Kolumne: 1 Cent Glück.

„Liebesbriefe von Alice.“
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

wie Du sicher zum Ende meines letzten Briefes bemerkt hast, war die vorangegangene Woche derart reich gefüllt, dass ich einiges nur noch andeutete um den Rahmen nicht zu sprengen. Es führte auch dazu, dass der Beginn der letzten Woche erst einmal einen Rückzug auf Zeit bedeutete. Weshalb dem so war? Nun ja, auch nach so wunderbar gefüllten Tagen rief meine Seele nach Gleichgewicht zu der Aufregung im besten Sinne. „Immer schön langsam“ lautete nun das Motto, denn alles was ich erlebte, wollte erst einmal verarbeitet werden bevor es weiterging. Schließlich reitet ein Surfer ja auch nicht ständig auf der höchsten Welle und ganz gleich ob Licht oder Schatten das Leben gerade streichelt, Besonnenheit und Ruhe waren danach zunächst angesagt.

Was die drei Fragen am Schluss des Briefes betrifft, so mischten sich aktuelle Ereignisse der letzten Tage mit den Antworten zu der vorangegangenen Woche. Ob ich auf polynesische Verbindungen zurückblicken kann, weil irgendeiner meiner französischen Vorfahren vielleicht auf dem Schiff von Louis Antoine de Bougainville anheuerte, der 1786 auf Tahiti die Gesellschaftsinseln für Frankreich in Besitz nahm, ist mir nach wie vor nicht bekannt. Allerdings dachte ich darüber nach, dass die Antwort vielleicht gar nicht in der Vergangenheit, sondern in der Zukunft liegt. In jedem Fall weiß ich, dass die Leidenschaft für das Tanzen mein Leben begleitet, die die Antwort auf die Frage „Darf ich bitten?“ erklärt, da ich gleich zwei Mal in den letzten zwei Wochen durch den gleichnamigen Film wieder daran erinnert wurde. Zwei Wegbegegnungen brachten mich dann noch zum Lachen, die beide nur wenige Atemzüge lang andauerten und die letzte Frage beantworten. Ein entgegenkommender Herr auf dem Gehsteig, den ich an einer schmalen Stelle aufforderte doch zuerst zu passieren, lachte mich herzlich an und antwortete mit dem Blick auf mein Rad: „Die Tour de France hat immer Vorfahrt.“ Ob er wohl etwas von meinen französischen Wurzeln ahnte? Und Ende letzter Woche radelte ich auf eine rote Ampel zu, stoppte und just in diesem Moment tauchte zu meiner Rechten ein junger Mann mit Rad hinter einem Busch auf dem Gehsteig auf, sah mir überrascht in die Augen und ließ erstaunt verlauten: „Rachel, Du siehst ja plötzlich ganz anders aus.“ Einen kurzen, verwirrten Augenblick später, der uns beide auch hinter mich schauen ließ, zeigte eine junge Dame, die offensichtlich die angesprochene sein sollte. Die Ampel schaltete auf grün und wir alle verabschiedeten uns mit einem Lachen und einem fröhlichen Gruß voneinander. Jede weitere Begegnung der nächsten Tage führte mir dann vor Augen, dass oftmals der Weg das Ziel ist und offenbarte darüberhinaus so manche Überraschung, die mich zum staunen brachte.

So hatte ich gleich zweimal das Vergnügen unverhofft die australische Lady mit dem süßen Talent zu treffen. Beim ersten Mal versprachen wir uns ein Date auszumachen, da die gemeinsame Zeit bisher immer nur für Small Talk reichte und beim zweiten Mal konnte ich ihr von Dr. Porsche erzählen, der so schnell wie das Fahrzeug mir einst bei meinem Geräusch im Ohr half und nun hoffentlich auch bei ihrer schmerzlichen Angelegenheit gute Dienste leisten kann. Letzten Samstag landete ich dann wieder einmal in einem Café, in dem ich auf den jungen Mann mit Aloha-Spirit traf. Er beschenkte mich für einige Momente mit seinem offenen Ohr für meine Belange des Tages, bereitete mir einen leckeren Kaffee zu und inspirierte mich später sowohl meinen Weg in Richtung der Terrasse des Konzerthauses der Stadt fortzuführen, als auch am Abend mich dem Vorlesen zu widmen. Auf der Terrasse würde mich ein wunderbarer Blick auf den Fluss, eine goldglänzende „Heroine“ und eine fantastische Aussicht auf den sogenannten Ehrenhof erwarten, den ich von diesem Ausgangspunkt zuvor noch nie so betrachtet hatte.

Doch erst einmal radelte ich die königliche Allee entlang, vorbei am Wassergraben und unzähligen Menschen, die motiviert von den warmen Sommertemperaturen sich dort wiederfanden, um Blicke in die angrenzenden Häuser zu werfen, in denen andere ihre Waren feilboten. Plötzlich entdeckte ich auf einer Parkbank einen Herrn, der mir wohl bekannt war. Zum einen da ich ihn in den Jahren immer mal wieder bei seinen öffentlichen Auftritten wahrnahm und zum anderen – ein für mich persönlich bedeutungsvollerer Umstand, weil wir gemeinsam die selbe Schule besucht hatten. Über 30 Jahre waren wir uns nicht mehr über den Weg gelaufen und somit nutzte ich die Gelegenheit, bremste meinen Drahtesel aus und sprach ihn an. Nachdem ich der Aufforderung gefolgt war meine Sonnenbrille von der Nase zu entfernen, erkannte auch er mich wieder und fortan erfreute ich mich an dem kurzweiligen Austausch über alte Zeiten, Neuigkeiten der letzten Jahre und der kurzen Begrüßung seiner Herzensdame, die zum Ende hin noch zu uns stieß. Dann verabschiedeten wir uns voneinander ohne zu ahnen, dass ich schon am nächsten Tag die Bekanntschaft mit einem Herrn machen würde, der die Familie einer Schulfreundin kannte und mich so zum zweiten Mal mit diesem Stück Vergangenheit in Berührung brachte. Doch vorläufig beschäftigte ich mich am Abend mit dem erwähnten Vorlesen. Genauer betrachtet spielte ich Glücksfee, indem ich noch weitere 3-mal den Titel eines Briefes an Dich aus einem Kristallgefäß zog, das ich mit Liebe in Australien geschenkt bekommen hatte. Dann las ich die Briefe für die virtuelle Welt ein und veröffentlichte diese sogleich auf youtube. Es bereitete mir Freude mir so nochmals bereits verblasste Erinnerungen ins Gedächtnis zu rufen und von anderen hörte ich immer wieder, dass sie es schön fanden vorgelesen zu bekommen. Vielleicht hat es bei dem ein oder anderen etwas mit Kindheitserinnerungen zu tun, die oft mit dem Vorlesen beim Zubettgehen einher gingen. Mich erinnerte es auch an den Film „Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück.“, in dem ich die Worte „Zuhören ist lieben“ hörte und dann doch gerne die Rolle der Vorleserin übernahm.

Der Sonntag verführte mich bei erwarteten, hochsommerlichen Temperaturen dann schon in den frühen Morgenstunden den Fluss zu überqueren und zum zweiten Mal den Fuß ins Land der aufgehenden Sonne ohne eine einzige Flugstunde zu setzen. Dieses Mal wohnte ich einer buddhistischen Morgenandacht bei, die mich neugierig gemacht hatte. Belohnt wurde ich dann mit einem Einblick in den Tempel mit kunstvollen Malereien von Pfauen und Blumen und zahlreichen, goldenen Utensilien sowie einer lehrreichen Zeremonie mit anschließender Einladung zu Tee im Kreise der Priester und weiterer Besucher. „Sei Dir jedes Moments Deines Lebens bewusst, denn er ist vergänglich.“ lautete die Botschaft an diesem Tag und so genoss ich jede Sekunde, erfreute mich an jeder Begegnung und an dem Gespräch mit dem japanischen Priester, neben dem ich zum Tee Platz genommen hatte. Als ich von meiner Schulzeit erzählte, die mich durch eine Schulfreundin mit japanischen Wurzeln mit der Kultur dieses Landes schon damals in Berührung brachte, hörte er mir besonders aufmerksam zu. Ein, zwei detaillierte Beschreibungen führten schließlich dazu, dass er einen Namen nannte, der mich aufhorchen ließ. Es handelte sich um den Familiennamen besagter Schulfreundin aus alten Tagen. Im höchsten Maße überrascht und erfreut über diese Verbindung sprachen wir noch eine Zeit lang angeregt über dies und das bis ich, nach einem kurzen Besuch im Garten mit Begegnungen von Fröschen und Libellen auf Lotusblüten im Teich, den Rückweg antrat. Schon dort erhielt ich die schöne Aussicht auf ein Treffen mit meinem Sohn im Café in Hafennähe, dem ich dann kurze Zeit später von meinen neuen Erlebnissen erzählen konnte.

Es war ein heiteres und vergnügliches Gespräch, das uns auch vom „Big Apple“ träumen ließ, den wir gemeinsam im September besuchen werden, denn die Flüge des Gewinnerglücks sind nun gebucht. Mein persönlicher Finanz-Direktor stellte dann auch sogleich die Ampel auf grün um künstlerisches Hab und Gut zu veräußern, damit der Aufenthalt in der Stadt, die niemals schläft, auch bestritten werden kann. Bisher reicht es gefühlt nur für die Parkbank-Übernachtung, trockenes Brot und Leitungswasser. Doch die freudige Aussicht ließen wir uns deshalb nicht nehmen und aus den vergangenen Erfahrungen weiß ich: die Dinge werden sich finden.

Das nötige Glück kreuzte dann schon einmal in doppelter Ausführung am Montag meinen Weg, denn gleich zwei Schornsteinfeger erfreuten meinen Anblick. Dieses Mal spürte ich, dass schon ein „Hallo“, gefolgt von einem Lächeln und unser flüchtiges „aneinander vorbeigehen“ ausreichten um zu wissen, dass es Glück brachte. Reich gefüllt gestaltete sich dann der gesamte Tag mit vielen Stunden des Glücks mit meiner geliebten Seelenschwester und am Abend mit der jungen Dame, die mir seinerzeit „Diva“ vorstellte und nun nur für kurze Zeit den Boden dieser Stadt betrat, da sie eigentlich ihrer Leidenschaft für die Geschöpfe, die das Glück auf ihrem Rücken versprachen, auf sardischem Boden im Mittelmeer folgte. Mit dem Kiosk-Besitzer, der mir damals den pinkfarbenen Regenschirm lieh, war ich mir ja darüber einig, dass wahres Glück „das Teilen“ bedeutet, was mich dazu führt Dir noch folgendes Ereignis zu erzählen.

Vor meiner Verabredung am Abend gelangte ich noch auf einen Abstecher zum Supermarkt, um mir wie schon des Öfteren dort eine Packung Wassereis zu besorgen. Somit ist mir der Preis der begehrten Ware bekannt, der damit einher geht einen Glückscent zurückzuerhalten. In freudiger Erwartung darauf wartete ich in der Schlange nahe der Kasse und blickte ab und an auch hinter mich. Dabei bemerkte ich eine sehr kleine, betagte und adrett gekleidete Dame, der ich bei einer Kleinigkeit half und dies zu einem kurzen Dank und dem Austausch von freundlichen Blicken führte. In diesem Augenblick fasste ich den Entschluss mein Glück zu teilen und als mir kurz darauf der Glückscent ausgehändigt wurde, reichte ich ihn an die Dame mit den Worten weiter: „Glück muss man teilen. Der ist für Sie.“ Völlig überrascht wollte sie ihn erst gar nicht annehmen, doch ich bestand darauf und wurde beschenkt mit einem strahlendem Gesicht, auch von dem jungen Mann hinter uns, der uns beobachtet hatte. Unbezahlbar.

Erinnerst Du Dich eigentlich noch an den Herrn mit dem aussergewöhnlichem Fahrrad? Von ihm erhielt ich an diesem Montag schon zum zweiten Mal einen Brief, der mich erfreute und zum Lachen brachte, denn nun besitze ich zwei Abbildungen des Herrn samt Gefährt, die er mir zum Dank schickte. Schön zu sehen, wie sich die Verbindungen der Vergangenheit entwickeln, die mich auch frohen Mutes in die Zukunft blicken lassen. Heute Morgen ist übrigens die „Solar Impulse 2“ nach ihrer vorletzten Etappe in Kairo gelandet. Die Aufnahmen von ihrem Flug über die Pyramiden ließen schon am Morgen meine Augen leuchten und Du weißt ja welcher Tag heute ist: der 13te! Mich beschenkte er schon in vielerlei Hinsicht, unter anderem mit der Schmetterlings-Dame, die mir mit ihrem Präsent die Aussicht auf Zweisamkeit mitbrachte und ich ihr dafür von Herzen danke.

Ich wünsche Dir Glück. Bis bald. In Liebe,

Alice

PS: Ein Unbekannter verfasste folgende Worte, die ich Dir noch mitgebe.

„Die Liebe bietet immer wieder die Möglichkeit sich selbst neu zu erfahren und das ganze Leben als etwas Wunderbares zu sehen. Es ist die Liebe, die mich antreibt Dinge zu tun, die gewisse Grenzen überschreiten. Ich tue es, weil es sich richtig anfühlt und weil es glücklich macht. Gibt es bessere Gründe? Muss ich es noch erklären? Liebe ist etwas Machtvolles. Das habe ich begriffen.“

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Kolumne: Die Welt ist in Bewegung.

