Kolumne: Einfach sein.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

was genau ist eigentlich das faszinierende Element zu Beginn eines neuen Jahres? Während ich über die vergangene Woche nachdachte, kam mir auch des Öfteren diese Frage in den Sinn. Wie Du ja weißt gestaltete sich mein persönlicher Jahreswechsel recht ruhig und so verbinde ich kein spektakuläres Ereignis mit diesen Tagen. Ganz im Gegenteil fühlten sie sich für mich dieses Mal wie ein ganz normaler Sonntag und Montag an. Seither vernahm ich dann allerdings wie in jedem Jahr immer wieder ein „frohes Neues“ von den Menschen um mich herum, die auf andere trafen, während ich selbst eher ein „Hau´oli makahiki hou“ von mir gab. Darüberhinaus hegte ich in den letzten Tagen auch immer wieder den Wunsch die Welt zu Fuß zu begehen und mich so mit viel Muße und Gelassenheit draußen zu bewegen. „Einfach sein“ hieß mein Bedürfnis in vielen Momenten des Tages und so bemerkte ich, dass mein faszinierendes Element zu Beginn dieser neuen Zeitrechnung die Ruhe ist. Sie ruft in mir das Bewusstsein wach, was ich mit wahrhaft glücklichen Augenblicken verbinde und weckt die innere Zufriedenheit. Und so freute ich mich auf das Wiedersehen mit den Menschen, die ich zuletzt im vergangenen Jahr sah und stellte mich auch einem Gespräch, um Ungleichgewicht in Gleichgewicht zu verwandeln.

Die Balance zu wahren ist mitunter kein leichtes Unterfangen. Ist das menschliche Zusammenspiel von Körper, Seele und Geist doch ein in sich filigranes und vielschichtiges Konstrukt. Verändern sich dann noch die äußeren Umstände ohne direkt mit dem Verstehen einher zu gehen, offenbaren sich schon einmal die Schattengefühle der Seele als Spiegel der Vergangenheit, der sauber gemacht werden möchte, um wieder klar zu sehen. Nun herrscht in meinem Leben wieder die Klarsicht und der Genuss des Moments und somit nehme ich Dich nun mit in die Erinnerungen an die Ereignisse und Begegnungen der letzten Woche, die allesamt vom Aloha begleitet waren. Bewusst oder unbewusst, ganz gleich wie es sich verhielt.

In Entbehrung des wöchentlichen Bauernmarktes, der in eine knapp dreiwöchige Winterpause gegangen war, traf ich in diesem Jahr zum allerersten Mal Freitag vor einer Woche auf die doppelnamige Dame, die ich eine Weile nicht gesehen hatte. Mit dem englischen Flair des Covent Garden um uns herum, erzählten wir uns fortan von den Erlebnissen der letzten drei Wochen, während neben mir ein Herr sich mit wissenschaftlichen Gedanken schwer beschäftigte. Liebe lag in der Luft und mit dem Rat nur die nächsten 24 Stunden im Blick zu halten, trennten sich die Dame und ich wieder voneinander. Mein Weg führte in der Dunkelheit der späten Nachmittagsstunden zu einem türkischen Gemüsehändler, der mir als Markt-Alternative diente und ich dort unversehens auf die Anästhesistin aus dem fernen Afrika traf, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Ihr hinterließ ich nach einem kurzen Plausch freudestrahlend noch einen hawaiianischen Neujahrsgruß und begab mich schließlich nach Hause, um für mein leibliches Wohl zu sorgen. Der Abend überraschte mich schließlich mit einem filmischen Werk, das mir bereits im November in den Sinn gekommen war. Dir schrieb ich in „Trotzdem lieben“ von dem zauberhaften Film, der mir nun aus den Tiefen meines Herzens Lachsalven entlockte und die Freude regelrecht übersprudelte. Vielleicht drang mein Lachen sogar durch die Mauern zu den Nachbarn, so überschwänglich gab ich es in vielen Momenten von mir, um dem Glück Ausdruck zu verleihen. Ganz besonders, als die Szene mit dem Energieaustausch tatsächlich vor meine Augen trat, die ich Dir in dem Brief beschrieben hatte. Herrlich, wunderbar und spooky zugleich.

An dieser Stelle unterbrach ich letzten Donnerstag meine weiteren Zeilen an Dich, die ich erst am Freitag wieder aufnahm und um ein Ereignis ergänzte, von dem ich erst in den Vormittagsstunden erfuhr. Das folgende schreibe ich nun, um einem Mann die letzte Ehre zu erweisen, an den ich am Donnerstag dachte, als ich nach sehr langer Zeit im diesem Café auf der anderen Flussseite genau auf dem Platz saß, von dem aus ich den Herrn zum ersten Mal kennenlernte. Heute exakt vor 13 Jahren und fünf Tagen hielt ich an diesem Platz auch zum allerersten Mal meine Beobachtungen um mich herum in einem Buch als Geschichte fest. Am Freitag erfuhr ich dann über die virtuelle Welt, dass der Herr mit dem weißen Haar genau eine Woche zuvor im gesegneten Alter von 90 Lebensjahren diese Welt wieder verlassen hatte. Zoltán von Raggamby-Fluck war mir über viele Jahre ein alter, weiser Freund, der mich lehrte, dass die Seele immer jung bleibt; der mit seiner ungarischen Seele so wunderbar humorvolle Gedichte vortrug; der mir gerne als Meister der alten Schule eine Rose zu unseren Verabredungen mitbrachte; der mir Einblick in sein facettenreiches Leben gewährte, das er sogar eine Zeit lang als Opernsänger durchschritt; der voller Stolz von seinen Söhnen und zahlreichen Enkeltöchtern erzählte, von denen eine sogar an meinem Ehrentag geboren wurde; der mir sein offenes Ohr schenkte; der mich zu sich nach Hause einlud, wo ich mich am Klavier erfreute, das Portrait seiner großen Liebe bewunderte und herzlich über das „il culo del mondo“ im Gäste-WC schmunzelte. Ich werde den großen, mächtigen Herrn mit den buschigen Augenbrauen, Gehstock und imposanten Namen in wunderbarer Erinnerung behalten. In meiner Fantasie betrachtet er nun von dort oben die Welt, trägt dort seine Gedichte vor und schmunzelt sicher über meine Zeilen hier. Unsere Kennenlerngeschichte fand ich am Freitag wieder, die ich Dir nicht vorenthalten möchte.

„Das Café“, Sonntag, der 09. Januar 2005, Nachmittags.

„Interessante Menschen tummeln sich an diesem Ort. Alte, junge, Frauen, Männer, Kinder. Gemeinsam, allein. Manche vielleicht einsam. Alle an einem Ort. „Heute hat die DEG gewonnen. 3:0 gegen Köln.“ Anhänger versammeln sich. Trinken, feiern, reden, freuen sich. Der Lehrer findet keine Ruhe. Die Hefte müssen korrigiert werden, bis morgen. Pläne ändern sich, Gespräche werden wichtiger. Der alte Herr mit dem weißen Haar zwinkert mir zu. Nett. Neugierde wächst am Tisch der Herren. „Was tun Sie da? Kreative Phase?“ In Kontakt treten, kennenlernen, reden, Neugierde befriedigen. Und immer mehr Menschen an diesem Ort. Zu wenig Platz. Manche ganz entspannt. Zurückgelehnt. Beobachtend. In sich ruhend. Gemeinsam, einsam. Geschirr zerspringt. Damen verlassen den Ort. Andere kommen neu hinzu. Neugierde liegt wieder in der Luft. „Was tun Sie da?“ Fragen, aber keine Antworten – noch nicht. Tut der Lehrer doch noch, was er vorhatte? Schichtwechsel. Zahlen bitte.

Der Lehrer sieht sie an. Ungläubig. Er versteht sie nicht. Sie erklärt es ihm. Er versteht sie nicht. „Verfolgst Du mich? Ist das normal? Ein Jahr ist es nun her, seit es zu Ende ist. Lass´das sein. Verfolge mich nicht. Reise mir nicht hinterher. Lass´mich in Ruhe. Es ist vorbei.“ Ja, es ist vorbei. Sie sieht ihn an und verspricht es ihm. Friede. Sie geht. Am Tisch der alten Herren wird geredet und gelacht. Die zwei Damen amüsieren sich. Sie trinken. Wein. Ein Flirt liegt in der Luft. Alter schützt vor Torheit nicht. Und immer weniger Menschen an diesem Ort. Es wird Zeit zu gehen. Zahlen bitte.“

Die Schmetterlingsdame erinnerte mich in diesem Zusammenhang noch an ein Filmzitat aus der Verfilmung „Liebe braucht keine Ferien.“, in der ein betagter Herr und Hollywood-Autor zu der Begegnung mit einer jungen Dame folgenes verlauten lässt: „Das war ein süßer Spontantreff… Auf diese Weise lernen sich zwei Figuren in einem Film kennen: Sagen wir, ein Mann und eine Frau brauchen etwas, das sie zum Schlafen anziehen. Und sie gehen beide in die Herrenabteilung für Pyjamas. Und der Mann sagt zum Verkäufer: „Ich brauche bloß die Hose.“ Und die Frau sagt: „Ich brauche bloß das Oberteil.“ Sie sehen sich an und das ist dann das süße Spontantreffen.“ Das hätte Zoltán gefallen.

Am Samstag vor einer Woche traf ich dann zum ersten Mal in diesem Jahr auf den jungen Mann aus Nordafrika, seines Zeichens Michael Jackson und Doppelagent an meinem Ehrentag. Am Vormittag fand ich endlich die Zeit um seine fotografischen und filmischen Aufnahmen von der Überraschungsparty anzuschauen, die mich zum Schmunzeln brachten und wunderbare Erinnerungen wachriefen. Nun unterhielten wir uns nochmals darüber, lachten herzhaft über die Qualität seiner fotografischen Fähigkeiten und über das „Wer bin ich?“-Spiel in der Partynacht, das auch offenbarte, dass ich mit Caesar geschlafen habe und dieser ganz verwirrt schaute, da er/sie sich nicht daran erinnerte. Verantwortungsgefühle in der Silvesternacht, der Film „Cocoon“ und der Erwerb eines Klaviers kamen ebenfalls zur Sprache bis unsere Wege sich wieder trennten.

Der Hafen lockte mich dann am Sonntag mit der Aussicht auf einen äußerst gestiegenen Wasserpegel  sowie mit dem Vorhaben den letzten Herz-Ballon mit einer Aloha-Botschaft in die Luft steigen zu lassen. Vor Ort bestaunte ich zunächst die hoch oben liegenden Yachten in der Marina, die ich nun auf Augenhöhe vor der Gebäudekulisse betrachten konnte und manches im Bild festhielt. Dann begab ich mich auf die naheglegene Fußgängerbrücke, um dort den Ballon fliegen zu lassen. Eisiger Wind trat mir stürmisch entgegen und forderte mich dabei heraus den Flug filmisch zu dokumentieren. Das Ergebnis präsentierte sich dann in einer extrem knappen 1-Sekunden-Sequenz mit knallroter Großaufnahme des flatternden Ballons vor Abflug und einem 13-Sekunden-Film mit klitzekleinem Ballon Richtung Horizont vor der Hafenkulisse, dem ich noch den letzten Schliff verlieh und einen Bridge to Hawaii-Schriftzug hinzufügte, der sich nun herrlich aus- und einblendet. Voller Vergnügen schickte ich das Werk später in die virtuelle Welt hinaus, in der ich auch mit neuen Menschen in Kontakt trat, um Bridge to Hawaii mehr Leben einzuhauchen.

Am Montag schloss sich dann eine regelrechte Bridge to Hawaii-Tour an. So schwang ich mich am späten Vormittag auf meinen Drahtesel, um Pablo Picasso zu treffen, nun ja… den Herrn, der dieses Alter Ego in der Partynacht inne hatte und nun bei dem virtuellen Auftritt des Projekts behilflich sein wollte. Mit neuen Möglichkeiten und einem knallroten Filz-Herz mit einer nachträglichen Geburtstagsaufmerksamkeit verabschiedete sich der Herr und ich wechselte den Platz. Dies führte zu einem netten Gedankenaustausch mit der eleganten, 20er-Jahre behüteten und betagten Dame neben mir. So unterhielten wir uns über die Goldschmiedekunst im beiderseitigen Familienkreis, über architektonische Jugenderinnerungen meinerseits in ihrer Heimatstadt und über Bridge to Hawaii. Zum Abschied überreichte ich ihr als Erinnerungsstütze noch einen Logo-Aufkleber und verweilte noch einen Moment. Am Abend ergab sich dann noch ein aufschlussreiches Gespräch mit einem jungen Mann per Fernsprechapparat und so darf ich an dieser Stelle mit Stolz verkünden, dass wir nun Besitzer einer eigenen bridge2hawaii.com-Internetadresse sind, die bald mit Inhalten gefüllt wird.

