In Liebe,

Alice

PS. Heinrich Heine, Dichter und Romancier, galt als das poetische Vorbild der österreichischen Kaiserin und es heißt, er wäre am 13. Dezember geboren. Somit beschließe ich diese Zeilen mit einem Gedicht von ihm.

„Daß du mich liebst, das wusst´ich
Ich hatt´es lang entdeckt.
Doch als Du mir´s gestanden,
Hat es mich tief erschreckt.
 
Ich stieg wohl auf die Berge
Und jubelte und sang:
Ich ging ans Meer und weinte
Beim Sonnenuntergang.
 
Mein Herz ist wie die Sonne
So flammend anzusehn,
Und in ein Meer von Liebe
Versinkt es groß und schön.“
 
 
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