„Liebesbriefe von Alice.“
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

als ich damals von meiner Reise ins Land der Kängurus zurückkehrte, brachte ich unter anderem ein Stück Tradition und Kultur der Aborigines mit: einen Boomerang. Ein wunderschönes Original, das seinerzeit kunstvoll verziert wurde und mich immer wieder an meine Zeit dort und die liebevollen Begegnungen mit den Menschen vor Ort erinnert. Ab und zu nahm ich den Boomerang dann in den Wochen nach meiner Ankunft auf meinen Streifzügen durch die Stadt einfach mit und erfreute so manchen auf meinem Weg durch diesen Anblick. Manches Mal lauschte man dann meinen Geschichten, die in Verbindung damit standen oder erzählte mir von den eigenen Erinnerungen und Erfahrungen mit dem fünften Kontinent. Klein oder groß, ganz gleich wie alt, der Boomerang war wie ein Schlüssel zu den Herzen derer, denen ich begegnete und die dann vor Freude strahlten. Nach meiner Rückkehr sagte der Weihnachtsmann einmal zu mir, der Boomerang sei wie die Liebe, denn wenn man sie bedingungslos aussendet, dann kommt sie wie er immer wieder zu einem zurück.

Der vergangene Donnerstag wartete zunächst mit einigen gedanklichen Wirrungen auf, die mich immer wieder an diesem Tag beschäftigten und auch ihre Wirkung darin zeigten, dass ich nicht allzu genau wusste, wo es mich örtlich hinzog. Zwei Tage zuvor hatte ich symbolisch den Boomerang ausgeworfen und nicht damit gerechnet, dass er so schnell wiederkommen würde. So machten sich zunächst noch alte Wunden bemerkbar, die ich erst einmal zuordnen musste, um mir dann Klarheit darüber zu verschaffen, dass die Vergangenheit längst hinter mir lag, nur das Hier und Jetzt zählte und zukünftige Begegnungen erst von Bedeutung sein würden, wenn die Gegenwart sie erreicht. Schließlich fand ich mich nach einem Zusammentreffen mit einem 30-köpfigen Gänse-Kindergarten in einem Café im Kiez wieder, das mich an Seefahrerabenteuer erinnerte. Dort schrieb ich meinen Brief an den fahrradverliebten Herrn und seine Dame fertig, von dem ich Dir in meinem letzten Brief erzählte, bis ich auf einen bekannten Herrn und auf die Australierin traf, der ich einst eine Freude mit „The smell of Australia“ machte. Erinnerst Du Dich noch? Nun, den Herrn begleitete ich zunächst für ein kurzweiliges Gespräch auf die sonnige Terrasse, auf der wir wenig später einen Moment lang von meinem gefiederten Freund „Robin – the bird“ überrascht wurden, der uns etwas Gesellschaft leistete und Glück und Frieden hinterließ. Mit der jungen Dame aus Sydney, die hier nun schon seit einigen Jahren Fuß gefasst hat, unterhielt ich mich danach über dies und das und erhielt zu meiner Freude von ihr eine Einladung zu einer Veranstaltung am nächsten Tag. In den letzten Monaten hatten wir uns schon des Öfteren gesehen und ausgetauscht und somit wusste ich von ihrer Leidenschaft für die süßen Verführungen des kulinarischen Lebens und ihrem Talent für das Design von Torten, deren äußere Erscheinung sich als Handtasche, Schuh, Tier oder was sonst das Kundenherz begehrte, präsentierte. Der Herzenswunsch der Dame ist ein eigener Laden, in dem sie ihre süßen Köstlichkeiten anbieten kann, doch zunächst würde ich zum ersten Mal ihre Kreationen an jenem Freitag live und in Farbe bewundern können.

Vorfreude machte sich breit und als am nächsten Morgen mir auch noch die Sonne ins Gesicht lachte, hüllte ich mich zu Ehren dieses Tages in ein edles Gewand und radelte der königlichen Allee entgegen, in deren Nähe ich „The Baker´s Wife“ finden würde. Auf der Allee erwartete mich schon ein emsiges Treiben, denn die Sonne und Menschen, die unendlich viele Bücher auf einer Meile feilboten, verführten andere Damen und Herren dorthin zu kommen oder entlang der Allee zu flanieren. Manche parkten ihre glänzenden Karossen voller Stolz am Straßenrand und konnten kaum ihren Blick von der Errungenschaft lösen, andere nahmen taschenbepackt zum Lunch auf einer der Café-Terrassen Platz, um sich vom Rausch der Anschaffungen zu erholen. Schließlich parkte ich mein Gefährt vor dem Gebäudekomplex an einer grünen Straße, die gar nicht so farbig erschien und betrat den selbsternannten Hotspot für Design, in dem mich Begegnungen mit bekannten und unbekannten Gesichtern erwarteten, die meinen Aufenthalt dort zu einem wahrhaft freudigen Ereignis werden ließen. So gilt mein Dank unter anderem der jungen Dame mit handwerklichen Fähigkeiten, die ich schon seit einigen Jahren kenne und dort wiedertraf. Sie schenkte mir ihr Ohr und ich erfreute mich an dem Anblick der Leder-Utensilien, für die ihr Talent standen. Ihr Geschäft benannte sie nach einem der kleinsten gefiederten Freunde Europas, dem Zaunkönig, der in Erzählungen auch den Ruf von Schlauheit trägt und ihre Kreationen würdig vertritt.

Ebenfalls freute ich mich über das Wiedersehen mit einem Herrn, der nun schon seit einigen Jahrzehnten die Menschen auf einer Zeitreise verzauberte, die sie beim Anblick des Interieurs bis in die 1920er Jahre mitnimmt. Der Wandel der Zeit beschäftigte ihn auch in unserer Unterhaltung und so tauschten wir Gedanken über die Veränderungen der Welt und eine mögliche Einflussnahme aus. Meinen Kaffee-Durst stillte dann ein bis dato unbekannter Herr, der sich selbst als Kaffee-Enthusiast bezeichnet. Die Begeisterung für seine Leidenschaft war in unserem Gespräch unüberhörbar und so überzeugte er mit seiner Liebe für das dunkle Gebräu genauso wie der Latte Macchiato, den mir seine Dame des Herzens darbot. Seine Rösterei trägt den Namen „Schvarz“ – schwarz wie der Kaffee oder schwarz wie die Farbe? In jedem Fall mit „v“ und einem schönen Gespräch mit einem Menschen voller Träume und Leidenschaft, das mein Herz entzückte.

Mein Weg vorbei an den zahlreichen Ständen und Angeboten, ließ mich auch an einem Tisch innehalten, auf dem mich bunte Flyer neugierig machten. Just trat ein junger Mann an mich heran, um mir den Inhalt näher zu erläutern und so fanden wir uns schnell in einer fröhlichen Unterhaltung wieder. Ich erfreute mich an dem Gehörten über Stadtgärten und ihre sonntägliche Belebung mit Musik, Spiel und Picknick und brachte meinerseits meine Liebe zu Parks in Städten zum Ausdruck, die Du ja bereits kennst. Ein Ausblick auf die Planungen in den kommenden Sommermonaten ließ mich die Verbindung zu ParkLife herstellen und in jedem Fall erhellte mich das Gespräch mit dem jungen Mann, dem ich noch einen gefalteten Glücksgruß hinterließ, bevor ich zu der Dame zurückkehrte, die mich überhaupt dazu inspirierte meine Zeit an diesem Ort zu verbringen.

Endlich konnte ich nun in Ruhe ihr Talent für das Torten-Design bewundern, das sich unter anderem in Gestalt eines Schimpansen zeigte und bei dem ich mir kaum vorzustellen vermochte, dass man ihn zum Verzehr anschneiden würde. Marie bot mir sogleich etwas Süßes an und war nicht minder überrascht, als ich verlauten ließ, dass mein Herz für solche Leckereien nicht unbedingt schlug. Allerdings entdeckte ich ein französisches Gebäck, von dem ich schon viel gehört hatte und sich bisher nie die Gelegenheit bot es einmal zu probieren. Mit dem Wissen über meine herzhaften Vorlieben reichte sie mir schließlich ein Macaron, das ich voller Neugier zum Mund führte. Kaum dass es darin verschwunden war offenbarte sich hinter der knusprigen Hülle eine Caramelcreme, die mit Fleur de Sel – der Blume des Meeres – versetzt war und so einen salzigen Geschmack hinterließ, der in Kombination mit dem leicht süßen Caramel und dem umhüllenden Baiser aus Mandelmehl meine Zunge zum Tanzen brachte. Einfach köstlich war das Resümee, das ich zog und sofort an die Dame weitergab. Von Herzen wünsche ich ihr, dass ihr Traum von einem angemessenem, eigenen Laden in dieser Stadt in Erfüllung geht, der ihren Köstlichkeiten ein Zuhause bietet und in dem sich „The Baker´s Wife“ frei entfalten kann.

Meine Zeit war gekommen mich von diesem Ort und den Menschen dort zu verabschieden und etwas berauscht von den vielen Eindrücken nahm ich auf der anderen Seite der königlichen Allee neben einem Brunnen Platz und genoß die Sonnenstrahlen, die durch die Bäume blitzten. Irgendwann zog ich weiter, wurde auf einem Abstecher von einer Zwilling-Dame mit einem XXL Abendbrot überrascht und landete schließlich auf der Terrasse einer Bar am Hafenbecken. Wenige Minuten später nahm mir gegenüber eine Familie mit drei Kindern, Oma, Opa, Tante, Oma und Opa Nummer zwei und Hund Platz, die einiges an Beobachtungen boten, inklusive der Vorführung kleiner Kunststücke des Hundes bis es mich endgültig in meine heimischen Gemächer zog. Dort fand ich die nötige Ruhe, die es brauchte um abzuschalten und nahm mir alle Zeit der Welt für ein ausgiebiges Gehirnputzen.

Mit neuer Energie suchte ich zwei Tage später das Café in Hafennähe auf, freute mich dort über Besuch meines Sohnes und stellte die Weichen zur Karriere als zukünftiger youtube-Star… nun ja, zumindest plante ich Lesungen für diesen Kanal und freute mich über die Unterstützung des jungen Mannes mit hawaiischen Wurzeln. Zwei Entdeckungen in der virtuellen Welt rundeten dann meine Woche ab und berührten mein Herz, weil die Menschen, die dahinter stehen, viel bewegen. So wurde ich aufmerksam auf die Weltumsegelung der Hokule’a, einem hawaiischen Kanu, das seit 2013 unterwegs ist und vor ein paar Tagen New York erreichte. Das Schiff wurde 1975 nach alter polynesischer Seefahrer-Tradition erbaut und befuhr nun mit einer 12-köpfigen Mannschaft, die nur die Beobachtungen der Natur und der Sterne zur Navigation nutzt, die Weltmeere, um eine Botschaft auszusenden. Diese lautet „Malama Honua“ – kümmere Dich um die Erde – und nimmt Bezug auf den Klimawandel, der schon heute Menschen mit der Frage beschäftigt „Wohin gehen wir?“. So geschehen zum Beispiel auf der Pazifik-Insel Kiribati, die auf halber Strecke zwischen Hawaii und Samoa liegt und in Folge des Klimawandels dem Untergang geweiht ist. Wenn die Hokule’a 2017 in ihren Heimathafen auf Hawaii zurückkehrt, wird sie 60.000 Seemeilen zurückgelegt, 27 Länder bereist und an 100 internationalen Häfen angelegt haben – und sie wird unzählige Verbindungen zu Menschen auf aller Welt geknüpft haben, um ihre Botschaft zu verbreiten.

Am 13. diesen Monats erfreute ich mich dann noch an einer Live-Schaltung nach Washington, D.C. zum USIP – United States Institute of Peace, um dem Auftritt des Dalai Lama dort beizuwohnen, der von der Ermutigung der Jugend zur Beendigung von Gewalt erzählen wollte. Die Diskussion beziehungsweise die Fragen der Zuhörer führten auch zu seiner Stellungnahme zu jüngsten Geschehnissen, die die Menschen bewegten und veranlasste ihn noch am selben Tag seine Gedanken zu „Why I´m hopeful about the world´s future.“ in der Washington Post zu veröffentlichen.

Die Welt ist in Bewegung und schon einmal zitierte ich den Dalai Lama, als ich vor über einem Jahr der Frage „Was ist Erfolg?“ nachging: „The planet does not need more successful people. The planet desperately needs more peacemakers, healers, restorers, storytellers and lovers of all kinds.“

In diesem Sinne verbleibe ich für heute in Liebe,

Alice

PS: Ich werde den Boomerang jeden Tag werfen und Dir dann von den Geschichten erzählen, die er zu mir zurückbringt. Aloha und Malama Honua.

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Kolumne: Ruhe vor dem Sturm?

„Liebesbriefe von Alice.“
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

in meinem letzten Brief deutete ich ja bereits an, dass es so scheint als wenn gerade ruhige Zeiten uns begleiten. Für mich persönlich ist es manchmal noch eine Herausforderung mich diesen hinzugeben und einfach darauf zu vertrauen, dass gerade alles seinen Sinn hat, ob ich es jetzt verstehe oder nicht. Irgendwann tritt auch wieder mehr Bewegung ins Leben oder wird von mir angestossen – doch alles zu seiner Zeit und nun gebe ich mich mit dem Blick nach vorne einfach diesen Zeiten hin. Gleichwohl erzähle ich Dir noch von den Ereignissen der letzten Woche, die rückblickend schon ruhig anmutete und doch noch so manche Überraschung für mich bereit hielt.

Manches Mal entscheiden nur wenige Sekunden darüber, welche Wendung das Leben nimmt und so überlegte ich an diesem Donnerstag im Hausflur, kurz bevor ich zur Tür hinausging, noch einmal in welche Richtung ich nun radeln wollte. Schließlich entschied ich mich für meine erste Eingebung am Morgen und schwenkte nach links. Derweil entschied einige Straßenzüge weiter gerade ein betagter Herr in seinem Hausflur, dass er noch schnell das Leergut vor die Tür bringen wollte, bevor ihn seine weiteren Verpflichtungen an andere Orte führen würden. So kreuzten sich unsere Wege just in dem Moment als er die Straße mit dem Beutel voller Flaschen überquerte, die ich gerade entlang radelte. In den letzten 3,5 Jahren, die wir uns nun kennen, waren wir an dieser Stelle noch nie aufeinandergetroffen und ich freute mich in diesem Moment sehr über diese unverhoffte Überraschung. Vor mir stand nun der Weihnachtsmann, der mir fast in die Arme gelaufen wäre. Das Glück war auf unserer Seite und so nutzen wir die Gelegenheit dieser Überraschung eine Verabredung im Café, mit dem Fahrrad an der Wand und einem imposanten Kronleuchter an der Decke, eine Stunde später folgen zu lassen.