In den folgenden drei Tagen bekam das „il dolce far niente“ dann genügend Raum, balancierte meinen Bewegungsdrang bis an andere Ufer aus, belohnte mich mit herrrlichen Aussichten auf den Brücken der Stadt und unterstützte die reinigende Wirkung eines Gedankenaustauschs mit der beflügelten Dame. So schenkte mir auch eine marrokanisch verwurzelte Dame neugierig und begeistert ihr Ohr für die Belange rund um Bridge to Hawaii und Gewohnheiten mit Schmetterlingsdame fanden wieder Einzug in alltägliches. Verbundenheit braucht Erinnerung und Erinnerung braucht Erlebnis. Mit diesen Worten beschließe ich für heute meine Zeilen an Dich, ohne zu versäumen Dir noch von den Prophezeiungen für dieses Jahr zu erzählen, die das Dienen in den Vordergrund stellen, vom Reisen in andere Länder berichten und vorhersagen, dass die Dinge sich einfach von selbst fügen und zu einem Lächeln bis über beide Ohren führen. Wundervoll.

Aloha,

Alice

PS. Last but not least hinterlasse ich Dir noch das folgende Zitat von Nelson Mandela.

„We must always remain modest about our achievements.“

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Kolumne: Alles im Fluss.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

manchmal ist einfach alles im Fluss. Das Aussenden, das Loslassen und das Weitergehen laufen wie am Schnürchen und dann, wenn man schon wieder an etwas Neues denkt, geschieht das wunderbare, das unverhoffte. So passierte es mir am vergangenen Montag, kurz vor der 13ten Stunde des Tages, als ich die Nachricht vom Filmemacher in meinem digitalen Postfach entdeckte, in der er sein Interesse an der Filmdokumentation zu Bridge to Hawaii bekundete. Ist das nicht eine großartige Neuigkeit? Ich freue mich sehr darüber, genauso wie die restliche Crew und ist es doch ein entscheidener Schritt die imaginäre Leinwand Wirklichkeit werden zu lassen. Erinnerst Du Dich noch an meine Erzählungen diesbezüglich im Brief „Interview and wishcards.“? Eine Richtung deuteten dann auch schon die vorangegangenen Tag an und ließen erahnen wohin manches führen konnte.

So beschäftigte mich letzte Woche Donnerstag Bridge to Hawaii viele Stunden und in mehrfacher Hinsicht. Ich sendete informatives an den Herrn für filmische Angelegenheiten und einen weiteren Herrn, der sich mit der Windkraft für Motor-Yachten beschäftigt. Am Nachmittag verbrachte ich noch einmal Zeit mit einem zukünftigen Repräsentanten des Projekts, der sich erst mit der Zeit entwickelt hatte und schließlich vollendet vor mir lag. Nun darf ich Dir voller Stolz verkünden, dass Bridge to Hawaii ab sofort auch von einem Logo vertreten wird, das die drei Säulen LOVE, BRIDGE und TRAVEL sowie die hawaiianischen Inseln symbolisiert.

Im Hinblick auf den ersten Tag des Dezembers fiel mein Augenmerk am Abend noch auf eine traditionelle Angelegenheit, die für die Schmetterlingsdame und den jungen Mann, dem ich das Leben schenkte, angedacht war. So überlegte ich mir die passenden Inhalte für den „Ich tue etwas für Dich“-Adventskalender, bastelte kleine Liebebotschaften mit verräterischen Andeutungen in zeichnerischer Form und versteckte sie um Mitternacht in den dazugehörigen, mit Nummern versehenen Schachteln, auf dass sie uns allen bis zum 24. Dezember Momente voller Freude bereiten werden.

Am Freitagvormittag begleitete mich die vierbeinige Cleopatra, kurz Cleo genannt, auf dem Weg zum Piratencafé, der zwei erhellende Überraschungen offenbarte. Zum einen trafen wir auf die Dame mit dem psycholgischen Gespür und Crew-Mitglied, die gerade angekommen war, um den Bauernmarkt zu bereichern und auch mich später mit Gemüse & Co. zu versorgen und zum anderen brachte mich die Liebe zum Lächeln, die ich im Wort an einem Zaun entdeckte, da ich dort kurz inne hielt, um meine Sachen zu ordnen. Beschwingt traf ich mit Cleo dann im Café ein, verbrachte mit ihr etwas gemeinsame Zeit bis der junge Mann, dem sie verfallen ist, eintraf und sie übernahm. Ein Geistesblitz versetzte auch mich wenig später in Bewegung und so stattete ich dem Herrn einen Besuch ab, der mich bei Druckangelegenheiten unterstützt. Ein kurzer Austausch führte mich nach Hause, um die Vorbereitungen für eine Überraschung für die restliche Bridge to Hawaii Crew abzuschließen. Dann gelangte ich zurück zum hilfreichen Herrn und nahm kurze Zeit später das Ergebnis in Empfang. Recht beschwingt lief ich schließlich unverhofft noch dem Weihnachtsmann in die Arme, der sich auf dem Weg zur nahegelegenen Post befand, um ein Paket abzuholen. Seine Aufgabe, Pakete an die Kinder der Welt zu liefern, stand wohl noch an und so erfreuten wir uns einfach an dem Wiedersehen. Außerdem teilte ich mit ihm meine Freude über die Überraschung: die Bridge to Hawaii Aufkleber, die er interessiert in Augenschein nahm.

An diesem Tag floss auch das Wasser im heimischen Badezimmer ganz wunderbar. Allerdings in Richtungen, die nicht dem Rohrverlauf entsprachen und einen Eimer unter dem Waschbecken befüllten. Entsinnst Du Dich noch an mein „Waterworld“ im April diesen Jahres, das sich in der Küche ereignete? Dieses Mal löste sich das Ablaufventil des Beckens mit der Zeit wohl regelrecht in Luft auf und so folgte ich am Samstag wieder einmal dem Ruf des Baumarktes, den ich bereits damals aufgesucht hatte. Der Weg auf dem Drahtesel dorthin mit hügeligen Auffahrten brachte mich für den Moment an meine konditionellen Grenzen und nachdem das Ersatzteil besorgt war, ich auf der Rückfahrt noch ein Bankgeschäft erledigte, kehrte ich geradewegs ins Bazzar ein, einer Espressobar in der Innenstadt, die sich sehr befüllt zeigte. Kurz zuvor war mir noch mein alter Freund Robin – the bird begegnet und so genoss ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht meinen Latte Macchiato und erholte mich von der anstrengenden Fahrt. Nach den Eindrücken von geschäftigen Herren aus dem ehemaligen Konstantinopel, zarten, jungen Damen mit einem Augenmerk auf Äußerlichkeiten und einem Herrn, dem ich vor zwei Jahren einmal mein Gehör schenkte, verließ ich wieder diesen Ort und begab mich auf den Heimweg. Nun war mein Bestes im handwerklichen Sinne gefragt, das mich auch an meine Grenzen stossen ließ, die ich dann mit kreativem Geist überwand, anderes für den Moment verfluchte und wieder zur Ruhe fand, um mich dann der Herausforderung der Schmetterlingsdame zu stellen. Und auch wenn es streckenweise anders aussah, so darf ich an dieser Stelle doch mitteilen, dass ich meinen Titel der Rommé-Queen erfolgreich verteidigen konnte.

Der Sonntag stand dann wiederholt weitestgehend im Zeichen von Bridge to Hawaii, da ich zum vierten Treffen der Crew geladen hatte. In Abwesenheit zweier Damen, die örtlich nicht anwesend sein konnten, füllte die verbleibende Crew die Stunden bis zum späteren Nachmittag mit Aufklebergeschenken, goldenen Ballon-Mitbringseln und viel Spaß beim ersten Fotoshooting, da wir uns der Öffentlichkeit mit Aloha und Blume im Haar vorstellen wollten. Darüberhinaus kamen noch spannende Kontakte zur Obama-Foundation und The World Allianz for Effecient Solutions, Aloha-Tee und Cupcake-Träume mit Bridge to Hawaii Logo zur Sprache. Mit Freude im Herzen und vielversprechenden Aussichten strömten die anwesenden Crew-Mitglieder dann wieder auseinander und am Abend sorgte noch ein filmisches Werk mit dem Titel „Abgang mit Stil“ bei der Schmetterlingsdame und mir für erheiternde Momente.

Schlafwandlerische Gefühlslagen am Tage, ein leuchtender Weihnachtsbaum auf einem Platz vor der Haustüre, der Weihnachtsbaum-Overload auf der Straße zwei Ecken weiter, der Mini-Weihnachtsbaum für Zuhause, ein Adventstreffen im Hausflur mit Weihnachtsbaum und belegten Brötchen, eine verliebte Cleo mit jaulendem Herzschmerz, ein virtueller Sternschnuppen-Flug, der zum Wünschen einlud und einige gut versorgte Stunden im Covent Garden rundeten meine Woche schließlich ab. Mit helfenden Aussichten verabschiede ich mich nun von Dir. Bis bald und mit Aloha.

In Liebe,

Alice

PS. Die Queen of Soul, Aretha Franklin, erfreute heute mit dem folgenden Lied mein Gehör, das ich noch mit Dir teilen möchte.

You make me feel like a natural woman.

 

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Kolumne: Umkehrbar.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

wie begegnet man eigentlich der geballten Kraft der Schattengefühle anderer? Im Moment, der kein Ausweichen zuließ, gelang es mir rein äußerlich betrachtet die Ruhe zu bewahren. In mir tobte jedoch ein Orkan, der das Blut in Wallung brachte und den Puls nach oben trieb. Warm wurde mir, doch ich blieb mir treu in dem Bewusstsein, dass kein Orkan der Welt in der Situation hilfreich gewesen wäre und so fragte ich, was ich nicht verstand, bezog das Gesagte nicht auf mein persönliches Leben und vertrat die Ansichten und Möglichkeiten, die das Leben bietet, um die Welt ein Stück besser zu machen. Mit etwas Abstand lautete dann später mein Rezept „2 mal Pasta um Mitternacht plus einmal über alles schlafen“ und während ich die wohlschmeckenden Spaghetti verspeiste, machte ich noch die Bekanntschaft mit Sebastiao Salgado, der mich sehr berührte. Genauer betrachtet verfolgte ich das letzte Drittel einer Dokumentation, die sein Sohn und ein bekannter Regisseur gedreht hatten und die seinen Lebensweg nachzeichnete, der ihm die Fotografie gewiesen hatte. So konnte ich auch den Erzählungen Sebastiaos zu seinen Reisen nach Ruanda in den 1990er Jahren folgen, dem Land, in dem viele, viele Jahre ein Bürgerkrieg ausgetragen wurde. 1997 reiste er ein letztes Mal in dieses Land und begleitete einige Tage lang 250.000 flüchtende Menschen, die manches Mal für ein halbes Jahr einfach im kongolesischen Wald verschwunden waren und von denen schließlich noch 40.000 Menschen überlebten. Was er sah, traf ihn tief und mit kranker Seele verließ er wieder dieses Land. Er hatte den Glauben an die Menschheit verloren und die Frage, die sich daraus für ihn ergab, war die nach dem weiteren Sinn des Lebens. Was sollte nach Ruanda noch folgen? Wie sollte er noch weitermachen?