Indes freute ich mich nach meiner Ankunft an besagtem Ort über die Begegnung mit der jungen Dame, die mir seinerzeit so ein schönes Kompliment machte und von dem ich Dir in meinem Brief „Glückstage“ berichtete. Sie strahlte über das ganze Gesicht und erzählte mir bei meiner Frage nach ihrem Wohlbefinden, dass sie erst einen Tag zuvor von einer wunderschönen Reise ins Land des Lächelns zurückgekehrt war. So surfte sie noch auf den auslaufenden Wellen dieses Ereignisses und trug weiter für was dieses Land bezeichnet wurde. Sie schenkte mir damit auch Erinnerungen an meinem Aufenthalt dort vor vielen Jahren, dessen Bilder mir nun wieder völlig lebendig vor mein geistiges Auge traten. Über 2.000 Kilometer bereiste ich damals in diesem Land, 13 Flugstunden von hier entfernt und viele Eindrücke werden mich mein Leben lang begleiten. Faszinierende Landschaften und außergewöhnliche Begegnungen mit den Menschen vor Ort sowie der Tierwelt befüllten mein Abenteuerherz. Elefanten – welch´ wunderbare Wesen, Affen, die äußerst diebisch unterwegs waren, Bergvölker, die einen Einblick in ihr ursprüngliches Leben gewährten und ein Ausblick am goldenen Dreieck auf den riesigen Mekong, dessen Flußufer dort von drei Ländern begrentzt wurden, waren nur wenige Wahrnehmungen von den unendlich vielen auf dieser Reise.

Als ich so darüber nachdachte, schmunzelte ich plötzlich über eine Frage, die mir die junge Dame zuvor gestellt hatte: „Was machen Sie eigentlich, wenn Ihnen mal nichts einfällt, über das Sie schreiben können?“ Ich überlegte einen Moment und ließ dann verlauten, dass es für mich eigentlich nur zwei Ereignisse gibt, die leere Seiten nach sich ziehen: das Koma und der Tod, denn „nur“ ruhige Zeiten offenbaren doch immer noch die Möglichkeit den Gedanken freien Lauf zu lassen und die Fantasie zu beflügeln.

Dann stand der Weihnachtsmann vor mir, begrüßte mich mit einer herzlichen Umarmung und nahm Platz, um mir Gesellschaft zu leisten. Wir erfreuten uns am anderen und ich las ihm zwei Briefe an Dich vor, die er noch nicht kannte. Dies führte dazu, dass wir auch ein wenig über den Sinn des Lebens philosophierten und falls er einmal verloren gehen sollte oder nicht gefunden werden konnte, befand ich, dass man erst einmal in der reich befüllten Schatztruhe des eigenen Lebens kramen solle, um dort nach den verborgenen Träumen und Talenten zu suchen, die in jedem stecken. Gegenüber saßen sich in diesem Augenblick eine 80 Jahre alte und eine 48 Jahre alte Schatztruhe – da wird sich doch jederzeit etwas finden lassen… und was den Weihnachtsmann betraf, so war ich mir sicher, dass seine Zeit spätestens dann wieder reich befüllt wurde, wenn Weihnachten vorzubereiten war. Denn so hatte ich ihn damals kennengelernt, als er meine Fantasie beflügelte. Den Tag beendete ich schließlich mit der Vorfreude auf den nächsten, meinen besonderen Glückstag jeden Monat, weil es der 13te ist.

In ruhigen Zeiten zeigt sich das Glück oft in den kleinen Gesten und Ereignissen und so beschied es auch mir an dem folgenden Tag jene Seiten, die nicht minder erwähnenswert sind. Der 13. Mai zeigte schon am Morgen eine Seite von sich, die mich heiter stimmte. Denn entgegen einiger Prognosen der Wetterfrösche stellte sich nochmals herrlichstes Frühlingswetter ein. Am späten Vormittag führte mich mein Weg dann auf den wöchentlichen Bauernmarkt, der mit saisonalen Köstlichkeiten aufwartete, die die Natur und die fleißigen Hände der Erzeuger hergab. Jetzt im Frühling schienen die Erträge aus der Region fast unerschöpflich und der Gemüsestand meiner Wahl präsentierte sich mit seiner Vielfalt an bunten Sorten als eine wahre Augenweide. Süße Erdbeeren, rote, saftige Tomaten in verschiedensten Größen, gelbe Paprika, Kräuter in diversen Varianten, grüne Lauchzwiebeln und Salate, Pomme de terre – wie der Franzose sagt und herrliche, weiße Stangen, die nur wenige Wochen gestochen werden und köstlich munden, wenn ich sie zum Beispiel klein geschnitten in Olivenöl brate, mit Kräutern, Salz und frischem Pfeffer veredle und die Pasta darin schwenke. So reichte ich der Dame hinter dem Stand meine Tasche, die sie sogleich nach meinen Wünschen befüllte. Ein kleiner und doch besonderer Glücksmoment war dann das Gespräch, dass ich in der Zeit mit ihr führte. So plauderten wir über die Sinnhaftigkeit der Sterne-Küche und die bedeutungsschwangere Esskultur der westlichen Hemisphäre sowie unsere persönliche Haltung dazu. Die Unterhaltung brachte mich dazu der Dame später noch einen kleinen, beherzten Wegbegleiter zu schenken, den sie mit großer Freude und Dankbarkeit entgegennahm, was mich wiederum zum Strahlen brachte und wir uns mit besten Wünschen voneinander verabschiedeten.

An diesem Tag folgten noch einige Glücksmomente, die ihm alle Ehre machten. So offenbarte sich mir die Möglichkeit helfend jemanden beiseite zu stehen, der mir am Herzen liegt, mein Sohn schenkte mir seine Aufmerksamkeit und ein gutes Gespräch und ich traf auf mir bereits bekannte Gesichter im Café in Flussnähe mit gewohnter Herzlichkeit und Freude. Dann zogen unausweichlich die ruhigen Zeiten in die nächsten Tage meines Lebens ein, deren Reiz auch darin lag sich an dem Anblick von Sommersprossen, einem guten Film mit Botschaft oder dem Wechselgeld in Höhe von 1,31 Euro, das für mich doppeltes Glück bedeutet, zu erfeuen.

Ist es die Ruhe vor dem Sturm, der solch´hohe Wellen mit sich bringt, die schließlich geritten werden wollen? Die junge Dame mit den hawaiischen Wurzeln sprach gestern daraufhin von „Ruhe bewahren“ und soll damit Recht behalten. Denn auch oder gerade die friedlichen Augenblicke wollen wahrgenommen werden und so mancher Sturm ist am Ende doch nur ein Sturm im Wasserglas. So wünsche ich Dir eine entspannte und friedliche Zeit.

Bis bald und in Liebe,

Alice

PS: Einst entdeckte ich ein wunderbares Video, von Stephen Fry besprochen, der die Frage „How can I be happy?“ letztlich wie folgt beantwortet:

„The time to be happy is now and the way to find meaning in life is to get on and live it.“

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Kolumne: Out of control.

„Liebesbriefe von Alice.“
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

vor zwei Tagen saß ich im Park – genauer betrachtet in einem wunderschönen Stadtgarten, der sich in seiner gesamten Pracht zeigte. Es herrschten herrliche, warme Frühlingstemperaturen, die zu offenem Schuhwerk und leichter Bekleidung verführten. Der Himmel offenbarte sein schönstes Blau und die Sonne strahlte mit mir um die Wette ohne dass wir dafür einen Preis aushandeln mussten oder gar darum konkurriert hätten. In einem Park-Café fühlte ich mich zuvor eingeladen meine tägliche Kaffee-Ration zu mir zu führen und dabei die wärmenden Sonnenstrahlen zu genießen, die mich auch zum Schwitzen brachten bis mich mein Weg zu meinem eigentlichen Ziel geleitete. Auf dem Fahrradbummel dorthin ging es vorbei an weiten Wiesen, sprießenden und blühenden Bäumen und Gewässern, in denen sich artenreiche, gefiederte Freunde tummelten. Ein besonders imposantes Wesen veranlasste mich sogar anzuhalten und ihm eine Weile dabei zuzuschauen wie es mit absoluter Gewissenhaftigkeit sein Federkleid reinigte. Dabei bog sich der lange Hals des weißen Geschöpfs unvergleichlich in die erforderlichen Richtungen, bis es ab und an seine immensen Schwingen auseinanderbreitete. So beflügelte es wohl schon oft die menschliche Fantasie, die sich unter anderem in Märchen und Mythen wiederfand und auch an seine Allegorie für Reinheit glaubte. In jedem Fall war es schön anzusehen und mir gefielen die Erzählungen zu den Schwanfrauen aus der germanischen Mythologie sowie das Sinnbild der Seele, für das der weiße Vogel bei den Druiden stand. Beschwingt führte ich meinen Weg fort, bis ich schließlich auf der Terrasse eines Cafés ankam, das bekanntermaßen an diesem Tag seine Tore geschlossen hielt. Mein Ziel war die Ruhe an den leeren Sitzbänken um mich herum, um meinen Brief an Dich zu beginnen. Doch hatte ein festgelegter Plan, wie schon des Öfteren in meinem Leben, letztlich wohl eher die Aufgabe mich zu lehren jegliche Kontrolle für den Moment aufzugeben und die Veränderungen, die an mich herantraten, herzlich willkommen zu heißen.

Dies setzte ich sogleich dann auch in die Tat um und fand mich in einem anregenden Gespräch mit einem Herrn wieder, der ein paar Tische entfernt Platz genommen hatte, um dort eigentlich seinen Pflichten als Vertreter der lehrenden Zunft nachzukommen. Spannende Ansichten zum Politik-Bewusstsein flügge gewordener, junger Menschen und eigenen Eindrücken wurden ausgetauscht und beflügelten meine Fantasie zu weit mehr, als diesen Gesprächsfaden. Eine abrupte Unterbrechung veranlasste uns an einen Tisch zusammenzurücken, um unbeteilgte nicht zu stören und fortzuführen was wir begonnen hatten. Wenig später gesellten sich jene jungen Wilden dazu, die von dem Herrn in die Bedeutung politischen Handelns eingewiesen werden wollten. Ihre Zeit war gekommen und so endete meine Begegnung mit dem „Pauker“ für den Moment an diesem Ort, der mit dieser schönen Überraschung für mich aufgewartet hatte.

Den Bogen wieder zurückgespannt, möchte ich weiter dort anknüpfen, wo Dich tags zuvor mein letzter Brief erreichte. Am Morgen dieses Donnerstags erreichte mich ein musikalischer Dankesgruß einer jungen Dame mit hawaiischen Wurzeln, der ich mein Ohr für ihre Belange geschenkt hatte. Zum gleichen Zeitpunkt war meine Seele mal wieder schneller als mein Verstand und spülte seltsame Gefühle hoch, die mich dazu brachten inne zu halten – solange wie es brauchte sie zu verstehen oder sie einfach zuzulassen. Es war wieder einmal Zeit sich zu sammeln, für eine Weile die Seele baumeln zu lassen und die Orientierung wieder zu finden. Das „Hawai´i Aloha“ war ein guter Einstieg und weckte meine Neugier – und nicht nur weil „Aloha“ „Liebe“ bedeutet. Dahinter verbarg sich ein Musikprojekt der non-profit Organisation Mana Maoli, die wiederum für einen Zusammenschluss von Menschen mit hawaiischen Wurzeln stand, die eine Schule gründeten. Künstler, Musiker, Lehrer, Familien, Gemeinde-Vertreter und Kulturschaffende fanden zusammen, teilten eine Vision, die das Bewusstsein für die Kultur und das Aloha für Hawaii fördert und die Verbindung zu den Herausforderungen zukünfigen Zusammenlebens schafft. Dies erinnerte mich etwas an meine Erzählungen zum „Brutto-Nationglück“ des Drachenreichs, weil es für mich ebenfalls für Liebe und Glück steht.

Andere Kulturen und ihre Menschen zu entdecken bereitet mir große Freude und ich liebe es von ihnen zu lernen, Verbindungen zu knüpfen und dann vielleicht sogar wunderbare Geschichten mit ihnen zu erleben. Manches Mal reiste ich dafür in weit entfernte Länder, an deren Stränden ich zum Beispiel von einer Begegnung mit einem alten, weisen Aborigine überrascht wurde und manches Mal trat ich einfach aus der Haustür heraus, um mich in der näheren Umgebung auf Entdeckungsreise zu begeben. So fand ich mich vor ein paar Tagen eine Zeit lang im „Land der aufgehenden Sonne“ und im „Land der Gegensätze“ wieder, denn was uns Menschen doch alle eint, ist die Beschäftigung mit den kulinarischen Seiten unseres Lebens. Und waren es nicht die Botschafter des „glücklichsten Volkes der Welt„, die einst davon sprachen wie bedeutend das gemeinsame Mahl ist, da es den Ausdruck von Liebe und Respekt symbolisiert!?

Letzten Samstag machte ich dann die Bekanntschaft mit der Österreicherin Marie-Louise, die allerdings schon vor über 160 Jahren von dieser schönen Welt gegangen war. Mich beschäftigte eine ganze Weile ihr Abbild in Form einer Büste, denn nach über einem Jahr nahm ich an diesem Tag, an dem ich auch den Weihnachtsmann und andere liebgewonne Menschen wiedertraf, den Stift zum Zeichnen in die Hand. Dass meine Wahl auf diese junge Dame fiel lag zunächst an dem Umstand, dass sie in Verbindung zu Napoleon sowohl zu Lebzeiten als auch nun neben seiner Büste stand. Frankreich und Österreich, zwei Nationen, zwei Kulturen, die sich über diese zwei Menschen eine Zeit lang zusammenschlossen – doch blieb die Liebe dabei auf der Strecke und somit konnte das Glück in keinerlei Weise Einzug in dieses Bündnis halten. Die Dame verstarb am 17. Dezember fünf Tage nach ihrem 55. Geburtstag und auf den Tag genau 120 Jahre vor meiner Geburt.