Und was ist es, das hilft, wenn ein Mensch derart Verzweiflung und Hilflosigkeit in sich verspürt? Im besten Fall ist es ein Wunder. Für Sebastiao trägt das Wunder den Namen Instituto Terra. Nach seiner Rückreise an den brasilianischen Ort seiner Kindheit, auf dem seine Familie eine Farm besaß, hatte seine Frau Lélia die fantastische Idee den „Mata Atlantica“, den atlantischen Regenwald, der schon lange nicht mehr existierte, wieder aufzuforsten. Ein Ansinnen, dass noch nie ein Mensch zuvor gewagt hatte. 600 Hektar gerodetes Land, eine Portion Mut und Hoffnung und zwei Millionen neu gepflanzte Bäume führten schließlich zu einem völlig regenerierten Ökosystem, das Sebastiao auch dazu ermutigte seine Berufung als Fotograf neu zu verstehen und auszuüben. Seine Äußerung zu den gerade gesprießten Setzlingen „…sie sind gerade aufgewacht wie Alice im Wunderland.“ brachte mich dann noch zum Schmunzeln und Staunen und riefen vor allem ein wohlbekanntes Wort hervor: spooky.

„Umkehrbar“ ist das Wort, das Sebastiao unter anderem im Film verwendete und das für mich die Essenz des Gesehenen darstellt. Es ist das „Zauberwort“, das überall Einsatz findet, wenn es gilt etwas besser zu machen, Verhalten zu verändern oder die Sicht auf die Dinge umzulenken. Jeden Tag erhalten wir erneut die Gelegenheit dazu, die uns befähigt aus Hass Liebe entstehen zu lassen, aus Missgunst Mitgefühl zu entwickeln, aus Wut Energie für hilfreiches zu gewinnen oder aus der Ödnis einen Regenwald ins Leben zurückzurufen. Es ist eine Maxime, die mich nun bewusst begleitet, der ich treu sein möchte und ich mir wünsche, dass ich mich zur rechten Zeit an sie erinnere. Doch nun schaue ich mit Dir noch auf die anderen Erlebnisse der letzten Tage zurück, die eher leise Töne anschlugen.

Gleich zwei Mal begegnete ich am Donnerstag vor einer Woche in einem flüchtigen Moment dem Botschafter des Glücks, dem Schornsteinfeger, der mich gedanklich meine Glücksreserven randvoll auffüllen ließ, bevor er seinen eigentlichen Pflichten weiter folgte. Am Nachmittag wurde ich dann einen Moment lang sehr aufmerksam, als ich durch die offene Balkontür aus der Ferne den Gesang eines wohlbekannten Herrn vernahm, den ich schon lange nicht mehr gehört hatte und der mir nun Hawaii wieder näher brachte. So lauschte ich einen Moment lang dem wunderschönen Medley „What a wonderful world/Over the rainbow“, das IZ von sich gab und mit dem er sich und seine Ukulele über den Tod hinaus unsterblich gemacht hatte. Dann wurde es für mich Zeit einer Einladung des Don zu folgen, in dem ein sogenanntes Wohnzimmer-Konzert stattfinden würde. Dort angekommen traf ich wenig später dann zunächst auf eine mir bekannte Dame, die mich einst in Verbindung mit dem „Büro der Liebe“ brachte und die nun ganz Fledermaus-verliebt erschien. So erzählte sie mir einiges zu diesen Wesen, die sie und ihr geliebter Begleiter bei Bedarf in Obhut nehmen und für die in jedem Fall ihr Herz entflammt war. Dann gesellte sie sich wieder zu ihrer Gruppe während ich noch einen kleinen Plausch mit meiner Sitznachbarin über menschliche Entwicklungen führte. Schließlich begann das Konzert und in den nächsten Stunden konnten wir alle nacheinander zwei jungen Damen aus Großbritannien lauschen, von denen die eine ganz zarte Töne von sich gab und die andere ein gewaltiges Temperament in der Stimme hervorrief, das ungeahnte Energie freisetzte. Genauso unverhofft präsentierte sie dann nach einer kurzen Pause noch ihre Ukulele, die mich just zum Schmunzeln brachte und mir einen weiteren Hawaii-Moment verschaffte. Er rief in mir auch die Erinnerung an das Ukulele Orchestra of Great Britain wieder wach, das mich dazu inspirierte eine seiner Aufführungen einige Tage später in der virtuellen Welt auf der „Bridge to Hawaii“-Seite zu veröffentlichen, da es den Spaß in bester Manier symbolisierte, den man nicht aus den Augen verlieren sollte. Außerdem weiß ich nun, wer im Zweifel für alles auf dieser Welt verantwortlich ist: Shaft.

In den zwei darauffolgenden Tagen, die sich unter anderem am Freitag mit strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel präsentierten, beschäftigte ich mich überwiegend mit Angelegenheiten rund um „Bridge to Hawaii“, um das Projekt Stück für Stück weiter nach vorne zu bringen und die Aufmerksamkeit darauf zu lenken. „Beständigkeit“ ist wohl der passende Ausdruck für meine Aktivitäten diesbezüglich und so beschriftete ich neue Aloha-Postkarten, bemalte einige davon, hinterließ die ein oder andere an einem öffentlichen Ort und überreichte einige Exemplare einem Crew-Mitglied, der Dame mit dem psychologischen Gesprür, die ich auf dem wöchentlichen Bauernmarkt antraf. Mit meinen fotografisch, festgehaltenen Momenten befüllte ich schließlich noch die virtuelle Welt und unterstützte die kanadische Umwelt-Aktivistin Severn Cullis bei ihren Bemühungen ihr neuestes Video-Projekt zu verbreiten, das Kindern eine Stimme verleiht. Dies traf ihrerseits dann auf Beachtung und so freue ich mich über einen direkten, neuen Kontakt zu der inspirierenden Dame. Logo-Entwürfe beschäftigten mich am Samstagnachmittag, nachdem mich ein Überraschungsbesuch zweier Schwestern mit ihnen im französisch angehauchten Café zusammenführte. Ein schöner Austausch über dies und das, der auch inspirierende Gedanken zu neuen, hilfreichen Verbindungen im Hinblick auf „Bridge to Hawaii“ zu Tage rief.

Am Sonntag stellte ich dann fest, dass ich das monatliche Treffen mit dem Weihnachtsmann im Museum völlig aus den Augen verloren hatte. Da sich die Zeit jedoch nicht zurückdrehen lässt, blickte ich bald wieder nach vorne und widmete mich im Covent Garden ausgiebig einigen Liebesbriefen für meine zahlreichen Brieffreundinnen und einer Dame im fernen Sarajevo, die ich das letzte Mal im Februar sah. Bis in die frühen Abendstunden verweilte ich an diesem gastlichen Ort, freute mich noch über einen kurzen Plausch mit dem jungen Mann von der britischen Insel und machte mich schließlich auf den Heimweg. Am nächsten Tag übergab ich das Geschriebene an den Herrn von der Postannahme, den ich noch zum Lächeln brachte und so sein Wehmut über den nicht freien Tag für den Moment verschwand, bis ich mich um Vorbereitungen anderer Art kümmerte. Neben kurzen, netten Begegnungen mit der neuen Erdenbürgerin Ella und ihrer Elternschaft, dem jungen Mann im Piratencafé, der mich freudig bediente und der doppelnamigen Dame, die wieder ohne Schwester unterwegs war, gehörte dann der Dienstagnachmittag vollständig meiner Geburtstagsüberraschung für die Dame, die mir das Leben schenkte und in die viel Liebe zum Detail floss.

Begleitet von traumhaften Wetter und durchaus milden Temperaturen schwang ich mich dann am Mittwoch auf meinen Drahtesel, um auf die andere Flussseite zu gelangen. Mit besten Aussichten auf Flussauen, die linksrheinische Hafengegend mit verliebten Paar und auf die über 800 Jahre alte Basilica minor vor himmelsblauer Kulisse, erreichte ich schließlich mein vorläufiges Ziel, an dem die Hauptperson des Tages schon auf mich wartete. Mit freudigen Geburtstagswünschen umarmten sich Mutter und Tochter und schenkten sich gegenseitige Aufmerksamkeit in der angrenzenden Lokalität. Einige Zeit später und nach einer ausgedehnten Fahrt durch einen Park aus Jugenderinnerungen und früherer Großmutter-Zuhause-Gegend, fanden dann bei der Mama daheim noch Bruder, Enkel, Sohn und Freundin zum Stelldichein zusammen, um den Ehrentag zu begehen. Und so schließt sich mein Kreis dieser Woche wieder einmal mit der Erkenntnis, dass nur der Moment der Gegenwart wirklich zählt und fast alles umkehrbar ist. Mit einem Aloha, auch in Erinnerung an meine Begegnung mit dem jungen Mann mit polynesischen Wurzeln gestern Nachmittag, verabschiede ich mich für heute von Dir.

In Liebe,

Alice

PS. Über einen Kontakt in der virtuellen Welt wurde ich in dieser Woche noch auf folgendes aufmerksam, dass ich Dir zu guter Letzt zukommen lasse.

„Don´t think about what can happen in a month. Don´t think about what can happen in a year. Just focus on the 24 hours in front of you and do what you can to get closer to where you want to be.“

 

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Kolumne: Aufmerksamkeit. Beachtung. Fürsorge.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

seit meinem letzten Brief an Dich beschäftigten mich in vielerlei Hinsicht die Begriffe „Aufmerksamkeit“ und „Beachtung“. In einem Gespräch mit der Schmetterlingsdame erörterte ich sogar wieder einmal die Anfänge ihrer Bedeutung und befand, dass einer der folgenreichsten Sinne, die uns in diesem Zusammenhang in die Wiege gelegt wurde, wohl das „Sehen“ ist. Der visuellen Wahrnehmung unserer Umwelt in all ihren Facetten gilt recht schnell unsere Aufmerksamkeit. Zunächst für das naheliegende, und im Einklang mit der Erkenntnis, dass auch wir wahrgenommen und beachtet werden. So erleben wir von Anfang an auch die Fürsorge, die es braucht, damit wir gesund wachsen und gedeihen können und erfahren das Wohlgefühl, für das wir später unter anderem den Begriff „Liebe“ verwenden werden. So befähigt uns dieser Sinn auch zum Austausch mit anderen, verschafft den Eintritt zur Verbundenheit noch bevor das erste Wort über unsere Lippen gleitet, erhellt den Tag, wenn wir ein Lächeln im anderen erkennen und beflügelt unsere Neugier auf das Unbekannte. Wenn wir dann diese Ursprünglichkeit in uns immer wieder entdecken, uns daran erinnern während wir jeden Tag auf´s neue durch diese Welt gehen, schaffen wir die Möglichkeit mit Wohlwollen und Vertrauen allem und jedem zu begegnen, weil wir gelernt haben, wie wichtig es ist Beachtung und Aufmerksamkeit zu schenken und wie glücklich es macht diese selbst zu erhalten.

Die  tiefgreifende Bedeutung dieser Erkenntnis spiegelte sich letzten Samstag unter anderem wieder einmal in einer meiner Lieblingsbeschäftigungen, dem Briefe schreiben. Dieses Mal bedachte ich meine betagte Brieffreundin, die ich das letzte Mal vor zehn Tagen bei herrlichstem Spätsommer-Wetter in einem der südlichen Parks traf und mit ihr dort wunderbare Stunden flanierend verbrachte sowie die Irland-verliebte Dame in der Stadt, die um 1050 herum in der Abtei Werden erstmals erwähnt wurde und die mir zuletzt eine zauberhafte Karte zukommen ließ, deren Spruch so gut zu mir passte. Allesamt waren wir damals sehr erfreut darüber, dass die Sendungen im Postkasten der jeweiligen Adressatin ankamen. Keine Selbstverständlichkeit, wie wir in den letzten Monaten feststellen mussten und uns deshalb auch dazu entschieden die Aufmerksamkeit auf diesen Umstand an die höchste Stelle des zuständigen Postunternehmens zu lenken. Die Folgen der verloren gegangenen Briefe offenbarten schließlich auch die verloren gegangenen Gedanken und damit einhergehende Beachtung des anderen, die manchmal Fragen und Verunsicherung hinterließen. Glücklicherweise konnten wir zur Überbrückung auch über andere Wege Kontakt halten, wollten jedoch Näheres über den Verbleib der Briefe erfahren. Dass Aufmerksamkeit und Beachtung nicht zwingend miteinander einhergehen und der Begriff „Anstand“ manchmal zum Fremdwort avanciert, lernten wir dann von denen, die vergessen hatten, dass sie einst Kinder waren. Doch unbeiirt werden wir nun nach weiteren Möglichkeiten Ausschau halten, um den Dingen auf den Grund zu gehen, denn es scheint auch so, als wenn unser Anliegen nur die Spitze des Eisbergs symbolisiert.