Eine Verbindung, die absolut von Liebe und Glück getragen ist, nahm dann am Abend überraschend neben mir Platz. Mein Sohn leistete mir Gesellschaft und wir widmeten uns einer Dokumentation über eine betagte Dame und ihrem noch betagterem Gefährt, die zur Zeit die Welt bereist. Ihr Name erinnerte mich an eine berühmte Protagonistin in einem Kinderbuch einer Schweizer Schriftstellerin, die von deren Abenteuer auf einer Alp, ihrem Freund Peter und dem Großvater erzählte. Nun saßen wir mit dem Popo auf dem Sofa, als besagte ältere Dame gerade davon sprach, dass man gefälligst seinen Popo von der Couch erheben solle, um nicht das abenteuerliche Leben anderer in der Flimmerkiste zu bestaunen, sondern um das eigene Abenteuer zu erleben. Wo sie Recht hat, hat sie Recht – doch alles zu seiner Zeit. Wo Schatten fällt, fällt auch Licht – denn erst mit unserem Popo auf der Couch konnten wir die Dame entdecken und uns zu eigenen Abenteuern inspirieren lassen.

Andere Menschen, andere Kulturen, andere Länder – übrigens wird heute Lailat al Miraj von vielen Menschen gefeiert. Die sogenannte „heilige Nacht“, die auch dafür steht Gutes zu tun. In diesem Sinne verabschiede ich mich für heute bei Dir mit einem fröhlichen Aloha, Servus, Au revoir, Goodbye, Sayonara, Alavida, Iilaa Allliqa, Uf widerluege und Log Jay Gay.

In Liebe,

Alice

PS: Die folgenden Zeilen eines mir unbekannten Menschen fielen mir wieder in die Hände und ich reiche sie nun an Dich weiter.

„Not everyone will understand your journey. That´s fine. It´s not their journey to make sense of. It´s yours.“

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Kolumne: Landkarte im Kopf.

„Liebesbriefe von Alice.“
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

es ist wieder soweit – die ersten Worte des 13. Briefes an Dich formen sich langsam zu den Geschichten der letzten Woche, die mich bewegten und die bis heute noch völlig unerwartete Wendungen nahmen. Einen kleinen Nachtrag zu meinem letzten Brief, der mich einen Tag nach meinem persönlichen Glückstag zum Lachen und zum Staunen brachte, möchte ich Dir nicht vorenthalten, weil das Leben die besten Geschichten schreibt. Diese schienen mir schon so manches Mal fast unglaublich und doch sprachen die Tatsachen dann für sich – fügten Stück für Stück die Momente des Lebens zusammen, die am Ende ein ganzes Bild entstehen lassen.

Ich erinnere mich nicht mehr genau an die Bewegründe, die mich veranlassten mich an diesem Tag noch einmal mit dem Drachenreich zu befassen, indes schenkten sie mir unverhofft einen weiteren Glücksmoment. So entdeckte ich, dass Bhutan die Thronbesteigung seines ersten Königs Ugyen Wangchuk im Jahre 1907 mit einem Nationalfeiertag ehrte. Das verwunderliche daran ist für mich die Konstellation, die mir offenbarte, dass dieser Tag ganz genau mit meinem Geburtstag übereinstimmt. 365 Möglichkeiten und doch ist es dieser Tag, der mich auf irgendeine Art und Weise mit diesem Land verbindet, das das Glück zu einem bedeutenden Bestandteil seines Fortbestands machte. Ist das nicht wundervoll, liebster Freund?

So sehr in mir diese Entdeckung das Dopamin zur Ausschüttung anregte, stimmte es mich in den nächsten Tagen auf ruhige Momente ein. Wieder einmal verabschiedete ich mich für einige Zeit aus der virtuellen Welt und betätigte darüberhinaus den Ausschalten-Knopf meines Smartphones. Es wurde Zeit für mich Ausgeglichenheit zu schaffen und mich bewusst dem inneren Frieden zu widmen. Viele Veränderungungen begleiteten mein Leben in den letzten Monaten – manche traten von außen an mich heran, andere initierte ich von innen heraus und alle führten zu bedeutenden Wendungen. Über einige Ereignisse der letzten Wochen wollte ich noch einmal in Ruhe nachdenken, sie verinnerlichen und Klarheit darüber gewinnen, welche mich noch weiter begleiten sollten und welche keine Rolle mehr für meinen Weg spielten. Zufrieden blicke ich in jedem Fall auf zahlreiche, glückliche Momente und etliche schöne Begegnungen mit bekannten und unbekannten Menschen zurück, die alle zusammen fertige Stücke meiner Landkarte im Kopf aufzeigen. Manche deuten sogar schon Richtungen meines Weges auf einer saftigen, grünen Wiese an, die ich sehe, wenn ich auf meine Vision von der Zukunft blicke, deren Ausgestaltung noch offen vor mir liegt.

Zu Beginn diesen Jahres reflektierte ich über einige bedeutende Ereignisse und Begegnungen des letzten Jahres, die mich veranlassten damals die folgenden Gedanken in Worte zu fassen:

„Das Leben schreibt seine eigenen Geschichten, während man Schritt für Schritt weitergeht. Ab und an schaut man zurück und mit immer mehr Abstand zu dem Vergangenen, erkennt man allmählich die Zusammenhänge der vielen kleinen Ereignisse, aus denen sich dann irgendwann ein ganzes Leben zusammengefügt hat.

Langsam beginne ich zu verstehen, welche Bedeutung die letzten Monate für mein Leben erhalten. Alles hat sich verändert. Nichts ist noch so, wie es einst war. Und wie macht man weiter, wenn ein Traum sich erfüllt, ein Abenteuer endet? Und wenn man erkennt, dass der Abschied noch nachklingt und man trotzdem weitergehen muss, weil es immer nur vorangeht und man im äußersten Fall nur schlicht stehen bleiben kann, um innezuhalten, sich auszuruhen?

Erst am Ende des Lebens ist das Bild vollständig. Spätestens dann offenbart sich jedem, welche einzelnen Puzzlestücke er hinzugefügt hat und wie sie sich in ihrer Gesamtheit darstellen. Auf dem Weg dorthin entwickelt man im besten Fall eine Vision, einen Wunschtraum davon, wie das Puzzle des eigenen Lebens aussehen soll. Eine Liebe meines Lebens erzählte mir von einem Künstler, den er beobachten durfte, während dieser sein Werk vollendete. Er bemalte einzelne Stücke, übermalte diese, fügte Neues hinzu und übermalte wieder Anderes. Zwischendurch glaubte man das fertige Bild schon zu erkennen, doch zum Ende hin hatte es sich noch einmal verändert. So male ich mir aus, wie sich der Weg zum Puzzle des Lebens entwickelt.“

Die Landkarte im Kopf, das Puzzle, das Bild oder der Film des Lebens – es gibt viele Möglichkeiten das Leben in seiner Gesamtheit in Worte zu fassen. Vor allem ist es gezeichnet von Veränderungen, denn jeder neue Tag, jede neue Begegnung, jedes Erlebnis, jede Handlung, jeder Gedanke und jedes Gefühl obliegt dieser steten Wandlung. Vor wenigen Tagen setzte sich eine Dame in ihrer Mittagspause zu mir an den Tisch, um die Wärme der Sonne in der noch kühlen Frühlingsluft zu genießen. So kamen wir ins Gespräch und fanden uns bald in einem anregenden Austausch exakt zum Thema „Veränderungen“ wieder und genau dies führte dazu, dass ich Klarheit darüber gewann, worüber ich in diesem Brief an Dich schreiben werde. Indes passierte etwas völlig unvorhersehbares, das auch diesen Brief zu guter Letzt ein Stück veränderte.

Heute morgen wachte ich auf, schaute zum Fenster hinaus, sah das strahlende Sonnenlicht, das die ersten grünen Blätter eines Baumes durchwirkte und dachte so bei mir: „Was für ein schöner Tag.“ Sogleich öffnete ich weit die Balkontür und huschte für einen Moment ins Bad. Die noch kühlen Temperaturen des Morgen ließen mich auf dem Rückweg frösteln und schnell noch einmal kurz unter die warme Bettdecke gleiten, als ich im rechten Augenwinkel einen fliegenden Schatten wahrnahm. Einen Atemzug später landete ein Rotkehlchen auf dem weißen Beistelltischchen, das ungefähr zwei Meter vom Kopfende meines Bettes entfernt an der Wand steht, schaute kurz in meine Richtung und flog wenige Sekunden später schließlich wieder durch die Balkontür hinaus. Was für ein einzigartiges Ereignis, das mich zum Strahlen und zum Lachen brachte. Besonders deshalb, weil ich noch herausfand, dass dieser kleine Vogel bei den alten germanischen und keltischen Volksstämmen als Überbringer der Sonne galt und auch später die Menschen daran glaubten, dass „Robin“ – so seine Bezeichnung in englischer Sprache – Frieden ins Haus bringt, so dass seine Bewohner dort in Glück und Frieden leben. Dieser Umstand lässt jetzt noch mein Herz tanzen, denn er versinnbildlicht für mich auch einen Wegweiser, der mit einer Idee zusammenhängt, die in den letzten Tagen heranreifte. Der „Room of Happiness“ – doch dazu verrate ich an dieser Stelle noch nicht mehr.

Den Glücksmoment mit Robin teilte ich bereits mit einigen Menschen, deren Begegnung mir der heutige Tag schon schenkte und wir alle herzlich über diese Geschichte lachten. Was für ein schöner Tag!

In Liebe,

Alice

PS: Der Nationalvogel des Drachenreichs ist der Rabe, der die Weisheit symolisiert und die letzte Zeile der Nationalhymne Bhutans lautet:

„May the sun of peace and happiness shine on the people.“

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Kolumne: Der Fluss des Lebens.

„Liebesbriefe von Alice.“
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

es geht mir erfreulicherweise wieder besser. Zum einen verdanke ich dies der Tatsache, dass die Erkältung mich aus ihren Fängen langsam entlassen hat und zum anderen darf ich Dir mit Freude verkünden, dass das Glück sowohl an meine Tür, als auch an die eines mir nahestehenden Menschen geklopft hat. Und was kann schöner sein, als diese glücklichen Momente dann miteinander zu teilen. Überdies ist es mir gelungen mich aus einigen Abhängigkeiten zu befreien, die mir nicht mehr gut taten, so dass ich es bei der ein oder anderen Gelegenheit bereits schmerzlich zu spüren bekam. Gerade erfüllt es mich sogar mit Stolz, dass ich die Konsequenzen überwinden konnte und wieder einmal feststellte, wozu ich imstande bin, wenn ich die inneren Kräfte mobilisierte, mir mit Selbstachtung begegnete und die Veränderungen einläutete, die notwendig sind. In meinem letzten Brief an Dich erwähnte ich bereits, wie ich mir des Öfteren in letzter Zeit die Frage stellte, was so manches, das in meinem Leben eingezogen war, noch mit Liebe zu tun hatte. Losgelöst von den Abhängigkeiten führte es mich wieder einmal zur Selbstliebe und bescherte mir Schritt für Schritt mehr inneren Frieden und Gelassenheit. In den letzten Tagen lernte ich von neuem einiges über mich selbst und stellte fest, wenn ich mich voller Vertrauen dem Fluss des Lebens hingab und mich in Geduld übte, überraschte mich dieser mit tollen Begegnungen, glücklichen Momenten und ließ mich meine Liebe zum Leben spüren. Langsam zogen auch erneut Träume durch meine Seele und meinen Geist und zeigten mir, dass ich mich auf meinem Weg befand und nach vorne schaute. Da ich dabei auch das Hier und Jetzt nicht aus den Augen verlor, standen mir dann unverhofft auch hilfreiche Gedanken anderer beiseite, die meinen Weg kreuzten.

Ein Gedankenaustausch, der meine Fantasie beflügelte, ergab sich durch eine zauberhafte Begegnung mit einer bisher unbekannten Dame, deren Name mich an eine Lady erinnerte, die einst das Herz des sagenumwobenen Robin von Locksley, besser bekannt auch als Robin Hood, eroberte und seine Liebe entflammte. Besagte Dame traf ich bei schönstem Sonnenschein auf der Terrasse eines Cafés, wo sie mir auf meine Frage hin den noch freien Platz neben sich anbot. Meine Freude über die ersten warmen Sonnenstrahlen ermunterte mich dies auch ihr gegenüber kundzutun und so führte eins zum anderen und wir fanden uns mitten in einem anregenden Gespräch wieder. Gefüllt wurde es mit Themen über Reisen in ferne Länder und die Erfahrungen, die wir dort machten, über unsere Herkunft und die Beweggründe dafür, dass wir unsere Zelte in Düsseldorf aufschlugen sowie ein paar Lebensgeschichten zu den zwischenmenschlichen Begegnungen und Erlebnissen, die uns in den letzten Monaten bewegten und bei denen die Liebe im Spiel war. Mir gefiel ihre offene Art und ihre positive Ausstrahlung und so gestaltete sich dieses Zusammentreffen zu einem fröhlichen und erkenntnisreichen Austausch über die jeweiligen Ansichten und endete mit dem Vertrauen, dass wir uns irgendwann wiedersehen würden, wenn der Lauf des Lebens es so vorsah. Das Gespräch inspirierte mich auch einen Gedanken weiter zu verfolgen, der mich schon seit letztem Jahr begleitete und mit der Erfüllung eines Traums zu tun hatte. Doch dazu möchte ich Dir jetzt noch nicht mehr verraten, da ich mir noch mehr Klarheit über die weitere Entwicklung der Idee verschaffen möchte.