Postkarten-Grüße ganz anderer Art hinterließ ich am Sonntag in einem Café, dass ich zum ersten Mal besuchte und dort einige Stunden mit meinem angehenden Schriftsteller-Kollegen verbrachte. Im Austausch über schriftstellerisches Tun, einer persönlichen Widmung und der Erörterung von Möglichkeiten des Vorlesens, kam auch das Umweltprojekt „Bridge to Hawaii“ zur Sprache. In dieser Herzensangelegenheit erzählte ich ihm vom ersten Treffen mit den Damen und Herr, die das Projekt begleiten und denen ich auch eine Aloha-Postkarte mit auf den Weg gab. Einige davon, die auf das Projekt aufmerksam machen, führte ich nun mit mir und so war der richtige Zeitpunkt gekommen Spuren zu hinterlassen, diese anhand eines Fotos zu dokumentieren und entspannt abzuwarten wer wohl eine Antwort zurückschicken wird.

Um noch mehr Aufmerksamkeit auf „Bridge to Hawaii“ zu lenken, befasste ich mich dann am Montag ausgiebig mit der virtuellen Welt, gründete ein Projekt-Profil für die Foto-Gemeinschaft namens instagram und befüllte es mit den ersten fotografischen Hinterlassenschaften. Einige Stunden später stellte ich dann mal wieder fest, dass bei allen Vorzügen des Eintauchens in die virtuelle Welt, das entscheidende das rechtzeitige Auftauchen ist. So schenkte ich also der realen Welt wieder meine Beachtung, die ihr zu Recht gebührt und widmete einen Teil meiner Lebenszeit den Menschen um mich herum, die gesehen werden wollten. So fanden am Dienstag zum wiederholten Mal die Schmetterlingsdame, der junge Mann mit der vierbeinigen Dame namens Cleo, die ihm sprichwörtlich zu Füßen liegt und meine Wenigkeit im Piratencafé zum Stelldichein zusammen. Nachdem junger Mann mit Hund den Ort des Geschehens verlassen hatte, befassten sich die zwei Damen noch rege mit dem Entwurf eines Wiedererkennungszeichens für „Bridge to Hawaii“ bis auch sie sich voneinander trennten. Ich fand mich wenig später vor einer hübschen, roten Tür mit meiner Glückszahl an der Mauer wieder, die unversehens aufsprang und mir eine wohlbeannte Dame entgegentrat, die mich bereits erwartete. Gemeinsam statteten wir nun dem französisch angehauchten Café einen Besuch ab, freuten uns über die Anwesenheit des anderen und vertieften unsere Verbundenheit mit Geschichten aus der Berliner Heimat und gemeinsamen Aktivitäten zu „Bridge to Hawaii“. Schließlich nahmen auch  wir wieder Abschied auf Zeit voneinander und tauchten in ein neues Stück Lebenszeit ein.

Wie Du sicher unschwer meinen Erzählungen entnehmen kannst ist die Bedeutung von „Aufmerksamkeit“ und „Beachtung“ ein nicht zu verachtender, roter Faden in der Lebenslinie, der sich durch das tägliche Leben zieht. Schenken wir diese anderen und werden mit ihr beschenkt, steht den glücklichen Momenten und diesem Wohlgefühl, das wir „Liebe“ nennen, eigentlich nichts mehr im Wege. Somit verspreche ich Dir an dieser Stelle Beachtung und Aufmerksamkeit indem ich Dir fürsorglich einen neuen Brief in der nächsten Woche schreiben werde und verabschiede mich an dieser Stelle für heute.

In Liebe und mit Aloha,

Alice

PS. Die Dame vom Mittagstreffen inspirierte mich noch mit folgendem, das ich Dir nicht vorenthalten möchte:

„Go for whatever makes you happy.“

 

 

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Buchhandel-Bestellung: „Liebesbriefe von Alice & Aloha.“ – Band 2.

Liebesbriefe von Alice & Aloha.
„Der zweite Band der gleichnamigen Kolumne – Erlebnisse von Oktober 2016 bis Juli 2017 – über Liebe und Glück im alltäglichen Leben über Düsseldorf, Sarajevo, Hawaii und andere Teile der Welt, über rote Teppiche und „Singing in the rain“, über Amnesty International und die Polynesian Voyaging Society, über das unsichbare Band und die Bizeps-Olympiade, über Salted-Butter-Caramel-Eis und andere Köstlichkeiten, über märchenhaftes und magische Momente, über goldene Aussichten und Visionen, über Schneehasen und Wetterfrösche, über die Wolke 7 und die Freude am Leben, über Millionenhügel und Friedhöfe, über Verbindungen knüpfen und es fließen lassen, über 0013-Agenten und das Umwelt-Reisprojekt „Bridge to Hawaii“, über Elefanten, Blüten und Menschen jeder Couleur und vieles mehr – die besten Geschichten schreibt das wahre Leben.“

Mein drittes Buch „Liebesbriefe von Alice & Aloha.“ ist ab sofort bundesweit per Bestellung der gedruckten Hardcover-Ausgabe (ISBN: 978-3-7450-2268-1) oder wahlweise Softcover-Ausgabe (ISBN: 978-3-7450-2986-4) in den folgendem Online-Shops und per Bestellung im Buchhandel erhältlich. Ich wünsche allen viel Freude am Buch!

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Kolumne: Von Elefanten, Blüten und der Verteilung der Zeit.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

es war warm gestern. Sehr warm. 32 Grad zeigte die Temperaturanzeige meines mobilen Telefons an und ließ dabei sicher außer Acht, dass das Thermometer in der Sonne noch um einige Grade nach oben gewandert wäre. Die Auswirkungen auf meinen Verstand waren, trotz des schattigen Plätzchens unter freiem Himmel, Wasser und einem Glas voller Eiswürfel, die in kürzester Zeit lutschender Weise in meinem Mund verschwanden, zahlreiche träumerische, fast meditative Momente. Gedankenverloren blickte ich auf die Geschehnisse der Café-Terrasse um mich herum und wurde gleich zweimal mit Abstand zueinander von mir bekannten Menschen aus diesen Traumsequenzen wachgerüttelt. Lachenderweise begrüßte ich so den Fotografen, der weiterzog um sich kulinarisch zu verköstigen und später die Dame mit den marrokanischen Wurzeln, die ich tatsächlich erst vor meiner Nase wahrnahm, sie herzlich umarmte und wieder verabschiedete, da sie ihren filmischen Aufgaben folgen musste. Beide holten mich ein Stück weit ins Hier und Jetzt und begleiteten mich so noch gedanklich zu den ersten Zeilen an Dich. Eine Dame mit malerischem Elefantenkopf auf ihrem Shirt brachte mich dann noch im Vorbeigehen zum Schmunzeln, erinnerte mich das Bildnis doch auch an Geschehnisse der letzten Tage, die Verbindungen zur Vergangenheit knüpften oder umgekehrt!? Eine komplexe Angelegenheit Dir von den Details zu erzählen, die Dir aus alten Briefen manchmal bekannt vorkommen werden. Mit einigen zeitlichen Unterbrechungen bis in den nächsten Tag hinein fanden die folgenden Zeilen zu den Zusammenhängen und neuen Verwicklungen ihren Weg auf das Blatt Papier.

Sicher erinnerst Du Dich noch an Jerry, den Fotografen und Autor, den ich bei den Vereinten Nationen in New York kennenlernte. Unsere dortige, wenn auch kurze Begegnung hatte einen sehr bewegenden Charakter, der unter anderem auch dazu führte, das Jerry mir sein zweites Buch „Why you were born“ mit Widmung schenkte. Du erinnerst Dich? Dort fanden sich einige von ihm verfasste Geschichten seiner Lebensreise wieder, die er erlebt hatte und die bis in seine Kindheit zurückführten. Als 5tes Kind von insgesamt 11 Geschwistern gab es sicher viel zu erzählen und immer wenn sich die Gelegenheit bot tauchte ich in die fremde Sprache ein und nahm mir ausreichend Zeit, um seine Erzählungen zu lesen. Manches Mal vergingen Wochen bis ich wieder einen Blick hineinwarf und seinen Spuren der Kindheit folgte, die mich oftmals zum Schmunzeln und mir den Menschen Jerry nahe brachten. Seine Erinnerungen an den kleinen Jerry mit 4, 5, 6 und, und, und Jahren führten ihm wieder vor Augen worauf es im Leben ankommt und dass die Sicht auf die Dinge ein wesentlicher Bestandteil dafür ist, ob man ein glückliches und zufriedenes Leben führt. So erzählten wir es uns auch in New York, als ich ihm von meiner Sicht auf die Liebe berichtete.

Nach einem bewegten Samstag Vormittag im Piraten-Café mit der Schmetterlingsdame und dem jungen Mann, dessen Wurzeln unter anderem bei mir zu finden sind, trat in den frühen Nachmittagsstunden an anderer Stelle und nur noch zu zweit eine Dame mit Hund an unseren Tisch, die ich zuletzt auf dem Straßenfest vor wenigen Wochen traf. Herzlichst umarmten wir uns und tauschten aktuelle Reisepläne miteinander aus, als mein Blick auf eine Tätowierung an ihrem linken Oberarm wanderte. So entdeckte ich für mich zum ersten Mal den Elefantenkopf, der dort künstlerisch mit Aussenlinien dargestellt wurde und erinnerte mich an eine Geschichte über die australische „Camel Lady“, die ich Dir in „Von Elefanten und Kamelen“ vor etwas mehr als einem Jahr erzählte. Bald verabschiedete sich die Dame mit Hund wieder, wünschte uns Glück für unsere Unternehmungen so wie wir ihr viel Freude beim Surfen wünschten und ich begab mich zurück in die heimischen, vier Wände. Dort fiel mein Blick auf das Buch von Jerry und irgendetwas zog mich an nach über drei Monaten wieder einmal hineinzulesen. Ich schlug die Seite auf, an der ich stehen geblieben war und schmunzelte, als ich zum wiederholten Mal zum Einstieg seine Erzählung über die Begegnung mit einem Elefanten las. Damals war Jerry 6 Jahre alt, stand kurz vor der Einschulung und übte einmal mit seiner Mutter die Fahrt mit dem Bus, die er zukünftig alleine bewältigen musste. Auf dem Rückweg erblickte er dann zu seinem großen Vergnügen und zum ersten Mal in seinem Leben einen echten Elefanten, der gerade ausgeladen wurde. So bemerkte er mit großer Erleichterung, dass die neuen Herausforderungen des Lebens zwar machmal unheimlich wirken konnten, es dort allerdings auch Elefanten gab. Fortan betrachtete er die Welt mit anderen Augen und voller Freude und Neugier auf das Unbekannte.

Letzten Freitag traf ich mich in den frühen Mittagsstunden mit meiner betagten Brieffreundin in einem hübschen Hinterhof-Café, das sie entdeckt hatte und verbrachte dort mit ihr anregende Zeit rund um Erzählungen von Reisen nach Los Angeles, San Francisco und die „Route Number One“ sowie Segelschiffe und Hawaii. Als wir wieder aufbrachen blieb ich fasziniert vor der grün berankten Fassade eines Gebäudes stehen, an der ich eine Blüte entdeckte, die ich zuvor noch nie gesehen hatte. Ausgiebig nahm ich sie nun in Augenschein und bewunderte ihre Zusammensetzung. 10 weiße Blütenblätter zählte ich, auf denen ein filigraner Fadenkreis rankte und dessen Fädenspitzen wie „in lilafarbene Tinte eingetaucht“ wirkten. Aus der Mitte entsprang ein kleiner Stiel, der sich weiter oben in drei Richtungen teilte und an dessen Enden orangfarbene Stempelkissen thronten. Einen Tag später fand ich heraus, dass es sich um die sogenannte Passionsblume handelte, die zum Hauptteil in Süd- und Mittelamerika beheimatet ist und eine symbolisch, christliche Bedeutung innehat.

Derweil las ich in Jerry´s Buch weiter, der nach dem Elefanten von seinem Onkel erzählte, der ein progressiver Priester war und ihn beeindruckt hatte. Auch da er die Haltung vertrat, dass so manche Regel nur deshalb ins Leben gerufen wurde, damit man sie brechen konnte. Dem folgten im nächsten Kapitel Jerry´s Neuentdeckungen in der Natur inklusive seiner Erzählungen zum Frühling und den Blumen, die er fasziniert betrachtete und später auch fotografisch in Szene setzte. Besonders der Duft und das Aussehen des Flieders hatte es ihm angetan, weshalb er ihn zu seiner Lieblingsblume erkor.