Nach dieser Zusammenkunft regte sich in mir das Bedürfnis nach Weitsicht und Entspannung, um die neuen Eindrücke zu verinnerlichen. Diese fand ich an einem sonnigen Platz mit Blick auf den Rhein, diesem vielbefahrenen Fluss, der sich durch die Stadt schlengelte, wie eine Schlange durch den Wüstensand. Dort verharrte ich eine Weile, genoss die weite Aussicht, beobachtete die Schiffe, die vorbeizogen und ließ meine Gedanken kommen und gehen. Dem fließenden Wasser zuzuschauen, wie es sich seinen Weg durch die Stadt bahnte, hatte etwas beruhigendes auf mich und ließ mich für einige Momente völlig die Zeit vergessen. Da war er wieder – der Fluss des Lebens, dem ich mich für den Augenblick hingab und der mich mit Ruhe und Gelassenheit beschenkte. Außerdem erinnerte mich das Wasser an die Liebe, die man, wie dieses Element, nicht festhalten konnte, selbst wenn sie spürbar durch einen floss – idealerweise gab man sich ihr dann einfach nur hin.

Nach einer Weile warf ich einen kurzen Blick auf meinen Email-Eingang, der mich mit einer Nachricht überraschte, die mich zunächst sprachlos machte. Ein Umstand, der sich nicht als tragisch erwies, da ja niemand in der Nähe war, dem ich mich mitteilen konnte. In der Betreffzeile offenbarten sich schon Worte, die auf etwas erfreuliches hinwiesen, denn dort stand: „Der Stern-Verlag gratuliert!“. Bei näherer Betrachtung erinnerte mich eine Dame daran, dasss ich wenige Wochen zuvor an einem Gewinnspiel teilgenommen hatte, dessen Auslosung dazu führte, dass ich mich zu den glücklichen Gewinnern zählen durfte. Zwei Kinokarten und der Roman, der die Grundlage zum Film bildete, warteten nun auf mich zur Abholung bereit, wie mir die Dame in der Nachricht versicherte. Das Glücksgefühl, das ich empfand, als ich die Zeilen noch einmal Revue passieren ließ und ich innerlich über den Gewinn jubilierte, erwies sich als genauso intensiv wie vier Monate zuvor in einer ähnlichen Situation. In diesem Moment erkannte ich, dass es für dieses Gefühl keine Wertigkeit gab, die sich vielleicht sogar an dem Wert des Gewinns gemessen hätte. Es stieg einfach in mir empor und erfüllte mich gleichermaßen, wie im November des letzten Jahres. Irgendwann zog allerdings auch die noch winterliche Kälte in meine Glieder und bewog mich, neben meiner fast unaussprechlichen Freude über die Gewinn-Nachricht, diesen Ort zu verlassen.

Neue Begegnungen mit bereits bekannten Menschen gaben mir dann die Möglichkeit mein Glück mit ihnen zu teilen und völlig unvermutet durfte ich mich dann noch zusätzlich daran erfreuen, dass das Glück in etwas anderer Form auch an die Tür meines Sohnes geklopft hatte. Meinen Gewinn nahm ich dann am nächsten Tag zur 13. Stunde im Stern-Verlag entgegen und somit betrat ich doch noch einmal nach zwei Wochen unvermutet die Räumlichkeiten des Verlagshauses, das zum Ende des Monats für immer seine Türen schließen würde.

Einen Tag später konnte ich charmanten Besuch empfangen und da wir uns einige Zeit nicht gesehen hatten, gestaltete sich ein erzählreicher Abend, der mit dem perfekten Gastgeschenk begann, kulinarische Genüsse offenbarte und für uns beide glückselig endete, da wir uns ein Stück Lebenszeit geschenkt hatten. Neben den Erzählungen zu den ereignisreichen letzten Tagen kam ich nochmals auf die „36 Fragen“ zu sprechen. Du erinnerst Dich sicher noch an meinen Brief über „Frühlingsgefühle„, in dem ich darüber berichtete!? Damals erwähnte ich nicht die „4 Minuten“, die sich an die Fragen anschlossen und in denen sich die beiden Akteure schweigend in die Augen schauen sollten. Mein reizender Besuch wurde ganz neugierig und aufmerksam, als ich ihr von meinen „4 Minuten“ zu erzählen begann. Diese erlebte ich genauer gesagt an dem Tag, als ich das letzte Mal den Mann sah, der zu einem Freund geworden war und mit dem ich fünf Monate vorher die „36 Fragen“ beantwortet hatte. Er bat mich überraschend um diese Minuten und obwohl es mich aufgrund der Entwicklungen der letzten Monate wenige Sekunden irritierte, ließ ich mich darauf ein. In mir offenbarten diese vier Minuten das tiefe Gefühl, dass alles in Ordnung ist, so wie es war – es fühlte sich richtig an und ich sah die Liebe in seiner Seele, die sich in seinen bewegten Augen wiederspiegelte. Er erzählte mir danach, dass er mich von meiner Kindheit bis zu der Frau, die ich heute bin, wahrgenommen hatte. Ein unvergessliches Erlebnis, das uns die absolute Freiheit gab, den anderen jeweils in sein Leben zu entlassen und dies im besten Sinne – in bedingungsloser Liebe und dem Vertrauen, dass der Fluss des Lebens eine erneute Begegnung möglich machte, wenn er es vorsah.

Für heute enden meine Zeilen an Dich und dieses Mal begleitet mich schon ein gewisse Vorfreude auf meinen nächsten Brief an Dich, denn ich werde mein persönliches Wunderland besuchen, in dem alles möglich ist.

In Liebe,

Alice

PS: Dies möchte ich Dir noch auf den Weg mitgeben – Georg Bernard Shaw sagte einst:

„Liebe ist die Fähigkeit und Bereitschaft, den Menschen, an denen uns gelegen ist, die Freiheit zu lassen, zu sein, was sie sein wollen, gleichgültig, ob wir uns damit identifizieren können oder nicht.“

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Buchhandel: Link-Liste zu „Kannst Du lieben?“

„Kannst Du lieben?“
Liebe. Was ist Liebe? Welche verschiedenen Formen der Liebe gibt es?
Was bewegt die Menschen, wenn sie über die Liebe sprechen? Wie denke ich über die Liebe?
Was fühle ich? Welche Erlebnisse haben mein Leben rund um die Liebe bewegt?
Eine persönliche Forschungsreise über die Liebe mit wahren Geschichten aus dem Leben und der Suche nach Antworten, die auch zu einem Kunstprojekt führte, das viel veränderte. „Das Büro der Liebe“ – wie es dazu kam, was daraus wurde und wie es danach weiterging.
 
Mein Buch „Kannst Du lieben?“ ist ab sofort bundesweit per Bestellung der gedruckten Hardcover-Ausgabe (ISBN: 978-3-7418-8779-6) oder wahlweise Softcover-Ausgabe (ISBN: 978-3-7450-5214-5) in den folgendem Online-Shops und per Bestellung im Buchhandel erhältlich (einfach auf den Link der Wahl klicken). Ich wünsche allen viel Freude am Buch!

Hardcover-Ausgabe:

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Softcover-Ausgabe

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PS. Hardcover-Ausgabe (23,99 Euro) – Lieferzeit 8-10 Werktage! Softcover-Ausgabe (19,99 Euro) – Lieferzeit über amazon 2-3 Werktage, ohne Versandkosten.

Das Buch ist auch als eBook auf allen bekannten Plattformen erhältlich.

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Kolumne: Das glücklichste Volk der Welt.

„Liebesbriefe von Alice.“
„Der Wochenrückblick über Themen, die Alice bewegten.
Immer in Verbindung mit Liebe.“

„Lieber Freund,

heute bin ich einer Aufforderung nachgekommen, die ich am letzten Tag des vorangegangenen Jahres im Social Net entdeckte. Es handelte sich genauer betrachtet um Worte, deren Sinn mir gefiel und der Satz dazu lautete: „Mache etwas zum ersten Mal.“ Auf Instagram las ich an diesem Morgen einen netten Post von einem Café, der mich an die zuvor genannten Worte erinnerte und mich inspirierte diesen Ort aufzusuchen, den ich bisher noch nicht kannte. Er führte mich schließlich mitten in die Stadt, gewissermaßen in die Altstadt, die ich, wie Du Dich sicher erinnerst, bisher meistens mied. Dort angekommen wurde ich freudig überrascht, denn was meine Augen sahen bereitete mir Vergnügen. Das Ambiente, die Aufteilung der Räumlichkeiten mit vielen Fensterplätzen, die einen ausgiebigen Blick auf das umtriebige Geschehen der Stadt ermöglichten und der herzliche Willkommensgruß des jungen Mannes hinter der Theke beglückten mich für den Moment. Darüber hinaus wurde ich dann in den Stunden, die ich dort verweilte auch noch mit der Sicht auf viele interessante Menschen belohnt, die sich immer wieder wechselnd im Café einfanden. Der ein oder andere wohlwollende Blick streifte mich hin und wieder, wenn meine Augen auf die eines anderen trafen, ich ein Lächeln schenkte und manchmal eines zurück erhielt. Außerdem entzückte es mich verschiedene Sprachen zu hören, die einen Hauch internationales Flair in meine Ohren bliesen und mich an ferne Länder und meine Reisen dorthin erinnerten. Wunderbar. Beseelt und glücklich für den Moment gab ich mich den naheliegenderen Erinnerungen hin, die mich zu meinem wöchentlichen Treffen mit meinem Schriftsteller-Kollegen und Freund führten. Dabei handelt es sich um eine sehr inspirierende Zusammenkunft, die sich in diesem Jahr neu gefunden hatte und mir ein paar angenehme Stunden des Austauschs zur Literatur, Philosphie und anderen spannenden Themen bescherte. Natürlich durfte auch das Thema „Liebe“ nicht fehlen und wie Du sicher mit einem Schmunzeln bemerken wirst, brachte ich dies vorzugsweise zur Sprache.

So ergab es sich, dass ich auf eine Geschichte zu sprechen kam, die mir einst über eine Dokumentation vermittelt wurde. Dort stellte man sie unter dem Titel „Besuch aus der Südsee“ dem breiten Publikum vor und nachdem ich mir die englische Original-Version „Meet the natives“ auf youtube noch einmal anschaute, war ich wieder berührt von dem Gehörten, das von Weisheit, Klugheit und Liebe getragen wurde. Deshalb erzähle ich Dir nun von dem glücklichsten Volk der Welt.

Auf der Südsee-Insel Tanna, die östlich von Australien im Südpazifik gelegen ist und zum Inselstaat Vanuata zählt, dem insgesamt 83 Inseln angehören, lebt ein Volk, das den Gemahl der britischen Königin Prinz Philip als den wiedergeborenen Sohn ihres Gottes verehren. Aus diesem Anlass wurden im Frühjahr 2007 fünf Botschafter dieses Volkes mit dem Auftrag nach Großbritannien entsandt die fremde Kultur dort kennenzulernen und Prinz Philip aufzusuchen, um ihn zu bitten sie zurück auf die Insel zu begleiten, da sie der Auffassung waren, dass die Zeit für ihn gekommen war in die Heimat zurückzukehren und ihnen Reichtum und ewiges Leben mitzubringen. Bevor sie ihre Reise antraten, versammelten sich die fünf Gesandten noch ein letztes Mal und der Häuptling unter ihnen bekundete eine Art Verhaltenscodex: „Wir repräsentieren unsere Gemeinschaft auf unserer Reise und müssen unseren Respekt vor den Menschen in England zeigen. Wenn wir dort sind, nehmt nichts, was uns nicht gehört. Geht nicht alleine irgendwo hin und abschließend: wenn Ihr einem hübschen Mädchen begegnet, bitte berührt sie nicht. Bitte beachtet dies bis zu unserer Rückkehr.“ Dann entledigten sie sich ihrer traditionellen Kleidung, zogen sich um und begaben sich auf die Reise.

Ihr fünf Wochen andauernder Aufenthalt in England führte die fünf Botschafter an verschiedene Orte des Landes und zu Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten Englands. So trafen sie auf eine Schweine-Züchter Familie der Middleclass in Norfolk, eine Familie der Workingclass in Manchester und eine Familie der Upperclass auf ihrem Herrensitz in Northumberland, die sie jeweils einluden für ein paar Tage an ihrem Leben teilzunehmen und so eine Einblick in ihre Sitten und Gebräuche und dem alltäglichen Zusammenleben zu erhalten.

Ihre erste Station in Norfolk war vor allem von einem großen, persönlichen Interesse begleitet, da ihr Volk in Tanna ebenfalls mit Schweinen lebte. Die Gastgeber-Familie gewährte ihnen dann auch einen Einblick in ihre Schweinezucht, die bei den fünf Gesandten doch so manche Frage aufwarf. Am merkwürdigsten erschien ihnen dabei der Prozess der künstlichen Besamung. So vertraten sie die Ansicht, dass auch Schweine einen realen Kontakt zu ihrem Partner und Sex mit diesem haben möchten. Menschen und Tiere wären in dieser Angelegenheit doch gleich und diese Art der Beschäftigung sollte doch dann auch privat gehalten werden. Dies gar in der Öffentlichkeit zu praktizieren – sie erhielten einen direkten Einblick in den Besamungsprozess – wenn andere Menschen zusahen, schien ihnen nicht angemessen. So erzählten sie von ihrem Umgang mit den Schweinen in ihrer Heimat. Dort lebten sie miteinander in der Gemeinschaft, behandelten die Tiere mit Respekt und ließen dem natürlichen Vorgang der Fortpflanzung seinen Lauf.

Beim Abendessen mit der Gastgeber-Familie wurden noch viele Fragen und Antworten über die jeweiligen Lebensgewohnheiten ausgetauscht und die fünf Gesandten ließen es sich auch nicht nehmen ihre Dankbarkeit für die Gastfreunschaft zum Ausdruck zu bringen. Für sie bedeutete das Zusammensitzen und das gemeinsame Mahl unendlich viel, denn es repräsentierte für sie einen Ausdruck von Liebe und Respekt. So äußerten sie auch, dass doch der Sinn des Lebens darin bestehe gemeinsam Dinge zu tun, damit alle ein besseres Leben führen können. Ein schöner Gedanke und besonders zauberhaft ist mir ihre Beschreibung zum Sinn ihrer dunklen Hautfarbe und der hellen ihrer Gastgeber in Erinnerung. Es ist nämlich so: „Die weiße Haut ihrer Gastgeber ist wie ein weißes Blatt Papier und ihre dunkle Haut ist wie Tinte. Wenn nun beide aufeinandertreffen und sich miteinander verbinden, enstehen die schönen Geschichten, die es zu erzählen gibt.“ Dies konnte ich ganz besonders in der Funktion als Schriftstellerin nur bestätigen.

Ein späterer Besuch im örtlichen Pub sorgte bei den fünf Männern für einige Verwirrung. Für sie, die einen Versammlungsort in ihrem Dorf dazu nutzten, um wichtige Entscheidungen zu treffen, schien dieser Ort nun nicht unbedingt damit vergleichbar, denn sie zweifelten daran, dass die Menschen dort immer wussten, was sie sagten, da doch der Alkohol so seine Wirkung zeigte und auch beachtlich dazu beitrug, dass die Lautstärke dermaßen anstieg, dass wohl ein vernünftiges Wort eher unwahrscheinlich wurde. Eine Begegnung mit einem Jäger in den nächsten Tagen, der der übermäßigen Anzahl von Hasen Herr werden sollte, rührte diesen derart zu Tränen, dass er sich sehr für das Interesse und Verständnis der fünf Männer bedankte und anmerkte, dass seiner Ansicht nach beides bei den Menschen in England verloren gegangen wäre. Auf der Abschiedsveranstaltung in der Dorfhalle zum Ende ihres Besuches hinterließen die fünf Repräsentanten von Tanna ihre Botschaft an die Menschen dort mit dem Inhalt das Leben in Liebe, Frieden und Eintracht zu gestalten und in Harmonie miteinander zu leben. Eine Botschaft ihres Volkes, das es für sinnlos erachtet einen Menschen zu töten.

Derweil verloren sie auch nicht ihr eigentliches Ziel der Reise aus den Augen: der Besuch von Prinz Philip. So stellten sie all ihren Gastgebern immer wieder die selbe Frage, ob diese ihn kennen würden und ob sie wüssten, dass er ursprünglich von Tanna käme. Dann erzählten sie ihre Geschichte dazu und trotz der nicht ganz einfach erscheinenden Erfüllung ihres Ziels, vertrauten sie darauf Philip zu treffen, weil sie daran von Herzen glaubten und so folgten sie weiter ihrem Weg.

In Manchester wurde ihr Aufeinandertreffen mit den Menschen dort wieder vom liebevollen und aufmerksamen Umgang miteinander getragen. Doch sollten sie in dieser Stadt auch mit den Schattenseiten der Gesellschaft in Berührung kommen. So bemerkten sie Armut und Obdachlosigkeit, zeigten ihr Mitgefühl für die betroffenen Menschen und ihr Unverständnis dafür, dass in einer augenscheinlich so reichen Stadt mit ihren stattlichen Gebäuden Menschen in Armut und auf der Straße leben mussten. Sie vermittelten ihrer Gastgeber-Familie, dass der Sinn des Gesehenen wohl darin bestand, dass sie diese widerum auf die Mißstände aufmerksam machten, deren Augen und Bewusstsein dafür öffneten, damit sie sich kümmern konnten. Begleitet von dem Glauben daran, dass Philip, der Sohn ihres Gottes, einst nach England gesandt wurde, um die negativen Einflüsse auf die ursprüngliche Kultur zu zerstören.

Die letzte Station ihrer Reise bei einer Gastgeber-Familie führte die fünf Gesandten von Tanna dann nach Northumberland in das Schloss eines Lords und den seinen. Die Upperclass öffnete ihre Türen. Auch dieser Besuch gestaltet sich zu einer lehrreichen Zeit für beide Seiten. Zum wiederholten Male trafen Gastfreundschaft auf Herzlichkeit und gegenseitige Neugier auf Interesse am anderen. Zu sehen und zu hören gab es Geschichten zu den Vorfahren des Schlossherrn, ein herrschaftliches Bankett mit Anzug und Fliege und zur äußersten, freudigen Überraschung der fünf Gäste ein Foto von Philip und dem Hausherrn, dem ein Besuch des Prinzen auf dem Schloss vorausgegangen war.

Wie es nun weiter ging? Nun, liebster Freund, ich möchte Dir die Freude an dem Erlebnis, die Dokumention selbst zu sehen (einfach Link anklicken), nicht nehmen. Ich selbst hatte sehr viel Vernügen daran und das selbige wünsche ich Dir auch. So viel möchte ich an dieser Stelle allerdings noch verraten oder anders ausgdrückt, Dich fragen. Wie sollte es möglich sein, dass fünf Gesandte des glücklichsten Volkes der Welt, wie sie sich immer wieder glaubhaft selbst bezeichneten und die die Liebe im Gepäck mit sich führten, ihren Herzenswunsch nicht erfüllt bekommen? Hiermit enden für heute meine Zeilen an Dich und ich verabschiede mich in Liebe.

Herzliche Grüße,

Alice

PS: Abschiedsworte der fünf Gesandten aus Tanna auch für Dich. Von dem glücklichsten Volk der Welt.

„Live your life in Love, Peace and Harmony.“

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Was ist Erfolg?

Steine aus dem „Büro der Liebe“.

„The plain fact is that the planet does not need more successful people. But it does desperately need more peacemakers, healers, restorers, storytellers, and lovers of every kind. It needs people who live well in their places. It needs people of moral courage willing to join the fight to make the world habitable and humane. And these qualities have little to do with success as we have defined it.“

(David Orr)

Nach meinem Fernsehauftritt wurde ich durch Begegnungen in der realen Welt wieder einmal auf die Probe gestellt. Es kam mir wie ein Selbsttest vor, denn in den Gesprächen über meine Aktivitäten rund um die Liebe stellte man mir schon öfters die Frage danach, wie erfolgreich ich denn nun mit dem bin, was ich tue. So wurde ich zum Beispiel gefragt, ob ich mich denn Schriftstellerin nennen dürfe, da mein erstes Buch damals noch nicht veröffentlicht war. Oder, welche Gedanken ich mir um meine Zukunft machte, wenn das zweite Buch „auch“ nicht erfolgreich sei? Oft nahm  ich solche Fragen nicht persönlich und empfand es als durchaus nachvollziehbar, warum mancher mir solche Fragen stellte. Dahinter verbarg sich immer die Frage nach den Finanzen und schließlich gehörte ich zwei Jahrzehnte lang auch zu jenen, die Erfolg vor allem an einem maßen: Geld. Nicht verwunderlich, da wir nun einmal dieses Tauschmittel schon seit Jahrhunderten nutzen und es vor allem mit Arbeit in Verbindung bringen, da dies der klassische Weg ist, um es zu verdienen und sich so das eigene Leben leisten zu können („sich das Leben leisten zu können“ – eigentlich ein absurder Gedanke). Manche, um das Dach über den Kopf, Essen und Trinken wenigstens bezahlen zu können und andere, um zusätzlich Besitz anzuhäufen. In welchem Ausmaß das geschieht muss jeder für sich selbst be- oder verantworten und die Gründe dafür sind so mannigfaltig, wie es Menschen auf diesem Planeten gibt. Leistung für Geld. So gestaltete sich nun einmal diese Welt und für viele bedeutet es gleichzeitig: Erfolg.

Doch wenn ich mich an die Worte von David Orr in Erinnerung rufe, stellte ich mir vor, dass er lächeln würde, wenn er erfahren würde, dass ich eine Geschichtenerzählerin und laut dem Weihnachtsmann Botschafterin der Liebe bin.

Aus seiner Sicht könnte man wohl behaupten, dass ich alles richtig machte – wobei ich persönlich nicht daran glaube, dass die Entscheidungen des Lebens von richtig oder falsch abhängig sind, denn ich empfand jede Entscheidung meines Leben zum derzeitigen Zeitpunkt als die Richtige. Zumeist ergab sich erst später der Sinn der Ereignisse und wenn Steine meinen Weg versperrten, so war nur entscheidend was ich daraus lernte, um meinen Weg wieder weiter zu begehen. Nun ja, mal schauen, wo mich meine Abenteuerreise noch so hinführt und welche tollen Begegnungen mit Menschen vor mir liegen. Aber zurück zu „auf die Probe gestellt“.

Die oben genannten Fragen führten meist zu interessanten Diskussionen, in deren Verlauf auch ich die ein oder andere Frage stellte. „Wie definierst Du denn einen Schriftsteller?“, „Weshalb sollte ich davon ausgehen, dass sich das zweite oder auch das erste Buch nicht verkauft? Schließlich habe ich mit dem zweiten gerade erst begonnen.“ oder „Wer kann schon in die Zukunft blicken?“. Und ich erzählte von meinem Traum, den ich mir erfüllt hatte, als ich meine erstes Buch schrieb. Dass ich mein Herz, meine Seele sprechen ließ, wenn die Worte und Geschichten sich daraus formten. Und dass mein Leben sich seit über zwei Jahren intensiv um das Lieben drehte, jenes Gefühl, jene wunderbare Fähigkeit, die in uns allen schlummert. Was das Geld betrifft, so hatte ich bereits in meinem Eintrag „Zwischen Hollywood und Armenhaus“ ausreichende Worte verfasst, die ich hier nun nicht weiter vertiefen werde. Und der Erfolg? Was genau ist eigentlich Erfolg? Was haben schlaue Menschen dazu in Worte gefasst? Und welche Definition von Erfolg trifft auf mich zu? Ich wurde neugierig, wollte dies näher ergründen und dadurch auch wieder etwas neues lernen. Zunächst verriet mir Wikipedia folgendes zum Erfolg:

„Erfolg wird als das Erreichen selbst gesetzter Ziele bezeichnet. Bei diesen Zielen kann es sich um eher sachliche Ziele, wie zum Beispiel Einkommen (Geld) oder um emotionale Ziele, wie zum Beispiel Anerkennung, handeln.“

So weit, so gut. In Bezug auf die jeweiligen Arten von Erfolg möchte ich mich in der Kategorie „persönlicher Erfolg“ schon in meiner jetzigen Situation durchaus als erfolgreich bezeichnen, wenn ich auf mein Leben zurückblicke, das mich schließlich hierher führte. Doch irgendwie reichte mir diese Information nicht und ich tauchte tiefer in die Materie ein. So entdeckte ich einige Herren, die Erfolg für sich folgendermaßen definierten.

Winston Churchill ließ wohl einmal verlauten:

„Erfolg ist die Fähigkeit, von einem Misserfolg zum anderen zu gehen, ohne seine Begeisterung zu verlieren.“

Ich musste schmunzeln, als ich dies las, denn ohne Zweifel konnte ich von mir behaupten, dass Misserfolge – zumindest per Definition für so manch‘ anderen – auch meinen Lebensweg begleitet hatten. Im Rückblick stellte ich allerdings auch fest, dass ich in den letzten Jahren nur ein Ereignis als solches verbuchte. Mein crowdfunding-Projekt zur Verwirklichung der ersten Auflage meines ersten Buches, das ich nicht erfolgreich abschließen konnte. Doch ich lernte daraus, dass ich zum einem mich damals nicht in der Rolle der Verlegerin sah und zum anderen besann ich mich wieder auf meine sogenannte „Kernkompetenz“. Und was tut eine Schriftstellerin? Schreiben. Und das tue ich bis heute und mit großer Freude und Leichtigkeit. Mit Bedacht und Herzblut. Mit Liebe. Weil es mich zutiefst beglückt und mich zufrieden macht.

John Lennon, ein Mann der sich bekanntermaßen sehr mit der Liebe und dem Frieden auf seine Art auseinandergesetzt hatte, verfasste einst in dem Song „Beautiful Boy“ seines Albums „Double Fantasy“ die Textzeile:

„Life is just what happens to you, while you are busy making other plans.“

Aus der Geschäftswelt erinnerte ich mich daran, dass viele die These vertraten, dass vor allem der monetäre Erfolg planbar sei. Meine Auffassung dazu hatte sich verändert und ich löste mich von dieser Vermutung im Laufe der Jahre meiner Selbstständigkeit.

Wäre diese Art des Erfolges planbar, beherrschten wir dann nicht alle den Blick in die Glaskugel der Zukunft? Stellte ich mir vor diese Fähigkeit zu besitzen, so war ich mir sicher, dass ich in kürzester Zeit die reichste Frau der Welt wäre, weil Menschen mir viel Geld bezahlen würden, um ihnen die Sicherheit des finanziellen Erfolges zu geben. Abgesehen davon, dass sich die Frage des Lottogewinns, von dem ich und Freunde schon geträumt hatten, sich dann auf jeden Fall bereits zur vollsten Zufriedenheit erfüllt hätte. Die Realität meiner Erfahrungen veranlasste mich dann jedoch den Worten John‘s zu folgen und selbst wenn ich Dinge plane, lasse ich ihnen die Freiheit sich zu verändern auf dem Weg der Zukunft, da ich nicht wissen kann, was diesen noch kreuzt. So nehme ich mir vor allem selbst auch den Druck der Erwartung und schenke mir die Freiheit der Entfaltung. Für mich eine wichtige Erkenntnis zur Selbstliebe und eine Herausforderung, die mir nicht immer gelingt, mir jedoch mit der Zeit immer besser glückt.