Die Schnelllebigkeit der Welt um mich herum, so manche Flut an Informationen aus der virtuellen Welt und der Gefühlstakt manch anderer Menschen in meiner Nähe brachte mich dann in der letzten Woche auch das ein oder andere Mal zum Nachdenken beziehungsweise kurzfristig ins Wanken. Mit Mut, Offenheit und Ehrlichkeit erklärte ich mich dann nicht nur mir selbst, sondern traf auf offene Ohren, Verständnis und sich öffnende Herzen mit viel Raum und Zeit zum gegenseitigen Zuhören.

Das nächste Kapitel in Jerry´s Buch befasste sich mit der Sicht auf die Dinge, die vor ihm lagen und auf die Erinnerungen. Den Mut, den es braucht die Bilder der Welt, die man sieht, unverzerrt zu betrachten. Ohne die Flut an vorgefertigten Vorstellungen zu beachten, die von den diversen Medien ständig präsentiert werden und mit Freude festzustellen, wie man den eigenen Lebensfilm mit Spaß und Spannung erleben und erzählen kann, weil man sich an das Gefühl von Glück erinnert, mit dem die eigenen Kinderaugen die Welt betrachteten. Das Gefühl von purem Glück durchflutete auch mich als ich Jerry Downs in New York traf. Was er nicht weiß ist die Tatsache, dass ich mir nur einen Abend vorher jemanden sehnlichst wünschte, der mich in den Arm nimmt und als wir uns schließlich auf dem Vorplatz der UN begegneten, berührten ihn meine Worte derart, dass er spontan ankündigte mich umarmen zu wollen und es dann auch tat. Ein wundervoller Moment tiefer Verbundenheit.

Die Verteilung der Zeit oder auch der berühmte Kuchen, den es vermeintlich neu zu verteilen gilt, wenn neue Menschen in unser Leben treten, beschäftigte wortreich die Schmetterlingsdame und mich in den sonntäglichen Mittagsstunden. Ich befand schließlich, wenn man sich dem Fluss des Lebens hingibt, beachtet, dass die eigenen Entscheidungen zum Zeitrahmen mit anderen Menschen dem Wohlfühlfaktor unterliegen und Zeit-Kollisionen einfach durch die Verbindung mit mehreren zur gleichen Zeit überbrückt werden können, man schnell feststellt, dass der Kuchen eine lebendige Form ist, die sich ständig neu in ihrer Zusammensetzung erfindet und gar nichts weggenommen werden muss, wenn sich neues hinzufügt. Auch hier finden sich die Dinge, die zusammengehören und man wird ebenso ein Teil eines anderen Lebenszeit-Kuchen, der manches Mal nur einen Moment lang, manches Mal öfters und manches Mal ein Leben lang währt. Die Lust auf Kuchen im kulinarischen Sinne führte uns dann zum Fräulein um die Ecke, das mit einer köstlichen Auslage, auch in herzhaften Angelegenheiten zu überzeugen wusste. Dort trafen dann in bester Manier neue und mir allesamt bekannte Menschen aufeinander und verbrachten mit Freude und Interesse ein Stück Lebenszeit miteinander. Mein Weg führte mich etwas später noch zur brasilianischen Sonne und zur Übergabe ihres bestellten Buch-Exemplars, das völlig unverhofft eine Klo-Widmung erhielt, freudig entgegengenommen wurde und ich mich mit Honorar wieder von den Damen verabschiedete.

Folgende Begegnungen und Ereignisse hinterließen dann in der letzten Woche noch ihre Spuren, verbanden Vergangenheit mit Gegenwart und riefen so manche erfreuliche Erinnerung hervor.

Im Café in Hafennähe und unter dem Glücksdach der „13“ an diesem Tag, traf ich unversehens auf einen alten Schulkameraden und begang mit ihm so ein inoffizielles, 30-jähriges Abitur-Treffen zu zweit. So erfuhr ich Neues aus seiner längst vergangenen Lebenszeit mit Interesse für Umweltthemen, von aktuellen Gedanken zur Schnelllebigkeit der Agentur-Welt sowie neuen Verbindungen in Sachen Liebe zwischen ehemaliger Schulkameradin und einem Firmenkollegen. Zuvor legte ich ganz offiziell für mein „Bridge to Hawaii“ Umwelt-Reise-Projekt eine eigene Kategorie auf meiner homepage an und befüllte sie mit dem zweisprachigen Interview und persönlichen Hintergrundinformationen rund um Hawaii. Ein weiterer Schritt zur Umsetzung des Projekts. Ein Herr von der Piraten-Café-Mannschaft brachte mich zum Lachen, als er hinter einer Säule verschwand, einen Augenblick dahinter stehen blieb und mich dann mit seinem Erscheinen auf der Eintrittsseite überraschte – herrlich albern wie in Kindertagen. Für den spooky-Effekt des Tages sorgte dann die Dame mit den hessischen Wurzeln, die unverhofft auftauchte, als wenn sie geahnt hätte, dass sie für diesen Tag in meinem Kalender stand. Der Goldrauschengel begegnete mir gleich zwei Mal in dieser Woche – einmal in Verbindung mit einem Glückskäfer und ein weiteres Mal in Verbindung mit ihrem Sohn, der mittlerweile über ihren Kopf wächst. Eine Gänsefamilie brachte mich zum Strahlen und innehalten, die eine Fußgänger-Ampel vorschriftsmäßig beachtete und sich dann Zeit dabei ließ die Straße zu überqueren. Freitag Abend fesselte mich der Film „Possession“, der sich mit dem Verlust von Liebesbriefen befasste und mich daran erinnerte, dass doch hoffentlich meine Liebesbriefe-Post wieder auftaucht und ihre Empfänger erfreut. Ein Tisch-Gespräch zur Mittagspause am Dienstag mit zwei unbekannten Herrn und einer Dame brachte interessante Ausführungen zur Liebe zutage und offenbarte auch manche berührende Lebensgeschichte. Eine Dame mit Hund und gefrorenem Joghurt erinnerte mich kurzfristig gestern an ihren Ehemann und alte Freundschaften längst vergangener Tage und ganz im Stil von „aller guten Dinge sind drei“ überraschte mich noch folgendes. So begegnete mir wieder der Elefant, dieses Mal auf dem Arm einer Dame neben mir. Neugierig erforschte ich nun seine Wurzeln und fand heraus, dass es sich um das Abbild einer hinduistischen Gottheit handelt, die für Glück und gutes Gelingen auf dem Wege steht. „Ganesha“ ist auch der Herr der Hindernisse, die er beiseite räumt oder dort welche setzt, wo man sich ihm gegenüber respektlos zeigt. In diesem Sinne verabschiede ich mich für heute. Bis bald.

In Liebe,

Alice

PS. Zwei Zitate möchte ich Dir an dieser Stelle noch mit auf den Weg geben. Das eine las ich auf einer mir zugewandten Dose, dessen Urheber mir unbekannt ist und das andere entdeckte ich in der virutellen Welt. Es stammt von der Journalistin Gloria Steinem.

„Lieben und geliebt zu werden ist das größte Glück auf Erden“

und

„Dreaming, after all, is a form of planning.“

 

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Interview „Bridge to Hawaii“ – english version.

Vorschau der Änderungen „Bridge to Hawaii.“

Interview Bridge to Hawaii. Environmental Travel Project.

What is the project about?

The project is supported by 3 pillars:

1. The first pillar is: LOVE

Since 2013 I have been intensively concerning myself with all aspects of love in theoretical and practical use. What does it mean in daily life to decide for love and how to act accordingly? I´m telling the stories on my way. I’m writing them. Many short stories have brought me in contact with Hawaii. For over two decades the islands have had an impact on me without ever being there. The word Aloha in German is translated into Liebe (Love) so it stimulates my curiosity. A force is pulling towards Hawaii which I cannot explain.

2. The second pillar is: BRIDGE

My interest in Hawaii has put me in touch with the Hokule´a the Polynesian canoe and its
worldwide voyage. A lot of people support this adventure. The PVS (Polynesian Voyaging Society), initiator of the canoe also uses the voyage to show climate change issues and to find sustainable solutions for climate change. The message is “Malama Honua” and it means “to care for our Island Earth”. It also includes establishing environmental projects in early education so that children become more aware about protecting the environment.
The Hokule´a has travelled to all continents except Europe. I´m not sure why, however, I want to support the people involved in the canoe and the “Malama Honua” which has an Influence on all of us. So my idea is to build a bridge to connect people and close the gap.

3. The third pillar is: TRAVEL

To tell a real life story you have to experience it. Just writing about the Hokule´a wasn’t enough. I wanted to do more. This was the moment that the idea of the environmental travel project was born. In October 2017 started the B2H Crew with the first members and I created an „us“ with this step.

Environmentally friendly travelling? Is it possible? What kinds of opportunities are offered by the different forms of transport? What is about everyday products such as toothpaste, socks or Mobile phone? Or even cars, ships or planes? What is possible and what isn’t?

The elements water, earth and air are all components of the trip and include all aspects of
environmental issues. The plan is to travel with a ship (preferable with a sailing vessel) across the Atlantic, maybe with SkySails technology. Then to travel with an environmentally friendly vehicle to the US west coast and then fly to Hawaii. On the islands the 3 pillars will join together to connect the people in real time and to intensify the connection creating a space for new stories and getting to know each other.

How can you support the project?

We are feeling happy about our product sponsors RAW Elements USA, HYDROPHIL (Hamburg, Germany) and i+m Berlin (Germany) and looking forward to new companies who support our journey, our idea, our vision. The goal is to reach as many people as possible to create new connections and to support the “Malama Honua”.

Transportation
We need 13 plus 3 places (Film crew) on a ship crossing the Atlantic, transport opportunities crossing the US (train tickets for example)
and flight seats to the Hawaiian Islands (our favorite company: Hawaiian Airlines, sponsor of the Hokule´a)

Accommodation
We need 13 plus 3 places on the journey (approximately 14 days) and on the Hawaiian Islands (approximately 14 days). Private by the locals, AirBnB or hotels (preferable in an evironmental friendly context) are possibilities.

Catering
The B2H Crew and Film team also need the daily dose food & beverage beside love, Aloha. Cooking with the locals, farmers markets, vegetarian food, seasonal & regional is our focus with an open eye to others.

Equipment
We are looking for companies which produce technical equipment like Mobile phones (for example FAIRPHONE), Laptops & gadgets for filming and things for the journey like suitcases & bags, clothes (a special B2H collection) & cleaning supplies.

Retelling helps immensely, if you do not discover other synergies!
Thank you, mahalo nui loa, for your support.

PS. We are looking forward to answering your question as well.
Please feel free to write us:
office@bridge2hawaii.com

Who is the target group?

Are you interested in environmentally friendly solutions in everyday life?
Do you want to ensure that your children will enjoy life on this earth in the future?
Do you like travelling but environmental issues make you feel helpless?
Do you like adventures?
Are you looking for inspiration?
Are you interested in Love?

Then you are exactly in the right place! Welcome!

PS. Hokule´a and Malama Honua.

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Interview zu „Bridge to Hawaii“.

Bridge to Hawaii.

Interview zum Umwelt-Reise-Projekt “Bridge to Hawaii”

Worum geht es in dem Projekt?

Das Projekt steht auf drei Säulen:

1. Die erste Säule heißt “Liebe”.

Seit 2013 befasse ich mich intensiv mit dem Thema “Liebe” in all seinen Facetten sowohl in der Theorie, als auch in praktischer Anwendung. Was bedeutet es eigentlich sich tagtäglich für Liebe zu entscheiden und danach zu handeln? Die Geschichten, die ich auf meinem Lebensweg erlebe erzähle ich, schreibe sie nieder. Viele kleine Geschichten brachten mich schließlich mit Hawaii in Berührung, das seit über zwei Jahrzehnten immer wieder eine Rolle in meinem Leben spielt ohne dass ich bisher dort gewesen wäre. “Aloha” bedeutet “Liebe” und schürt so meine Neugierde auf die Inseln. Etwas zieht mich dorthin, das ich heute noch nicht in Gänze erklären kann.