Nelson Mandela, dem ich in meinem ersten Buch bereits einige Worte widmete, da er sich einst auf seinem Weg für Liebe und Frieden entschieden hatte, sagte einmal:

„Money won´t create success, the freedom to make it will.“

Freiheit. Dieses kleine Wort, dessen große Bedeutung besonders jemanden wie Nelson bewusst gewesen sein musste, da sein Lebensweg sehr lange von Freiheitsentzug gezeichnet war. Als ich mich seinerzeit etwas mit der Dokumentation seines Lebens auseinandersetzte, gewann ich den Eindruck, dass er sich trotz der äußeren Gegebenheiten in seiner Gefangenschaft eines bewahrt hatte: seine innere Freiheit. Ich maß mir nicht zu, zu beurteilen, was es genau bedeutete so lange Zeit eingesperrt zu sein, jedoch weiß ich aus eigener Erfahrung, dass ich mir in meinem beruflichen Leben lange Zeit mein eigenes Gefängnis geschaffen hatte, aus dem ich regelrecht herausbrach, als ich mich für die Selbstständigkeit entschied und meine persönliche innere Freiheit wiedererlangte. Stück für Stück und besonders bewusst erfuhr ich deren Bedeutung für mich, als ich mich entschied mein Leben intensiv der Liebe zu widmen. Und dies bezeichne ich heute für mich auch als Erfolg, der mein Herz ruhig und frei schlagen lässt.

Ein nahestehender Freund beantwortete einst die Frage „Was ist Erfolg?“ mit den Worten „Erfolg ist morgens aufzustehen und sich auf den Tag zu freuen.“ Eine schöne Antwort, der ich ebenfalls gerne folge und so im besten Sinne des Wortes das Abenteuer des Lebens begehe. Und mein Herzensfreund Helmut, der Weihnachtsmann, den ich traf und mit dem ich über Erfolg sprach, wurde zum Spiegel meiner Erkenntnis darüber, dass das Aussprechen eines Kompliments eine Form der Anerkennung und Wahrnehmung ist. Es ist die Antwort auf das, was man erschafft, um es mit anderen zu teilen beziehungsweise andere daran teilhaben zu lassen, so dass sie Freude daran haben und vielleicht sogar etwas davon mit auf ihren Lebensweg nehmen. Und es ist ein Geschenk, dass man erhält ohne es zu erwarten. Es ist ein Ausdruck von Liebe.

Wieder auf meinen virtuellen Entdeckungsreisen unterwegs, wurde ich auf einen Tweet von Paulo Coehlo aufmerksam, der die Frage „Was ist Erfolg?“ mit Worten beantwortete, die mir aus der Seele sprechen, weil ich vieles davon schon so lebe. Ich fühlte mich ihm gegenüber dankbar dafür, dass er seine Gedanken mit mir und so vielen anderen teilte.

„Success does not come from having one´s work recognised by others. It is the fruit of the seed that you lovingly planted. When harvest time arrives, you can say to yourself: „I succeeded.“ You succeeded in gaining respect to your work because you did not work only to survive, but to demonstrate your love for others. You managed to finish what you began, even though you did not foresee all the traps along the way. And when your enthusiasm waned because of the difficulties you encountered, you reached for discipline. And when discipline seemed about to disappear because you were tired, you used your moments of repose to think about what steps you needed to take in the future. You were not paralysed by the defeats that are inevitable in the lives of those who take risks. You did not sit agonising over what you lost when you had an idea that didn´t work. You did not stop when you experienced moments of glory, because you had not yet reached your goal. And when you realised that you would have to ask for help, you did not feel humiliated. And when you learned that someone needed help, you showed them all that you had learned, without fearing that you might be revealing secrets or being used by others.

To him who knocks, the door will open. He who asks will receive. He who consoles knows that he will be consoled.“

(„Erfolg kommt nicht daher, dass die eigene Arbeit von anderen anerkannt wird. Er ist die Frucht der Saat, die Du liebevoll gesät hast. Wenn die Erntezeit gekommen ist, kannst Du zu Dirselbst sagen: „Ich war erfolgreich.“ Du hast es geschafft, dass Deine Arbeit anerkannt wird, weil Du nicht nur gearbeitet hast, um zu überleben, sondern um Deine Liebe für andere zu zeigen. Du hast es geschafft, zu beenden, was Du begonnen hast, auch wenn Du nicht alle Fallen auf dem Weg vorausgesehen hast. Und wenn Dein Enthusiasmus wegen der Schwierigkeiten nachließ, denen Du begegnetest, griffst Du zur Disziplin. Und wenn die Disziplin zu verschwinden drohte, weil Du müde warst, nutztest Du die Momente der Ruhe, um darüber nachzudenken, welche Schritte Du in Zukunft unternehmen müsstest. Du warst nicht gelähmt durch die Niederlagen, die im Leben derer, die Risiken eingehen, unvermeidlich sind. Du saßst nicht quälend da, wenn Du eine Idee hattest, die nicht funktionierte. Du hast nicht aufgehört, als Du Momente des Ruhms erlebtest, weil Du Dein Ziel noch nicht erreicht hattest. Und als Du merktest, dass Du um Hilfe bitten musstest, hast Du Dich nicht gedemütigt gefühlt. Und wenn Du erfuhrst, dass jemand Hilfe brauchte, zeigtest Du ihm alles, was Du gelernt hattest, ohne zu befürchten, dass Du Geheimnisse preisgeben oder von anderen benutzt werden könntest.

Wer anklopft, dem wird die Tür geöffnet. Wer bittet, wird empfangen. Wer tröstet, weiß, dass er getröstet werden wird.“)

(Paulo Coehlo, aus „Manuscript found in Accra“)

Einst schrieb ich: „Jetzt ist die Zeit, in der die Früchte der Liebe und der Träume geerntet werden, so dass neue Träume gesät werden können.“ Ich habe gesät und freue mich auf eine erfolgreiche Ernte und auf das, was dieser folgt.

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Klappern gehört zum Handwerk und 36 Fragen.

Warten auf den TV Dreh.

Am Montagmorgen nach der Valentinstag-Aktion begab ich mich zum nächst gelegenen Kiosk, um mir die Tageszeitung zu kaufen. Die Journalistin hatte mir eine Nachricht zukommen lassen, dass ihr Artikel dann wohl veröffentlicht würde. Ich erstand EIN Exemplar der Rheinischen Post – mein erster Impuls wollte nach der kompletten Auslage greifen – und blätterte suchend Seite für Seite um. Dann lag er vor mir. Erste Seite „Düsseldorfer Kultur“ mit Foto und ein Drittel des redaktionellen Teils umfassend. Aufmerksam las ich jedes Wort der Zusammenfassung des Telefon-Interviews von Freitag und höchst zufrieden resümierte ich dann, dass Franziska eine schöne Geschichte daraus gezaubert hatte und sich somit als gute Zuhörerin erwies. Stolz verließ ich diesen Ort, an dem gerade ein Bekannter vorbei lief, dem ich sofort von der Neuigkeit erzählte und getragen von Glücksgefühlen teilte ich meine Geschichte zur „Wohnzimmer-Lesung“ und meine Freude darüber mit der virtuellen Welt. Menschen, Ländergrenzen übergreifend, freuten sich mit mir und hinterließen mir das ein oder andere berührende Kommentar.

Rheinische Post. Artikel. Wohnzimmer-Lesung.

Einige Tage später erreichte mich ein Gruß aus Hamburg. Chou und Branco hatten in Altona eine Straßenbegegnung mit der Liebe, machten ein Foto davon und ließen mich daran teilhaben, indem sie es mir schickten. Zugleich veröffentlichte ich das Bild im Netz, damit noch mehr Menschen sich einen Moment lang daran erfreuen konnten und darüber hinaus freute ich mich immer sehr, wenn mich so eine Nachricht erreichte. Zum einem dachte dann gerade jemand an mich und zum anderen verband derjenige sein Erlebnis zur Liebe direkt mit mir – es sprach sich herum, dass ich Botschafterin der Liebe bin. Ein Umstand, den ich persönlich immer mit einem Augenzwinkern und einer Portion Humor betrachtete. Nur zwei Tage danach überraschte mich auch Aline mit ihrer Straßenbegegnung mit der Liebe, die sie ebenfalls im Bild festhielt und mir zukommen ließ. Noch am gleichen Abend trafen wir uns dann auch in der realen Welt zur Geburtagssause von Nina, wo ich neuen und bekannten Gesichtern begegnete und interessante Ansichten zur Liebe mit ihnen teilte.

Hamburg Altona. Straßenbegegnung mit der Liebe. Von Chou und Branco.
Düsseldorf. Straßenbegegnung mit der Liebe. Von Aline.

Wunderbare Stunden, erfüllt von Freude, Spaß, Lachen und offenen Herzen lagen hinter mir, als ich auf einer meiner Entdeckungsreisen im Netz an ein Stück Vergangenheit erinnert wurde. Im Januar  las ich einen Artikel in der New York Times, der den Titel „To fall in love with anyone, do this“ trug. Mandy Len Catron, eine Autorin, die Englisch und kreatives Schreiben an der University of British Columbia unterrichtet, berichtete darin von einem Selbstversuch, der auf einer Studienreihe des Psychologen Arthur Aron basierte, der zwanzig Jahre zuvor erfolgreich zwei Menschen dazu brachte sich zu verlieben. Dazu lud er Männer und Frauen in sein Forschungslabor ein, wo sie sich zum ersten Mal begegneten, um sich 36 vorgegebene, zunehmend persönliche Fragen gegenseitig zu beantworten und sich zum guten Schluss schweigend für vier Minuten ausschließlich in die Augen zu schauen. Zwei der Teilnehmer dieses Experiments heirateten sechs Monate später und luden alle Beteiligten zu ihrer Zeremonie ein, um mit ihnen ihre Liebe zu feiern. Und ohne detailliert auf den Selbstversuch von Mandy Len Catron einzugehen, sei doch soviel an dieser Stelle verraten: die 36 Fragen führten sie und ihr Gegenüber dazu sich tatsächlich zu verlieben und dies als Basis für eine dauerhafte Liebesverbindung zu sehen. Der Artikel umkreiste die virtuelle Welt in kürzester Zeit und inspirierte auch die Filmemacherin Gia Coppola eine Kurz-Dokumentation zu drehen, auf die ich nun aufmerksam wurde. „Strange Love“ nannte sie das Werk und hielt filmisch fest, wie sie über 100 Menschen dazu aufforderte an dem 36-Fragen-Experiment teilzunehmen und davon zu erzählen, was dieses dann bei ihnen auslöste. Gerade schaute ich mir den Film noch einmal an und fühlte zwei Dinge während ich den Menschen zuhörte: das Lächeln, das meinen Mund die ganze Zeit umspielte und die Berührung der Worte, die die Gefühle der Teilnehmer ausdrückten. Es brachte mich wieder einmal dazu in mein Bewusstsein zu rücken, dass ich zu einem mir jetzt noch unbekannten Zeitpunkt mit jemanden auch diese 36 Fragen beantworten werde. Eine spannende Angelegenheit, zu der ich dann auf jeden Fall ein offenes Herz mitbringe.
Strange Love – Video
NY Times – Artikel

Am 23. Februar erreichte mich wieder ein fotografischer Gruß zu meiner I AM FOR LOVE Kampagne, der mein Herz freudig auf und ab springen ließ. Dieses Mal hatten sich Mutter und Sohn am Bodensee mit ihrem Statement für die Liebe ablichten lassen. Ich erfuhr, dass es sich bei ihr um eine Bekannte von Alex handelte, die durch sie von meiner Initiative erfuhr und sogleich begeistert davon mit ihrem Sohn ein Plakat malte. Das Foto strahlte für mich sehr viel Liebe aus, so innig wie sich beide präsentierten.

WE ARE FOR LOVE. Grüße vom Bodensee.

Weiter auf meinem Weg in der realen Welt beschäftigten mich ein paar Gedanken zu einem Fernsehauftritt eines ehemaligen Wegbegleiters, von dem ich gehört hatte und ich nun endlich die Zeit fand mir diesen nachträglich im Netz anzuschauen. In der Sendung erzählte er von einer Burlesque-Veranstaltung, die er organisierte und die einige Tage danach in Düsseldorf stattfand. Dann überraschte mich ein Name, der genannt wurde, als ich seinen Worten lauschte. Es war meiner! Die Frage „Was hat Dich veranlasst vor einigen Jahren damit zu beginnen Burlesque-Veranstaltungen zu organisieren?“ beantwortete er damit, dass er erzählte, wie wir uns seinerzeit kennenlernten und ich ihm damals von meiner geplanten Burlesque-Kunst-Ausstellung berichtete,zu der ich noch den passenden Ort suchte. So fanden wir in jenen Tagen zusammen, da er Teilhaber einer Bar war, in der ich dann ausstellte und ich ihn auch mit der Burlesque-Szene bekannt machte. Irgendwann führten unsere Wege wieder auseinander und bis zu diesem Auftritt war schon  geraume Zeit vergangen, seitdem wir uns das letzte Mal in der realen Welt begegneten. Die Sendung hatte mich neugierig gemacht und so recherchierte ich etwas im Netz über den regionalen Sender und seine Geschichte, sowie über einige Mitarbeiter dort. Aufmerksam wurde ich so auf Emily Whigham, eine Moderatorin dort, deren Gesicht mir bekannt vorkam. Über ihr facebook Profil ließ ich ihr dann spontan am Morgen des 27. Februar eine Nachricht zukommen, in der ich von meinen Aktivitäten rund um die Liebe kurz berichtete und meine Bereitschaft proklamierte ihr gerne persönlich mehr darüber zu erzählen. Vier Stunden später erhielt ich eine Antwort von Emily, in der sie schrieb: „Schöne Sache! Hast Du Lust in die Sendung zu kommen?“

Ich konnte kaum glauben, was ich da las. Mein Puls kletterte innerhalb weniger Sekunden auf 180 und mein Herz pochte wie verrückt. In all meinen Bemühungen zur Pressearbeit der letzten Monate, unzähligen E-Mails an hiesige und nationale Vertreter der Printmedien mit mäßigem Erfolg – um nicht zu sagen, kaum, dass sich auch nur einer um Antwort bemühte – hatte ich niemals erwartet, dass ich dieses Mal Antwort erhalten sollte. Geschweige denn in eine Fernsehsendung eingeladen zu werden. Voller Freude beantwortete ich Emilys Frage mit den Worten „Na klar.“ und wenige Minuten später stand fest, dass ich am 03. März 2015 ins Fernsehstudio von NRW.tv fahre, um dort einiges über die Liebe in meinem Leben zu erzählen. Wie sich dann dieser Freitag noch gestaltete? Nun ja… es ist kaum in die richtigen Worte zu kleiden, was mich innerlich bewegte. Auf jeden Fall teilte ich diese erfreuliche Nachricht mit Nina, die ich im Café traf und mit den anderen Anwesenden dort. Mir war nach tanzen, springen, lachen, schreien gleichzeitig und selbstverständlich brachte ich dies auch im Netz mit den folgenden Worten zum Ausdruck: „Am 03.03. komme ich ins Fernsehen! Wahnsinn… fühlt sich gerade so an: Purzelbaum und Adrenalincocktail auf Hochtouren. Aufgeregt.“

03.März 2015 – Besuch bei Emily
Nachdem ich in das passende Wohlfühl-Outfit geschlüpft war, das sich Dank Nina und Aline aus geliehenem und eigenem zusammensetzte, begab ich mich bei strömenden Regen um Punkt 16.45 Uhr ins Studio am Düsseldorfer Hafen. Eine freundliche, junge Frau öffnete mir schnell die Tür, damit ich nicht allzu nass wurde und wies mir den Weg in den Gästeraum. Am Morgen dieses Tages hatte ich mich um ein akutes „Armenhaus“-Problem kümmern müssen, das ich erfreulicherweise lösen konnte. Es bescherte mir allerdings auch einige Stunden Aufregung, so dass ich recht entspannt aufgrund fehlender Energie für Aufregung der Begegnung mit Emily entgegensah, die wenige Minuten später durch die Tür trat und mich herzlich willkommen hieß. Wir beschnupperten uns einen Moment und sie erklärte mir kurz den Ablauf im Studio. Mit ihrer sympathischen und offenen Art machte sie mir es leicht dem bevorstehendem Auftritt ebenfalls entspannt entgegen zu blicken und so entschwand sie zurück ins Studio, während ich in die Maske gebeten wurde, wo mich schon die Dame von der Tür erwartete, die dort als Make-up-Artist arbeitete. Abgepudert begab ich mich dann Richtung Studio und als ich die Tür öffnete, erwartete mich ein Raum, dessen Atmosphäre von Routine und Professionalität erfüllt war. Eingerichtet wie ein Wohnzimmer, wenn man von den drei Fernsehkameras absah, begrüßten mich dort auch einige Herren, die teilweise vor und hinter der Kamera agierten. Ich nahm auf einer der Sofas Platz und nachdem Emily mir ein Mikrofon übergab, wies sie darauf hin, dass wir noch einige Minuten Zeit hatten bevor die Live-Sendung startete. Dann war es soweit. Emily begann mit der Anmoderation und es folgten inklusive zwei kleinen Pausen 30 Minuten, in denen ich Emily´s Fragen zum „Das Büro der Liebe“, meinem ersten Buch und der I AM FOR LOVE Kampagne beantwortete. Ich fühlte mich die ganze Zeit völlig gelöst und blendete sogar komplett den Umstand aus, dass drei Kameras auf mich gerichtet waren. Es gestaltete sich wie ein Besuch bei Emily in ihrem privaten Wohnzimmer und so verflogen die Minuten so schnell wie der Wind, als sie dann schon ihre letzte Interview-Frage an mich richtete und sich für meinen Besuch bedankte. Während der Sendung hatte die Kamera auch mein mitgebrachtes I AM FOR LOVE Plakat eingeblendet, das mir Emily nun übergeben wollte und ich fragte sie spontan, ob sie auch bei der Kampagne mitmachen wollte. Sie bejahte dies sofort und so schoss ich noch schnell ein Foto von ihr und ihrem Statement für die Liebe. Der perfekte Abschluss für einen perfekten Nachmittag, der mir persönlich „Hollywood“ nahe brachte.
Die Freude über diese gelungene Zeit teilte ich am Abend noch mit Nina und nach einigen Irrungen und Wirrungen erhielt ich zwei Wochen später den Mitschnitt der Sendung, um ihn im Netz zu veröffentlichen. Nicht ahnend, dass noch in diesem Monat ein weiterer Fernsehauftritt auf mich wartete.
NRW live – Sendung, Teil 1
NRW live – Sendung, Teil 2

I AM FOR LOVE. Emily Whigham. NRW.tv live.

Bis dahin publizierte ich die ein oder andere Netz-Entdeckung zur Liebe und zum Glück, fand ein passendes Musikstück zu Ehren des Internationalen Frauentags, das ich twitterte und auf facebook einstellte und befasste mich weiter mit alltäglichen Dingen. Im ruhigen Fahrwasser des Lebens beschäftigten mich so manches Mal auch Gedanken zur Zukunft, die nicht immer positiv ausfielen. Trotz meiner Erkenntnis, dass nur das Hier und Jetzt zählte und alles was ich jetzt tat, dachte oder fühlte, der Spiegel meiner Zukunft ist, besuchte mich mal wieder die Angst. Die Zukunftsangst. In einem Moment der Hoffnungslosigkeit schüttete ich in diesen Tagen Nina mein Herz aus und versuchte in Worte zu fassen, was mir auf der Seele lag. Wie würde es weitergehen in meinem Leben? Schaffe ich es tatsächlich meinen Traum von der World Tour in die Tat umzusetzen? Wie konnte das in meiner derzeitigen finanziellen Situation funktionieren? Warum fühlte ich mich plötzlich wieder verzweifelt und hilflos? Fragen über Fragen prasselten auf mich hernieder, wie der Regen aus den Wolken, die den Himmel bedeckten und der Sonne keine Gelegenheit gaben mit ihren Strahlen hindurch zu scheinen. Doch die Sonne saß mir bereits gegenüber und schenkte mir ihr Ohr und ihre Aufmerksamkeit. Nina hörte mir zu und trocknete meine Tränen mit freundschaftlicher Liebe und hielt mir dann den Spiegel vor. Sie sprach: „Du bist Schriftstellerin, Alice. Fang endlich an Dein zweites Buch zu schreiben. Das ist es, was Du liebst. Zu schreiben. Also, tue es! Alles andere wird sich dann finden!“ Wir machten uns auf den Weg zu ihr nach Hause und begleitet von ihren Worten aktivierte ich wieder meinen alten Blog auf meiner Homepage, den ich zum letzten Mal vor über zwei Jahren befüllt hatte. Dort richtete ich die Rubrik „I AM FOR LOVE“ ein und verfasste sogleich meinen ersten Buch-Eintrag „Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt…“. Ich entschied mich dieses Medium zu nutzen, um mein zweites Buch mit dem Titel „I am for love – die Sicht der Dinge“ zu schreiben. Der besondere Umstand: jeder Eintrag ist öffentlich für jeden zu lesen und irgendwann würde ich das Hier und jetzt erreichen und neue Lebensgeschichten mussten erlebt werden, damit sie hier niedergeschrieben werden konnten. Ich hatte wieder zu mir selbst gefunden und empfand die gleiche Freude beim Schreiben, wie bereits ein Jahr zuvor, als ich fast auf den Tag genau mit meinem ersten Buch begonnen hatte.

Es folgten 9 weitere Buch-Einträge in 15 Tagen und eine Entdeckung auf facebook. Dort forderte der WDR dazu auf, sich zu „Orte aus der Region, die man mit einer besonderen Geschichte verband.“ zu melden. Sogleich schrieb ich eine E-Mail an die Redaktion und erzählte von dem Start meiner I AM FOR LOVE Kampagne am Friedensplätzchen. Eine Stunde später klingelte mein Telefon und eine Dame vom WDR meldete sich bei mir, um mir mitzuteilen, dass sie gerne einen Bericht zu meiner Geschichte drehen möchten. Am 25. März traf ich dann das Dreh-Team auf dem Friedensplätzchen und in 1,5 Stunden drehten sie mit mir verschiedene Szenen und interviewten mich zu der Kampagne, um dann genügend Material im Kasten zu haben, das einige Tage darauf entsprechend geschnitten wurde. Die Redakteurin konnte mir nicht genau sagen, wann der Beitrag ausgestrahlt wurde und so schaute ich auf gut Glück am 30. März die Sendung, wo zunächst eine andere Dame, die besucht worden war, ihre Geschichte und ihren Ort präsentierte. Tagsüber hatte ich allerdings schon den Internetauftritt zu der Beitragsreihe „Hier war´s.“ entdeckt, in dem ich mit acht weiteren Protagonisten zu sehen war und teilte diesen sogleich weiter im Netz. Am nächsten Tag verabredete ich mich mit Nina bei ihr zu Hause. Am Abend schalteten wir dann die Sendung ein und schauten die verschiedenen Beiträge zu aktuellen Ereignissen aus der Region. Völlig unerwartet sahen wir dann plötzlich mein Kampagnen-Foto und die Moderatorin verkündete, dass nun meine Geschichte zu „Hier war´s.“ folgte. Nina und ich klebten fasziniert am Bildschirm fest, begleitet von einem „AHH“ und „OHH“ aus Nina´s Mund, als einige weitere Fotos aus meiner Kampagne eingeblendet wurden und meinem spontanen Ausspruch „Ich bin 47, ihr…“, als ich sah, dass mein Alter mit 48 angegeben wurde. Nach 1 Minute und 48 Sekunden war dann alles vorbei. Wir lachten und freuten uns über diesen unverhofften Moment. Es fühlte sich surreal an, mich auf dem Bildschirm zu sehen und zu hören und es war gleichzeitig schön, denn das Ergebnis stellte mich vollstens zufrieden. Der zweite Fernsehauftritt innerhalb eines Monats lag nun hinter mir und beschwingt blickte ich positiv nach vorne. Neue Geschichten warteten schon auf mich, die ich noch nicht kannte.
Hier war´s – WDR
WDR Lokalzeit – Sendung vom 31.03.2015

36 Fragen – für jeden, der es selber ausprobieren möchte.

1. Wenn Du Dich für jede beliebige Person der Welt entscheiden könntest: Wen hättest Du gern als Tischgast beim Essen?

2. Wärst Du gern berühmt? In welcher Form?

3. Hast Du jemals geprobt, was Du sagen wirst, bevor Du jemanden angerufen hast? Warum?

4. Was würde für Dich einen “perfekten” Tag ausmachen?

5. Wann hast Du das letzte Mal für Dich selbst gesungen? Oder für jemand anderen?

6. Wenn es Dir möglich wäre, bis zu dem Alter von 90 Jahren zu leben, und Du ab dem Alter von 30 entweder den Körper oder den Geist eines 30-Jährigen für die letzten 60 Jahre Deines Lebens behalten könntest: Was von beiden würdest Du wählen?

7. Hast Du eine geheime Vorahnung davon, wie Du sterben wirst?

8. Nenne drei Dinge, die Du und Dein Partner anscheinend gemeinsam haben.

9. Wofür in deinem Leben bist Du am dankbarsten?

10. Wenn Du irgendetwas an der Art und Weise, wie Du erzogen wurdest, ändern könntest, was wäre das?

11. Nimm Dir vier Minuten Zeit und erzähle Deinem Partner die Geschichte Deines Lebens, so detailliert wie möglich.

12. Wenn Du morgen mit irgendeiner neuen Eigenschaft oder Fähigkeit aufwachen könntest, welche wäre es?

13. Wenn Dir eine Kristallkugel die Wahrheit über Dich, Dein Leben, Deine Zukunft und alles andere verraten würde, was würdest Du wissen wollen?

14. Gibt es etwas, das Du schon immer mal machen wolltest, aber nie getan hast?

15. Was ist der größte Erfolg Deines Lebens?

16. Was schätzt Du an einer Freundschaft am meisten?

17. Was ist Deine schönste Erinnerung?

18. Was ist Deine schlimmste Erinnerung?

19. Wenn Du wüsstest, dass Du in einem Jahr stirbst, würdest Du irgendetwas an Deiner Lebensweise? Warum?

20. Was bedeutet Dir Freundschaft?

21. Welche Rolle spielen Liebe und Zuneigung in Deinem Leben?

22. Sagt euch abwechselnd, welche positiven Charakterzüge Euer Partner hat. Nenne insgesamt fünf positive Eigenschaften.

23. Wie nah bist Du Deiner Familie? Wie herzlich zueinander? Hast Du das Gefühl, dass Deine Kindheit glücklicher war als die der meisten Leute?

24. Wie ist die Beziehung zu Deiner Mutter?

25. Jeder macht drei wahre “Wir”-Aussagen. Zum Beispiel: “Wir sind beide in diesen Raum und fühlen uns…”

26. Vervollständige diesen Satz: “Ich wünschte ich hätte jemanden, mit dem ich … teilen könnte.”

27. Wenn Du mit Deinem Partner eng befreundet sein möchtest, was wäre dann für ihn oder sie wichtig zu wissen?

28. Sage Deinem Partner, was Du an ihm magst; sei ehrlich mit ihm oder ihr und sage auch Dinge, die Du einer Person, die Du eben zum ersten Mal getroffen haben, vielleicht nicht sagen würdest.

29. Erzähle Deinem Partner von einem peinlichen Moment in Deinem Leben.

30. Wann hast Du das letzte Mal vor einer anderen Person geweint? Wann hast Du das letzte Mal alleine geweint?

31. Sag Deinem Partner etwas, dass Du jetzt schon an ihm magst.

32. Worüber sollte man keine Witze machen?

33. Wenn Du heute Abend sterben würdest, ohne mit jemand gesprochen zu haben, was würdest Du bereuen, nicht gesagt zu haben? Warum hast Du dies nicht schon vorher jemandem erzählt?

34. Dein Haus, mit all seinen Besitztümern, fängt Feuer. Nachdem Du Deine Liebsten und die Haustiere gerettet hast, ist noch genug Zeit, um genau einen Gegenstand zu retten. Was würdest Du retten und warum?

35. Den Tod welches Familienmitgliedes würde Dich am meisten verstören und warum?

36. Erzähle Deinem Partner von einem persönlichen Problem und frage, wie er oder sie mit dem Problem umgehen würde. Bitte Deinen Partner auch, zu reflektieren, wie Du gewirkt hast, als Du ihm von Deinem Problem erzählt hast.

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