2. Die zweite Säule heißt “Bridge”.

Mein Interesse für die Inseln im Pazifik brachte mich in Kontakt mit der Hokule´a, einem polynesischen Kanu (Segelschiff), das seit 2014 eine Weltumsegelung unternimmt, die im Juni 2017 endet. Dahinter verbergen sich viele Menschen, die das Projekt unterstützen beziehungsweise daran teilnehmen. Initiator ist die PVS (Polynesian Voyaging Society), die diese Reise auch dazu nutzt, um auf die Folgen des Klimawandels hinzuweisen und Lösungen zu finden, die sich einfach ausgedrückt in der Botschaft “Malama Honua” wiederfinden. Übersetzt bedeutet dies “Kümmere Dich um die Erde” und beinhaltet unter anderem die Etablierung von Umweltprojekten in Bildungseinrichtungen, so dass schon die Jüngsten ein Bewusstsein für den Erhalt der Erde erlangen können.

Die Hokule´a bereiste alle Kontinente außer Europa. Weshalb diese Etappe ausgespart wurde ist mir nicht bekannt, führte jedoch zu dem Umstand, dass es keine Berichterstattung dazu hierzulande gibt. Diese Lücke möchte ich schließen und so die Menschen rund um die Hokule´a und ihre Botschaft unterstützen, die uns alle etwas angeht. Seit Juni letzten Jahres stehe ich im Kontakt mit der Crew und dem Supportteam auf Hawaii, um eine Brücke zu bauen, die Menschen verbindet.

3. Die dritte Säule heißt “Reise”.

Um wahre Geschichten erzählen zu können, müssen diese erlebt werden. “Nur” von den Abenteuern der Hokule´a zu erzählen reichte mir nicht. Ich wollte mehr tun und so entstand die Idee zu dem Umwelt-Reise-Projekt. Umweltfreundlich reisen – geht das überhaupt? Welche Möglichkeiten bieten die unterschiedlichen Transportmittel? Wie verhält es sich mit den Produkten für den täglichen Bedarf? Von der Zahnpasta bis zur Socke, vom Handy bis zum Fahrzeug, Schiff, Flugzeug, Auto – was ist möglich, was noch nicht?

Die Elemente Wasser, Erde und Luft sind Bestandteil der Reise und greifen das Umwelt-Thema in Gänze auf. Geplant ist eine Schiffsreise über den Atlantik nach New York (vorzugsweise mit einem Segelschiff oder mit SkySails Technologie). Von dort mit einem umweltfreundlichen Fahrzeug an die Westküste der USA und per Flugzeug nach Hawaii. Dort fügen sich dann alle drei Säulen ineinander, um die Verbindung zu den Inseln und den Menschen vor Ort real zu knüpfen und zu intensivieren. Mit Raum für neue Geschichten und das Kennenlernen.

Wie kann das Projekt unterstützt werden?

Wir sind sehr glücklich über unsere Produktsponsoren RAW Elements USA, HYDROPHIL (Hamburg) und i+m Berlin und freuen uns auf neue Firmen, die unsere Reise ausstatten und so unsere Vision, unsere Idee unterstützen. Somit ist auch hier unser Ziel möglichst viele Menschen mit Bridge to Hawaii in Berührung zu bringen und neue Verbindungen zu knüpfen, die die Malama Honua-Botschaft unterstützen.

Transport
Wir benötigen 13 plus 3 (Filmteam) Plätze auf einem Schiff (inklusive Verpflegung), um den Atlantik zu überqueren, Transportmöglichkeiten über Land von New York nach San Francisco mit Zwischenstationen (zum Beispiel per Zug) und Flugsitzplätze zu den Inseln von Hawaii (vorzugsweise mit Hawaiian Airlines, Sponsor der Hokule’a).

Unterbringung
Wir benötigen 13 plus 3 Plätze mit Dach über dem Kopf auf der Reise (voraussichtliche Dauer: 14 Tage) und auf Hawaii (voraussichtliche Dauer: 14 Tage). Private Unterkünfte, AirBnB oder Hotel – vorzugsweise mit umweltfreundlichem Aspekt, sind Möglichkeiten, denen wir offen gegenüber stehen.

Verpflegung
Die B2H Crew und das Filmteam benötigen auch ihre tägliche Dosis Essen & Trinken neben dem Aloha, der Liebe. Kochen mit den Menschen vor Ort, Bauernmärkte, vegetarisches Essen, saisonal & regional ist unser Fokus mit einem offenen Auge für anderes.

Ausrüstung
Wir schauen nach Firmen, die technisches Equipment produzieren, wie Handys (Beispiel: FAIRPHONE), Laptops & Geräte für Film und Foto sowie Reise-Ausrüstung wie Koffer & Taschen, Kleidung (B2H brand) & Pflegemittel (Beispiel: Sonett).

Weitererzählen hilft natürlich auch ungemein,
wenn Du nicht gerade andere Synergien für Dich entdeckst!
Herzlichen Dank, MAHALO NUI LOA,
für Deine Unterstützung.

PS. Fragen beantworten wir ebenfalls sehr gerne unter office@bridge2hawaii.com

Wer ist die Zielgruppe?

Du interessierst Dich für umweltfreundliche Lösungen des alltäglichen Lebens? Du möchtest, dass Deine Kinder auch morgen noch gut auf dieser Welt leben können? Du reist gerne, aber standst bisher diesbezüglich umweltfreundlichen Themen hilflos gegenüber? Abenteuergeschichten sind dein Ding? Du suchst Inspiration? Liebe interessiert Dich?

DU bist genau richtig hier. Herzlich Willkommen!

PS. Hokule´a und Malama Honua.

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Kolumne: Welcome Home, Hokule´a.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

auf dem Weg zu einem etwas verstecktem Café, das ich dank meiner betagten Brieffreundin vorgestern zum ersten Mal entdeckte und gestern erneut aufsuchte, bemerkte ich wieder einmal in luftiger Höhe ein Segelschiff. Der Blick nach oben ist in diesem Zusammenhang ja eher ungewöhnlich, doch möchte ich das Rätsel an dieser Stelle schnell auflösen, denn es handelte sich um die dreidimensionale Wetterfahne auf einem imposanten Gebäude der Stadt. Auf jeden Fall zauberte mir der Anblick die pure Freude auf das Gesicht, da er mich an ein Ereignis der vergangenen Woche erinnerte, das im besonderen Maße herausstach und meinen Adrenalin-Dopamin-Haushalt über viele Stunden aufrecht erhielt. Der Anlass für diese aufregende Zeit ist mir bereits seit Anfang März bekannt, doch die Vorboten in meinem realen Umfeld stellten sich erst vor einigen Tagen regelrecht fassbar ein. So entdeckte ich unter anderem letzte Woche Donnerstag beim Flanieren durch den Kiez zum zweiten Mal, allerdings an anderer Stelle, original Hawaii-Hemden in einem Schaufenster. Eines dieser Hemden weckte dabei insbesondere meine Neugierde, da auf ihm in Anlehnung an eine Seekarte alle acht größeren Inseln abgebildet waren: Ni´ihau, Kaua´i, O´ahu, Moloka´i, Lana´i, Mau´i und Hawai´i, das vielen auch als „Big Island“ bekannt ist.

Dann brachte mir auch die Schmetterlingsdame am Freitag den Aloha-State nahe und überraschte mich in einem Blumenladen mit der Bestellung eines Hawaii-Kranzes für mein Haupt, der später auf andere Weise zum Einsatz kam, als es zu diesem Zeitpunkt gedacht war.

Der Samstag stand dann ganz im Zeichen der Homecoming Ceremony der Hokule´a in Honolulu. Die unterschiedlichen Zeitzonen verschoben den Beginn der Feierlichkeiten hierzulande in den Abend, da dann erst der Tag auf Hawaii beginnen würde und so startete ich in die Morgenstunden noch etwas holprig bis sich das Gleichgewicht einpendelte. Zunächst traf ich die Schmetterlingsdame, die aus anderer Richtung kam, wieder im Blumenladen, um dort den bestellten Kranz in Empfang zu nehmen. Die Vorstellung der bindenden Dame von dem hawaiischen Kopfschmuck gingen augenscheinlich jedoch etwas mit Gesehenem von den Inseln auseinander und so übergab sie einen durchaus hübschen Kranz, der mich jedoch eher an Blumenkinder auf einer Wiese erinnerte. Seine wahre Bestimmung erfuhr das Flechtwerk dann zurück in den heimischen, vier Wänden. Dort stellte ich fest, dass es auch zu groß geraten war und nachdem sich die Schmetterlingsdame in Schale geworfen hatte, vollendete das Blumengebinde die anmutige Erscheinung der Dame auf ihrem Haupt. Der Kranz stand ihr ganz ausgezeichnet und meine Wenigkeit schmückte nun weißer Blüten-Zierrat aus vergangenen Tagen, den ich auf der rechten Seite üppig ins Haar steckte. So, wie es auch Hawaiianerinnen tragen. Einem Besuch im Piraten-Café stand nun nichts mehr im Wege und in Begleitung eines jungen Mannes mit Cleopatra, brachten wir unserer Umgebung nun etwas den Aloha-Spirit nahe.

Zu zweit folgten die blühenden Damen dann auf dem Rückweg einer alten Gewohnheit und benutzten für diesen die Straße, um zu einem angekündigten Sommerfest auf dem sogenannten „Friedensplätzchen“ zu gelangen. So kreuzten sich ihre Wege auch mit dem eines Fahrzeugs, das langsam um uns herumfuhr, während sein Fahrer uns mit einer Frage überraschte. So vergewisserte er sich bei der Schmetterlingsdame, ob sie die Dame sei, deren Abbild mit Blütenkranz er eine Stunde zuvor in der virtuellen Welt entdeckt hatte. Lachend bestätigten wir seine Annahme und ich verbuchte diesen Augenblick mit nur einem Wort: spooky.

Nach einer Weile trennten sich auch die Wege vom Schmetterling und mir und nachdem ich noch eine Weile mit zwei betagten Damen auf dem Plätzchen so manchen Gedanken austauschte und den Vorbereitungen zum Fest folgte, entschwand auch ich von dort in die heimischen Gefilde. Im Hinblick auf die Zeremonie zu Ehren der Hokule´a in Honolulu, der ich am Abend per live-streaming beiwohnen wollte, entschied ich mich noch spontan dazu ein Plakat zu malen, auf dem folgendes zu lesen ist:

„WELCOME HOME
HOKULE´A
ALOHA
#bridgetohawaii #malamahonua“

Währendessen meldete sich die Kamikaze-Lady mit Flieger-Leidenschaft, die ich für den Abend herzlich willkommen hieß und die Schmetterlingsdame widmete sich der Zubereitung des leiblichen Wohls. Eine kräuterreiche, grüne Sauce, die ich vor einigen Jahren einmal in Frankfurt probieren durfte, sollte später unseren Gaumen kitzeln und begleitet von hawaiischen Liedern zur Einstimmung auf den Honolulu-Abend, rührte die Dame alles zusammen und vollzog ihre Kochkünste. Nun musste nur noch das technische Equipment vorbereitet werden und um kurz nach 18 Uhr, oder 6 Uhr morgens nach hawaiischer Zeitrechnung, saßen drei Damen mit Blumen im Haar vor zwei Laptops und drei Mobilfunktelefonen und warteten ganz aufgeregt auf den Beginn der Feierlichkeiten. Schnell sollte Angelo, der italienische Espressokocher, auf dem Herd noch heißen Kaffee zaubern, während wir uns für ein Begrüßungsfoto mit Plakat in Szene setzten und gebannt und wortreich immer wieder auf die Bildschirme blickten.

Der Adrenalin-Pegel stieg von Minute zu Minute und als wir einen zweiten Live-Stream im sozialen Netzwerk entdeckten, der auch entsprechend kommentiert werden konnte, gab es für uns Drei kein Halten mehr. Von nun an sprengten Herzen regelmäßig die live-Übertragung während jede von uns parallel oder abwechselnd Aloha-Grüße aus Germany nach Honolulu sendete oder was uns sonst noch so einfiel. Neugierig verfolgten wir auch die anderen Kommentare aus aller Welt und freuten uns, wenn wir noch andere Zuschauer aus Deutschland entdeckten. Besonders verzückt reagierten wir auf die zwei Fernseh-Moderatoren vor Ort auf Magic Island, als wir feststellten, dass sie von Zeit zu Zeit die Kommentare für den hawaiischen Fernsehsender laut vorlasen und wir plötzlich unseren Gruß hörten, den wir gerade geschrieben hatten. Das Honolulu-Hokule´a-Fieber hatte uns fortan vollends im Griff und so verbanden wir uns für die nächsten Stunden mit den Menschen vor Ort und den Zuschauern weltweit, um dieses einzigartige Ereignis gebührend zu feiern. Die Ankunft der Hokule´a nach ihrer dreijährigen Weltumsegelung mit Hilfe traditioneller, polynesischer Navigationskunst und ihrer damit verbundenen Botschaft „Malama Honua“ – kümmere Dich um diese Erde, die auf die Herausforderungen zum Klimaschutz aufmerksam macht und uns alle dazu auffordert einen Beitrag dazu zu leisten.

Fasziniert tauchten wir immer wieder in die live-Übertragung ein, blendeten das Hier und Jetzt aus und wurden mit wunderbaren Bildaufnahmen beschenkt. Das Ufer der vorgelagerten Halbinsel Magic Island vor Honolulu zeigte sich übersät mit Menschen, die das Schiff und seine Crew-Mitglieder willkommen heißen wollten. Begleitet von Bei-Booten, Jetski-Fahrern und Paddlern in polynesischen Einbaum-Kanus zogen zunächst nach und nach die sieben Schwesternschiffe der Hokule´a vor der Stadtkulisse Honolulus in den Yachthafen ein. Hawaiianer in traditioneller Kleidung bliesen in riesige Meeresmuscheln, die einem Horn gleich einen dunklen und tiefen Ton von sich gaben und begrüßten so die Schiffe und ihre Mannschaft. Mit Lei geschmückt berichteten die Kommentatoren, eine behütete Dame und ein Herr,  von den aktuellen Geschehnissen, den Hintergründen zur Geschichte der Hokule´a und luden manchen zum Interview, der in direkter Verbindung zum Schiff steht. Dann war es endlich soweit. Am Horizont des pazifischen Ozeans tauchte unter vollen Segeln das Schiff auf, das nur mit Hilfe des Windes in drei Jahren die Weltmeere bereiste und dabei 40.300 Seemeilen hinter sich ließ und mehr als 150 Häfen in 23 Ländern auf 4 Kontinenten ansteuerte. 245 Crew-Mitglieder machten dies auf insgesamt 31 Etappen möglich und sorgten so auch unter anderem für aufsehenerregende Bilder, wie zum Beispiel vor der Skyline von New York, mit der ich ebenfalls eine tiefgehende Lebensgeschichte verbinde.

Zu Ehren der besonderen Einfahrt in den Hafen Honolulus hatten sich neben Nainoa Thompson, dem Präsidenten der Polynesian Voyaging Society, auf der Hokule´a auch die Crew-Mitglieder der ersten Fahrt des Schiffes nach Tahiti im Jahre 1976 eingefunden und verliehen so dem Aloha-Spirit ungeahnte, überwältigende Höhen, die auch in uns spürbar wurden. So wohnten wir mit weit geöffneten Herzen der Szenerie bei, fühlten uns berührt und verbanden uns mit allen, die diesen Augenblick teilten. Nach Mitternacht verabschiedeten wir uns schließlich aus der virtuellen Welt und lachten noch herzlich über ein Ereignis in der realen Welt um uns herum, das die Frage nach dem Verbleib von Angelo beantwortete, deren Geschichte ich auch einige Stunden zuvor mit Honolulu teilte. Dort hinterließ ich den folgenden Kommentar: „We´ve forgotten the coffee machine on the hotplate and… what should I say!? On Monday we will buy a new one. PS. It happened because we´re looking the live-stream. Aloha.“ Angelo war teilweise dahingeschmolzen, offenbarte dabei seine verbrannte, schwarze Seele und wurde zu Beginn der Woche von der Schmetterlingsdame würdig zu Grabe getragen.

Menschen sind bemerkenswert und so begleiteten die letzte Woche noch einige berührende Begegnungen, die sich neben heißen Sommertagen mit Fluss-Ansichten, überraschenden Hinterhof-Einblicken mit idyllischer Komponente und einem Platzregen-Gewitter am Anfang der Woche, wie folgt zusammenfassend darstellten.

Ein Ausdruck von Liebe und Respekt, laut dem glücklichsten Volk der Welt auf der Südseeinsel Tanna, zeigte sich an drei aufeinanderfolgenden Abenden mit Schmetterlingsdame und jungen Mann mit Reise-Träumen. So zauberten drei Seelen nacheinander eine Menüfolge, die keine Wünsche offen ließ und alle glücklich machte. Meine bezaubernde, betagte Brieffreundin sendete mir Postkarten-Grüße aus einem Kurbad und erhielt in Abwesenheit meinen wöchentlichen Liebesbrief zurück. Per elektronischer Post erhielt ich wiederum Antwort auf einen meiner „Bridge to Hawaii“-Briefe und freue mich nun auf weiteren Austausch mit dem ehemaligen Kameramann, der eine nepalesische Verbundenheit pflegt. Derweil erfuhr ich, dass mein Brief an den Stab der Polynesian Voyaging Society zeitgleich zur Ankunftszeremonie der Hokule´a in den Vereinigten Staaten von Amerika zum Briefzentrum nach Hawaii weitergeleitet wurde, good karma – good news. Nach ihrem Bodensee-Urlaub tauschte ich am Freitag wieder einmal im französisch angehauchten Café mit der Dame mit Ernährungs-Knowhow aktuelle Gedanken aus und ihre Namensvetterin am Gemüsestand wies ich unter anderem auf das live-streaming am Samstag hin. Der Sonntag stand dann ab dem Nachmittag ganz im Zeichen einer Einladung einer Dame aus dem Zeichenkurs, die die Schmetterlingsdame und mich am Flussufer begrüßte. Einige bisher unbekannte Gesichter gesellten sich ebenfalls hinzu und so verbrachten wir die gemeinsamen Stunden mit geschmolzenem Kuchen und Kaffee, einer Talk-Runde, die uns alle näher brachte, einer Lesung meinerseits mit anregendem Gedankenaustausch allerseits und köstlichem Abendmahl der gastgebenden Dame vor Rheinkulisse im Abendlicht. „Folge einfach dem Weg“ hieß dann am Montag und Dienstag meine Maxime und so machte ich unverhofft die Bekanntschaft einer Dame und ihres jüngsten Sprößlings in sengender Hitze, traf ein zweites Mal auf den Herrn mit portugiesischen Wurzeln, der mir die Richtung wies und unterhielt mich eine Weile an einem schattigen Platz in der Nähe der königlichen Allee mit einem betagten Herrn, der mir seine griechischen Wurzeln nahe brachte.

Mit einem Lächeln bei dem Gedanken an Robin, meinen gefiederten Freund, der auch kurz auftauchte und meine Glückszahl „13„, die mir zu Füßen lag, verabschiede ich mich von Dir für heute und freue mich auf eine Abkühlung, die der Wetterfrosch versprach. Bis bald.

In Liebe,

Alice

PS. Zu Ehren der Menschen rund um die Hokule´a möchte ich Dir noch folgendes mit auf den Weg geben:

„Sei ein Träumer, ein Macher, ein Denker.
Sehe die Möglichkeiten. Lenke Deinen Blick auf das Besondere.
Lasse Deine Gedanken bis über die Grenzen des Vorstellbaren wandern.
Sei ein Sonnenschein, gemischt mit einem kleinen Wirbelsturm.
Sei verrückt und doch bezaubernd.
Und sorge dafür, dass nichts Dein inneres Feuer löschen kann.
Dein Herz ist ein Garten voller Liebe.
Aloha.“

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Kolumne: Interview and wish cards.

Liebesbriefe von Alice.
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

jetzt kenne ich die genaue Bezeichnung meiner Liebebotschaften in englischer Sprache beziehungsweise die eines Herrn in Kalifornien. Gestern Nacht erhellte eine Nachricht von dort nochmals meinen Tag, als ich in der virtuellen Welt las, dass Jerry Downs endlich die „personal origami folded wish cards“ inklusive Buch-Geschenk und Brief erhalten hat. Liebe ist halt grenzenlos und der Schlüssel zum Glück. Wieder einmal hat sich bestätigt, dass sie wie der berühmte Boomerang zurückkommt, wenn man sie aussendet. Du erinnerst Dich sicher noch an Jerry!? Der Fotograf und Autor, den ich letzten September bei den Vereinten Nationen in New York traf. Seither halten wir unsere damals geknüpfte Verbindung über die virtuelle Welt aufrecht und können nun eine reale Verbindungsgeschichte zu unser beider Leben hinzufügen. Es gibt Dinge im Leben, die man niemals vergisst und die Begegnung mit Jerry gehört für mich eindeutig dazu.

Unvergessen sind bis jetzt auch einige andere Ereignisse der letzten Woche, von denen ich Dir nun erzählen möchte und die so manches Mal den Gedanken in mir wachriefen: „Liebe löst alles.“

Letzten Donnerstag stieß der Himmel seine Schleusentore weit auf und ließ einen wunderbaren, sommerlichen Prasselregen auf die Erde herunterfallen. Diesem galt meine besondere Aufmerksamkeit in den heimischen, vier Wänden, während ich mir einen mittäglichen Gaumenschmaus mit Tomaten und frischem Basilikum gönnte. Mit einem „Paraplui“ bestückt und „Singing in the rain“ im Kopf machte ich mich dann beschwingt auf den Weg, um für eine Verabredung am nächsten Tag und einen Herrn in der Domstadt Deinen letzten Brief zu vervielfältigen. Eine Woche zuvor hatte ich zu dem Herrn mit Filmproduktions-Hintergrund bereits virtuell Kontakt aufgenommen, um das Interesse für „Bridge to Hawaii“ zu wecken. Der Herr ist mir schon seit längerem bekannt, als ich seinerzeit von der Bezeichnung „good karma“ in namentlicher Hinsicht angelockt wurde und so auf ihn stieß. Nun werden wir sehen wohin meine Liebesbriefe-Post führen wird. Derweil verteilte ich im Kiez noch ein paar Liebebotschaften in Hauseingängen und gönnte mir eine kulinarische Köstlichkeit mit eisigem Salted Caramel.

Am Abend zogen dann für einen kurzen Moment Gewitterwolken vor meinen geistigen Horizont, denen die Schmetterlingsdame geduldig entgegentrat. Die reinigende Wirkung offenbarte sich dann am nächsten Tag, als durch den Schmetterling deutlich wurde, dass ein Interview zu „Bridge to Hawaii“ mit klärenden Fragen und Antworten durchaus eine deutlichere Sicht auf das Projekt geben sowie als dienliche Vorbereitung zum crowdfunding fungieren würde. Das Ergebnis lasse ich Dir dann im Anhang dieses Briefes zukommen, so dass Du es weitertragen kannst.

Am Freitag Morgen übergab ich dann der äußerst pünktlichen, betagten Briefreundin zu unserem dritten Treffen in der realen Welt Deinen letzten Brief, während sie zum ersten Mal den Bauernmarkt und das französisch angehauchte Café kennenlernte. Und nicht nur damit konnte ich sie überraschen. So lernte sie nun auch mein zeichnerisches Talent näher kennen und erfreute mich wiederum unter anderem mit Reisegeschichten nach Katmandu in Nepal, die sie seinerzeit erlebt hatte. Wie in dem Film „Das Beste kommt zum Schluss.“ blieb auch ihr der Blick auf den Himalaya verwährt, denn der Berg hatte sich in Nebel gehüllt. Nach der ein oder anderen weiteren Lebensgeschichte trennten sich schließlich unsere Wege mit der Aussicht auf ein herzliches Wiedersehen. Ich begab mich dann zu den Damen vom Gemüsestand, um die üblichen Besorgungen zu tätigen und zunächst Interessantes von der Dame des Hauses über ihre Pilger-Absichten in naher Zukunft zu erfahren. Dem schloss sich ein Gespräch mit der Dame mit dem psycholgischem Gespür an, die nun mit offenen Augen und Ohren ihre Fühler auf Menschen ausrichtet, die im Umfeld von filmischen Dokumentationen tätig sind.

Am Samstag lockte mich zunächst der Nachbarschafts-Trödel kurz an, auf dem ich einen bekannten Herrn und seine 10-jährige Tochter traf, die fleißig Hab und Gut an den Mann, die Frau oder das Kind bringen wollten. Nach einem kleinen Plausch mit dem Herrn Papa belohnte mich sein Töchterchen mit einem zauberhaften Lächeln, nachdem sie ihre Liebebotschaft gelesen hatte. Anschließend genoss ich im Covent Garden einen Latte Macchiato im Sonne-Wolken-Mix der Terrasse und übte mich im Smalltalk mit dem britischen Kellner über „wobbly bench“, der uns beide zum Lachen brachte. Für die nächsten Stunden schenkte ich meine Aufmerksamkeit dann dem Land der aufgehenden Sonne und verweilte solange in Flussnähe, wo Ableger dieser Insel im Pazifik und Japan-Verliebte jährlich spannende Einblicke in die Kultur des Landes gewährten. Mit zahlreichen, fast übersprudelnden Eindrücken verließ ich irgendwann wieder die Innenstadt und fand mich im Kiez ein, um erst einmal Ruhe zu tanken. In den frühen Abendstunden folgte ich dann dem „la dolce vita“ und flanierte um den Block. So traf ich auf ein sonniges Gemüt und den Herrn in Begleitung, das ich schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen hatte. Der Rauschgoldengel und ich freuten sich über das unverhoffte Aufeinandertreffen und verbrachten fortan etwas Erzähl-Zeit miteinander. Wieder einmal bot sich so auch die Gelegenheit mein „Bridge to Hawaii“-Projekt vorzustellen, wobei das Aloha natürlich auch nicht zu kurz kam. Mit neuem Gedankengut und dem Tipp das Projekt unter Menschen mit Filmproduktionshintergrund möglichst breit zu streuen trennten sich schließlich auch unsere Wege wieder, mit einer herzlichen Umarmung zum krönenden Abschluss.

Am nächsten Vormittag verzückte mich die Dame dann nochmals mit einer Nachricht, in der sie ihre Begeisterung zu meinem Hawaii-Projekt zum Ausdruck brachte. Fröhlich gestimmt beschloss ich einen Ausflug in den Norden der Stadt zu unternehmen, der mir schon einige Tage lang im Kopf herumschwirrte. Kaiserlicher Name und Burgansichten locktem mich bei bestem Wetter in diese Richtung. Doch zunächst hielt ich für eine Fürstin kurz inne, die in Herrenbegleitung meinen Weg kreuzte. Glücklicherweise befindet sich ihr Rückgrat auf dem Wege der Besserung und der Herr an ihrer Seite stützt sie dabei wohl tatkräftig. Fragen zu „Bridge to Hawaii“-Fortschritten beantwortete ich gerne und nahm auch die Glück-Wünsche entgegen, bis es hieß Abschied zu nehmen. Dies und die wunderschönen Impressionen entlang des Flusses beflügelten meine Fantasie und so sah ich die fertige Film-Dokumentation „Bridge to Hawaii“ vor meinem geistigen Auge, die gerade auf der imaginären Leinwand und dem Bildschirm lief. Ach, wunderbar, wozu der menschliche Geist im Stande ist, wenn man die Seele träumen lässt. Blumenkränze im Haar verschmolzen mit dem saftigen Grün der Rheinauen und Landschaften um mich herum. Vergnügungen auf dem Fluss, Boote, Schiffe, Jetskifahrer brachten mir das Element Wasser nahe, das es für die Reise auch zu überqueren gilt. Paradiesische Ansichten umgaben mich, nicht zuletzt Dank des Regens in den letzten Tagen, der die Natur noch üppiger erscheinen ließ. Ein kleiner Glückskäfer nahm für eine Weile auf meinem rechten Oberarm Platz und ließ sich den Fahrtwind um die Nase wehen. Auch er brachte mich zum Lächeln und untermauerte den vergnüglichen Charakter dieser kleinen Lebensreise.

Am Zielort erholte ich mich erst einmal auf der Terrasse eines Burghofs und gab mich den Beobachtungen um mich herum hin. Zahlreiche Herrschaften hatten sich dort eingefunden oder gaben sich symbolisch die Klinke in die Hand. Easy Rider, Menschen im sonntäglichen Ausgeh-Schick oder andere im coolen Upperclass-Look gab es zu sehen und riefen manchmal den Gedanken in mir wach: „Schön, dass Du Du bist.“ Irgendwann zog es mich weiter zu den angrenzenden Burg-Ruinen, einer Basilika und dem Pfarramt im Hinterhof sowie dem belebten Marktplatz bis ich schließlich meinem Bedürfnis folgte den Rückweg anzutreten. Mit der Vorfreude auf die bereits bekannten Aussichten der vergangenen Stunden.

Eine grüne Lunge der Stadt rief auch am Montag nach mir und mit sonnigen Perspektiven folgte ich den Spuren, die der Weg hergab. So schob sich ein kurzer Blick auf den Weihnachtsmann vor mein Auge, der in seinem Fahrzeug an mir vorbeifuhr, mit der Aussicht ihn am kommenden Samstag zu treffen. Zum Schmunzeln brachte mich dann auch das glitzernde, rote Herz am Boden, das ich zu meinen Füßen entdeckte, als der Weg mich dazu brachte vom Rad zu steigen. La Donna, die Dame an der Ampel auf der anderen Straßenseite zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht, als sie mir im Vorübergehen ein Kompliment machte, das ich gerne erwiderte und eine junge Dame im Kiez, die Vierte im Bund der Namensvetterinnen, erfreute mich am Abend mit ihrem Anblick und den netten Worten. In Begleitung eines kleinen, grauschimmernden Vierbeiners und seiner Herzensdame begegnete mir dann noch ein Stück Vergangenheit in Form eines Herrn, dessen Familienangehörige mir auch wohlbekannt sind. Einige Tage zuvor hatte ich den Bruder bereits in der virtuellen Welt wahrgenommen und festgestellt, dass alle drei Neuankömmlinge ihre Zelte im Kiez aufgeschlagen haben. Jahre trennten uns von dem letzten realen Zusammentreffen, über das ich mich nun freute und gleich die Gelegenheit nutzte Glückwünsche zur Vermählung und dem vierbeinigen Familienzuwachs zum Ausdruck zu bringen. Nach einem netten Smalltalk mit der Dame, während der kurzzeitigen, telefonischen Abwesenheit des Herrn, verabschiedete ich mich schließlich wieder von den beiden mit beherzter Hinterlassenschaft und ging meines Weges.

Der Dienstag präsentierte sich dann ganz im Zeichen der Familie und führte mich auf die andere Seite des Flusses direkt in die Arme der Dame, die mir das Leben schenkte und in ihren hübschen Garten. Liebevolle Stunden inklusive mütterliche Rundumversorgung sowie einem stofflichen Überraschungsgeschenk vergingen wie im Flug. Den Rückweg versüßte ich mir dann noch mit mancher Spur in die Vergangenheit, die mich an Orte brachte, die ich sehr lange nicht mehr gesehen hatte. So verschmolzen die Erinnerungen mit der Gegenwart, gaben mir ein gutes Gefühl und ließen mich voller Freude nach vorne blicken. Damit verabschiede ich mich für heute von Dir, mein Freund.

In Liebe,

Alice

PS.

„Love has no boundaries.“

Anhang

Interview zum Umwelt-Reise-Projekt „Bridge to Hawaii“
Worum geht es in dem Projekt?

Das Projekt steht auf drei Säulen:

1. Die erste Säule heißt „Liebe“.
Seit 2013 befasse ich mich intensiv mit dem Thema „Liebe“ in all seinen Facetten sowohl in der Theorie, als auch in praktischer Anwendung. Was bedeutet es eigentlich sich tagtäglich für Liebe zu entscheiden und danach zu handeln? Die Geschichten, die ich auf meinem Lebensweg erlebe erzähle ich, schreibe sie nieder. Viele kleine Geschichten brachten mich schließlich mit Hawaii in Berührung, das seit über zwei Jahrzehnten immer wieder eine Rolle in meinem Leben spielt ohne dass ich bisher dort gewesen wäre. „Aloha“ bedeutet „Liebe“ und schürt so meine Neugierde auf die Inseln. Etwas zieht mich dorthin, das ich heute noch nicht in Gänze erklären kann. Mehr zu den Hintergründen findet sich auch hinter dem folgenden Link: Hawaii

2. Die zweite Säule heißt „Bridge“.
Mein Interesse für die Inseln im Pazifik brachte mich in Kontakt mit der Hokule´a, einem polynesischen Kanu (Segelschiff), das seit 2014 eine Weltumsegelung unternimmt, die im Juni 2017 endet. Dahinter verbergen sich viele Menschen, die das Projekt unterstützen beziehungsweise daran teilnehmen. Initiator ist die PVS (Polynesian Voyaging Society), die diese Reise auch dazu nutzt, um auf die Folgen des Klimawandels hinzuweisen und Lösungen zu finden, die sich einfach ausgedrückt in der Botschaft „Malama Honua“ wiederfinden. Übersetzt bedeutet dies „Kümmere Dich um die Erde“ und beinhaltet unter anderem die Etablierung von Umweltprojekten in Bildungseinrichtungen, so dass schon die Jüngsten ein Bewusstsein für den Erhalt der Erde erlangen können.

Die Hokule´a bereiste alle Kontinente außer Europa. Weshalb diese Etappe ausgespart wurde ist mir nicht bekannt, führte jedoch zu dem Umstand, dass es keine Berichterstattung dazu hierzulande gibt. Diese Lücke möchte ich schließen und so die Menschen rund um die Hokule´a und ihre Botschaft unterstützen, die uns alle etwas angeht. Seit Juni letzten Jahres stehe ich im Kontakt mit der Crew und dem Supportteam auf Hawaii, um eine Brücke zu bauen, die Menschen verbindet.

3. Die dritte Säule heißt „Reise“.
Um wahre Geschichten erzählen zu können, müssen diese erlebt werden. „Nur“ von den Abenteuern der Hokule´a zu erzählen reichte mir nicht. Ich wollte mehr tun und so entstand die Idee zu dem Umwelt-Reise-Projekt. Umweltfreundlich reisen – geht das überhaupt? Welche Möglichkeiten bieten die unterschiedlichen Transportmittel? Wie verhält es sich mit den Produkten für den täglichen Bedarf? Von der Zahnpasta bis zur Socke, vom Handy bis zum Fahrzeug, Schiff, Flugzeug, Auto – was ist möglich, was noch nicht?

Die Elemente Wasser, Erde und Luft sind Bestandteil der Reise und greifen das Umwelt-Thema in Gänze auf. Geplant ist eine Containerschiffsreise über den Atlantik nach New York, vorzugsweise mit der SkySails Technologie. Von dort mit einem umweltfreundlichen Fahrzeug an die Westküste der USA und mit Hawaiian Airlines, Sponsor der Hokule´a, nach Hawaii. Dort fügen sich dann alle drei Säulen ineinander, um die Verbindung zu den Inseln und den Menschen vor Ort real zu knüpfen und zu intensivieren. Mit Raum für neue Geschichten und das Kennenlernen.

Wie kann das Projekt unterstützt werden?

Im Moment bin ich auf der Suche nach Menschen, die sich mit Filmproduktion beschäftigen, da das Projekt filmisch dokumentiert werden soll. Ziel ist es möglichst viele Menschen damit in Berührung zu bringen und neue Verbindungen zu knüpfen, die die „Malama Honua“-Botschaft unterstützen. Weitererzählen hilft dabei auch ungemein, wenn Du nicht gerade selbst Filmproduzent bist.

Die Finanzierung des Non-Profit Projekts „Bridge to Hawaii“ soll später über ein crowdfunding-Projekt erfolgen.

Wer ist die Zielgruppe?
Du interessierst Dich für umweltfreundliche Lösungen des alltäglichen Lebens? Du möchtest, dass Deine Kinder auch morgen noch gut auf dieser Welt leben können? Du reist gerne, aber standst bisher diesbezüglich umweltfreundlichen Themen hilflos gegenüber? Abenteuergeschichten sind dein Ding? Du suchst Inspiration? Liebe interessiert Dich?

DU bist genau richtig hier. Herzlich Willkommen!

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